Glossar

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Begriffe mit E

€STR – Euro Short-Term Rate

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Der EZB-Rat hat am 20. September 2017 entschieden, einen unbesicherten Tagesgeldsatz mit dem Namen Euro Short-Term Rate (€STR) zu entwickeln. Berechnet wird der €STR auf Basis von im Eurosystem bereits aus der Geldmarktstatistik verfügbaren Daten. Er wird die bestehenden Referenzzinssätze des privaten Sektors ergänzen und zudem als Alternative für den EONIA empfohlen. Die EZB veröffentlicht seit dem 2. Oktober 2019 den €STR an jedem TARGET2-Handelstag um 08:00 Uhr MEZ. Er wird ausschließlich auf Basis von getätigten Einzeltransaktionen des vorherigen Handelstags, die in Euro denominiert sind, berechnet. Diese werden von berichtspflichtigen Banken im Euroraum im Zuge der Geldmarktstatistik gemeldet.

E-Banking (Electronic Banking)

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E-Banking bezeichnet Bankgeschäfte, die unabhängig von einer Bankfiliale, beleglos und in elektronischer Form abgewickelt werden. E-Banking wird insbesondere für Konto- und Depotbestandsabfragen (Informationsdienste) und für Überweisungen, Wertpapiertransaktionen sowie Kauf und Verkauf anderer Bankprodukte (Transaktionsdienste) genutzt. Die Begriffe Online-, PC-, Home-, Internet- und Tele-Banking werden oft synonym für den Begriff E-Banking benützt.

Effektiver Jahreszinssatz

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Der effektive Jahreszinssatz spiegelt die Gesamtkosten eines Kredits aus der Verbrauchersicht wider. Diese Gesamtkosten setzen sich aus einer Zinskomponente und einer Komponente für sonstige Unkosten (Gebühren, Provisionen, Zinseszins usw.) zusammen.

Effektivzinssatz

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Der Effektivzinssatz bezeichnet die Rentabilität, die mittels eines bestimmten angelegten Kapitalbetrags erzielt wird. Dieser enthält neben den Nominalzinssatz u. a. auch Agio bzw. Disagio, Provisionen und Gebühren.

Eigenkapital

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Mit Eigenkapital werden Mittel bezeichnet, die von den Eigentümern eines Unternehmens zu dessen Finanzierung aufgebracht oder als erwirtschafteter Gewinn im Unternehmen belassen werden (Grundkapital plus Rücklagen zuzüglich Bilanzgewinn bzw. abzüglich Bilanzverlust). Ein hoher Eigenkapitalanteil erhöht die Konkurrenzfähigkeit, Unabhängigkeit und Risikotragfähigkeit des Unternehmens. Gegenstück zum Eigenkapital ist das Fremdkapital.

Eigenmittelbestimmungen

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In den Eigenmittelbestimmungen wird geregelt, in welcher Höhe Kreditinstitute und Kreditinstitutsgruppen für die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit eingegangenen Risiken Eigenmittel halten müssen. Im österreichischen Bankwesengesetz (§ 22 BWG) wurden diesbezüglich die relevanten EU-Richtlinien umgesetzt, die wiederum weitgehend auf den entsprechenden Basel III-Regelungen beruhen.

Eigenmittelquote

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Die Eigenmittelquote ist eine Kennzahl, die die gesamten Eigenmittel eines Kreditinstituts zu den risikogewichteten Aktiva in Relation setzt. Sie ist ein wesentlicher Indikator zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit eines Kreditinstituts.

Eigenmittelunterlegung (Eigenmittel, Eigenmittelerfordernis)

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Kreditinstitute sind dazu verpflichtet, jederzeit anrechenbare Eigenmittel in Höhe der in § 22 BWG angeführten Beträge für die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit eingegangen Risiken (Kreditrisiko, Marktrisiko, operationales Risiko) zu halten. In § 23 BWG werden diejenigen Eigenmittelbestandteile (Eigenkapital) angeführt, die für die Erfüllung dieser Anforderung herangezogen werden können. Anhand ihrer Qualität unterscheidet man so genannte Ränge (engl. „tiers“), die in unterschiedlicher Höhe zur Eigenmittelunterlegung herangezogen werden können.

Einlagefazilität

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Die Einlagefazilität ermöglicht es Geschäftsbanken im Euroraum, nicht benötigte Guthaben kurzfristig (bis zum nächsten Geschäftstag) zu einem vorher festgelegten Zinssatz (Einlagesatz) anzulegen. Der Einlagesatz bildet im Allgemeinen die Untergrenze im Zinsgefüge (Zinskorridor) des Taggeldsatzes am Geldmarkt.

Einlagen

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Unter Einlagen fallen Sichteinlagen, Termineinlagen und Spareinlagen inländischer Banken.

Einlagensicherung

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Die gesetzlich verankerte Sicherung von Einlagen (Spar-, Termin-, Giro- und Bauspareinlagen) schützt im Fall der Zahlungsunfähigkeit einer Bank die Ersparnisse der Kunden. Dadurch soll ein Ansturm (engl. „bank run“) auf eine sich tatsächlich oder auch nur gerüchteweise in Schwierigkeiten befindliche Bank verhindert werden.

Emission

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Emission bezeichnet die Ausgabe von neuen Wertpapieren.

Emittent

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Emittent bezeichnet die Gesellschaft oder Körperschaft, die zum Zweck der Kapitalbeschaffung Wertpapiere ausgibt („begibt“, „emittiert“). Als Emittenten treten z. B. Bund, Länder, Kreditinstitute oder Industrieunternehmen auf.

Endfälliger Kredit

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Im Gegensatz zu einem Ratenkredit sind bei einem endfälligen Kredit während der Kreditlaufzeit nur die Zinsen zu bedienen, das aufgenommene Kapital ist hingegen erst am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Häufig wird dabei das zum Laufzeitende zurückzuzahlende Kapital in einem Tilgungsträger angespart.

EONIA (Euro OverNight Index Average)

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Der EONIA-Zinssatz ist ein gewichteter Durchschnitt der Zinssätze für unbesicherte Übernacht-Interbankenausleihungen im gesamten Euro-Geldmarkt. In die Durchschnittsermittlung einbezogen werden Zinsen für Interbankeneinlagen von repräsentativen Banken aus dem Euroraum.

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)

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Das EGT ist das Betriebsergebnis abzüglich der Wertberichtigungen.

Zu den Erträgen von Finanzprodukten gehören Zins- und Dividendenzahlungen und sonstige Ausschüttungen sowie Wertsteigerungen in Folge von Kurserhöhungen.

EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate)

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Der EURIBOR ist ein repräsentativer Interbankenzinssatz für Termingelder in Euro mit einer Laufzeit von 1 Woche bis zu 12 Monaten. Er dient als Referenz für viele Finanzprodukte wie Spareinlagen oder Hypothekarkredite (z. B. 1 Prozentpunkt Aufschlag auf den Drei-Monats-EURIBOR). Die Ermittlung des EURIBOR erfolgt durch eine repräsentative Umfrage unter den wichtigsten Banken, die aktiv am Euro-Geldmarkt teilnehmen, davon der Großteil aus dem Euroraum. Der EURIBOR ist der Mittelwert der gemeldeten Zinssätze, wobei die jeweils 15 % höchsten und tiefsten Werte eliminiert werden. Vergleichbare Zinssätze für andere Währungen wie den US-Dollar oder das britische Pfund laufen unter der Bezeichnung LIBOR (London Interbank Offered Rate).

Europäische Bankenaufsicht (EBA)

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Die Europäische Bankenaufsicht ist eine Behörde der EU und Bestandteil des Europäischen Systems der Finanzaufsicht (ESFS). Ihre Aufgabe ist die Annahme von verbindlichen technischen Standards sowie Leitlinien für ein einheitliches europäisches Regelwerk. Außerdem ist sie Vermittler zwischen EU-Mitgliedstaaten in Bankenfragen. Darüber hinaus soll die EBA, durch regelmäßige Berichte zu Risikobewertungen und europaweiten Stresstests, Risiken und Schwachstellen im europäischen Bankensektor aufzeigen und bewerten.

EZB-Referenzkurse

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EZB-Referenzkurse (Euro-Referenzkurse) sind Wechselkurse zum Euro, die täglich von der EZB errechnet und veröffentlicht werden. Die EZB-Referenzkurse werden ausschließlich zu Informationszwecken und nicht für Transaktionen veröffentlicht.