Glossar

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Begriffe mit S

Sachvermögen

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Wesentliche Bestandteile des Sachvermögens sind Immobilien, Gebäude, Fahrzeuge, Anlagen, Wertgegenstände aber auch Pflanzungen. Gegenteil: Finanzvermögen.

Säulenmodell

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Nach Basel II ruht die Stabilität des Finanzmarktes auf drei Säulen: Mindestkapitalanforderungen, Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess und Marktdisziplin (verstärkte Offenlegungspflichten der Institute).

SEC (U.S. Securities and Exchange Commission)

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US-amerikanische Regulierungsbehörde für den Wertpapierhandel. Die SEC wurde als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise 1934 gegründet.

Sekundärmarkt

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Der Sekundärmarkt ist jener Markt, auf dem im Umlauf befindliche Wertpapiere gehandelt werden.

Sekundärmarktrendite (SMR)

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Gewichteter Durchschnitt der Renditen der an der Wiener Börse im Amtlichen Handel notierten Anleihe-Emissionen in Schilling (bis 1998) oder Euro. Die Anleihen müssen eine fixe Verzinsung und eine Restlaufzeit von über einem Jahr aufweisen.

Sharpe Ratio

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Kennzahl zur Darstellung der Überschussrendite des Portfolios pro Risikoeinheit, wobei das Risiko durch die Volatilität (die Standardabweichung) der Portfoliorenditen repräsentiert wird. Dabei wird ein höherer Ertrag pro Risikoeinheit präferiert; eine negative Ausprägung repräsentiert eine Unterschreitung des risikolosen Zinssatzes.

Sichteinlagen

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Sichteinlagen sind täglich fällige Einlagen, die von Nichtbanken oder anderen Banken bei Banken unterhalten werden.

Solvabilität

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Solvabilität bezeichnet die Verpflichtung eines Kreditinstituts, über eine angemessene Eigenmittelausstattung im Vergleich zu den von ihm eingegangenen Risiken zu verfügen.

Als Solvenz wird die Fähigkeit eines Schuldners bezeichnet, seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Gläubigern termingerecht nachzukommen (Zahlungsfähigkeit).

Sonstige Investitionen

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Sonstige Investitionen sind im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste Finanzforderungen, die keinem der übrigen Veranlagungsinstrumente (Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Finanzderivate, Währungsreserven) zugeordnet werden können. Sie umfassen im Wesentlichen das grenzüberschreitende Bankgeschäft mit Krediten und Einlagen.

Sound Practices

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Leitfadenreihe des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht zu verschiedenen bankaufsichtlichen und risikobezogenen Aspekten (z. B. „Sound Practices for the Management and Supervision of Operational Risk“ – „Management operationaler Risiken – Praxisempfehlungen für Banken und Bankenaufsicht“).

Sovereign Wealth Fund (SWF)

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Investmentfonds in Staatsbesitz. SWFs werden häufig in Ländern mit großen Budgetüberschüssen gegründet, um für zukünftige Generationen vorzusorgen und/oder um Reserven für wirtschaftlich schlechte Zeiten zu bilden. Zu den größten SWFs zählen Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), Government Pension Fund of Norway (GPF), Government of Singapore Investment Corporation (GIC), Kuwait Investment Authority (KIA), China Investment Corporation (CIC).

Sparbuch

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Eine die Spareinlagen aufzeichnende Urkunde, die dem Sparer auszuhändigen ist. Ohne Einlage dürfen Sparbücher nicht ausgegeben werden.

Sparkassen

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Sparkassen sind Kreditinstitute, die sich auf die Sammlung von Spareinlagen und die Gewährung von Darlehen und Krediten spezialisiert haben. Grundsätzlich kann zwischen Vereinssparkassen, die von Privatpersonen gegründet wurden, und Gemeindesparkassen, die von Gemeinden gegründet wurden, unterschieden werden. Sparkassen werden zunehmend in der Rechtsform von Aktiengesellschaften geführt.

Sparquote

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Die Sparquote ist die Relation von Sparen zum verfügbaren Einkommen. Vom verfügbaren Einkommen wird der Konsum abgezogen. Der Rest ist Sparen.

Special Purpose Vehicle (SPV, finanzielle Mantelgesellschaft, Zweckgesellschaft)

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Special Purpose Vehicles sind Unternehmen, die eigens gegründet wurden, um Leasinggeschäfte, die Verbriefung von Finanzinstrumenten oder Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durchzuführen.

Spezialfonds

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Spezialfonds sind Fonds, die ausschließlich von institutionellen Investoren gezeichnet werden.

Spitzenrefinanzierungsfazilität

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Die Kreditinstitute können die Spitzenrefinanzierung, eine der beiden ständigen Fazilitäten des Eurosystems, in Anspruch nehmen, um sich von den nationalen Zentralbanken Übernachtliquidität (Liquidität) zu einem vorgegebenen Zinssatz gegen refinanzierungsfähige Sicherheiten zu beschaffen. Diese Kreditlinie ist zur Deckung eines vorübergehenden Liquiditätsbedarfs der Kreditinstitute bestimmt. Der Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität bildet im Allgemeinen die Obergrenze des Taggeldsatzes am Geldmarkt.

Staatsanleihen

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Staatsanleihen sind kurz-, mittel- oder langfristige Anleihen (Schuldverschreibungen), die von der öffentlichen Hand und anderen staatlichen Körperschaften ausgegeben werden. Je nach Bonitätsrating des Staates unterliegen sie einem geringen bis hohen Ausfallrisiko.

Stammaktie

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Nach dem österreichischen Aktienrecht können Aktien verschiedene Rechte verbriefen, insbesondere im Hinblick auf Gewinnansprüche und die Aufteilung des Gesellschaftsvermögens im Konkursfall. Daher wird zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien unterschieden. Stammaktien sind die gebräuchlichste Form einer Aktie. Im Unterschied zur stimmrechtslosen Vorzugsaktie wird dem Aktionär mit der Stammaktie das Stimmrecht in der Hauptversammlung garantiert.

Ständige Fazilitäten

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Ständige Fazilitäten sind geldpolitische Instrumente, die den Banken die kontinuierliche Möglichkeit einräumen, auf ihre Initiative Liquidität zu erhalten (Spitzenrefinanzierungsfazilität) oder anzulegen (Einlagefazilität). Da die Banken jederzeit und unlimitiert (mit Ausnahme der Bedingung, dass ausreichende Sicherheiten zur Verfügung stehen müssen) Zugang zu den ständigen Fazilitäten haben, werden so exzessive Marktzinssatzschwankungen verhindert. Im Euroraum kann der Taggeldsatz nicht über den Refinanzierungssatz ansteigen (meistens Leitzins plus 100 Basispunkte), gleichzeitig limitiert die Verzinsung der Einlagefazilität (Leitzins minus 100 Basispunkte) ein Absinken nach unten. Entsprechend ihrer Rolle in der Liquiditätszufuhr ist die Laufzeit von Geschäften bei den ständigen Fazilitäten mit einem Tag beschränkt. Die ständigen Fazilitäten werden dezentral von den nationalen Zentralbanken verwaltet.

Stresstest (Krisentest, Stressszenario, Krisenszenario)

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In einem Stresstest wird analysiert, wie sich Stressszenarien (Krisenszenarien) auf die Einkommens- und Solvenzsituation eines Kreditinstituts bzw. eines Bankensystems auswirken. Ein Stressszenario beschreibt eine zukünftige drastische, aber dennoch plausible Verschlechterung des Umfelds, im dem das Institut bzw. das System agiert. Stresstests werden sowohl von den einzelnen Kreditinstituten als auch von Aufsichtsbehörden und/oder Zentralbanken eingesetzt. Im Bereich der Finanzmarktstabilität stellen Stresstests ein wesentliches Element der quantitativen Analyse dar.

Strukturierte Kredite

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Im engeren Sinn werden damit Wertpapiere bezeichnet, bei denen das Verlustpotenzial eines zugrunde liegenden Pools von Forderungen (z. B. von Krediten oder Anleihen) in verschiedene Verlusttranchen aufgespaltet wird. Die Investoren, die solche Wertpapiere kaufen, tragen das Risiko, dass tatsächlich auftretende Verluste in ihre Verlusttranche fallen oder diese übersteigen. Im weiteren Sinn werden alle Arten von Kreditderivaten als strukturierte Kredite bezeichnet.

Subprime-Kredite

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Subprime-Kredite sind Hypothekarkredite, deren Schuldner eine schlechte Bonität haben.

Darunter ist ein derivatives Finanzinstrument zu verstehen, bei dem zwei Vertragsparteien die gegenseitige Übernahme von vertraglichen Rechten und Pflichten (Swap = Tausch) für einen bestimmten Zeitraum und nach einem vorher festgelegten Ablaufplan vereinbaren; z. B. der Tausch von fixen gegen variierende Zinszahlungen.

Systemisches Risiko

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Das systemische Risiko ist jenes Risiko, dass durch die Zahlungsunfähigkeit eines Marktteilnehmers andere Marktteilnehmer nicht mehr in der Lage sind, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, und es dadurch zu erheblichen, die Finanzmarktstabilität gefährdenden Liquiditäts- und/oder Solvenzproblemen kommen kann.

Systemrelevante Institute-Puffer (OSII-Puffer)

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Institute mit Sitz im Inland sind als Systemrelevantes Institut (O-SII) einzustufen, wenn davon auszugehen ist, dass eine Fehlfunktion oder das Scheitern dieses Instituts zu systemischem Risiko führt. Institute, die mit einem OSII-Puffer belegt sind, müssen mehr hartes Eigenkapital im Verhältnis zu den von ihnen eingegangenen Risiken vorhalten. Damit wird deren Resilienz gestärkt, die Anreizproblematik adressiert und die Wahrscheinlichkeit eines Bail Outs durch die öffentliche Hand vermindert.

Systemrisikopuffer

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Banken können strukturellen systemischen Risiken ausgesetzt sein. Derartige Risiken können beispielsweise aus der Größe eines Bankensektors, aus der Ähnlichkeit der Geschäftsmodelle oder aus korrelierten Risikopositionen vieler einzelner oder besonders signifikanter Institute entstehen. Auch Reputationsrisiken für weite Teile des Finanzsystems zählen dazu. Der Systemrisikopuffer (SyRP) soll diese strukturellen systemischen Risiken adressieren. Ein SyRP kann für alle oder auch nur für bestimmte Arten von Instituten verhängt werden. Zudem kann er auf eine Teilgruppe von Risikopositionen gerichtet werden.