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OeNB Report 2023/7: Wirtschaftsprognose für Österreich

Konsum stützt Erholung im Jahr 2024

Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 2023 bis 2026 vom Dezember 2023

Redaktionsschluss: 30. November 2023

Mathias Moser, Doris Prammer, Martin Schneider, Richard Sellner und Alfred Stiglbauer 1

Die österreichische Wirtschaft befindet sich seit der zweiten Jahreshälfte 2022 in einer Rezession. Dazu beigetragen haben das Auslaufen der Aufholeffekte nach dem Ende der COVID-19-Pandemie, die in Folge des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine gestiegenen Energiepreise, der starke inländische Preisauftrieb sowie das schwache internationale Umfeld. Die Vorlaufindikatoren zeigen durchwegs eine Bodenbildung auf niedrigem Niveau und lassen für das vierte Quartal einen weiteren leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung erwarten.

Für das Gesamtjahr 2023 rechnet die OeNB mit einem Rückgang des realen BIP um 0,7 %. Das ist vor allem auf den Rückgang der Investitionen und des privaten Konsums sowie auf einen nur schwachen Lageraufbau zurückzuführen. Die Investitionen wurden durch die gestiegenen Finanzierungskosten, hohe Energiepreise und schlechte Erwartungen gedämpft. Dies zeigt sich vor allem bei den Wohnbauinvestitionen, die am stärksten eingebrochen sind. Für das Jahr 2024 wird ein moderates BIP-Wachstum von 0,6 % erwartet, das in erster Linie auf eine stärkere Konsumnachfrage aufgrund der verzögerten Inflationsabgeltung bei Löhnen und Pensionen und sinkender Inflation zurückzuführen ist. Für die Jahr 2025 und 2026 wird ein Wachstum von 1,7 % bzw. 1,3 % prognostiziert. Dazu tragen neben dem Konsum auch die Investitionen und eine stärkere Exportdynamik bei. In Folge der Rezession verschlechtert sich auch die Lage am Arbeitsmarkt. Die Arbeitslosenquote laut AMS steigt von 6,3% im Jahr 2022 auf 6,8 % im Jahr 2024.

Die HVPI-Inflation wird in Österreich für das Jahr 2023 bei 7,7 % zu liegen kommen, somit deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt. Dafür sind in erster Linie die verzögerte Weitergabe von sinkenden Energiepreisen sowie die starke Teuerung bei Dienstleistungen und Nahrungsmitteln verantwortlich. Für die Jahre 2024 bis 2026 wird aufgrund des wegfallenden Preisdrucks von Energie mit einem Rückgang der Inflation auf 4,0 %, 3,0 % und 2,5 % gerechnet.

Der öffentliche Budgetsaldo verbessert sich 2023 mit dem Wegfall von COVID-19-Maßnahmen deutlich auf –2,6 %. Für die Folgejahre verharrt er trotz einer besseren Konjunktur nahe der 3 %-Defizitgrenze. Die Schuldenquote verbessert sich im Prognosehorizont nur geringfügig. Die Risiken für die Wachstumsprognose sind mehrheitlich nach unten gerichtet. Dazu zählen eine weitere Ausweitung des Nahostkonflikts sowie ein stärkerer Verlust von Exportmarktanteilen aufgrund der Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit. Die Risiken für die Inflationsprognose werden als ausgeglichen eingeschätzt.

Tabelle 1  
Hauptergebnisse der OeNB-Prognose vom Dezember 2023
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in % (real)
Bruttoinlandsprodukt 4,8 –0,7 0,6 1,7 1,3
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) 8,6 7,7 4,0 3,0 2,5
Arbeitslosenquote gemäß AMS (in %) 6,3 6,5 6,8 6,6 6,5
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanzsaldo –0,3 2,4 2,1 2,3 2,3
Budgetsaldo –3,5 –2,6 –2,7 –2,8 –2,8
Öffentlicher Schuldenstand 78,4 76,6 76,4 75,6 75,5
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.

Exporte stützen Wirtschaft im erwarteten Aufschwung nur schwach

Das außenwirtschaftliche Umfeld Österreichs hat sich im Verlauf des Jahres 2022 zusehends eingetrübt. Dazu haben neben dem Krieg in der Ukraine auch die nur schrittweise auslaufenden Lieferengpässe beigetragen. Derzeit belasten vor allem die nach wie vor hohe Inflation und die Folgen der globalen geldpolitischen Straffungen die internationale Konjunktur. Als Folge bleibt das globale Wachstum 2023 sehr verhalten. Dies zeigt sich besonders bei den fortgeschrittenen Volkswirtschaften, wo sich das Wachstum gegenüber 2022 nahezu halbiert. Impulse kamen aufgrund einer starken Inlandsnachfrage von den USA. Im Euroraum hingegen ist die Erholung im Jahr 2023 mit einem realen BIP-Wachstum von 0,6 % beinahe zum Stillstand gekommen. In Deutschland, Österreichs wichtigstem Handelspartner, ging die Wirtschaftsleistung 2023 sogar um 0,1 % zurück. Ein wichtiger Grund für die Konjunktureintrübung ist die Schwäche des Welthandels, der im Jahr 2023 mit +0,7 % nahezu stagnierte.

Die österreichischen Exporte expandierten nach der Erholung im Jahr 2022 in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 real nur schwach. Die Vorlaufindikatoren deuten derzeit auf eine Stabilisierung der Exportkonjunktur auf niedrigem Niveau in den nächsten Monaten hin. Während die Exportauftragsbestände noch einen leicht nach unten gerichteten Trend aufweisen, haben sich die zuvor rückläufigen Exportauftragseingänge bereits seit einigen Monaten stabilisiert.

Der Prognose liegt die Annahme einer Erholung des Welthandels ab dem Jahr 2024 zugrunde. Das erwartete Wachstum wird mit jeweils knapp über 3 % in den Jahren 2024 bis 2026 aber nur moderat ausfallen. Vor diesem Hintergrund wird für das Jahr 2023 ein nur schwaches Wachstum der realen Exporte von Gütern und Dienstleistungen von 1,8 % erwartet. Seitens des Tourismus wird von keinen weiteren großen Impulsen über Aufholeffekte im Prognosezeitraum ausgegangen, da die Anzahl der Nächtigungen von Jänner bis Oktober 2023 nur knapp unterhalb des Niveaus von 2019 lag.

Innerhalb des Prognosehorizonts (2023–2026) werden die Lohnstückkosten um durchschnittlich 5,8 % p. a. wachsen und damit um 2,1 Prozentpunkte stärker als im Euroraum. Die stärkere Lohnstückkostenentwicklung schlägt sich in einem Rückgang der preislichen Wettbewerbsfähigkeit Österreichs nieder und führt zu einem Verlust an Marktanteilen. Die rückläufigen Marktanteile und die unterstellte schwache Erholung des Welthandels wird die realen Nettoexporte in den Jahren 2024–2026 um durchschnittlich 2,1 % pro Jahr anwachsen lassen. Damit bleiben die Zuwachsraten der realen Exporte deutlich unter dem langfristigen Schnitt vor der COVID-19-Pandemie (1999–2019: 4,2 %). Die durch die Energiepreisanstiege verursachte Verschlechterung der Terms-of-Trade wird im Jahr 2023 teilweise wieder kompensiert. Die Leistungsbilanz erholt sich daher nach dem Einbruch im Jahr 2022 wieder und der Saldo dreht über den Prognosehorizont ins Plus.

Tabelle 2  
Außenhandel und Leistungsbilanz
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in %
Exporte insgesamt 11,6 1,8 1,5 2,2 2,6
Importe insgesamt 8,1 –1,3 2,2 2,6 3,0
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanz –0,3 2,4 2,1 2,3 2,3
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose
vom Dezember 2023.

Ungünstige Gemengelage für Investitionstätigkeit

Das Wachstum der Investitionstätigkeit hat sich im Jahr 2022 deutlich eingebremst. Dafür ist eine Reihe von Faktoren verantwortlich. Neben den gestiegenen Finanzierungskosten und den hohen Energiekosten hat der Krieg in der Ukraine zu einer Verschlechterung der unternehmerischen Erwartungen geführt. Dies spiegelt sich in einem deutlichen Rückgang der Vertrauensindikatoren wider, die nach ihrem Höhepunkt zur Jahresmitte 2021 deutlich gefallen sind.

Die Ausrüstungsinvestitionen – die bereits in den Jahren 2021 und 2022 eine hohe Volatilität aufwiesen – sind im ersten und dritten Quartal 2023 stark eingebrochen. Für das Jahr 2023 ergibt sich dadurch ein Rückgang um 4,8 %. Im Jahr 2024 wird es durch eine weiterhin schwache Entwicklung zu einem Rückgang um 1,5 % kommen. Für die Jahre 2025 und 2026 wird mit einer dem zyklischen Verlauf folgenden, aber durch die höheren Finanzierungskosten moderat ausfallenden Beschleunigung der Ausrüstungsinvestitionen gerechnet.

Die Investitionen in Forschung und Entwicklung zeigten sich 2022 und 2023 robust gegenüber Zinserhöhungen, da diese Investitionen einen höheren Innenfinanzierungsanteil aufweisen. Das Wachstum in diesen beiden Jahren verlangsamte sich zwar gegenüber 2021 (+12,5 %), blieb aber mit 5,2 % bzw. 4,3 % stark. Aufgrund der schwächeren Entwicklung zur Jahresmitte 2023 wird für 2024 mit einer weiteren Abschwächung auf 2,6 % gerechnet.

Die Wohnbauinvestitionen sind am stärksten vom Anstieg der Finanzierungskosten betroffen. Die Zinserhöhungen fielen dabei mit dem Auslaufen des Wohnbauzyklus zusammen. Die Wohnbautätigkeit erreichte im Jahr 2022 mit 77.300 Fertigstellungen ihren Höhepunkt. Die Anzahl der Baubewilligungen deutete jedoch bereits zu dieser Zeit auf einen bevorstehenden Rückgang der Bautätigkeit hin. Die Neuvergabe von Wohnbaukrediten ist ähnlich wie in Deutschland und dem gesamten Euroraum im Verlauf des Jahres 2022 eingebrochen und lag im zweiten Quartal 2023 um 62 % unter dem Wert des Vorjahresquartals. In der Folge schrumpften die Wohnbauinvestitionen seit dem zweiten Quartal 2022. Durch das starke erste Quartal ergibt sich zwar noch ein positives Wachstum im Jahr 2022, im Jahr 2023 sinken die Wohnbauinvestitionen jedoch um 8,4 %. Für das Jahr 2024 wird ein weiterer Rückgang um 4,5 % erwartet, ehe für die Jahre 2025 und 2026 wieder mit einem positiven Wachstum gerechnet wird.

Die sonstigen Bauinvestitionen (Nicht-Wohngebäude und Tiefbau) sinken seit ihrem Höhepunkt im Jahr 2019 stetig. Bis einschließlich 2023 sind sie um 14 % gesunken. Wir erwarten über den Prognosehorizont nur eine leichte Erholung.

Die gesamten Bruttoanlageinvestitionen werden nach einem Rückgang im Jahr 2023 um 2,7 % im Jahr 2024 voraussichtlich stagnieren (–0,2 %) und in den beiden Folgejahren nur eine verhaltene Wachstumsdynamik aufweisen.

Tabelle 3  
Investitionen
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in %
Bruttoanlageinvestitionen insgesamt (real) 0,3 –2,7 –0,2 2,9 2,3
Ausrüstungsinvestitionen –0,1 –4,8 –1,5 2,4 1,9
Investitionen in Forschung und Entwicklung 5,2 4,3 2,6 3,7 4,0
Wohnbauinvestitionen 2,9 –8,4 –4,5 3,8 2,4
Nichtwohnbauinvestitionen und andere Investitionen –5,7 –1,6 1,7 1,7 0,6
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.

Kasten 1

Neuer OeNB-Konjunkturindikator: Geringer Rückgang im vierten Quartal erwartet

Während der COVID-19-Pandemie konnten traditionelle Kurzfristprognose-Modelle die massiven und abrupten Einbrüche und Aufschwünge der Wirtschaft nicht zeitgerecht erfassen. Daher wurden auf Basis von hochfrequenten Daten neue Modelle entwickelt, wie der wöchentliche BIP-Indikator der OeNB oder der WIFO-Wirtschaftsindex. Mit dem Ende der Pandemie nahm die Signalstärke vieler hochfrequenter Indikatoren stark ab, klassische Konjunkturindikatoren auf monatlicher Frequenz treten wieder in den Vordergrund. Der in diesem Kasten vorgestellte neue OeNB-Konjunkturindikator wird zukünftig quartalsweise erscheinen und eine Prognose des realen BIP-Wachstums für das jeweils laufende und nächste Quartal beinhalten.

Den Prognosen liegt ein dynamisches Faktormodell mit gemischten Frequenzen zugrunde 2 . Dabei wird aus dem realen BIP-Wachstum und einer Reihe an vor- bzw. gleichlaufenden monatlichen Konjunkturindikatoren ein gemeinsamer latenter Faktor modelliert, der die zugrunde liegende Konjunkturdynamik beschreibt. Basierend auf den aktuellen Informationen der monatlichen Konjunkturindikatoren und der Modelldynamik wird dieser Faktor für den Prognosehorizont fortgeschrieben und er bildet die Basis der Kurzfristprognose für das Wirtschaftswachstum. Bei der Wahl der monatlichen Konjunkturindikatoren wurde berücksichtigt, dass alle wichtigen Sektoren abgedeckt sind und dass neben gängigen Stimmungsindikatoren auch rasch verfügbare reale Aktivitätsindikatoren verwendet werden, die kaum Datenrevisionen unterliegen. Im Modell enthalten sind die Stimmungsindikatoren der Europäischen Union (ESI) der Sektoren Industrie, Dienstleistungen und Einzelhandel, und als Aktivitätsindikatoren sind die LKW-Fahrleistung der ASFINAG und die offenen Stellen laut AMS inkludiert. Die jeweiligen zeitlichen Vorläufe wurden mittels Korrelationsanalysen ermittelt. Das Modell wurde für die Zeitperiode 1999 bis 2019 optimiert, um Parameterverzerrungen durch die COVID-19-Pandemie zu vermeiden. Die Prognosen werden am Anfang des dritten Monats des Quartals erstellt. Damit ist bereits eine hinreichende Informationsdichte für das laufende Quartal verfügbar. Gleichzeitig besteht aber zu dem Zeitpunkt noch ein ausreichender Informationsvorsprung bis zur Veröffentlichung der VGR-Schnellschätzung.

Grafik K1

Die Prognose des BIP-Wachstums kann in die Beiträge aller enthaltenen Variablen 3 zerlegt werden. Für das vierte Quartal 2023 tragen vor allem die Stimmungsindikatoren für Industrie und Dienstleistungen negativ zum Wachstum bei. Da die Modellprognose auf mittelwertbereinigten Daten beruht, wird diese noch um den Mittelwert des BIP-Wachstums des Modellzeitraums ergänzt. Abschließend kann die Modellprognose noch um ein „Expert Judgement“ erweitert werden, um gegebenenfalls im Modell nicht berücksichtigte Informationen abzubilden. So korrigieren wir beispielsweise aufgrund der hohen erwarteten Zuwächse bei den realen Nettohaushaltseinkommen durch die verzögerte Inflationsanpassung bei Löhnen und Pensionen aktuell die Prognose für das erste Quartal 2024 deutlich nach oben.

Anstieg der Arbeitslosigkeit und weiterhin hohes Lohnwachstum

2024 wird sich das Wachstum der Gesamtbeschäftigung (unselbstständige und selbstständige Beschäftigte) mit +0,5 % konjunkturbedingt gegenüber 2023 (+0,9 %) abschwächen. In den Jahre 2025 und 2026 wird sich das Wachstum im Zuge der wirtschaftlichen Erholung wieder auf jeweils +1 % beschleunigen, was dem langfristigen Durchschnitt entspricht. Das Wachstum der Arbeitsstunden ist im Jahr 2023 mit +1,0 % erstaunlich robust. Im Prognosehorizont (2024 bis 2026) wird es auf durchschnittlich +0,7 % zurückgehen.

Nach dem auch migrationsbedingt relativ starken Wachstum des Arbeitsangebots 2022 und 2023 wird sich dieses im Prognosehorizont leicht abschwächen (Grafik 1). 2024 wird die Erwerbsbevölkerung stagnieren und 2025 erstmals leicht schrumpfen. Die Erwerbsquote wird ab 2024 vor allem aufgrund der Anhebung des gesetzlichen Pensionsalters für Frauen leicht ansteigen. Die Integration ukrainischer Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt trug bisher 18.000 Personen zum Wachstum des Arbeitskräfteangebots bei.

Grafik 1

Die Arbeitslosenquote gemäß AMS-Definition steigt 2023 von 6,3 % auf 6,5 % (gemäß Eurostat-Definition von 4,8 % auf 5,3 %). 2024 wird sie weiter steigen (AMS-Definition: 6,8%, Eurostat: 5,5 %) und in den beiden Folgejahren durch den Anstieg des Wirtschaftswachstums wieder sinken.

2023 steigen die Kollektivvertragslöhne um 7,6 %. Auch für 2024 wird mit einem Plus von 7,6% gerechnet. 2025 und 2026 kommt es, bedingt durch das rasche Sinken der für Kollektivverhandlungen üblicherweise angesetzten Inflationsrate („rollierende Inflation“), zu einem deutlichen Rückgang des Wachstums der Kollektivvertragslöhne. Die nominellen Brutto-Arbeitnehmerentgelte je beschäftigter Person wachsen in ähnlichem Ausmaß wie die Tariflöhne, wobei es 2023 bis 2026 im Durchschnitt zu einer nur geringfügig positiven Lohndrift kommt.

Die Bruttoreallöhne pro Beschäftigten (deflationiert mit dem Harmonisierten Verbraucherpreisindex) steigen nach einem sehr deutlichen Rückgang im Jahr 2022 auch im Jahr 2023 nur gering an (+0,2 %). Die Nettoreallöhne steigen hingegen um 0,8 %. Für 2024 und 2025 wird mit einem kräftigen Anstieg der Brutto- und der Nettoreallöhne gerechnet. Brutto kommt es zu einem Zuwachs der Reallöhne von 3,5 % (2024) bzw. 1,3% (2025). Netto fallen die Reallohnsteigerungen sogar noch etwas stärker aus. Die Lohnquote wird 2026 um rund
3 Prozentpunkte über dem Niveau des Jahres 2019 liegen.

Tabelle 4  
Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung in Österreich
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in %
Gesamtbeschäftigung (Personen) 2,6 0,9 0,5 1,0 1,0
Geleistete Arbeitsstunden, insgesamt 2,5 1,0 0,8 0,7 0,7
Arbeitnehmerentgelte je Beschäftigtem Veränderung zum Vorjahr in %
Kollektivvertragslöhne 1 3,1 7,6 7,6 4,2 2,9
Lohndrift 1,7 0,3 0,0 0,2 0,1
Brutto 2 , nominell 4,7 7,9 7,6 4,3 2,9
HVPI-Inflationsrate 8,6 7,7 4,0 3,0 2,5
Brutto 2 , real (HVPI) –3,6 0,2 3,5 1,3 0,4
Netto 3 , real (HVPI) –2,7 0,8 4,5 1,5 0,5
Arbeitslosenquote ijn % des Arbeitskräfteangebots
gemäß Eurostat 4,8 5,3 5,5 5,3 5,2
gemäß AMS 6,3 6,5 6,8 6,6 6,5
1 Gesamtwirtschaft. 2 Inkl. Dienstgeberbeiträgen.
3 Nach Abzug von Steuern und SV-Beiträgen.

Privater Konsum trägt Aufschwung im Jahr 2024

Die real verfügbaren Haushaltseinkommen sind im Jahr 2022 trotz der anziehenden Teuerung und moderater Lohnabschlüsse mit +3,1 % kräftig gestiegen. Dies ist neben einem kräftigen Beschäftigungswachstum und starken Anstiegen von Selbstständigen- und Vermögenseinkommen auf staatliche Transferzahlungen wie den Klimabonus (inklusive Antiteuerungsbonus) zurückzuführen. Im Jahr 2023 ist mit der Senkung des Klimabonus und sinkenden Selbstständigen- und Vermögenseinkommen eine ausgeprägte Gegenbewegung festzustellen; die real verfügbaren Haushaltseinkommen werden um 2,8 % sinken.

Der private Konsum hat nach dem Auslaufen der pandemiebedingten Einschränkungen im ersten Halbjahr 2022 kräftig expandiert. Mit Anziehen der Teuerung und der gestiegenen Unsicherheit infolge des Kriegs in der Ukraine kam es jedoch bereits in der zweiten Jahreshälfte 2022 zu einem Rückgang des realen Konsums, der sich – mit Ausnahme des ersten Quartals 2023 – bis zum dritten Quartal 2023 fortsetzte. Für das Gesamtjahr 2023 ergibt sich ein Rückgang des realen Konsums um 0,4 %, was sich angesichts des starken Rückgangs der Haushaltseinkommen nur durch eine sinkende Sparquote finanzieren lässt.

Grafik 2

Für das Jahr 2024 ist auf Basis der derzeit vorliegenden Abschlüsse mit einem Wachstum der Kollektivvertragslöhne von 7,6 % zu rechnen. Durch die Abschaffung der kalten Progression wird das Wachstum der nominellen Nettolöhne je Beschäftigten mit 8,6 % deutlich über dem Kollektivvertragslohnwachstum liegen. Der Nettoreallohnanstieg je Beschäftigten wird aufgrund der sinkenden Inflation bei 4,5 % zu liegen kommen, was den stärksten Anstieg seit Erhebung der Daten im Jahr 1995 darstellt. Neben den Reallohnanstiegen werden die Haushaltseinkommen 2024 auch durch die verzögerte Inflationsabgeltung bei staatlichen Transfers (vor allem Pensionen) gestützt. In Summe werden die verfügbaren realen Nettohaushaltseinkommen um 3,8 % wachsen. In den Jahren 2025 (+2,6 %) und 2026 (+1,3 %) wird sich das Wachstum zwar abschwächen, aber noch überdurchschnittlich hoch bleiben. Dies gibt den Haushalten den Spielraum, ihre Sparquote – die 2023 zur Abfederung der Realeinkommensverluste auf 6,4 % sinken wird – wieder anzuheben. Trotz steigender Sparquote wird der Konsum 2024 kräftig wachsen, jedoch wird das Gesamtjahreswachstum aufgrund des schwachen Ausgangsniveaus des Vorjahres bei nur 1,5 % liegen. Auch in den Jahren 2025 und 2026 wird der private Konsum mit einem Wachstum um 1,8 % und 1,2 % maßgeblich zum BIP-Wachstum beitragen.

Tabelle 5  
Reale Haushaltseinkommen und privater Konsum
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in %
Verfügbares Haushaltseinkommen, real 3,1 –2,8 3,8 2,6 1,3
Privater Konsum, real 5,8 –0,4 1,5 1,8 1,2
in % des verfügbaren Haushaltseinkommens
Sparquote 9,0 6,4 8,2 8,9 9,0
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.

HVPI-Inflation im Jahr 2023 bei 7,7 % – bis 2026 Annäherung an das
2 %-Inflationsziel erwartet

Die verzögerte Weitergabe von Großhandelspreisrückgängen bei Haushaltsenergie an die Endverbraucher:innen sowie die starke Teuerung bei Dienstleistungen und Nahrungsmitteln sind wesentlich für die weiterhin hohe Inflation im Jahr 2023. Da diese Faktoren langsam an Bedeutung verlieren, erwartet die OeNB einen Rückgang der am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) gemessenen Inflation von 7,7 % im Jahr 2023 auf zunächst 4,0 % im Jahr 2024 und 3,0 % im Jahr 2025. 2026 nähert sich die Inflationsrate mit 2,5% wieder dem Inflationsziel der EZB von 2 %. Da die hohen Lohnsteigerungen vor allem im lohnintensiven Dienstleistungssektor sichtbar werden, steigt die Kerninflationsrate (ohne Energie und Nahrungsmittel) im Gegensatz zur HVPI-Gesamtinflationsrate 2023 weiter auf 7,2 % an und sinkt 2024 langsamer auf 4,5%.

Ausgehend von einer HVPI-Inflationsrate von 8,6 % im Jahr 2022, erwartet die OeNB für 2023 einen leichten Rückgang der Inflation auf 7,7 %. Dieser erwartete Rückgang geht vor allem auf den geringeren – und in einigen Monaten sogar negativen – Beitrag bei Energie (braune Balken) zurück. Bei allen übrigen Komponenten (Nahrungsmittel, Industriegüter ohne Energie und Dienstleistungen) liegt die Inflationsrate 2023 über jener des Vorjahres. Damit lösen sie Energie als wichtigsten Inflationstreiber ab. Allerdings verzeichnen die Inflationsraten von Industriegütern (dunkelblaue Balken) und Nahrungsmitteln (grüne Balken) bereits einen deutlichen Rückgang im Jahresverlauf, der sich auch in den Folgejahren fortsetzen wird.

Grafik 3

Die der Prognose zugrunde liegenden Terminnotierungen für Rohöl gehen bis Ende 2026 weiter zurück. Auf den internationalen Großhandelsmärkten haben sich die Energiepreise für Strom im Jahr 2023 im Vergleich zum Preis 2022 halbiert und für Gas gedrittelt. Die Weitergabe der gesunkenen Großhandelspreise an die Endkund:innen erfolgt in Österreich auch aufgrund der relativ langen Vertrags-Bindungsfristen langsam. Daher sind die Preisrückgänge bei Haushaltsenergie erst in der zweiten Jahreshälfte 2023 in der Energieinflation sichtbar und bleiben im ersten Halbjahr 2024 erhalten. Ebenso haben die staatlichen Anti-Teuerungsmaßnahmen (insbesondere die Strompreisbremse und die Subventionierung der Netzverlustentgelte) einen inflationsdämpfenden Effekt. Gemäß OeNB-Berechnungen betragen die direkten inflationsdämpfenden Effekte der fiskalpolitischen Maßnahmen auf die HVPI-Inflation im Jahr 2023 etwa einen Prozentpunkt.

Ab 2024 wird das Auslaufen der Anti-Teuerungsmaßnahmen jedoch zu inflationstreibenden Effekten führen. Allerdings sind diese Effekte aufgrund des mittlerweile geringeren Strompreises deutlich niedriger als bei der Einführung der Maßnahme. Die OeNB-Prognose geht davon aus, dass die Energiepreise insgesamt im zweiten Halbjahr 2024 weiter sinken: Zum einen durch Wettbewerbsdruck nach Auslaufen der Strompreisbremse, zum anderen aufgrund der Revolvierung der Vielzahl der im zweiten Halbjahr 2023 abgeschlossenen Verträge für Haushaltenergie zu günstigeren Konditionen.

Die hohe Nahrungsmittelinflation im ersten Halbjahr 2023 hat sich im Jahresverlauf bereits deutlich reduziert. Der Rückgang der Agrarmarktpreise und der Energiepreise sollte zu einer weiteren deutlichen Entspannung der Endverbraucher:innen-Preise führen. Erwartet wird ein kontinuierlicher Rückgang der Nahrungsmittelinflation auf 2 % im Jahr 2026. Damit wird die Teuerung in diesem Sektor 2026 unter dem langfristigen Durchschnitt des Zeitraums von 1999 bis 2019 liegen (2,2 %).

Die ohne Energie und Nahrungsmittel berechnete Kerninflation steigt 2023 auf 7,2 % (2022: 5,1 %). Ausschlaggebend dafür sind die aufgrund der verzögerten Inflationsabgeltung kräftig steigenden Lohnkosten, die sich vor allem im Dienstleistungssektor niederschlagen. Auch für die Folgejahre geht die OeNB von hohen Lohnabschlüssen aus. Deshalb bleibt der Preisdruck bei Dienstleistungen persistent hoch. Die Aussetzung der Gebührenerhöhung sowie der Mietpreisdeckel ab 2024 werden zu einer geringfügigen Beruhigung der Dienstleistungsinflation beitragen. Die zweite Komponente der Kerninflation, Industriegüter ohne Energie, sinkt 2024 deutlich. Da ihr Gewicht in der Kerninflationsrate jedoch deutlich kleiner ist als jenes der Dienstleistungen, sinkt die Kerninflationsrate nur langsam. Überdies bleibt sie ab 2024 über der HVPI-Inflationsrate.

Tabelle 6  
Inflation
Prognose vom Dezember 2023 Revisionen zu Juni 2023
2022 2023 2024 2025 2026 2023 2024 2025
Veränderung zum Vorjahr in % in Prozentpunkten
HVPI-Inflation 8,6 7,7 4,0 3,0 2,5 0,3 –0,1 0,1
Nahrungsmittel insgesamt 9,0 9,8 3,8 2,9 2,0 0,0 0,0 0,6
davon unverarbeitete Nahrungsmittel 10,3 7,4 2,6 x x 0,5 x x
davon verarbeitete Nahrungsmittel 8,7 10,5 4,7 x x –0,1 x x
Industriegüter ohne Energie 5,8 6,3 2,8 x x –0,4 x x
Energie 39,8 7,9 0,0 1,8 2,5 2,3 3,6 –2,8
Dienstleistungen 4,6 7,7 5,8 x x 0,4 x x
HVPI ohne Energie 5,8 7,7 4,4 3,0 2,5 0,1 –0,5 0,3
HVPI ohne Energie und Nahrungsmittel 5,1 7,2 4,5 3,0 2,7 0,2 –0,6 0,2
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognosen vom Dezember 2023 und Juni 2023.

Da die Inflation im Bereich Energie und Nahrungsmittel im zweiten Halbjahr 2023 höher war als noch im Juni erwartet, wurde die aktuelle Prognose für 2023 nach oben revidiert (Tabelle 6). Die Einschätzung für 2024 und 2025 bleibt weitgehend konstant. Die deutlich geringere Kerninflation 2024 ist das Resultat des geringeren Wirtschaftswachstums, das auch in den Preisen sichtbar wird.

Kasten 2

Zerlegung der HVPI-Inflation zeigt ausgeprägte Zweitrundeneffekte

In diesem Kasten präsentieren wir die Ergebnisse einer neuen Zerlegung der HVPI-Inflation. Dabei sehen wir uns an, wie sich die Produktionskosten der in Österreich von Haushalten konsumierten Güter und Dienstleistungen zusammensetzen. Wir betrachten hierfür sowohl die Kosten der heimischen Produktion (einschließlich der Unternehmensgewinne) als auch Importe. Hierfür wird das Wachstum des Harmonisierten Verbraucherpreisindex durch das Wachstum der verschiedenen Kostenkomponenten (Löhne und Gehälter, Gewinne, Abschreibungen, Produktionsabgaben minus Subventionen sowie Importe) je realer Konsumguteinheit erklärt. Dazu werden Daten aus der quartalsweisen volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und der Außenhandelsstatistik mit detaillierten Daten über Vorleistungsverflechtungen aus Input-Output-Tabellen verknüpft. Damit kann analysiert werden, an welche Produktionsfaktoren die Erlöse aus der Produktion des dem HVPI zugrunde liegenden Warenkorbs fließen. Die Höhe der Inflation und ihre ursächlichen Treiber können durch die Zerlegung aber nicht erklärt werden.

Grafik K2

Die Zerlegung zeigt drei verschiedene Phasen der derzeitigen Hochinflationsperiode: Der mit Jahresmitte 2021 einsetzende Inflationsanstieg ging vor allem mit einem hohen Wachstum der Ausgaben für Importe einher. Zu den Preisanstiegen als Folge der durch die Pandemie ausgelösten internationalen Lieferengpässe gesellten sich ab Ende 2021 die Energieimporte als wichtigster Kostenfaktor für die Konsumgüterproduktion hinzu. In der rund ein Jahr später einsetzenden zweiten Phase floss ein höherer Anteil der gestiegenen Preise den Unternehmen in Form höherer Gewinne zu. Diese Anstiege waren nicht nur im Energiesektor zu beobachten, sondern auch in der Gastronomie und Hotellerie sowie bei Finanz- und Versicherungsdienstleistungen. Der Gewinnanstieg in der Gastronomie und Hotellerie ist jedoch auf Aufholeffekte nach der COVID-19-Pandemie zurückzuführen. Im Durchschnitt erklärten die Unternehmensgewinne knapp ein Viertel der Jahresinflation 2022, wobei dieser Anteil Ende 2022 deutlich anstieg.

Die dritte Phase setzte zu Jahresbeginn 2023 ein. Die Inflation sinkt seit dem ersten Quartal 2023 aufgrund rückläufiger Energiepreise kontinuierlich. Die Beiträge der Unternehmensgewinne bleiben zu Jahresbeginn noch sehr hoch, gleichzeitig ist eine zunehmend stärkere Rolle der Löhne zu beobachten. Durch den in Österreich üblichen Lohnanpassungs­prozess auf Basis der rollierenden Inflation der letzten zwölf Monate reagieren die Löhne zeitverzögert auf Inflationsanstiege. Der Beitrag der Gewinne – der im ersten Quartal 2023 mit 40 % seinen Höchststand erreichte – ging ab dem zweiten Quartal 2023 konjunkturbedingt und aufgrund zunehmender Lohnsteigerungen stark zurück.

Bei der Analyse ist jedoch zu beachten, dass die Rolle der Geld- und Fiskalpolitik und anderer Einflussfaktoren auf die Inflation mit dieser Zerlegung nicht erklärt werden können. Dazu bedarf es theoriegestützter struktureller Modelle.


Budgetdefizit sinkt unter Maastricht-Schwelle, bleibt jedoch weiterhin über Vorkrisenniveau

Für das aktuelle Jahr wird ein Budgetsaldo von rund –2,6 % erwartet, der bisher niedrigste Wert seit 2020 (–8,0 %). Dies stellt gegenüber dem Jahr 2022 (–3,5 %) eine deutliche Verbesserung dar. Im weiteren Prognoseverlauf gehen wir von einer leichten Verschlechterung des Maastricht-Saldos auf –2,7 % (2024) und –2,8 % in den Jahren 2025 und 2026 aus.

Grafik 4 zeigt hierzu den Budgetsaldo samt den wichtigsten diskretionären Bestimmungsfaktoren. Besonders deutlich wirkt sich die starke Reduktion der noch verbliebenen COVID-Maßnahmen wie Testungen und Unternehmenssubventionen aus, die im Jahr 2022 das Defizit noch um mehr als 1 % des BIP erhöht haben, jedoch ab 2023 weniger als 0,3 Prozentpunkte beitragen (blau). Gleichzeitig reduzieren sich auch die Kosten für Energiemaßnahmen 2023 bereits leicht, bleiben aber immer noch einer der Hauptbestimmungsfaktoren des Budgetsaldos (pink).

Grafik 4

Gegenüber der Prognose vom Juni wurde die Schätzung für die Kosten der Energiemaßnahmen zurückgenommen. Dies ist unter anderem den gesunken Energiepreisen geschuldet, wodurch die Ausgaben im Bereich der Strompreisbremse und den Energiehilfen für Unternehmen gebremst werden. Im weiteren Prognoseverlauf wird ein rasches Zurückfahren dieser Unterstützungsmaßnahmen erwartet.

Die zum Teil bereits seit 2020 wirkenden Reformen der Lohn- und Einkommensteuertarifs (Senkung Eingangssteuersatz, ökosoziale Steuerreform und später Abschaffung der kalten Progression) haben eine dauerhafte Wirkung auf den Budgetsaldo. Während 2022 und 2023 noch starke Zuwächse auf der Einnahmenseite (speziell der Umsatzsteuer, für 2023 ebenfalls der Kapitalertragssteuer) sowie unterdurchschnittliche Zinszahlungen positiv auf die öffentlichen Finanzen wirkten, schwächen sich diese Faktoren durch die eingetrübte Konjunktur sowie das geänderte Zinsumfeld im Prognosehorizont deutlich ab. Gemeinsam mit den jüngst angekündigten Ausgabenerhöhungen im Zuge des Finanzausgleichs und der inflationsbedingt starken Erhöhung der Gehälter im öffentlichen Sektor und der Pensionen ergeben sich somit ab dem Jahr 2024 große budgetäre Herausforderungen für den Staat.

Diese Entwicklungen spiegeln sich auch bei der Schuldenquote wider (Grafik 5). Im Jahr 2023 führt die Verbesserung des Budgetsaldos in Kombination mit der hohen Inflation dazu, dass die Schuldenquote deutlich um 1,8 Prozentpunkte auf 76,6 % des BIP fällt. In den Jahren 2024 bis 2026 kommt es nur mehr zu einer geringen Verbesserung der Schuldenquote. Dies ist auf die anhaltend hohen Primärdefizite, steigende Zinszahlungen und ein schwaches Wachstum des nominellen BIP zurückzuführen.

Grafik 5

Tabellenanhang

Tabelle A1  
Hauptergebnisse der Prognose
Dezember 2023 Revisionen zu Juni 2023
2022 2023 2024 2025 2026 2023 2024 2025
Wirtschaftliche Aktivität Veränderung zum Vorjahr in % (real)
Bruttoinlandsprodukt 4,8 –0,7 0,6 1,7 1,3 –1,2 –1,0 0,0
Privater Konsum 5,8 –0,4 1,5 1,8 1,2 –0,2 –0,8 0,2
Öffentlicher Konsum 0,1 0,1 0,3 0,8 1,1 0,4 0,3 0,1
Bruttoanlageinvestitionen 0,3 –2,7 –0,2 2,9 2,3 –3,1 –0,8 1,4
Exporte gesamt 11,6 1,8 1,5 2,2 2,6 –1,1 –1,2 –0,8
Importe insgesamt 8,1 –1,3 2,2 2,6 3,0 –3,9 0,0 0,0
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanzsaldo –0,3 2,4 2,1 2,3 2,3 1,1 0,1 –0,1
Wachstumsbeiträge (importbereinigt) 1 in Prozentpunkten
Privater Konsum 1,9 –0,1 0,4 0,6 0,3 0,1 –0,4 0,1
Öffentlicher Konsum 0,0 0,0 0,0 0,1 0,2 0,1 0,0 0,0
Bruttoanlageinvestitionen 0,0 –0,3 –0,1 0,4 0,3 –0,3 –0,1 0,2
Inlandsnachfrage (exkl. Lagerveränderung) 1,9 –0,4 0,4 1,1 0,7 –0,1 –0,5 0,3
Exporte 3,1 0,6 0,2 0,6 0,5 0,1 –0,6 –0,3
Lagerveränderungen (inkl. statistischer
Diskrepanz)
–0,1 –1,0 0,0 0,0 0,0 –1,3 0,0 0,0
Preise Veränderung zum Vorjahr in %
Harmonisierter Verbraucherpreisindex 8,6 7,7 4,0 3,0 2,5 0,3 –0,1 0,1
Deflator des privaten Konsums 7,4 7,9 3,9 2,9 2,5 –0,8 –0,2 0,1
Deflator des Bruttoinlandsprodukts 5,3 7,6 4,0 3,5 2,7 –0,1 –0,7 –0,2
Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft 2,5 9,7 7,4 3,6 2,6 1,8 1,5 0,1
Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer:in 4,7 7,9 7,6 4,3 2,9 0,4 1,0 0,1
Arbeitnehmerentgelt je Arbeitsstunde 4,8 7,6 7,1 4,7 3,2 –0,9 0,5 0,3
Importpreise 14,5 0,2 1,7 2,4 2,2 –2,9 –0,8 0,2
Exportpreise 10,2 2,7 2,6 3,0 2,5 –1,1 –1,0 0,0
Terms-of-Trade –3,7 2,5 0,8 0,6 0,3 1,8 –0,2 –0,2
Einkommen und Sparen Veränderung zum Vorjahr in %
Real verfügbares Haushaltseinkommen 3,1 –2,8 3,8 2,6 1,3 –1,9 0,5 0,1
in % des nominellen verfügbaren Haushaltseinkommens
Sparquote 9,0 6,4 8,2 8,9 9,0 –1,0 0,0 –0,1
Arbeitsmarkt Veränderung zum Vorjahr in %
Unselbstständig Beschäftigte 2,9 1,2 0,7 1,1 1,1 0,1 –0,4 0,1
Arbeitsstunden (Arbeitnehmer:innen) 2,8 1,5 1,1 0,8 0,8 1,2 0,1 –0,2
in % des Arbeitskräfteangebots
Arbeitslosenquote gemäß Eurostat 4,8 5,3 5,5 5,3 5,2 0,2 0,8 0,8
Arbeitslosenquote gemäß AMS 6,3 6,5 6,8 6,6 6,5 0,1 0,6 0,5
Budget in % des nominellen BIP
Budgetsaldo (Maastricht) –3,5 –2,6 –2,7 –2,8 –2,8 0,0 –0,8 –1,0
Staatsverschuldung 78,4 76,6 76,4 75,6 75,5 1,4 3,7 4,7
Quelle: 2022: Statistik Austria, 2023 bis 2026: OeNB-Prognosen vom Dezember 2023 und Juni 2023.
1 Die importbereinigten Wachstumsbeiträge wurden errechnet, indem von der jeweiligen Endnachfragekomponente
die zugeordneten Importe abgezogen wurden. Diese wurden auf der Basis von Input-Output-Tabellen berechnet.
Tabelle A2  
Internationale Rahmenbedingungen der Prognose
2022 2023 2024 2025 2026
Bruttoinlandsprodukt Veränderung zum Vorjahr in % (real)
Welt ohne Euroraum 3,3 3,3 3,1 3,2 3,2
USA 1,9 2,4 1,7 1,5 1,7
China 3,0 5,2 4,4 4,1 4,0
Indien 6,8 6,5 6,1 6,6 6,6
Japan 0,9 1,8 1,0 0,9 0,9
Lateinamerika 4,1 2,2 2,1 2,5 2,5
Vereinigtes Königreich 4,3 0,6 0,3 0,8 1,4
Neue EU-Mitgliedstaaten 1 –2,7 3,3 2,1 2,1 1,7
Schweiz 2,7 0,8 1,1 1,5 1,6
Euroraum 2 3,4 0,6 0,8 1,5 1,5
Welthandel (Importe i. w. S.) Veränderung zum Vorjahr in % (real)
Welt 6,2 0,7 2,7 3,0 3,1
Welt außerhalb des Euroraums 5,5 1,1 3,0 3,0 3,2
Wachstum der Exportmärkte des Euroraums (real) 6,7 0,8 2,6 2,9 3,1
Wachstum der österreichischen Exportmärkte (real) 7,2 –0,7 2,2 3,1 3,0
Preise
Erdölpreis in USD/Barrel Brent 103,7 84,0 80,1 76,5 73,6
Drei-Monats-Zinssatz in % 0,3 3,4 3,6 2,8 2,7
Langfristiger Zinssatz in % 1,7 3,1 3,2 3,3 3,4
USD/EUR-Wechselkurs 1,05 1,08 1,08 1,08 1,08
Nominell-effektiver Wechselkurs des Euro
(Euroraum-Index)
116,2 121,9 123,5 123,5 123,5
Quelle: Eurosystem.
1 Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Tschechien und Ungarn.
2 2022: Eurostat; 2023 bis 2026: Ergebnis der Dezember-Projektion 2023 des Eurosystems.
Tabelle A3  
Außenhandel
2022 2023 2024 2025 2026
Exporte Veränderung zum Vorjahr in %
Internationale Wettbewerberpreise 16,3 –1,6 1,8 2,6 2,2
Exportdeflator 10,2 2,7 2,6 3,0 2,5
Entwicklung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit 6,2 –4,3 –0,8 –0,4 –0,2
Nachfrage auf öst. Exportmärkten 7,2 –0,7 2,2 3,1 3,0
Österreichische Exporte i. w. S. (real) 11,6 1,8 1,5 2,2 2,6
Marktanteile Österreichs 4,4 2,5 –0,7 –0,9 –0,5
Importe Veränderung zum Vorjahr in %
Internationale Wettbewerberpreise 14,4 0,0 1,9 2,6 2,1
Importdeflator 14,5 0,2 1,7 2,4 2,2
Österreichische Importe i. w. S. (real) 8,1 –1,3 2,2 2,6 3,0
Terms-of-Trade –3,7 2,5 0,8 0,6 0,3
in Prozentpunkten des realen BIP
Beiträge der Nettoexporte zum BIP-Wachstum 2,2 1,8 –0,3 –0,1 –0,1
in % des nominellen BIP
Exportquote 62,1 60,8 60,5 60,5 61,1
Importquote 61,5 57,0 56,6 56,5 57,1
Quelle: 2022: Statistik Austria, Eurosystem; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember
2023.
Tabelle A4  
Leistungsbilanz
2022 2023 2024 2025 2026
in % des nominellen BIP
Handelsbilanz 0,3 3,8 3,7 3,9 3,8
Güterbilanz –1,5 0,9 1,0 1,0 0,9
Dienstleistungsbilanz 1,9 2,9 2,7 2,9 2,9
Primäreinkommensbilanz 1 –0,1 –0,8 –1,1 –1,0 –1,0
Sekundäreinkommensbilanz 2 –0,6 –0,6 –0,6 –0,6 –0,6
Leistungsbilanz –0,3 2,4 2,1 2,3 2,3
Quelle: 2022: Statistik Austria, OeNB; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.
1 Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (Arbeitsentgelte, Einkommen aus
Vermögensanlagen u. a.).
2 Bilanz der laufenden Transfers.
Tabelle A5  
Einkommen und Konsum der privaten Haushalte
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in %
Unselbstständig Beschäftigte 2,9 1,2 0,7 1,1 1,1
Löhne je beschäftigter Person 4,7 7,9 7,6 4,3 2,9
Arbeitnehmerentgelt 7,8 9,2 8,4 5,5 4,0
Vermögenseinkommen 38,3 –8,2 4,2 3,0 0,6
Selbstständigeneink. und
Betriebsüberschüsse
8,7 –0,2 3,9 3,6 3,1
Beiträge zum Wachstum des verfügbaren
Haushaltseinkommens in Prozentpunkten
Arbeitnehmerentgelt 7,0 8,0 7,6 5,0 3,7
Vermögenseinkommen 3,0 –0,8 0,4 0,2 0,0
Selbstständigeneink. und
Betriebsüberschüsse
1,4 0,0 0,6 0,5 0,4
Nettotransfers abzüglich direkter Steuern 1 –0,4 –1,0 0,1 –0,1 –0,2
Veränderung zum Vorjahr in %
Verfügbares Haushaltseinkommen (nominell) 10,7 4,8 7,9 5,6 3,9
Konsumdeflator 7,4 7,9 3,9 2,9 2,5
Verfügbares Haushaltseinkommen (real) 3,1 –2,8 3,8 2,6 1,3
Privater Konsum (real) 5,8 –0,4 1,5 1,8 1,2
in % des verfügbaren Haushaltseinkommens
Sparquote 9,0 6,4 8,2 8,9 9,0
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.
1 Negative Werte bedeuten eine Zunahme der (negativen) Nettotransfers abzüglich
direkter Steuern, positive Werte eine Abnahme.
Tabelle A6  
Investitionen
2022 2023 2024 2025 2026
Veränderung zum Vorjahr in %
Bruttoanlageinvestitionen (real) 0,3 –2,7 –0,2 2,9 2,3
davon:
Ausrüstungsinvestitionen –0,1 –4,8 –1,5 2,4 1,9
Wohnbauinvestitionen 2,9 –8,4 –4,5 3,8 2,4
Tiefbau- und andere Investitionen –5,7 –1,6 1,7 1,7 0,6
Investitionen in Forschung und Entwicklung 5,2 4,3 2,6 3,7 4,0
Öffentliche Investitionen –2,5 1,4 1,3 1,1 0,4
Private Investitionen 0,8 –3,3 –0,4 3,2 2,6
Beiträge zum Wachstum der realen Bruttoanlageinvestitionen in Prozentpunkten
Ausrüstungsinvestitionen 0,0 –1,5 –0,5 0,8 0,6
Wohnbauinvestitionen 0,6 –1,7 –0,8 0,7 0,4
Tiefbau- und andere Investitionen –1,4 –0,4 0,4 0,4 0,1
Investitionen in Forschung und Entwicklung 1,3 1,1 0,7 1,0 1,1
Beiträge zum Wachstum des realen BIP in Prozentpunkten
Bruttoanlageinvestitionen, insgesamt 0,1 –0,7 0,0 0,7 0,5
Lagerveränderungen –0,3 –1,0 0,2 0,0 0,0
in % des nominellen BIP
Investitionsquote 25,3 24,4 24,1 24,2 24,4
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.
Tabelle A7  
Arbeitsmarkt
2022 2023 2024 2025 2026
Beschäftigung Veränderung zum Vorjahr in %
Gesamtbeschäftigung (Personen) 2,6 0,9 0,5 1,0 1,0
Unselbstständig Beschäftigte (Personen) 2,9 1,2 0,7 1,1 1,1
davon: öffentlich Beschäftigte 0,8 0,4 0,4 0,4 0,4
Selbstständig Beschäftigte (Personen) 0,5 –0,9 –1,0 0,2 0,1
Geleistete Arbeitsstunden, insgesamt 2,5 1,0 0,8 0,7 0,7
Unselbstständig Beschäftigte (Stunden) 2,8 1,5 1,1 0,8 0,8
Selbstständig Beschäftigte (Stunden) 0,9 –1,2 –0,6 –0,1 0,0
Arbeitskräfteangebot 1,2 1,4 0,8 0,8 0,8
Vorgemerkte Arbeitslose –21,5 12,1 5,6 –2,9 –2,2
Arbeitslosenquote in % des Arbeitskräfteangebots
gemäß Eurostat 4,8 5,3 5,5 5,3 5,2
gemäß AMS 6,3 6,5 6,8 6,6 6,5
Quelle: 2022: Statistik Austria, AMS; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.
Tabelle A8  
Arbeitnehmerentgelte
2022 2023 2024 2025 2026
Bruttolohnsumme 1 Veränderung zum Vorjahr in %
Nominell 7,8 9,2 8,4 5,5 4,0
Konsumdeflator 7,4 7,9 3,9 2,9 2,5
Real 0,4 1,3 4,5 2,6 1,5
Kollektivvertragslöhne 1 3,1 7,6 7,6 4,2 2,9
Lohndrift 1,7 0,3 0,0 0,2 0,1
Arbeitnehmerentgelt pro beschäftigter Person
Brutto 2 , nominell 4,7 7,9 7,6 4,3 2,9
Brutto, real (Konsumdeflator) –2,5 0,0 3,5 1,4 0,4
Netto 3 , real (Konsumdeflator) –1,7 0,7 4,5 1,5 0,5
Arbeitnehmerentgelt je Stunde
Brutto, nominell 4,8 7,6 7,1 4,7 3,2
Brutto, real (Konsumdeflator) –2,4 –0,3 3,1 1,7 0,7
in % des nominellen BIP
Lohnquote 48,6 49,7 51,4 51,5 51,5
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.
1 Gesamtwirtschaft. 2 Inkl. Dienstgeberbeiträgen. 3 Nach Abzug von Steuern und SV-Beiträgen.
Tabelle A9  
Preise
2022 2023 2024 2025 2026
HVPI und Komponenten Veränderung zum Vorjahr in %
Gesamtindex 8,6 7,7 4,0 3,0 2,5
Nahrungsmittel 9,0 9,8 3,8 2,9 2,0
Unverarbeitete Nahrungsmittel 10,3 7,4 2,6 x x
Verarbeitete Nahrungsmittel 8,7 10,5 4,7 x x
Industriegüter ohne Energie 5,8 6,3 2,8 x x
Energie 39,8 7,9 0,0 1,8 2,5
Elektrizität 11,1 –2,5 17,4 –5,8 –1,4
Gas 80,9 53,3 –20,3 –39,0 –26,1
Flüssige Brennstoffe 47,8 –8,8 0,4 –2,5 –2,0
Dienstleistungen 4,6 7,7 5,8 x x
HVPI ohne Energie 5,8 7,7 4,4 3,0 2,5
HVPI ohne Energie und Nahrungsmittel 5,1 7,2 4,5 3,0 2,7
Deflatoren der VGR
Deflator des privaten Konsums 7,4 7,9 3,9 2,9 2,5
Investitionsdeflator 7,8 5,8 3,5 3,0 2,5
Importdeflator 14,5 0,2 1,7 2,4 2,2
Exportdeflator 10,2 2,7 2,6 3,0 2,5
Terms-of-Trade –3,7 2,5 0,8 0,6 0,3
BIP-Deflator zu Faktorkosten 5,2 8,4 4,1 3,5 2,4
Quelle: 2022: Statistik Austria; 2023 bis 2026: OeNB-Prognose vom Dezember 2023.
Tabelle A10  
Aufteilung der Prognoserevisionen seit Juni 2023
BIP HVPI
2023 2024 2025 2023 2024 2025
Veränderung zum Vorjahr in %, Prozentpunkte
Prognose vom Dezember 2023 –0,7 0,6 1,7 7,7 4,0 3,0
Prognose vom Juni 2022 0,5 1,7 1,6 7,4 4,1 2,9
Differenz –1,2 –1,0 0,0 0,3 –0,1 0,1
Verursacht durch: in Prozentpunkten
Externe Annahmen 0,0 –0,2 0,0 0,1 0,1 0,0
Neue Daten 1 –1,1 –0,5 0,0 0,1 0,0 0,0
davon: Revision historischer Daten bis Q1 23 –0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Prognosefehler für Q2 23 und Q3 23 –1,0 –0,5 0,0 0,1 0,0 0,0
Sonstiges 2 –0,1 –0,2 0,1 0,1 –0,2 0,1
Quelle: OeNB-Prognosen vom Dezember 2023 und Juni 2023. Aufgrund von Rundungsdifferenzen
können die Differenz und die Summe der Wachstumsbeiträge aus den einzelnen Revisionen von der
Gesamtrevision abweichen.
1 „Neue Daten" bezieht sich auf gegenüber der letzten Prognose neu vorliegende Daten für das
BIP-Wachstum bzw. die Inflation.
2 Unterschiedliche Annahmen über die Entwicklung heimischer Variablen wie Löhne,
öffentlicher Konsum, Effekte steuerlicher Maßnahmen, sonstige Änderungen der Einschätzung,
Modelländerungen.
Tabelle A11  
Vergleich der aktuellen Wirtschaftsprognosen für Österreich
OeNB WIFO   IHS   OECD     IWF   EU-Kom-
mission
   
Dezember 2023 Oktober 2023 Oktober 2023 November 2023 Oktober 2023 November 2023
2023 2024 2025 2026 2023 2024 2023 2024 2023 2024 2025 2023 2024 2023 2024 2025
Hauptergebnisse Veränderung zum Vorjahr in %
BIP (real) –0,7 0,6 1,7 1,3 –0,8 1,2 –0,4 0,9 –0,4 0,6 1,5 0,1 0,8 –0,5 1,0 1,3
Privater Konsum (real) –0,4 1,5 1,8 1,2 0,8 1,8 0,2 1,5 0,1 1,6 1,9 x x –0,3 1,1 1,5
Öffentlicher Konsum (real) 0,1 0,3 0,8 1,1 –2,0 0,0 –1,3 0,0 –0,9 –1,0 0,7 x x –1,9 0,8 0,3
Bruttoanlageinvestitionen (real) –2,7 –0,2 2,9 2,3 –0,5 –0,5 –1,7 –1,8 –2,2 –1,4 0,8 x x –2,7 0,1 0,9
Exporte (real) 1,8 1,5 2,2 2,6 1,6 2,6 1,0 2,1 1,9 2,8 2,8 3,6 3,1 0,6 2,6 3,2
Importe (real) –1,3 2,2 2,6 3,0 0,6 2,7 0,5 0,8 –0,9 3,5 2,7 3,5 3,1 –0,5 2,3 3,0
Arbeitsproduktivität 1 –1,6 0,1 0,7 0,3 –1,3 0,7 –1,5 0,4 –1,3 0,6 1,1 x x –1,1 0,4 0,6
BIP-Deflator 7,6 4,0 3,5 2,7 8,0 4,2 6,6 4,0 7,3 3,2 2,2 8,1 3,6 7,6 4,0 3,5
VPI x x x x 7,7 4,0 7,8 4,2 x x x x x x x x
HVPI 7,7 4,0 3,0 2,5 7,5 3,7 7,8 4,2 7,7 3,9 2,5 7,8 3,7 7,7 4,1 3,0
Lohnstückkosten 9,7 7,4 3,6 2,6 10,2 6,8 9,4 6,3 9,1 5,6 2,0 x x 9,5 6,6 3,2
Beschäftigte 2 0,9 0,5 1,0 1,0 1,0 0,5 1,1 0,5 1,2 0,0 0,3 –0,1 0,2 0,6 0,6 0,7
in % des Arbeitskräfteangebots
Arbeitslosenquote 3 gem. Eurostat 5,3 5,5 5,3 5,2 5,2 5,2 5,2 5,5 5,1 5,5 5,4 5,1 5,4 5,3 5,4 5,3
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanz 2,4 2,1 2,3 2,3 1,5 1,9 x x 2,8 2,1 2,1 0,1 0,0 0,8 0,9 1,2
Budgetsaldo (Maastricht) –2,6 –2,7 –2,8 –2,8 –2,4 –1,6 –3,0 –1,9 –2,6 –2,5 –2,5 –2,4 –2,0 –2,6 –2,4 –2,2
Prognoseannahmen
Erdölpreis in USD/Barrel Brent 84,0 80,1 76,5 73,6 84,0 84,0 85,0 87,0 82,6 85,0 85,0 80,5 79,9 84,1 84,5 79,6
Kurzfristiger Zinssatz in % 3,4 3,6 2,8 2,7 3,5 4,4 3,4 3,7 3,4 3,8 3,5 3,0 3,2 3,4 3,7 3,1
USD/EUR-Wechselkurs 1,08 1,08 1,08 1,08 1,08 1,08 1,08 1,08 1,08 1,07 1,07 1,09 x 1,08 1,1 1,06
BIP real, Euroraum 0,6 0,8 1,5 1,5 0,6 1,2 0,4 1,3 0,6 0,9 1,5 0,7 1,2 0,6 1,2 1,6
BIP real, USA 2,4 1,7 1,5 1,7 1,9 0,6 2,0 1,3 2,4 1,5 1,7 2,1 1,5 2,4 1,4 1,8
BIP real, Welt 3,0 2,8 3,0 3,0 x x 2,7 2,8 2,9 2,7 3,0 3,0 2,9 3,1 2,9 3,2
Welthandel 3 0,7 2,7 3,0 3,1 x x –1,7 2,0 1,1 2,7 3,3 0,9 3,5 0,7 3,0 3,5
Quelle: OeNB, WIFO, IHS, OECD, IWF, Europäische Kommission. Anmerkung: x = keine Daten vorhanden.
1 OeNB, WIFO: BIP je geleisteter Arbeitsstunde. IHS, OECD, EU-Kommission: BIP je beschäftigter Person.
2 WIFO und IHS: Unselbstständig aktiv Beschäftigte.
3 IHS: Waren laut CPB, EK: Weltimporte.
Tabelle A12  
Quartalsverlauf der Prognoseergebnisse
2023 2024 2025 2026 2023 2024 2025 2026
        Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
Preise, Löhne, Kosten Veränderung zum Vorjahr in %
HVPI 7,7 4,0 3,0 2,5 10,6 8,6 6,7 5,2 4,8 4,4 3,8 2,9 3,0 3,0 3,0 2,9 2,6 2,6 2,5 2,4
HVPI ohne Energie 7,7 4,4 3,0 2,5 9,1 8,6 7,6 5,8 5,0 4,4 4,1 4,1 3,5 3,0 2,8 2,6 2,4 2,6 2,6 2,6
Deflator des privaten Konsums 7,9 3,9 2,9 2,5 9,6 8,6 7,4 6,1 4,7 3,9 3,5 3,5 3,3 3,1 2,7 2,6 2,6 2,6 2,5 2,4
Deflator der Bruttoanlageinvestitionen 5,8 3,5 3,0 2,5 7,9 6,2 4,8 4,6 3,5 3,4 3,7 3,4 3,2 3,1 3,0 2,8 2,7 2,5 2,4 2,3
BIP-Deflator 7,6 4,0 3,5 2,7 8,9 8,5 7,1 6,2 3,9 3,9 4,0 4,4 3,9 3,7 3,4 3,0 3,0 2,9 2,7 2,4
Lohnstückkosten 9,7 7,4 3,6 2,6 7,1 10,1 10,5 11,2 9,8 8,0 6,7 5,4 4,2 3,7 3,5 3,2 3,0 2,8 2,5 2,3
Löhne pro beschäftigter Person, nominell 7,9 7,6 4,3 2,9 7,3 7,6 7,8 8,9 8,0 8,1 7,7 6,6 5,2 4,5 4,0 3,6 3,3 3,0 2,8 2,7
Produktivität –1,6 0,1 0,7 0,3 0,3 –2,2 –2,5 –2,1 –1,6 0,0 1,0 1,1 1,0 0,8 0,5 0,4 0,3 0,2 0,3 0,3
Löhne pro beschäftigter Person, real 0,0 3,5 1,4 0,4 –2,1 –0,9 0,4 2,6 3,2 4,0 4,1 3,0 1,8 1,4 1,3 1,0 0,7 0,4 0,2 0,3
Importdeflator 0,2 1,7 2,4 2,2 5,6 –0,7 –2,5 –1,3 –0,2 1,7 2,9 2,5 2,5 2,3 2,2 2,4 2,4 2,2 2,1 2,0
Exportdeflator 2,7 2,6 3,0 2,5 5,5 2,3 1,0 2,2 1,7 2,4 3,2 3,2 3,1 3,0 2,9 2,8 2,6 2,5 2,4 2,3
Terms-of-Trade 2,5 0,8 0,6 0,3 0,0 3,0 3,5 3,5 1,8 0,7 0,3 0,6 0,6 0,7 0,7 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3
Wirtschaftliche Aktivität real, Veränderung zum Vorjahr (Jahreswerte) bzw. zum Vorquartal (Quartalswerte) in %
BIP –0,7 0,6 1,7 1,3 0,1 –1,1 –0,5 –0,1 0,3 0,7 0,6 0,4 0,4 0,4 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,4
Privater Konsum –0,4 1,5 1,8 1,2 0,7 –0,4 –1,2 –0,1 0,9 1,3 0,8 0,4 0,3 0,3 0,3 0,4 0,3 0,3 0,2 0,2
Öffentlicher Konsum 0,1 0,3 0,8 1,1 –1,8 2,0 0,6 –0,9 –0,1 0,1 0,3 0,3 0,2 0,2 0,1 0,2 0,2 0,4 0,4 0,5
Bruttoanlageinvestitionen –2,7 –0,2 2,9 2,3 –2,1 –1,5 –1,6 –0,1 0,3 0,4 0,5 0,7 0,9 0,8 0,7 0,6 0,5 0,5 0,5 0,5
Exporte 1,8 1,5 2,2 2,6 1,7 –3,4 2,4 0,2 0,4 0,3 0,5 0,5 0,6 0,7 0,6 0,5 0,6 0,7 0,7 0,7
Importe –1,3 2,2 2,6 3,0 –1,2 –0,7 1,2 0,4 0,7 0,5 0,5 0,6 0,7 0,7 0,8 0,7 0,7 0,7 0,7 0,7
Beiträge zum Wachstum des realen BIP in Prozentpunkten
Inlandsnachfrage –0,4 0,4 1,1 0,7 0,1 0,1 –0,7 –0,4 0,3 0,6 0,4 0,3 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
Nettoexporte 0,6 0,2 0,6 0,5 0,8 –0,8 0,5 –0,1 0,0 0,1 0,2 0,1 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2
Lagerveränderungen –1,0 0,0 0,0 0,0 –0,8 –0,4 –0,3 0,4 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Arbeitsmarkt in % des Arbeitskräfteangebots
Arbeitslosenquote gemäß Eurostat 5,3 5,5 5,3 5,2 4,8 5,0 5,5 5,7 5,8 5,6 5,4 5,3 5,3 5,3 5,3 5,3 5,3 5,2 5,1 5,1
Veränderung zum Vorjahr (Jahreswerte) bzw. zum Vorquartal (Quartalswerte) in %
Gesamtbeschäftigung 0,9 0,5 1,0 1,0 0,4 0,1 0,0 –0,1 0,1 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2 0,3 0,2 0,2 0,2
davon: Privater Sektor 1,0 0,6 1,1 1,1 0,4 0,1 0,0 –0,1 0,1 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,3 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3
Unselbstständig Beschäftigte 1,2 0,7 1,1 1,1 0,4 0,1 0,1 –0,1 0,1 0,4 0,4 0,4 0,2 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,2
Zusätzliche Variablen real, Veränderung zum Vorjahr (Jahreswerte) bzw. zum Vorquartal (Quartalswerte) in %
Verfügbares Haushaltseinkommen –2,8 3,8 2,6 1,3 2,0 –3,1 –0,9 0,1 2,6 1,9 1,3 1,0 0,3 0,4 0,3 0,2 0,4 0,4 0,4 0,4
in % des realen BIP
Output-Gap –0,1 –0,6 –0,1 0,0 1,4 0,0 –0,8 –1,1 –1,1 –0,7 –0,4 –0,2 –0,1 0,0 0,0 –0,1 –0,1 0,0 0,1 0,1
Quelle: OeNB-Prognose vom Dezember 2023. Quartalswerte saison- und arbeitstägig bereinigt.

  1. Oesterreichische Nationalbank, Referat Konjunktur,
    , , und . Unter Mitarbeit von Gerhard Fenz, Birgit Niessner und Beate Resch. ↩︎

  2. Die Kurzdokumentation über die Modellmethodik finden Sie hier . ↩︎

  3. Die Komponente „Rest“ enthält den Beitrag des vergangenen BIP-Wachstum zum gemeinsamen Faktor und den Einfluss der autokorrelierten Fehlerkomponente im Prognosezeitraum. ↩︎

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