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Acquirer

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Als Acquirer wird ein Dienstleister bezeichnet, der für die Autorisierung und Abrechnung von Kartenzahlungen sorgt. Er wirbt als Lizenznehmer einer Kartenorganisation Händler als Vertragsunternehmen an, um deren Kunden bargeldlose Zahlungen über die jeweilige Kartenorganisation zu ermöglichen.

Agio bezeichnet im Allgemeinen den Ausgabeaufschlag (d. i. die Differenz zwischen Nennwert und Ausgabepreis) z. B. bei Wertpapieren oder Bullionmünzen. Gegenteil: Disagio.

ARTIS (Austrian Real Time Interbank Settlement System)

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ARTIS ist ein ehemals von der OeNB betriebenes Echtzeit-Bruttozahlungsverkehrssystem (RTGS-System), das im Zuge der Umstellung der Zahlungsverkehrsinfrastruktur in Europa (von TARGET auf TARGET2) von neuen Systemen (SSP und HOAM.AT) abgelöst wurde.

Bankomat

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Ein Bankomat ist ein frei zugänglicher Geldausgabeautomat, bei dem Zahlungskarteninhaber (auch außerhalb der Banköffnungszeiten) Bargeld beheben können. Alle derartigen Geräte in Österreich sind online mit Zentralrechnern verbunden und Tag und Nacht in Betrieb. Lediglich sogenannte Foyerautomaten – meist im Eingangsbereich oder Selbstbedienungsbereich von Bankfilialen, Handelsbetrieben oder Einkaufszentren aufgestellte Geldausgabeautomaten – sind nur zu bestimmten Tages- und Nachtzeiten zugänglich.

BIC (Bank Identifier Code)

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Der BIC, auch als SWIFT-Adresse bezeichnet, ist ein international standardisierter Code zur eindeutigen Identifizierung von Kreditinstituten bzw. deren Filialen (internationale Bankleitzahl). Er besteht aus einer 8- bis 11-stelligen Buchstaben- und Zahlenkombination, die das Kreditinstitut, das Land, den Standort und gegebenenfalls die Filiale angibt. Die Angabe dieses Codes (zusätzlich zur IBAN) war bei grenzüberschreitenden Transaktionen innerhalb der EU noch bis 1. Februar 2016 vorgeschrieben.

Buchgeld (Giralgeld)

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Als Buchgeld (Giralgeld) werden jederzeit fällige (unbare) Guthaben bezeichnet, die durch Einlagen bei Kreditinstituten auf dafür bestimmten Konten entstehen. Buchgeld ist jederzeit in Bargeld umwandelbar.

CLM (Central Liquidity Management)

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CLM (Central Liquidity Management) ist das zentrale Modul in den Target Services. Hier werden Notenbankgeschäfte abgewickelt und CLM dient als Liquiditätslieferant für alle untergeordneten Services.

Daylight Overdraft (Innertagesliquidität)

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Möglichkeit für Geschäftsbanken, sich innerhalb eines Tages zusätzliche Liquidität zu verschaffen. Als Besicherung wird auf einem bei der Zentralbank eingerichteten Sicherheitendepot der entsprechende Gegenwert gesperrt. Für die Besicherung werden vor allem festverzinsliche Euro-Wertpapiere herangezogen.

Das Disagio gibt im Allgemeinen den Betrag an, um den der Ausgabepreis eines Wertpapiers unter dem Nennwert liegt. Auch die umsatzabhängige Gebühr (in Form eines Prozentsatzes), welche Händler an Acquirer für deren Dienstleistungen zu zahlen haben, wird als Disagio bezeichnet. Gegenteil: Agio.

E-Geld (Elektronisches Geld)

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Elektronisches Geld ist digitales Bargeld, das auf einem elektronischen Gerät oder räumlich entfernt auf einem Server gespeichert ist. Ein weit verbreitetes E-Geld-Zahlungsverfahren ist die „Elektronische Geldbörse“ in Form einer Zahlungskarte oder einer anderen Chipkarte, die der Nutzer mit einer relativ geringen Menge an E-Geld auflädt, um damit Kleinbeträge zu begleichen. Als Speichermedien für E-Geld können außerdem Mobiltelefone (mit denen auch bezahlt werden kann) und Online-Zahlungskonten dienen.

Einlagefazilität

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Die Einlagefazilität ermöglicht es Geschäftsbanken im Euroraum, nicht benötigte Guthaben kurzfristig (bis zum nächsten Geschäftstag) zu einem vorher festgelegten Zinssatz (Einlagesatz) anzulegen. Der Einlagesatz bildet im Allgemeinen die Untergrenze im Zinsgefüge (Zinskorridor) des Taggeldsatzes am Geldmarkt.

EMV-Standard

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Der EMV-Standard ist eine weltweit einheitliche Spezifikation für Zahlungskarten mit Prozessorchip und für die dazugehörigen Chipkartenlesegeräte. Die Abkürzung steht für die drei Gesellschaften, die den Standard entwickelt haben: Europay, MasterCard und VISA.

E-Payment-Standard (eps)

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Der eps (E-Payment-Standard) ist eine offene, normierte XML-Schnittstelle zwischen Händlern/E-Government und Kreditinstituten zur Durchführung unwiderruflicher Online-Zahlungen. Diese Online-Bezahlmethode setzt auf dem jeweiligen Online-Banking-System der Käuferbank auf und ermöglicht Käufern die Abwicklung Ihres Zahlungsverkehrs bei Einkäufen über das Internet.

Girokonto

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Ein Girokonto dient der Erfassung und Verrechnung von Forderungen und Verbindlichkeiten (auch Bankkonto bzw. Kontokorrentkonto genannt). Im Kundenverkehr der Banken wird es zur Abwicklung des Zahlungsverkehrs verwendet.

HOAM.AT (Home Accounting Module Austria)

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HOAM.AT ist das OeNB-eigene Buchungssystem, über das die OeNB für die österreichischen Finanzinstitute Liquiditätsüberträge, Bargeldgeschäfte, Standing Facilities (Deposit- und Spitzenrefinanzierungsfazilität) sowie die Erfüllung der Mindestreserve abwickelt. Nach dem Ende der „Transition Period“ werden über dieses System außerdem noch die Transaktionen der dezidierten Notenbank-Kunden durchgeführt.

IBAN (International Bank Account Number)

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Die IBAN ist eine international standardisierte Bankkontonummer, die ein Konto eindeutig identifiziert. Sie setzt sich im Regelfall aus der Kontonummer, aus der Bankleitzahl des kontoführenden Instituts, dem Länderkennzeichen und 2 Prüfziffern zusammen. Eine österreichische IBAN hat immer 20 Stellen.

ISO-Code

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Der ISO-Code ist eine Kodifizierung, die u. a. im internationalen Geldverkehr zur einheitlichen Abkürzung von währungsbezogenen Wertangaben (z. B. EUR, USD, GBP) Anwendung findet.

Aussteller einer Zahlungskarte (z. B. Banken oder Kreditkartenorganisationen)

Personalisierung von Zahlungskarten

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Man unterscheidet zwischen optischer und elektronischer Personalisierung von Zahlungskarten. Die optische Personalisierung umfasst die Beschriftung der Zahlungskarte mit Kundendaten (z. B. Name des Kunden, Bankleitzahl, Konto- oder Kreditkartennummer) mittels verschiedener Verfahren (z. B. Laser, Hochprägung oder Thermosublimation). Bei der elektronischen Personalisierung werden die erforderlichen Programme und persönlichen Daten auf den Magnetstreifen und den Chip der Karte geladen.

PIN (Personal Identification Number)

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Persönliche und vertrauliche Kennzahl, die der Inhaber eines Zahlungsinstrumentes benutzt, um elektronische Transaktionen (z. B. Kartenzahlungen) durchzuführen.

Quick-Wertkarte (Elektronische Geldbörse)

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Die Quick-Wertkarte ist ein elektronischer Datenträger („elektronische Geldbörse“)zur bargeldlosen Bezahlung von Klein- und Kleinstbeträgen mittels E-Geld, ohne an ein Konto gebunden zu sein.

RTGS (Real Time Gross Settlement)

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RTGS ist ein Modul in TARGET Services. RTGS ist ein Echtzeit-Bruttozahlungsverkehrssystem, das über folgende Systemeigenschaften verfügt: 1) sofortige Abwicklung (Echtzeit) und 2) Bruttoabwicklung (jede Zahlung wird einzeln abgewickelt). Beispiel für ein RTGS-System ist TARGET2.

S.W.I.F.T. (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication)

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Internationale Bankeninstitution, die dem weltweiten Nachrichtenaustausch – insbesondere zur Beauftragung von Finanztransaktionen – dient.

SCT (SEPA Credit Transfer, SEPA-Überweisung)

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In allen EU-Ländern einheitliches Überweisungsverfahren für Euro-Transaktionen, das das bis zum Jahr 2014 ausschließlich im Inland angebotene Überweisungsverfahren sukzessive abgelöst hat.

SDD (SEPA Direct Debit, SEPA-Lastschrift)

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Ein in allen EU-Mitgliedstaaten einheitliches Einzugsverfahren für Euro-Transaktionen, das das bis 1. Februar 2014 ausschließlich im Inland angebotene Einzugsverfahren sukzessive abgelöst hat.

SEPA (Single Euro Payments Area)

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SEPA ist eine auch im deutschen Sprachraum gebräuchliche Abkürzung für den einheitlichen Euro-Zahlungsverkehrsraum, in dem nicht mehr zwischen nationalen und grenzüberschreitenden Zahlungen unterschieden wird. Diese Initiative soll zu einem integrierten Zahlungsverkehrsmarkt in der EU führen.

Settlement (Zahlungsausgleich)

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Erfüllung eines Finanzgeschäfts durch Geldüberweisung oder Wertpapierübertrag.

Spitzenrefinanzierungsfazilität

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Die Kreditinstitute können die Spitzenrefinanzierung, eine der beiden ständigen Fazilitäten des Eurosystems, in Anspruch nehmen, um sich von den nationalen Zentralbanken Übernachtliquidität (Liquidität) zu einem vorgegebenen Zinssatz gegen refinanzierungsfähige Sicherheiten zu beschaffen. Diese Kreditlinie ist zur Deckung eines vorübergehenden Liquiditätsbedarfs der Kreditinstitute bestimmt. Der Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität bildet im Allgemeinen die Obergrenze des Taggeldsatzes am Geldmarkt.

SSP (Single Shared Platform)

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EDV-Lösung, mit der das RTGS-System des Eurosystems (TARGET2) von allen teilnehmenden Zentralbanken gemeinsam betrieben wird.

Ständige Fazilitäten

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Ständige Fazilitäten sind geldpolitische Instrumente, die den Banken die kontinuierliche Möglichkeit einräumen, auf ihre Initiative Liquidität zu erhalten (Spitzenrefinanzierungsfazilität) oder anzulegen (Einlagefazilität). Da die Banken jederzeit und unlimitiert (mit Ausnahme der Bedingung, dass ausreichende Sicherheiten zur Verfügung stehen müssen) Zugang zu den ständigen Fazilitäten haben, werden so exzessive Marktzinssatzschwankungen verhindert. Im Euroraum kann der Taggeldsatz nicht über den Refinanzierungssatz ansteigen (meistens Leitzins plus 100 Basispunkte), gleichzeitig limitiert die Verzinsung der Einlagefazilität (Leitzins minus 100 Basispunkte) ein Absinken nach unten. Entsprechend ihrer Rolle in der Liquiditätszufuhr ist die Laufzeit von Geschäften bei den ständigen Fazilitäten mit einem Tag beschränkt. Die ständigen Fazilitäten werden dezentral von den nationalen Zentralbanken verwaltet.

SEPA-konforme Clearinginfrastruktur der OeNB zur Verarbeitung von kundeninduzierten Interbankzahlungen. STEP.AT wird Ende 2013 durch CS.I abgelöst.

STEP.GSA

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Abwicklungsinfrastruktur der OeNB zur kumulierten Verarbeitung des bargeldinduzierten Zahlungsverkehrs. STEP.GSA wurde mit Mai 2013 durch CS.C abgelöst.

STEP2 (Straight Through Euro Payment 2)

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STEP2 ist ein Clearingsystem für den europäischen Massenzahlungsverkehr, das von der European Banking Association (EBA) angeboten wird. Die OeNB bietet österreichischen Teilnehmern einen Systemzugang zu STEP2 an.

STUZZA (Studiengesellschaft für Zusammenarbeit im Zahlungsverkehr)

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Die STUZZA ist eine von der OeNB initiierte Kooperationsplattform der größten österreichischen Kreditinstitute zur Erarbeitung von Methoden und Normen für den Zahlungsverkehr.

TARGET2-Securities (T2S)

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T2S ist eine Wertpapierplattform, die die Führung von Zentralbankgeld- und Wertpapierkonten und die zentrale Abwicklung von Wertpapier-Transaktionen über eine europaweit gemeinsame technische Plattform ermöglicht. Eigentümer und Betreiber ist das Eurosystem. T2S soll Barrieren abbauen, den Zahlungsausgleich von Wertpapieren standardisieren und zu Preistransparenz führen.

TARGET Services

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TARGET Services ist der Überbegriff für alle im TARGET-Verbund angesiedelten Services (CLM, RTGS, TIPS und T2S). Daneben gibt es noch common components, die alle Services nutzen, wie etwa billing für die Rechnungslegung oder DWH als statistisches Archiv. Alle Module unter einem Schirm zu haben bringt den Vorteil, dass sich Banken nur einmal an eine technische Infrastruktur anbinden müssen.

Terminal

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Ein Terminal ist eine Zahlungssystem-Infrastruktureinrichtung, die der Durchführung von bargeldlosen Zahlungen beim Händler dient.

Zahlungssystemaufsicht (ZSA)

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Ziel der bei der OeNB angesiedelten Zahlungssystemaufsicht ist es, das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme sicherzustellen und dadurch die Finanzmarktstabilität zu fördern. Die Zahlungssystemaufsicht prüft die Systemsicherheit, d. h. den adäquaten Umgang mit rechtlichen, finanziellen, organisatorischen und technischen Risiken.

Zahlungssystembetreiber

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Betreiber eines Zahlungssystems ist, wer die zentrale Verantwortung für das Systemkonzept, die Aufbau- und Ablauforganisation, die Ordnungsmäßigkeit des laufenden Betriebs sowie die technische Sicherheit eines Zahlungssystems trägt und mit diesem System gewerblich Zahlungsverkehrsdienstleistungen erbringt.

Zahlungssystemteilnehmer

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Teilnehmer an einem Zahlungssystem ist, wer innerhalb eines Zahlungssystems an der gewerblichen Erbringung von Zahlungsverkehrsdienstleistungen mitwirkt.

Zahlungsverkehr

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Der Zahlungsverkehr ist die Summe aller Geldbewegungen, die im allgemeinen Wirtschaftsverkehr vorgenommen werden. Die Zahlungsvorgänge können bargeldlos (z. B. durch Überweisung von einem Bankkonto oder mittels Kartenzahlung) oder bar durch Übergabe von Banknoten und Münzen erfolgen.

Zentralbankgeld

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Zentralbankgeld ist von Zentralbanken geschaffenes Geld. Es existiert in Form von Buchgeld auf Konten der betreffenden Zentralbank oder als Bargeld in Form von Banknoten und Münzen.