Aktuelle Trends beim elektronischen Bezahlen

Kontaktloses Bezahlen

In den meisten Geschäften in Österreich besteht heute bereits die Möglichkeit, mit der Debit- oder Kreditkarte, dem Smartphone oder einer Smartwatch kontaktlos (mit Hilfe des Übertragungsstandards „NFC“) und ohne Eingabe der PIN zu bezahlen. Dabei müssen die Karte oder das mobile Endgerät lediglich sehr nahe an das Bezahlterminal gehalten werden. Bezahlterminals, die Kontaktloszahlungen akzeptieren bzw. Karten, mit denen kontaktlos bezahlt werden kann, erkennt man für gewöhnlich an einem kleinen Funksymbol, das auf dem Gerät bzw. der Karte abgebildet ist.

Hintergrundinformation: „Near Field Communication“, kurz „NFC“, ist ein Übertragungsstandard zur kontaktlosen Kommunikation zwischen elektronischen Geräten über kurze Strecken (max. 4 cm).

Starker Anstieg bei Kontaktloszahlungen in 2020

Nicht nur in den USA und Asien, auch in Europa ist das kontaktlose Bezahlen bereits weit verbreitet. Der Anteil der Kontaktloszahlungen an den Debitkartenzahlungen lag in Österreich Ende 2020 bereits bei 83 %. Das entspricht einer Steigerung von 10 Prozentpunkten gegenüber 2019.

Kontaktloses Bezahlen mit der Karte

Statt die Karte an der Kassa in das Bezahlterminal zu stecken, wird diese sehr nahe an das Bezahlterminal gehalten und schon wird die Zahlung ausgelöst. Bei Kontaktloszahlungen mit Karte ist nämlich erst ab einem Betrag von über 50 EUR die Eingabe der PIN notwendig oder wenn über mehrere Zahlungen hinweg insgesamt 125 EUR kontaktlos bezahlt wurden. Auch bei Beträgen über 50 Euro muss die Karte nicht ins Terminal gesteckt werden. Die Eingabe der PIN ist in diesem Fall aber jedenfalls notwendig. Egal ob die Bezahlung mit Karte kontaktlos erfolgt oder nicht, an der Zahlungsabwicklung im Hintergrund ändert sich nichts.

Kontaktloses Bezahlen mit dem Mobiltelefon

Beispiel für einen QR-Code
Beispiel: QR-Code

Bezahlen Sie kontaktlos mit Ihrem Smartphone, wird die Zahlung über das in der ausgewählten Bezahlapp hinterlegte Zahlungsmittel (z. B. Kreditkarte, Lastschrift) durchgeführt. Beim mobilen Bezahlen kommen als Alternative zur NFC-Funktion manchmal auch sog. QR-Codes zum Einsatz, die beim Bezahlen entweder vom Händler oder vom Konsumenten gescannt werden. Entsprechende Bezahllösungen sind auch in Österreich bereits seit einigen Jahren verfügbar.

Bezahlen im Online-Handel

Schon seit einigen Jahren nimmt der Online-Handel kontinuierlich zu. Dieser Trend hat sich auch aufgrund der eingeschränkten Konsummöglichkeiten während der COVID-19 Lockdown-Phasen weiter fortgesetzt. Laut Handelsverband erreichten die österreichischen Ausgaben im Online-Handel 2020 mit 10,4 Mrd. EUR einen neuen Rekordwert. Das entspricht einer Steigerung von 20 % gegenüber dem Vorjahr.

Für den Boom im Online-Handel mitverantwortlich ist mitunter auch die steigende Akzeptanz digitaler Verfahren im Handel und bei Kundinnen und Kunden. Diese können, neben der klassischen Überweisung und dem Bezahlen mit Kreditkarte, aus einem immer vielfältigeren, nutzerfreundlichen Angebot an Internetbezahlverfahren wählen.

Als anteilsmäßig häufigstes Zahlungsmittel kommen bei Online-Transaktionen Überweisungen (31 %) bzw. Internetbezahlverfahren (25 %) zum Einsatz. Rund ein Fünftel der Online-Transaktionen wurden mit Kreditkarten (15 %) abgewickelt, gefolgt von Lastschriftverfahren (11 %).

Prozentueller Anteil der vier am häufigsten benutzten Zahlungsmittel im Onlinehandel 2020

Die Echtzeitüberweisung

Die sogenannte „SEPA-Echtzeitüberweisung“ ist ein Zahlungsinstrument, das europäische Banken ihren Kundinnen und Kunden seit November 2017 zur Verfügung stellen können. Im Gegensatz zur normalen Überweisung, bei der die Durchführung mindestens einen Bankgeschäftstag dauert, ist bei der Echtzeitüberweisung der Betrag innerhalb von wenigen Sekunden auf dem Konto des Empfängers oder der Empfängerin verfügbar, rund um die Uhr, auch an Wochenenden und Feiertagen.

Die Einsatzmöglichkeiten der Echtzeitüberweisung sind vielfältig und reichen von person-to-person (P2P) Zahlungen, also Zahlungen zwischen zwei Privatpersonen, über den Privatkauf eines Gebrauchtwagens oder anderer gebrauchter Waren bis hin zu Einkäufen im Internet. Selbst beim Bezahlen an der Kassa wird bereits über den Einsatz der Echtzeitüberweisung nachgedacht.

Der Großteil der österreichischen Banken bietet seinen Kundinnen und Kunden die Echtzeitüberweisung in seinen Online-Banking Portalen bereits an.