Glossar

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Begriffe mit B

Ein Barrel (englisch für Fass) entspricht etwa 159 Litern und ist eine alte Maßeinheit, in der Rohöl bis heute gehandelt wird.

Basiseffekt

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Der Basiseffekt ist ein statistisches Phänomen, das bei der Einschätzung der Veränderung einer volkswirtschaftlichen Messgröße speziell im Vorjahresvergleich zu berücksichtigen ist. Beispiel: Die Inflationsrate steigt im März abrupt an, weil sich aufgrund einer europaweiten Kältewelle frische Nahrungsmittel stark verteuert haben. Die Inflationsraten bleiben noch bis zum Sommer erhöht und normalisieren sich dann wieder. Ab März des Folgejahres kommt der Basiseffekt zum Tragen: Da ein Jahr zuvor die Nahrungsmittelpreise außergewöhnlich hoch waren, setzt nun automatisch ein Inflationsrückgang ein, selbst wenn sich die Preise gegenüber dem Vormonat kaum verändern.

Basiszinssatz

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Der Basiszinssatz ist der gesetzlich definierte Nachfolgezinssatz für den bis Ende 1998 von der OeNB verlautbarten Diskontsatz, soweit dieser als Bezugsgröße in Bundesgesetzen, Verordnungen oder in Vereinbarungen Verwendung findet. Grundlage zur Feststellung von Veränderungen des Basiszinssatzes ist seit 1. August 2002 der Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte, wobei erst dessen kumulierte Veränderung um 0,5 Prozentpunkte eine Veränderung des Basiszinssatzes auslöst. Der Basiszinssatz verändert sich regelmäßig in jenem Ausmaß, in dem sich der von der EZB festgelegte Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte um insgesamt mindestens 0,5 Prozentpunkte erhöht oder vermindert hat. Änderungen des Basiszinssatzes werden von der OeNB im Amtsblatt zur Wiener Zeitung verlautbart.

Beschäftigte (Erwerbstätige)

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Die Anzahl der Beschäftigten kann über Haushaltsbefragungen oder über die Register der Sozialversicherungsträger erfasst werden. Die Definition für Beschäftigte laut Haushaltsbefragungen, wie sie für die Berechnung der Arbeitslosenquote laut Eurostat verwendet wird, umfasst die unselbstständig Beschäftigten (in jeglichem Beschäftigungsausmaß) und die Selbstständigen. Als beschäftigt gilt eine Person laut Eurostat, wenn sie innerhalb eines Referenzzeitraums (üblicherweise eine Woche) zumindest für eine Stunde einer bezahlten Beschäftigung nachgegangen ist. Für die Berechnung der Registerarbeitslosenquote werden hingegen nur registrierte unselbstständig Beschäftigte laut Sozialversicherungsträgern herangezogen.

Beschäftigungsquote (Erwerbstätigenquote)

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Als Beschäftigungsquote wird der Anteil der Beschäftigten laut Haushaltserhebung an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) bezeichnet. Diese Definition wird von STATISTIK AUSTRIA für Eurostat ermittelt. Beschäftigungsquoten können auch für Teile der Bevölkerung angegeben werden – so etwa für die Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), für Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 54 Jahre) sowie für die Älteren (55 bis 64 Jahre).

Binnenmarkt

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Ein Binnenmarkt ist ein abgegrenztes Wirtschaftsgebiet, innerhalb dessen der freie Verkehr von Waren, Dienstleistungen, Personen und Kapital gewährleistet ist. Der 1993 geschaffene europäische Binnenmarkt gilt als Herzstück der EU.

BIP-Deflator

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Der BIP-Deflator ist ein Inflationsmaß, das als Quotient aus nominellem und realem (preisbereinigtem) BIP errechnet wird. Im Unterschied zu anderen Preisindizes wie dem VPI beruht der BIP-Deflator nicht auf einem über mehrere Jahre festen Warenkorb, sondern bewertet alle in einem Jahr in der Volkswirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen. Neben dem BIP-Deflator sind auch noch der Konsumdeflator und der Exportdeflator geläufig.

Breakeven-Inflationsrate

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Breakeven-Inflationsrate dient als Indikator, mit dem die – nicht direkt messbaren – Inflationserwartungen aus Finanzmarktdaten abgeleitet werden. Sie ist die Differenz der Rendite einer herkömmlichen Anleihe und der Rendite einer inflationsindexierten Anleihe mit ansonsten vergleichbaren Charakteristika (insbesondere gleicher (Rest-)Laufzeit). Dabei ist primär die Veränderung der Breakeven-Inflationsrate aussagekräftig, während das Niveau nicht direkt interpretierbar ist.

Bruttoanlageinvestitionen

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Bruttoanlageinvestitionen sind ein Aggregat in der Verwendungsrechnung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung. Darunter fallen beispielsweise Maschinen und Bauinvestitionen. Die Bruttoanlageinvestitionen bilden zusammen mit den Vorratsveränderungen die Bruttoinvestitionen. „Brutto“ bedeutet hier sowohl Neuinvestitionen als auch Ersatz verschlissener Investitionen.

Bruttoinlandsprodukt (BIP)

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Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft in einem bestimmten Zeitraum. Es misst die Produktion von Waren und Dienstleistungen im Inland nach Abzug aller Vorleistungen. Es entspricht der Summe aller Beiträge der einzelnen Wirtschaftsbereiche („Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen“) zuzüglich Gütersteuern abzüglich Gütersubventionen (entstehungsseitige Berechnung des BIP). Das BIP kann aber auch von der Endverwendungsseite her (Konsum, Investitionen und Exporte abzüglich Importe) oder verteilungsseitig berechnet werden (Summe aus Arbeitnehmerentgelt, Betriebsüberschuss/Selbständigeneinkommen und Abschreibungen plus Produktions- und Importabgaben minus Subventionen). Das BIP wird sowohl zu den jeweiligen Preisen („nominell“) als auch preisbereinigt („real“) berechnet. Die Veränderungsrate des preisbereinigten BIP dient als Messgröße für das Wirtschaftswachstum einer Volkswirtschaft.

Bruttosozialprodukt (BSP, Bruttonationalprodukt, BNP)

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Das Bruttosozialprodukt ist wie das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ein Maß für die wirtschaftliche Leistung einer Volkswirtschaft, jedoch erfolgt die Erhebung auf der Basis des so genannten Inländerkonzepts, wonach alle von Inländern (im Inland oder Ausland) produzierten Güter und Dienstleistungen erfasst werden.

Budgetsaldo

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Der Budgetsaldo ist die Differenz zwischen Staatseinnahmen und -ausgaben. Sind Staatseinnahmen und -ausgaben gleich hoch, so spricht man von einem ausgeglichenen Staatshaushalt. Übersteigen die Ausgaben eines Staates die Einnahmen, liegt ein Budgetdefizit vor. Im umgekehrten Fall spricht man von einem Budgetüberschuss.