Glossar

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Begriffe mit K

Kapazitätsauslastung

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Grad der Verwendung der maximalen Produktions- bzw. Leistungskapazität eines Unternehmens oder der gesamten Volkswirtschaft. Als Indikator misst die Kapazitätsauslastung somit die Relation zwischen potenzieller Produktion (Ausstoß bei Vollauslastung aller Produktionsfaktoren) und tatsächlicher Produktion.

Kapitalbilanz

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Als Teilbilanz der Zahlungsbilanz reflektiert die Kapitalbilanz sämtliche Kapitalbewegungen zwischen einer Volkswirtschaft und dem Ausland. Sie gliedert sich in die Teilbilanzen „Direktinvestitionen“, „Portfolioinvestitionen“, „Sonstige Investitionen“ (enthält insbesondere Kredite und Einlagen), „Finanzderivate“ und „Offizielle Währungsreserven“.

Kaufkraft

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Menge aller Güter, die um einen bestimmten Geldbetrag zu kaufen sind. Die Kaufkraft gilt als Maß für den Wert des Geldes. Ihre Veränderung wird in der Regel mit Verbraucherpreisindizes und der daraus abgeleiteten Inflationsrate gemessen.

Kaufkraftparität (KKP)

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Das Theorem der Kaufkraftparität (KKP) besagt, dass Güter gemessen an der Kaufkraft in jedem Land – zum jeweiligen Wechselkurs umgerechnet – gleich teuer sind. Existieren Preisunterschiede werden diese der KKP zufolge durch internationale Arbitrage ausgeglichen. Die KKP bezieht sich nicht auf einzelne Güter, sondern auf einen Warenkorb. Berechnungen zur KKP werden laufend von der OECD durchgeführt.

Kerninflation

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Bei der Messung der Kerninflation bleiben im Gegensatz zum VPI besonders volatile Inflationskomponenten des VPI-Warenkorbs unberücksichtigt, wodurch sich ein geglätteter Inflationsverlauf ergibt. Die Statistik kennt mehrere Ansätze zur Messung der Kerninflation, am gängigsten sind jene, die permanent dieselben Gütergruppen wie Energie oder unverarbeitete Nahrungsmittel aus dem Preisindex ausschließen. Einige Notenbanken richten ihre geldpolitischen Entscheidungen auf die Kerninflationsrate aus; das Eurosystem hingegen hat seine Definition der Preisstabilitäts auf den Harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) abgestellt.

Konjunktur (Konjunkturzyklus)

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Wirtschaftslage bzw. zyklische Schwankungen der ökonomischen Aktivität einer Volkswirtschaft. Als zentraler Konjunkturindikator wird die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts eines Landes herangezogen. Die Konjunktur lässt sich in vier Phasen, sogenannte Zyklen, einteilen: Aufschwung (Expansion), Hochkonjunktur (Boom), Abschwung (Rezession) und Tiefphase (Depression). Während Aufschwung und Hochkonjunktur auf eine wachsende gesamtwirtschaftliche Produktion, hohe Beschäftigung, aber auch auf ein steigendes Preisniveau hinweisen, gilt für den Abschwung und das Tief das Gegenteil.

Konjunkturindikator der OeNB

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Vierteljährlich von der OeNB veröffentlichter Indikator zur kurzfristig (laufendes und kommendes Quartal) erwarteten Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts in Österreich. Die OeNB weist dabei die Wachstumsrate des BIP in Österreich im Vergleich zum Vorquartal und Vorjahresquartal aus.

Konjunkturpolitik

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Die Gesamtheit aller Maßnahmen der Wirtschafts-, Fiskal- und Geldpolitik, die darauf gerichtet sind, die Schwankungen der Konjunktur auszugleichen bzw. zu glätten. In Phasen schwachen Wirtschaftswachstums und fallender Inflation senkt die Geldpolitik die Leitzinsen und der Staat erhöht durch verstärkte Ausgaben das Budgetdefizit, um die Nachfrage zu stützen. Umgekehrt hebt die Geldpolitik bei einer Konjunkturüberhitzung die Leitzinsen an und der Staat vermindert das Budgetdefizit, um Nachfrage und Preisauftrieb zu dämpfen.

Konvergenz

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Annäherung verschiedener Volkswirtschaften hinsichtlich ihres wirtschaftlichen Entwicklungsniveaus oder bestimmter ökonomischer Strukturmerkmale. Die Konvergenz kann anhand einer Vielzahl ökonomischer Messgrößen untersucht werden. Im Rahmen der Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) hat die Konvergenz (Konvergenzkriterien) besondere Wichtigkeit erlangt.

Konvergenzkriterien

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Im Maastricht-Vertrag definierte Kriterien für die Teilnahme an der dritten Stufe der europäischen Wirtschafts- und Währungsunion und damit für die Einführung des Euro. Die vier (wirtschaftlichen) Kriterien sind: 1) stabile Preise: Die Inflationsrate liegt maximal 1,5 Prozentpunkte über jener der drei preisstabilsten EU-Mitgliedstaaten 2) stabile langfristige Zinsen: der langfristige Zinssatz liegt maximal 2 Prozentpunkte über jenem der drei preisstabilsten EU-Mitgliedstaaten 3) gesunde öffentliche Finanzen: das öffentliche Defizit liegt nicht über 3 % des BIP und die öffentliche Verschuldung nicht über 60 % des BIP oder ist zumindest hinreichend rückläufig, d. h. sie nähert sich zügig der 60 %-Marke 4) stabile Wechselkurse: die zulässige Schwankungsbreite der Wechselkurse im WKM II wird seit mindestens zwei Jahren ohne starke Spannungen eingehalten und es erfolgte keine einseitige Abwertung gegenüber dem Euro. Daneben ist für die Konvergenzbeurteilung aber auch die Vereinbarkeit der innerstaatlichen Rechtsvorschriften mit dem EG-Vertrag bzw. dem ESZB/EZB-Statut wichtig („rechtliche Konvergenz“): Dazu zählen insbesondere die Unabhängigkeit der nationalen Zentralbanken und deren Integration in das Eurosystem.

Konvergenzprogramme

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Mittelfristige Planungen und Annahmen über die Entwicklung wichtiger ökonomischer Größen im Hinblick auf die Erreichung des im Stabilitäts- und Wachstumspakt festgelegten mittelfristigen Ziels von Budgetüberschüssen oder nahezu ausgeglichenen öffentlichen Haushalten. Konvergenzprogramme werden jährlich von den nicht an der Währungsunion teilnehmenden EU-Ländern erstellt und von der Europäischen Kommission und dem Wirtschafts- und Finanzausschuss geprüft.

Konvertibilität (Konvertierbarkeit)

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Volle Konvertibilität ist gegeben, wenn jede inländische und ausländische Person berechtigt ist, jede beliebige Währung frei und ungehindert zum allgemein gültigen Wechselkurs gegen eine andere Währung zu tauschen, zu transferieren oder als Guthaben zu halten. Der Euro ist eine solche voll konvertible Währung.

Kreditklemme (Credit Crunch)

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Als Kreditklemme wird eine durch Refinanzierungsbeschränkungen verursachte Verknappung des Kreditangebots der Banken bezeichnet, die über eine konjunkturbedingte Abschwächung der Kreditnachfrage oder eine Verschlechterung der Kreditwürdigkeit hinausgeht.

Kreditwachstum

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Steigende Kreditnachfrage von Unternehmen und/oder privaten Haushalten, die auf eine günstige Konjunkturentwicklung hinweist. Da Kredite aufgenommen werden, um Ausgaben für Konsum und Investitionen zu tätigen, hängen Kreditwachstum und Wirtschaftswachstum zusammen.