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€STR – Euro Short-Term Rate

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Der EZB-Rat hat am 20. September 2017 entschieden, einen unbesicherten Tagesgeldsatz mit dem Namen Euro Short-Term Rate (€STR) zu entwickeln. Berechnet wird der €STR auf Basis von im Eurosystem bereits aus der Geldmarktstatistik verfügbaren Daten. Er wird die bestehenden Referenzzinssätze des privaten Sektors ergänzen und zudem als Alternative für den EONIA empfohlen. Die EZB veröffentlicht seit dem 2. Oktober 2019 den €STR an jedem TARGET2-Handelstag um 08:00 Uhr MEZ. Er wird ausschließlich auf Basis von getätigten Einzeltransaktionen des vorherigen Handelstags, die in Euro denominiert sind, berechnet. Diese werden von berichtspflichtigen Banken im Euroraum im Zuge der Geldmarktstatistik gemeldet.

AAA (Triple A)

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Mit AAA bewerten Ratingagenturen Kreditnehmer höchster Bonität, für die das Ausfallrisiko längerfristig als sehr gering eingeschätzt wird.

Abfertigungsanwartschaft

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Die Abfertigungsanwartschaft bezeichnet den in einer Betrieblichen Mitarbeitervorsorgekasse (BV-Kasse) verwalteten Abfertigungsanspruch und entspricht der Summe aus den eingezahlten Abfertigungsbeiträgen (abzüglich der einbehaltenen Verwaltungskosten) und/oder den allenfalls an die BV-Kasse übertragenen Altabfertigungsanwartschaften sowie den zugewiesenen Veranlagungsergebnissen.

ABS (Asset-Backed Security)

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Asset-Backed Securities sind in Zweckgesellschaften eingebrachte verbriefte Forderungen. Zur Refinanzierung des erworbenen Forderungsbestands emittieren die Zweckgesellschaften Wertpapiere auf dem Kapitalmarkt.

Abwicklung einer Bank

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Verfahren des geordneten Marktaustritts, d. h. unter Aufrechterhaltung von essenziellen Funktionen und möglichster Schonung der Steuerzahler.

Eine Aktie ist ein Wertpapier, das einen Anteil am Grundkapital einer Aktiengesellschaft (AG) verbrieft und dem Inhaber Vermögens- und Mitspracherechte sichert.

Aktiengesellschaft (AG)

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Eine AG ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit, bei der die Gesellschafter (Aktionäre) an dem in Aktien aufgeteilten Grundkapital beteiligt sind, ohne persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft zu haften.

Aktienindex

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Ein Aktienindex ist ein Indikator für die durchschnittliche Preisentwicklung des Aktienkorbs eines Landes, einer Region oder auch einzelner Branchen und bildet das Preisniveau der ausgewählten Aktien an einem bestimmten Tag ab, entweder als Preisindex (auf Basis der reinen Aktienkursveränderungen) oder als Performanceindex (unter Hinzurechnung der Dividendenzahlungen).

Aktienkurs

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Der Kurs einer Aktie ergibt sich aus Angebot und Nachfrage an der Börse und repräsentiert den Wert des Unternehmensanteils.

Aktienmarkt

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Der Aktienmarkt ist jenes Segment des Kapitalmarktes, das die Emission von Aktien (Primärmarkt) und deren Handel (Sekundärmarkt) umfasst. Durch die Emission von Aktien können sich Unternehmen Eigenkapital beschaffen.

Aktionär

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Der Aktionär ist Anteilseigner (Miteigentümer) einer Aktiengesellschaft und besitzt bestimmte, im Aktiengesetz definierte Mitgliedschaftsrechte. Seine Hauptrechte sind das Recht zur Teilnahme an der Hauptversammlung, das Stimmrecht und bestimmte Auskunftsrechten. Der Aktionär hat zudem Anspruch auf seinen Anteil am Unternehmensgewinn, soweit dieser nicht nach Gesetz, Satzung oder Hauptversammlungsbeschluss ausgeschlossen ist. Im Gegenzug haftet er für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft, allerdings nur mit seiner Einlage.

Aktiva sind Vermögenswerte, in denen das Unternehmenskapital veranlagt ist (= Mittelverwendung) und werden in der Bilanz auf der linken Seite dargestellt. Das Gegenstück dazu bilden die Passiva (= Mittelherkunft).

Aktive Rendite

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Die aktive Rendite bezeichnet die Differenz der jeweiligen Fondsrendite zur Rendite eines Benchmarkportfolios.

Alpha-Faktor

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Der Alpha-Faktor ist ein vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegter Prozentsatz, in dessen Höhe Kreditinstitute Eigenmittel im Verhältnis zu ihrem Betriebsertrag halten müssen, wenn sie ihre regulatorischen Eigenmittelerfordernisse für das operationale Risiko nach dem Basisindikatoransatz ermitteln.

Als Anleihe wird ein Forderungs(wert)papier mit genau festgelegten Bedingungen hinsichtlich Verzinsung, Laufzeit und Rückzahlungsverpflichtungen bezeichnet. Über die Emission von Anleihen nehmen Großschuldner – die öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden), Großunternehmen und Banken – längerfristige Darlehen auf.

Anleihemarkt (Rentenmarkt)

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Der Anleihemarkt (auch Rentenmarkt genannt) ist jenes Segment des Kapitalmarktes, das die Emission von Anleihen (Primärmarkt) und deren Handel (Sekundärmarkt) umfasst. Durch die Emission von Anleihen können sich Unternehmen Fremdkapital beschaffen, ohne einen Kredit aufnehmen zu müssen. Der Anleihemarkt ist gemessen an Umsatz, Anzahl notierter Wertpapiere und Neuemissionen von größerer Bedeutung als der Aktienmarkt.

Anteilspapier

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Ein Anteilspapier ist ein Wertpapier, das in der Regel einen Anteil an einem Unternehmen bzw. am Sondervermögen einer Kapitalanlagegesellschaft verbrieft, also entweder eine Aktie (börsennotiert oder nicht börsennotiert) oder ein Investmentzertifikat (Untergliederung: Aktienfonds, Geldmarktfonds, Rentenfonds und gemischte Fonds).

Antizyklischer Kapitalpuffer

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Durch den antizyklischen Kapitalpuffer (AZKP) wird in Zeiten exzessiven Kreditwachstums zusätzliches Eigenkapital in den Banken aufgebaut. Dies soll zu einer nachhaltigeren Kreditvergabe führen. Sollte es zu einer Krise kommen, kann der AZKP verringert werden. Dadurch stünde den Banken mehr Kapital zur Verlustabsorption zur Verfügung, womit einer Verknappung des Kreditangebots in Krisenzeiten entgegengewirkt werden kann. Der AZKP betrifft die gesamte Kreditvergabe in einem Land und ist somit für alle im Inland vergebenen Kredite einzuhalten. Die Höhe des Puffers hängt von der Entwicklung und den spezifischen Gegebenheiten einer Volkswirtschaft ab.

Arbitrage (Arbitragegeschäft)

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Arbitrage bezeichnet eine Handelsstrategie, die aus Marktpreisdifferenzen Kapital schlägt. Notiert z. B. eine Aktie an zwei Börsen zu unterschiedlichen Kursen, so kann sie zum niedrigeren Kurs gekauft und gegen Gewinn zum höheren Kurs weiterverkauft werden. Diese Transaktion sollte dazu führen, dass sich die Kurse an den beiden Börsen annähern (die „zu billige Aktie“ wird vermehrt nachgefragt, die „zu teure Aktie“ wird vermehrt angeboten), sodass in der Folge keine Arbitragegewinne mehr zu erzielen sind.

ATX (Austrian Traded Index)

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Der ATX ist ein von der Wiener Börse AG entwickelter und in Echtzeit berechneter Preisindex, in dem große Unternehmen mit hoher Bonität repräsentiert sind. Der ATX enthält die 20 liquidesten Aktien der Wiener Börse, gewichtet gemäß ihrer Marktkapitalisierung. Ausgangspunkt für die Berechnung des ATX ist der 2. Jänner 1991 mit 1.000 Punkten.

Aufwand-Ertrag-Relation (Cost Income Ratio)

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Die Aufwand-Ertrag-Relation ist das Verhältnis zwischen Verwaltungsaufwand und operativem Ertrag einer Bank und damit ein Indikator für deren Kosteneffizenz. Der Verwaltungsaufwand setzt sich aus Personal- und Sachaufwand sowie Abschreibungen auf Sachvermögen und immaterielles Anlagevermögen zusammen; der operative Ertrag aus Zinsüberschuss, Provisionsüberschuss, Handelsergebnis und sonstigem betrieblichem Ergebnis.

Ausfallwahrscheinlichkeit (Probability of Default, PD)

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Die PD ist die Wahrscheinlichkeit, dass ein Kreditnehmer innerhalb eines bestimmten Zeitraums (in der Regel ein Jahr) ausfallen bzw. zahlungsunfähig wird. Bei den IRB-Ansätzen zum Kreditrisiko stellt die PD einen zu schätzenden Risikoparameter dar.

Außerbilanzielle Geschäfte

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Außerbilanzielle Geschäfte sind Bankgeschäfte, die sich nicht in der Bilanz der Bank niederschlagen.

Als Baisse wird ein andauernder allgemeiner Kursrückgang an der Börse bezeichnet (von frz. baisser = fallen, sinken). Wird auch als Bear Market bezeichnet. Gegenteil: Hausse (Bull Market).

Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess (Supervisory Review Process, SRP)

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Der bankaufsichtliche Überprüfungsprozess (engl. Supervisory Review Process – SRP) ist neben den Mindestkapitalvorschriften (Säule 1) und der Marktdisziplin (Säule 3)die zweite Säule von Basel II. und stellt einen ergänzenden, stark qualitativen Aspekt der Beaufsichtigung mit möglichst intensivem Kontakt zwischen Aufsicht und Banken dar. Im Rahmen der Säule 2 entstehen Verpflichtungen sowohl für die Banken (internes Kapitaladäquanzverfahren – ICAAP) als auch für die Aufsicht (Durchführung eines Evaluierungsprozesses).

Bankenaufsichtsreform 2008

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Die Bankenaufsicht in Österreich wurde im Zuge der mit 1. Jänner 2008 in Kraft getretenen Finanzmarktaufsichtsreform neu organisiert: die Bankenaufsichtsagenden der OeNB wurden ausgebaut und die Rahmenbedingungen für den Finanzmarktstabilitätsauftrag der OeNB verbessert. Die FMA besteht weiterhin als integrierte Aufsichtsbehörde.

Bankrisiken

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Als Bankrisiken werden mit dem Betreiben von Bankgeschäften verbundene Risiken bezeichnet. Nach dem Verständnis von Basel II zählen dazu neben dem Kreditrisiko, dem Marktrisiko und dem operationalen Risiko, für die Eigenmittel zu unterlegen sind, auch die sonstigen Risiken wie die strategischen Risiken oder das Reputationsrisiko, für die kein Eigenmittelerfordernis besteht.

Bankwesengesetz (BWG)

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Das Bundesgesetz über das Bankwesen (BWG) ist die gesetzliche Grundlage, auf der österreichische Kredit- und Finanzinstitute ihre Bankgeschäfte betreiben. Es enthält wichtige Begriffsbestimmungen, regelt Konzession, Niederlassung und aufsichtliche Agenden und enthält u. a. die Ordnungsnormen des Bankgeschäfts, Verbraucherbestimmungen, das Bankgeheimnis sowie Regelungen zu Einlagensicherung.

Barwert (Gegenwartswert, Net Present Value, NPV)

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Der Barwert ist der heutige Wert einer künftigen Zahlung, der durch so genanntes Abzinsen ermittelt wird. Beispielsweise ist eine Zahlung von 105 EUR, die man in einem Jahr mit Sicherheit erhalten wird, heute noch nicht 105 EUR wert, sondern bei einer (risikolosen) Verzinsung von 5 % erst 100 EUR, da man 100 EUR heute mit 5 % Verzinsung anlegen könnte und damit in einem Jahr 105 EUR erhalten würde.

Mit Basel I werden die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht 1988 verabschiedeten Eigenkapitalvorschriften für Banken (International Convergence of Capital Measurement and Capital Standards) bezeichnet.

Basel II

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Mit Basel II werden die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht im Jahr 2004 neu formulierten Eigenkapitalvorschriften für Banken bezeichnet, die von allen Kreditinstituten in der EU seit 1. Jänner 2008 verpflichtend anzuwenden sind. Die Basel-II-Bestimmungen ersetzen die bisherigen, aus dem Jahr 1988 stammenden Eigenkapitalvorschriften.

Basel III

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Mit Basel III werden die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht im Jahr 2010 neu formulierten Eigenkapitalvorschriften für Banken bezeichnet. Weiters sind Mindesterfordernisse für Liquidität und Verschuldungsgrad neu hinzugekommen.

Basisindikatoransatz (BIA)

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Der Basisindikatoransatz ist der einfachste Ansatz zur Berechnung des Eigenmittelerfordernisses für das operationale Risiko. Dabei wird ein bestimmter Prozentsatz (Alpha-Faktor) der Bruttoerträge als Mindesteigenmittelerfordernis festgesetzt.

Basler Ausschuss für Bankenaufsicht

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Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht wurde 1974 von den Zentralbank-Gouverneuren der zehn führenden Industrienationen gegründet und besteht nunmehr aus Vertretern der Zentralbanken bzw. Bankaufsichtsbehörden von Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Hong Kong, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Mexiko, den Niederlanden, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, der Schweiz, Singapur, Spanien, Südafrika, der Türkei, der USA und dem Vereinigten Königreich. Der Name leitet sich vom ständigen Sekretariat des Ausschusses in Basel ab, das seinen Sitz bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hat, wo der Ausschuss in der Regel alle drei Monate zusammentritt.

Bauspareinlagen

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Als Bauspareinlagen werden jene Einlagen bezeichnet, die im Rahmen eines Bausparvertrags geleistet werden.

Bausparkasse

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Eine Bausparkasse ist ein Kreditinstitut, das aufgrund einer Konzession nach dem Bankwesengesetz (BWG) berechtigt ist, Einlagen von Bausparern entgegenzunehmen und aus den angesammelten Beträgen den Bausparern Gelddarlehen für wohnungswirtschaftliche Maßnahmen sowie für Bildungs- und Pflegemaßnahmen zu gewähren.

Bausparvertrag (Bausparen)

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Zwischen einem Bausparer und einer Bausparkasse abgeschlossener Vertrag, durch den der Bausparer nach Leistung von Bauspareinlagen einen Rechtsanspruch auf Gewährung eines Bauspardarlehens durch die Bausparkasse erwirbt.

Benchmark

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Eine Benchmark ist ein Referenz- bzw. Vergleichswert. Meistens werden Referenzportfolios bzw. Referenzindizes als Vergleichswerte zur Beurteilung eines Anlageerfolgs herangezogen.

Best-Case-Szenario

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Das Best-Case-Szenario stellt für ein bestimmtes Anlageportfolio unter Berücksichtigung der einzelnen Anlageprodukte das beste Ertragsergebnis für einen bestimmten Anlagehorizont innerhalb einer definierten Beobachtungsperiode dar.

Beta-Faktoren

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Die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegten Beta-Faktoren werden im Standardansatz zur Berechnung der Eigenmittel für das operationale Risiko verwendet. Die Beta-Faktoren drücken aus, in welcher Höhe die Betriebserträge je Geschäftsfeld mit Eigenmitteln für das operationale Risiko zu unterlegen sind. Insgesamt wurden 8 Geschäftsfelder und dementsprechend 8 Beta-Faktoren definiert.

Betriebliche Vorsorgekasse (BV-Kasse)

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Neues Abfertigungsmodell für alle in Österreich tätigen Arbeitnehmer (geltend für Beschäftigungsverhältnisse ab dem 1. Jänner 2003). Grundprinzip ist die Auslagerung der Abfertigungsverpflichtung des Arbeitgebers auf rechtlich selbstständige BV-Kassen. Seit Anpassung der gesetzlichen Grundlage im Jahr 2008 (mit Einführung des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenrvorsorgegesetzes – BMSVG) stehen die BV-Kassen auch Selbständigen offen. Bei BV-Kassen handelt es sich um Kreditinstitute im Sinne des Bankwesengesetzes.

Betriebsergebnis

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Das Betriebsergebnis ist der Saldo aus den Betriebserträgen und Betriebsaufwendungen. Die Betriebserträge beinhalten den Nettozinsertrag, die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen, den Saldo aus dem Provisionsgeschäft, den Saldo aus Finanzgeschäften und die sonstigen betrieblichen Erträge. Die Betriebsaufwendungen setzen sich aus den Verwaltungsaufwendungen (Personalaufwendungen und Sachaufwendungen), den Abschreibungen auf Sachanlagen sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zusammen.

Die Bilanz ist die stichtagsbezogene Gegenüberstellung des gesamten Unternehmensvermögens (Aktiva) mit der Summe aus Eigenkapital und Fremdkapital (Passiva).

Das Bankeninterventions- und -restrukturierungsgesetz (BIRG) ist ein Gesetz, das einen Rahmen für Prävention und frühzeitiges Eingreifen bei Bankenschieflagen schafft und Teile der Bankensanierungs- und Abwicklungs-Richtlinie (BRRD) in Österreich vorweg nimmt.

siehe Anleihe

Bonität

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Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit eines Schuldners bezeichnet, d. H. seine Fähigkeit, einen aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen.

Die Börse ist ein organisierter Markt für den Handel mit Rohstoffen, Devisen, Wertpapieren etc., auf dem auf Basis von Angebot und Nachfrage und zu den jeweiligen Marktbedingungen eine geregelte Preisbildung erfolgt.

Börsenkapitalisierung

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Die Börsenkapitalisierung rückt den Wert aller an einer Börse gehandelten Wertpapiere, also den Wert des Gesamtmarktes aus. Dabei werden die Marktkapitalisierungen der einzelnen Unternehmen addiert.

Börsenkurs

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Der Börsenkurs ist der an einer Börse durch Angebot und Nachfrage entstehende Preis für eine gehandelte Ware.

Bretton Woods

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Im Juli 1944 fand in Bretton Woods, einem Ort im amerikanischen Bundesstaat New Hampshire, eine internationale Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten und Assoziierten Nationen statt. Im Rahmen dieser Konferenz wurde die Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (IBRD) beschlossen („Bretton-Woods-Institutionen“) und ein internationales Währungssystem auf der Basis der Gold-Dollar-Konvertibilität („Bretton-Woods-System“) errichtet.

BRIC-Staaten (BRIC)

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Als BRIC-Staaten werden die vier größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China bezeichnet.

British Bankers’ Association (BBA)

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Die British Bankers’ Association ist die führende Interessenvertretung der Banken aus mehr als 60 Ländern, der u. a. den LIBOR (London Interbank Offered Rate) festlegt.

Bruttoemission (Nettoemission) 

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Die Bruttoemission ist die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum von einem Emittenten neu ausgegebenen Wertpapiere. Werden die in diesem Zeitraum vom Emittenten getätigten Kapitalrückzahlungen aus älteren Wertpapieremissionen von der Bruttoemission abgezogen, ergibt sich die Nettoemission.

Bruttoerträge

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Bruttoerträge einer Bank sind nach Basler Definition Zinserträge und zinsunabhängige Erträge (Einkünfte abzüglich Aufwendungen aus Gebühren und Provisionen; Nettoergebnis aus Finanzgeschäften; sonstige ordentliche Erträge). Nicht enthalten sind außerordentliche oder außerplanmäßige Posten. Einkünfte sind vor dem Abzug operationaler Verluste anzugeben.

Bundesanleihe

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Mit der Emission von Bundesanleihen nimmt der Staat zur Deckung seines Geldbedarfs Fremdkapital auf. Im Falle Österreichs finanziert der Bund damit wichtige Aufgaben, wie z. B. den Infrastrukturausbau oder das Bildungs-, Pensions- und Gesundheitswesen. Bundesanleihen sind fix verzinst; die Auszahlung der Zinsen erfolgt dabei jeweils im Nachhinein, d. h. am Ende der jährlichen Zinsperiode.

Bundesschatzscheine

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Bundesschatzscheine sind festverzinsliche, auf Inhaber lautende Schuldverschreibungen des Bundes mit Laufzeiten von drei Monaten bis zu fünf Jahren.

Bundes-Wertpapieraufsicht (BWA)

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Die Bundes-Wertpapieraufsicht war im Zeitraum vom 1. Jänner 1997 bis 31. März 2002 für die Überwachung der Ordnungsmäßigkeit des Börsenhandels in Österreich zuständig. Ihre Aufgaben nimmt seit 1. April 2002 die FMA wahr.

Carry-Trade

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Carry-Trade bezeichnet eine Investmentstrategie auf dem Devisenmarkt auf Basis des Prinzips, Mittel in einem Niedrigzinsland aufzunehmen und in einem Hochzinsland zu veranlagen. Die Investoren profitieren dabei nicht nur vom Zinsvorteil, sondern häufig auch von der Aufwertung der Anlagewährung gegenüber der Kreditwährung, wenn viele Marktteilnehmer eine solche Strategie verfolgen. Zugleich ist diese Strategie riskant, weil ein etwaiger Wertverfall der Anlagewährung den Zinsvorteil wettmachen kann. Das kann im Extremfall eine massive Kapitalflucht und in weiterer Folge eine Währungskrise auslösen.

CDS (Credit Default Swaps)

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CDS sind Kreditderivate, mit denen sich Marktteilnehmer – nach dem Prinzip einer Kreditversicherung – gegen das Ausfallrisiko (beispielsweise bei Anleihen) absichern können.

Central Securities Depository (CSD)

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Central Securities Depository bezeichnet eine zentrale Einrichtung zur Verwaltung und/oder Verwahrung von Wertpapieren ("Zentralverwahrer").

Corporate Governance

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Corporate Governance ist ein rechtlicher und faktischer Ordnungsrahmen für die Leitung und Kontrolle eines Unternehmens und befasst sich mit der Frage, wie ein Unternehmen möglichst gut und verantwortungsvoll geführt und seine interne Organisation so gestaltet werden kann, dass Fehlentwicklungen möglichst früh erkannt und vermieden werden können. Ziel dabei ist, die Anreizstrukturen verschiedener Interessengruppen eines Unternehmens (im engen Sinn: Management und Eigentümer; im weiteren Sinn: zusätzlich Angestellte, Fremdkapitalgeber, Lieferanten sowie soziales und ökologisches Umfeld) möglichst gut in Einklang zu bringen.

Covered Bond (gedeckte Schuldverschreibung, Anleihe mit Deckungsstock)

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Das zentrale Merkmal von Covered Bonds ist der zweifache Schutz der Anleger durch (1) die Haftung des ausgebenden Finanzinstituts, meist einer Bank und (2) die Bedeckung durch einen speziellen Sicherheitenpool, meist bestehend aus erstklassigen Hypotheken oder Anleihen des öffentlichen Sektors, auf die die Anleger bevorrechtigt zugreifen können. Damit unterscheiden sich Covered Bonds sowohl von vorrangigen, aber unbesicherten Bankanleihen als auch von forderungsunterlegten Wertpapieren (Asset-Backed Securites), die über keine Haftung durch den Emittenten verfügen. Eine wichtige Form von Covered Bonds sind Pfandbriefe.

CRD (Capital Requirement Directive)

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Die CRD (Capital Requirement Directive) ist eine Richtlinie (2013/36) der EU zu den Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen. Eine Neufassung der CRD wurde am 26. Juni 2013 im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht. Die Richtlinie wurde in Österreich im Wege einer Novellierung des BWG (Bankwesengesetz) umgesetzt, die am 7. August 2013 im Bundesgesetzblatt (BGBl I 2013/184) veröffentlicht wurde. Oft wird die Richtlinienabkürzung CRD auch mit einer Nummer am Ende versehen, diese soll auf die Anzahl der signifikanten Revisionen der Richtlinie hinweisen. Die Nummer zwei, also CRD II, weist auf die erste Revision der Richtlinie hin – in dieser wurden mehrere Änderungen zu hybriden Kapitalinstrumenten durchgeführt. Dahingegen referenziert die Nummer vier, also CRD IV, auf die Neufassung der Richtlinie zur Umsetzung von Basel III in Europa.

CRR (Capital Requirement Regulation)

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Die CRR (Capital Requirement Regulation) ist eine Verordnung (575/2013) der EU über Aufsichtsanforderungen an Kreditinstitute und Wertpapierfirmen. Sie wurde am 26. Juni 2013 veröffentlicht. Als EU-Verordnung ist sie in allen EU-Mitgliedstaaten direkt anzuwenden.

Deckungswerte

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Deckungswerte sind aus Zentralbanksicht Werte, die dazu beitragen, die bestehenden Verpflichtungen (vor allem den Banknotenumlauf) zu besichern. Dazu zählen unter anderem Gold, Devisen, Wertpapiere sowie Forderungen gegen den IWF. Im Eurosystem gelten als Deckungswerte alle Aktiva der nationalen Zentralbanken und der EZB.

Deleveraging

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Häufig erhöhen Gesellschaften den Fremdkapitalanteil, um stärkeres Wachstum zu generieren (Leverage). Diese zusätzliche Fremdkapitalaufnahme erhöht im Gegenzug aber das Risiko, den Verpflichtungen nicht mehr nachkommen zu können. Deleveraging bezeichnet die Substitution von Fremdkapital durch Eigenkapital, wodurch eine Verminderung der Leverage, und damit des eingegangenen Risikos herbeigeführt wird.

Depot (Depotbank)

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Konto, das Wertpapierinvestoren zur Verwahrung und Verwaltung ihrer Wertpapieranlagen bei Kreditinstituten eröffnen müssen.

Derivat (Finanzderivat)

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Ein Derivat ist ein Finanzinstrument, dessen Wert vom Marktpreis eines anderen Finanzinstruments abgeleitet ist. Derivate sind Forderungsrechte über die künftige Lieferung oder Abnahme bestimmter Aktiva wie beispielsweise Wertpapiere oder Devisen, und zwar zu einem zuvor vereinbarten Preis.

Devisen sind auf ausländische Währung lautende und im Ausland zahlbare Geldforderungen (z. B. Zahlungsanweisungen, Wechsel und Schecks).

Devisenmarkt

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Der Devisenmarkt ist ein Markt für den Handel mit Währungen, auf dem sich aufgrund von Angebot und Nachfrage der Wechselkurs (Kassa- und Terminkurs) zwischen jeweils zwei Währungen bildet. Angebot und Nachfrage werden von realwirtschaftlichen Faktoren (Import und Export von Gütern und Dienstleistungen) und finanzwirtschaftlichen Faktoren (Import und Export von Kapital) bestimmt. Der Handel verläuft nicht zentral über eine Börse, sondern zumeist direkt zwischen den Marktteilnehmern über elektronische Handelsplattformen.

Devisenpolitik (Devisenmarkt-Interventionen)

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Ziel der Devisenpolitik ist es, den Kurs der eigenen Währung zu beeinflussen. Zweck der Intervention kann die Verteidigung einer fixen Wechselkursanbindung sein. Es intervenieren aber auch Notenbanken mit flexiblen Wechselkursstrategien fallweise, wenn der Wechselkurstrend der Wirtschafts- oder Inflationsentwicklung massiv schadet.

Devisenswap

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Ein Mix aus einem Kassageschäft (Geschäft mit sofortiger Erfüllung) und einem Termingeschäft (Geschäft auf spätere Erfüllung). In der Wirtschaft werden Devisenswapgeschäfte zur Kurssicherung beziehungsweise zur kurzfristigen Finanzierung eingesetzt.

Direktbank

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Eine Direktbank wickelt ihre Geschäfte nicht über ein Filialnetz, sondern über Direktkanäle wie Internet, Telefon, Fax oder per Post ab. Zumeist handelt es sich bei Direktbanken um Tochterinstitute von Finanzkonzernen oder größeren Banken. Direktbanken unterliegen in Österreich genauso wie alle anderen Banken dem BWG und der Bankenaufsicht durch die FMA.

Direktinvestitionen (FDI, Foreign Direct Investment)

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Direktinvestitionen sind im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasstes, langfristig in ausländischen Unternehmen investiertes Kapital, das aufgrund eines Anteils von mindestens 10 % am Grundkapital maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des betreffenden Unternehmens sichert. Man unterscheidet aktive Direktinvestitionen (Österreichs im Ausland) bzw. passive Direktinvestitionen (des Auslands in Österreich). Weiters sind die laufenden Transaktionen innerhalb einer Berichtsperiode (Flüsse) von den Beständen zu Periodenende zu unterscheiden. Eine weitere Differenzierung betrifft die Art der Finanzierung, und zwar Eigenkapital und „sonstiges Direktinvestitionskapital“ (konzerninterne Finanzierung, vor allem durch Kredite). Ebenfalls zu den Direktinvestitionen („im weiteren Sinne“) gehören Special Purpose Entities sowie der Erwerb von Liegenschaften durch Private im Ausland.

Diskontsatz (Bankrate)

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Der Diskontsatz ist jener Zinssatz, den die Zentralbank beim Ankauf von noch nicht fälligen Wechseln oder Wertpapieren für die Zeit vom Ankaufstag bis zum Fälligkeitstag verrechnet. Er gehörte bis Ende 1998 zum geldpolitischen Instrumentarium der OeNB und galt als Bezugspunkt für viele Verträge. Mit dem Übergang der Zuständigkeit für die Geldpolitik auf das Eurosystem wurde das Diskontgeschäft eingestellt. Als Benchmark in Verträgen gilt seither der Basiszinssatz.

Diversifikation

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Als Diversifikation wird in der Vermögensveranlagung die Aufteilung des Gesamtvermögens auf unterschiedliche Anlageformen bzw. Vermögenswerte bezeichnet. Ziel der Diversifikation ist die Streuung der Veranlagung und damit die Verminderung des Risikos.

Dividende

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Die Dividende ist der Teil des Gewinns einer Aktiengesellschaft, der an die Aktionäre ausbezahlt wird.

Dividendenrendite

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Die Dividendenrendite ist eine Kennzahl zur Bewertung einer Aktie und gibt den prozentuellen Anteil der ausbezahlten Dividende am Preis der Aktie an. Wird wie folgt berechnet: Dividende/Aktienpreis x 100.

Duration (auch Macaulay-Duration genannt)

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Die Duration gibt die durchschnittliche Kapitalbindungsdauer einer Geldanlage in einem festverzinslichen Wertpapier wieder und ist somit der gewichtete Mittelwert der Zeitpunkte, zu denen der Anleger Zahlungen aus einem Wertpapier erhält.

E-Banking (Electronic Banking)

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E-Banking bezeichnet Bankgeschäfte, die unabhängig von einer Bankfiliale, beleglos und in elektronischer Form abgewickelt werden. E-Banking wird insbesondere für Konto- und Depotbestandsabfragen (Informationsdienste) und für Überweisungen, Wertpapiertransaktionen sowie Kauf und Verkauf anderer Bankprodukte (Transaktionsdienste) genutzt. Die Begriffe Online-, PC-, Home-, Internet- und Tele-Banking werden oft synonym für den Begriff E-Banking benützt.

Effektiver Jahreszinssatz

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Der effektive Jahreszinssatz spiegelt die Gesamtkosten eines Kredits aus der Verbrauchersicht wider. Diese Gesamtkosten setzen sich aus einer Zinskomponente und einer Komponente für sonstige Unkosten (Gebühren, Provisionen, Zinseszins usw.) zusammen.

Effektivzinssatz

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Der Effektivzinssatz bezeichnet die Rentabilität, die mittels eines bestimmten angelegten Kapitalbetrags erzielt wird. Dieser enthält neben den Nominalzinssatz u. a. auch Agio bzw. Disagio, Provisionen und Gebühren.

Eigenkapital

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Mit Eigenkapital werden Mittel bezeichnet, die von den Eigentümern eines Unternehmens zu dessen Finanzierung aufgebracht oder als erwirtschafteter Gewinn im Unternehmen belassen werden (Grundkapital plus Rücklagen zuzüglich Bilanzgewinn bzw. abzüglich Bilanzverlust). Ein hoher Eigenkapitalanteil erhöht die Konkurrenzfähigkeit, Unabhängigkeit und Risikotragfähigkeit des Unternehmens. Gegenstück zum Eigenkapital ist das Fremdkapital.

Eigenmittelbestimmungen

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In den Eigenmittelbestimmungen wird geregelt, in welcher Höhe Kreditinstitute und Kreditinstitutsgruppen für die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit eingegangenen Risiken Eigenmittel halten müssen. Im österreichischen Bankwesengesetz (§ 22 BWG) wurden diesbezüglich die relevanten EU-Richtlinien umgesetzt, die wiederum weitgehend auf den entsprechenden Basel III-Regelungen beruhen.

Eigenmittelquote

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Die Eigenmittelquote ist eine Kennzahl, die die gesamten Eigenmittel eines Kreditinstituts zu den risikogewichteten Aktiva in Relation setzt. Sie ist ein wesentlicher Indikator zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit eines Kreditinstituts.

Eigenmittelunterlegung (Eigenmittel, Eigenmittelerfordernis)

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Kreditinstitute sind dazu verpflichtet, jederzeit anrechenbare Eigenmittel in Höhe der in § 22 BWG angeführten Beträge für die im Rahmen ihrer Geschäftstätigkeit eingegangen Risiken (Kreditrisiko, Marktrisiko, operationales Risiko) zu halten. In § 23 BWG werden diejenigen Eigenmittelbestandteile (Eigenkapital) angeführt, die für die Erfüllung dieser Anforderung herangezogen werden können. Anhand ihrer Qualität unterscheidet man so genannte Ränge (engl. „tiers“), die in unterschiedlicher Höhe zur Eigenmittelunterlegung herangezogen werden können.

Einlagefazilität

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Die Einlagefazilität ermöglicht es Geschäftsbanken im Euroraum, nicht benötigte Guthaben kurzfristig (bis zum nächsten Geschäftstag) zu einem vorher festgelegten Zinssatz (Einlagesatz) anzulegen. Der Einlagesatz bildet im Allgemeinen die Untergrenze im Zinsgefüge (Zinskorridor) des Taggeldsatzes am Geldmarkt.

Einlagen

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Unter Einlagen fallen Sichteinlagen, Termineinlagen und Spareinlagen inländischer Banken.

Einlagensicherung

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Die gesetzlich verankerte Sicherung von Einlagen (Spar-, Termin-, Giro- und Bauspareinlagen) schützt im Fall der Zahlungsunfähigkeit einer Bank die Ersparnisse der Kunden. Dadurch soll ein Ansturm (engl. „bank run“) auf eine sich tatsächlich oder auch nur gerüchteweise in Schwierigkeiten befindliche Bank verhindert werden.

Emission

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Emission bezeichnet die Ausgabe von neuen Wertpapieren.

Emittent

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Emittent bezeichnet die Gesellschaft oder Körperschaft, die zum Zweck der Kapitalbeschaffung Wertpapiere ausgibt („begibt“, „emittiert“). Als Emittenten treten z. B. Bund, Länder, Kreditinstitute oder Industrieunternehmen auf.

Endfälliger Kredit

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Im Gegensatz zu einem Ratenkredit sind bei einem endfälligen Kredit während der Kreditlaufzeit nur die Zinsen zu bedienen, das aufgenommene Kapital ist hingegen erst am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen. Häufig wird dabei das zum Laufzeitende zurückzuzahlende Kapital in einem Tilgungsträger angespart.

EONIA (Euro OverNight Index Average)

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Der EONIA-Zinssatz ist ein gewichteter Durchschnitt der Zinssätze für unbesicherte Übernacht-Interbankenausleihungen im gesamten Euro-Geldmarkt. In die Durchschnittsermittlung einbezogen werden Zinsen für Interbankeneinlagen von repräsentativen Banken aus dem Euroraum.

Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EGT)

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Das EGT ist das Betriebsergebnis abzüglich der Wertberichtigungen.

Zu den Erträgen von Finanzprodukten gehören Zins- und Dividendenzahlungen und sonstige Ausschüttungen sowie Wertsteigerungen in Folge von Kurserhöhungen.

EURIBOR (Euro Interbank Offered Rate)

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Der EURIBOR ist ein repräsentativer Interbankenzinssatz für Termingelder in Euro mit einer Laufzeit von 1 Woche bis zu 12 Monaten. Er dient als Referenz für viele Finanzprodukte wie Spareinlagen oder Hypothekarkredite (z. B. 1 Prozentpunkt Aufschlag auf den Drei-Monats-EURIBOR). Die Ermittlung des EURIBOR erfolgt durch eine repräsentative Umfrage unter den wichtigsten Banken, die aktiv am Euro-Geldmarkt teilnehmen, davon der Großteil aus dem Euroraum. Der EURIBOR ist der Mittelwert der gemeldeten Zinssätze, wobei die jeweils 15 % höchsten und tiefsten Werte eliminiert werden. Vergleichbare Zinssätze für andere Währungen wie den US-Dollar oder das britische Pfund laufen unter der Bezeichnung LIBOR (London Interbank Offered Rate).

Europäische Bankenaufsicht (EBA)

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Die Europäische Bankenaufsicht ist eine Behörde der EU und Bestandteil des Europäischen Systems der Finanzaufsicht (ESFS). Ihre Aufgabe ist die Annahme von verbindlichen technischen Standards sowie Leitlinien für ein einheitliches europäisches Regelwerk. Außerdem ist sie Vermittler zwischen EU-Mitgliedstaaten in Bankenfragen. Darüber hinaus soll die EBA, durch regelmäßige Berichte zu Risikobewertungen und europaweiten Stresstests, Risiken und Schwachstellen im europäischen Bankensektor aufzeigen und bewerten.

EZB-Referenzkurse

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EZB-Referenzkurse (Euro-Referenzkurse) sind Wechselkurse zum Euro, die täglich von der EZB errechnet und veröffentlicht werden. Die EZB-Referenzkurse werden ausschließlich zu Informationszwecken und nicht für Transaktionen veröffentlicht.

Feinsteuerungsoperation

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Feinsteuerungsoperationen sind ein Offenmarktgeschäft des Eurosystems zum Ausgleich unerwarteter kurzfristiger Liquiditätsschwankungen auf dem Markt. Häufigkeit und Laufzeit solcher Geschäfte sind nicht standardisiert.

Festverzinsliche Wertpapiere (Geldmarktpapiere, Schuldverschreibungen)

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Bei festverzinslichen Wertpapieren bleibt die Verzinsung während der gesamten Laufzeit unverändert. Sie werden nach der Laufzeit in Geldmarktpapiere und langfristig festverzinsliche Wertpapiere (bzw. Schuldverschreibungen) unterteilt. Dazu zählen u. a. Anleihen, Bundesschatzscheine, Commercial Papers, Depotzertifikate, Namensschuldverschreibungen, Pfandbriefe und Kommunalbriefe, sofern sie einen festgesetzten, regelmäßigen Ertrag abwerfen.

Finanz-Holdinggesellschaft

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§ 2 Z 25 BWG definiert eine Finanz-Holdinggesellschaft wie folgt: 1) ist sie eine juristische Person oder ein Unternehmen, aber kein Kreditinstitut; 2) besteht ihre Haupttätigkeit darin, Beteiligungen zu erwerben bzw. zu halten oder Geschäfte im Bereich Kreditvergabe, Ausgabe von Kreditkarten etc. zu betreiben; 3) sind ihre nachgeordneten Institute überwiegend Kreditinstitute, Wertpapierfirmen oder Finanzinstitute, aber mindestens eines der nachgeordneten Institute ist ein Kreditinstitut oder eine Wertpapierfirma; und 4) ist sie keine gemischte Finanz-Holdinggesellschaft nach dem Finanzkonglomerategesetz.

Finanzinstrument

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Bei einem Finanzinstrument handelt es sich um einen Vertrag, der bei der einen Vertragspartei zu einem finanziellen Anspruch und bei der anderen Vertragspartei zu einer finanziellen Verpflichtung oder zu Eigenkapital führt. Auch das österreichische Bankwesengesetz orientiert sich an dieser Definition, indem es Finanzinstrumente als Instrumente des Kapital- oder Geldmarktes bezeichnet, die für eine der beteiligten Seiten einen finanziellen Vermögenswert und für die andere Seite eine finanzielle Verbindlichkeit oder ein Eigenkapitalinstrument schaffen.

Finanzintermediäre

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Mit dem Übergriff Finanzintermediäre werden alle Finanzinstitutionen bezeichnet, die Finanzmittel von Wirtschaftssubjekten mit Kapitalüberschuss (v. a. privaten Haushalten) an Wirtschaftssubjekte mit Kapitalbedarf (v. a. Unternehmen, öffentliche Hand) vermitteln. Im engeren Sinn zählen dazu u. a. Banken, Versicherungen, Investmentfonds und Pensionskassen. Finanzintermediäre im weiteren Sinn sind Institutionen, die den Handel zwischen Kapitalgebern und -nehmern ermöglichen oder erleichtern, wie z. B. Börsen, Finanzmakler und Ratingagenturen.

Finanzintermediation

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Als Finanzintermediation wird die von Finanzintermediären ausgeübte Dienstleistungsfunktion bezeichnet, die in der Vermittlung von Kapital zwischen Kapitalgebern und Kapitalnehmern besteht.

Finanzmarktaufsichtsreform 2008

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Seit 1. Jänner 2008 wachen in Österreich OeNB und FMA gemeinsam darüber, dass die Banken über ein entsprechendes Risikomanagement und ausreichend Kapital verfügen. Der OeNB obliegt dabei die laufende Analyse und Beobachtung der österreichischen Kreditinstitute sowie deren Vor-Ort-Prüfung. Bei Vorliegen von gesamtwirtschaftlichen Gründen können Vor-Ort-Prüfungen nunmehr auch ohne Prüfauftrag der FMA durchgeführt werden.

Finanzmarktstabilität

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Finanzmarktstabilität liegt vor, wenn das Finanzsystem – bestehend aus Finanzintermediären, Finanzmärkten und Finanzinfrastruktur – auch im Fall finanzieller Ungleichgewichte und Schocks in der Lage ist, eine effiziente Allokation finanzieller Ressourcen sicherzustellen

Finanzvermögen

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Entsprechend der Definition der Volkwirtschaftlichen Gesamtrechnungen zählen dazu Bargeld, Einlagen, verzinsliche Wertpapiere, jede Form von Aktien und Partizipationsscheinen, sonstige Anteilsrechte (Beteiligungen), Investmentzertifikate, Lebensversicherungen, Ansprüche gegenüber Pensionskassen und betrieblichen Vorsorgekassen, bereits akzeptierte Ansprüche aus Schadens- und Unfallversicherungen, Schillingbestände (sofern noch umtauschbar), handelbare Münzen und sonstige Forderungen (z. B. offene Forderungen aus dem Lohnsteuerausgleich) oder bereits bezahlte Gutscheine.

Mit dem Überbegriff FinTech (Financial Technology) werden einerseits neuartige technische Lösungen für Anwendersysteme im Finanzdienstleistungsbereich bezeichnet. Andererseits sind FinTechs kleine Start-ups, aber auch große international tätige Unternehmen, die – in den meisten Fällen ohne Bankkonzession – in den Markt für Finanzdienstleistungen eintreten wollen. Sie bieten alternative und innovative Lösungen u.a. in den Geschäftsfeldern Finanzierung, Veranlagung, Zahlungsverkehr (mobile payments, near field communication), Kryptowährungen, Big Data-Analyse und Kontoführung an. Damit stehen sie in direkter Konkurrenz mit den konventionellen Banken. Für den Aufsichtsbereich stellen FinTechs und deren Aktivitäten neue Herausforderungen dar.

Float (an einem Zahlungssystem)

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Als Float wird ein auf elektronischen Datenträgern gespeicherter, vorausbezahlter Geldwert bezeichnet. Wurden z. B. auf einem elektronischen Datenträger 50 EUR geladen und 40 EUR davon wieder ausgegeben, so beträgt der Float 10 EUR.

Ein Floater ist ein variabel verzinsliches Wertpapier.

FMA (Finanzmarktaufsicht)

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Die FMA ist eine integrierte unabhängige Allfinanzaufsichtsbehörde, die seit 1. April 2002 mit der Durchführung der Banken-, Versicherungs-, Wertpapier- und Pensionskassenaufsicht in Österreich betraut ist. Sie ist der Rechtsform nach eine „Anstalt öffentlichen Rechts“ und besitzt eigene Rechtspersönlichkeit.

Siehe Investmentfonds

Fortgeschrittener Messansatz (Advanced Measurement Approaches, AMA)

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Im Rahmen des fortgeschrittenen Messansatzes können Banken selbstentwickelte Modelle zur Berechnung der Eigenmittel, welche für das operationale Risiko zu unterlegen sind, heranziehen. Voraussetzung dafür ist, dass diese Modelle strenge qualitative und quantitative Zulassungskriterien erfüllen.

Fremdkapital

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Als Fremdkapital werden in der Bilanz eines Unternehmens ausgewiesene Schulden mit unterschiedlicher Fristigkeit bezeichnet. Umfangreiche Fremdmittelaufnahmen erhöhen die Gefahr von Liquiditätsengpässen und Rückzahlungsschwierigkeiten.

Fremdwährungskredit

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Ein Kredit, bei dem ausbezahlter Kreditbetrag, Kreditzinsen und Kapitalrückzahlung auf Fremdwährung lauten. Da z. B. ein österreichischer Kreditnehmer das aufgenommene Kapital in Euro benötigt und Rückzahlungen in der Regel nur in Euro leisten kann, sind alle mit dem Kredit verbundenen Zahlungen mit dem jeweiligen Wechselkurs von der Fremdwährung in Euro umzurechnen, wodurch für den Kreditnehmer ein Wechselkursrisiko entsteht. Motivation für die Aufnahme eines Fremdwährungskredits ist in der Regel das Ausnützen des niedrigeren Zinssatzes in der Fremdwährung. Allerdings kann ein Fremdwährungskredit aufgrund des Wechselkursrisikos trotz niedrigerer Zinsen letztlich eine höhere finanzielle Belastung für den Kreditnehmer mit sich bringen als ein Euro-Kredit.

Fristentransformation

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Die Fristentransformation ist eine Grundlage der Geschäftstätigkeit universaler Geschäftsbanken. Die Bank betreibt Fristentransformation, wenn die Fristigkeit (d. h. die Laufzeit) ihrer Forderungen (z. B. Kredite an Unternehmen) nicht mit der Fristigkeit der von ihr selbst aufgenommenen Kredite oder der von Kunden entgegengenommenen Einlagen übereinstimmt. Fristeninkongruenzen (die Nicht-Übereinstimmung von Laufzeiten der Aktiv- und Passivpositionen in der Bankbilanz) werden gezielt zur Ertragssteigerung genutzt, bergen aber gleichzeitig auch Liquiditäts- und Ertragsrisiken.

Frühinterventionsbedarf

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Wenn ein Kreditinstitut, auf welches das Bankeninterventions- und -restrukturierungsgesetz (BIRG) anzuwenden ist, die in der CRR festgelegten Kapital- oder Liquiditätsanforderungen nicht erfüllt oder gegen diese Anforderungen zu verstoßen droht, liegt Frühinterventionsbedarf vor. Die FMA hat daraufhin eine oder mehrere Frühinterventionsmaßnahmen anzuordnen.

Ein Future ist ein unbedingtes Termingeschäft mit der Verpflichtung, zu einem genau definierten Zeitpunkt einen bestimmten Basiswert, z. B. eine Anleihe, zu einem vorher festgelegten Preis zu kaufen oder zu verkaufen. Futures sind hinsichtlich ihrer Ausgestaltung standardisiert und werden an der Börse gehandelt.

Geldmarkt

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Der Geldmarkt im engeren Sinn umfasst den Handel von Zentralbankguthaben unter Banken und dient dem Liquiditätsausgleich. Der Geldmarkt im weiteren Sinn umfasst die Gesamtheit aller Handelstätigkeiten mit kurzfristigen Finanzinstrumenten (Laufzeiten bis zu einem Jahr).

Geldmarktfonds

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Geldmarktfonds sind Investmentfonds, deren Anteile enge Einlagensubstitute darstellen und die ihre Mittel hauptsächlich in Geldmarktinstrumente, sonstige übertragbare Schuldtitel mit einer Restlaufzeit von bis zu einem Jahr oder in Bankeinlagen investieren.

Geldvermögen

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Siehe Finanzvermögen

Generally Accepted Accounting Principles (US-GAAP)

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Die Generally Accepted Accounting Principles sind US-amerikanische Rechnungslegungsvorschriften, bei denen die periodengerechte Erfolgsermittlung im Vordergrund steht.

Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung (GFR)

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Mit der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung erstellt die OeNB die Vermögensbilanz über die finanzielle Forderungen und Verpflichtungen Österreichs, aufgegliedert nach einzelnen volkswirtschaftlichen Sektoren (Finanzieller Sektor, Staat, Nichtfinanzielle Unternehmen, private Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck und Ausland). Darüber hinaus wird die Finanzverflechtung zwischen den einzelnen Sektoren bzw. dieser Sektoren gegenüber dem Ausland dargestellt. Innerhalb der einzelnen Sektoren wird weiter unterschieden zwischen Banken, der OeNB, Versicherungen, Pensionskassen, Investmentfondsgesellschaften, sonstigen Finanzinstitutionen, dem Bund, einzelnen Bundesländern und Gemeinden, Waren oder nichtfinanziellen Dienstleistungen produzierenden Unternehmen, Privatpersonen sowie Stiftungen, Hilfsorganisationen bzw. gewerkschaftlichen und kirchlichen Organisationen in Österreich.

Gewinn- und Verlustrechnung (GuV)

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Die Gewinn- und Verlustrechnung ist ein Jahresrückblick in Form einer Gegenüberstellung sämtlicher Erträge und Aufwendungen, und damit Informationsquelle über Ursprung und Höhe des unternehmerischen Erfolges (= Gewinn oder Verlust).

Großkredite

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Gemäß BWG melden Kredit- und Finanzinstitute sowie Vertragsversicherungsunternehmen monatlich jene Kredite und wertpapierunterlegte Forderungen an einzelne Kreditnehmer, die in Summe ein Volumen von 350.000 EUR überschreiten. Diese Daten werden von der OeNB erhoben, plausibilisiert und aggregiert. Die aggregierten Daten stehen den meldenden Instituten und der Bankenaufsicht als Informationsquelle zur Verfügung.

Großveranlagung (GVA)

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Eine Großveranlagung liegt laut § 27 BWG vor, wenn Aktivposten, außerbilanzmäßige Geschäfte, Derivate und Positionen des Handelsbuches bei einem Kunden oder bei einer Gruppe verbundener Kunden 10 % der anrechenbaren Eigenmittel des Kreditinstitutes bzw. der anrechenbaren konsolidierten Eigenmittel der Kreditinstitutsgruppe und mindestens 500.000 EUR betragen.

Haircut (Sicherheitsmargensatz, Bewertungsabschlag)

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Der Haircut ist ein Abschlag in Prozent, um welchen der anrechenbare Wert einer Sicherheit standardmäßig vermindert wird. Der Haircut soll dem Kreditgeber in einem besicherten Geschäft (etwa einem Repo) garantieren, dass im Ernstfall der Wert der Sicherheit ausreicht, um die ausstehende Schuld abzudecken. Beträgt der Haircut z. B. 10 %, so kann der Kreditnehmer gegen eine Sicherheit, die aktuell 100 wert ist, einen Kredit von maximal 90 erhalten. Die Höhe des Haircuts hängt von der Laufzeit des Geschäfts (je länger, desto höher) und den zu erwartenden Schwankungen im Wert der Sicherheit ab. Die EZB wendet in ihren besicherten Geschäften ebenfalls Haircuts in Abhängigkeit von der Qualität der Sicherheiten an.

Hauptanstalt (Kreditinstitut)

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Eine Hauptanstalt (Kreditinstitut) ist ein rechtlich selbständiges Unternehmen, das auf Grund des BWG berechtigt ist, Bankgeschäfte zu betreiben.

Hauptrefinanzierungsgeschäfte

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Die Hauptrefinanzierungsgeschäfte sind regelmäßige Offenmarktgeschäfte des Eurosystems zur Bereitstellung von Liquidität und werden in Form von wöchentlichen und auf eine Woche befristeten Transaktionen – d. h. Transaktionen mit Rückkaufsvereinbarung (Repo) – und mittels eines Tenders durchgeführt. Im Euroraum wird ein großer Teil der benötigten Liquidität (Bargeld, Guthaben der Banken beim Eurosystem) über das Hauptrefinanzierungsgeschäft bereitgestellt, ein weiterer wichtiger Teil durch längerfristige Refinanzierungsgeschäfte.

Hausbank

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Die Hausbank ist jene Bank, mit der ein Kunde den Großteil seiner finanziellen Geschäfte abwickelt. Derart enge Geschäftsbeziehungen sind insbesondere in Österreich, Deutschland und Japan üblich, weshalb das Bankensystem dieser Länder als Hausbankensystem bezeichnet wird.

Hausse bezeichnet eine andauernde allgemeine Preissteigerung an der Börse (von frz. hausser = erhöhen), auch Bull Market genannt. Gegenteil: Baisse.

Hedge ist die Absicherung eines Finanzinstruments oder eines ganzen Portfolios gegenüber künftigen Wertschwankungen durch das Eingehen der Gegenposition. Die Gegenposition wird dabei so gewählt, dass sie an Wert gewinnt, falls die ursprüngliche Position an Wert verliert. Im Idealfall (perfekter Hedge) ist die Summe der Wertänderungen von ursprünglicher Position und Gegenposition gleich null, und zwar unabhängig davon, wie sich die Märkte tatsächlich entwickeln.

Hedgefonds

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Hedgefonds sind eine spezielle Art von Investmentfonds mit in der Regel spekulativen Anlegestrategien und hohem Risiko. Ursprünglich wurden Hedgefonds gegründet, um Investoren gegen bestimmte Risiken abzusichern (Hedging: engl. für absichern). Mittlerweile haben sie mit Absicherung wenig gemein – im Gegenteil: Hedgefonds ermöglichen zwar sehr hohe Renditen, tragen dafür jedoch ein entsprechend hohes Risiko. Typisch für Hedgefonds ist der Einsatz von Derivaten und Leerverkäufen.

Hypothekarkredit / Hypothekardarlehen

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Hypothekardarlehen sind langfristige Darlehen, die zur Finanzierung von Liegenschaftskäufen, Um- und Neubauten, Maschinen und sonstigen Investitionen dienen und durch Pfandrechte an Grundstücken (Hypotheken) gesichert sind.

Hypothekenbank

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Kreditinstitut, das auf die Gewährung von Hypothekardarlehen bzw. Kommunaldarlehen und die Ausgabe von Pfandbriefen spezialisiert ist.

Implizite Volatilität

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Die von den Marktteilnehmern erwartete Volatilität wird implizite Volatilität genannt. Neben der Errechnung der Volatilität aus historischen Zeitreihen (historische Volatilität) lässt sich die Volatilität auch implizit mithilfe von Optionspreismodellen ermitteln. Sind Optionspreis und preisbeeinflussende Faktoren wie Laufzeit der Option, Kurs des zugrunde liegenden Instruments, risikoloser Zinssatz und Ausübungspreis bekannt, so ergibt sich die implizite Volatilität als jene Volatilität, für die der theoretische Optionspreis mit dem aktuellen Marktpreis übereinstimmt.

Information Ratio

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Die Information Ratio ist eine Kennzahl für das Verhältnis von aktiver Rendite und Fondsrisiko. Je positiver die Information Ratio, desto besser ist das aktive risikobereinigte Portfoliomanagement.

Insolvenz

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Dauerhafte Zahlungsunfähigkeit des Schuldners.

Institutionelle Investoren

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Institutionelle Investoren bilden neben privaten Investoren die zweite Anlegergruppe an den Kapitalmärkten. Es sind dies vor allem Anlagefonds, Banken, Pensionskassen und Versicherungsunternehmen.

Institutsleitzahl (ILZ)

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Die OeNB vergibt zur Identifikation von Finanzinstituten, Kreditinstituten und Versicherungen eine Institutsleitzahl.

Interbankenmarkt

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Jener Markt, an dem der Handel zwischen den Banken stattfindet. Neben Devisen, Wertpapieren und Derivaten stellen kurzfristige Ausleihungen mit Laufzeiten zwischen einem Tag und einem Jahr (Geldmarktgeschäfte) ein wesentliches Segment des Interbankenmarktes dar.

Internationale Rechnungslegungsstandards (International Financial Reporting Standards, IFRS)

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Kapitalmarktorientierte Gesellschaften müssen ihre konsolidierten Abschlüsse laut einer EG-Verordnung seit dem 1. Jänner 2005 gemäß den vom internationalen Rechnungslegungsgremium IASB (International Accounting Standards Board) seit 2003 entwickelten Standards (= IFRS) erstellen. Sämtliche vorher entwickelten Standards (International Accounting Standards – IAS) sind weiterhin gültig, sofern sie nicht vom IASB modifiziert oder durch neue Standards ersetzt werden. Bei den internationalen Rechnungslegungsstandards steht die Informationsfunktion für den Investor im Mittelpunkt.

Internationale Vermögensposition (IVP)

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Die IVP ist eine von der OeNB jährlich erstellte Statistik, die das gesamte Finanzvermögen Österreichs im Ausland jenem des Auslands in Österreich gegenüberstellt. Zum Finanzvermögen zählen Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Sonstige Investitionen (insbesondere Kredite und Einlagen), Finanzderivate und Währungsreserven. In Deutschland wird die vergleichbare Vermögensposition „Auslandsvermögensstatus“ genannt.

Interne Bemessungsansätze

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Interne Bemessungsansätze dienen zur Bestimmung des Eigenmittelerfordernisses für das operationale Risiko, die als Teilkomponente in den AMA einfließen können. Dabei werden bankeigene Verlustdaten, die in Form einer Verlustereignis-/Geschäftsbereich-Matrix vorliegen, herangezogen. Für jedes Feld dieser Matrix müssen eine Ereigniswahrscheinlichkeit und der mögliche Verlust bestimmt werden.

Interventionskurse

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Die z. B. im Wechselkursmechanismus II (WKM II) festgelegten oberen und unteren Wechselkurse einer Währung zum Euro, bei deren Über- oder Unterschreiten die am WKM II teilnehmenden Notenbanken (d. h. auch das Eurosystem) kursregulierend am Devisenmarkt eingreift.

Investmentfonds

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Ein aus Wertpapieren bestehendes Sondervermögen, ausgewählt nach dem Grundsatz der Risikostreuung. Mit dem Kauf von Investmentfondsanteilen wird der Anleger Miteigentümer am Fondsvermögen und hat einen Anspruch auf Gewinnbeteiligung und Anteilsrückgabe zum jeweils gültigen Rücknahmepreis. In Österreich werden Investmentfonds von Kapitalanlagegesellschaften verwaltet, welche über eine Bankenkonzession verfügen müssen und somit dem Bankwesengesetz und der Bankenaufsicht unterliegen.

Investmentzertifikat

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Anteilsschein am Vermögen inländischer oder ausländischer Fonds. Mit dem Erwerb von Investmentzertifikaten werden Investoren Miteigentümer an den Einlagen, Wertpapieren oder Immobilien, in die das Fondsvolumen investiert ist.

IOSCO (International Organization of Securities Commissions)

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Internationale Vereinigung der Wertpapieraufsichtsbehörden mit rund 170 Mitgliedern. IOSCO ist federführend bei der Aufstellung von internationalen Standards im Wertpapieraufsichtsbereich.

IRB-Ansatz (Internal Ratings Based Approach)

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Zur Berechnung der Mindesteigenmittelerfordernisse für das Kreditrisiko steht Kreditinstituten alternativ zum Standardansatz auch der IRB-Ansatz zur Verfügung. In diesem Ansatz erfolgt eine Bonitätseinstufung der Kunden auf Basis bankeigener Bewertungsprozesse, welche strengen Anforderungen der Bankenaufsicht entsprechen müssen. Im IRB-Basisansatz wird nur die Ausfallwahrscheinlichkeit (PD) der Kunden durch die Bank selbst geschätzt; die restlichen Parametergrößen werden von der Bankenaufsicht vorgegeben. Im fortgeschrittenen IRB-Ansatz erfolgt zusätzlich eine eigene Schätzung weiterer Parameter laut BWG.

ISDA (International Swaps and Derivatives Association)

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Die International Swaps und Derivative Association ist eine Vereinigung mit dem Ziel, Regeln und Vorschriften für den Handel mit Derivativen zu schaffen. ISDA hat ein international standardisiertes Vertragswerk (ISDA Master Agreement) für den Handel von Swaps und Derivaten geschaffen.

ISIN (International Securities Identification Number)

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Der ISIN-Code nach ISO-Norm 6166 ist eine Wertpapierkennnummer. Verantwortlich für die Vergabe von gültigen ISIN-Codes ist in Österreich die Oesterreichische Kontrollbank. Gültig sind nur ISIN-Codes, die in der Datenbank der „Association of NNAs (ANNA)“ erfasst sind.

Kapitaladäquanz

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Angemessenheit der Eigenmittelausstattung einer Bank in Bezug auf ihr Risikoprofil. Im Rahmen der so genannten Basel-II-Bestimmungen sorgen Mindestkapitalanforderungen (Säule 1) und der Bankaufsichtliche Überprüfungsprozess (Säule 2) für die Gewährleistung der Kapitaladäquanz von Banken.

Kapitalanlagegesellschaft (KAG)

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Kapitalanlagegesellschaften sind Kreditinstitute, deren Geschäftsbetrieb darauf ausgerichtet ist, bei ihnen eingelegte Gelder im eigenen Namen für gemeinschaftliche Rechnung der Anleger nach dem Grundsatz der Risikostreuung (Risiko) gesondert vom eigenen Vermögen anzulegen.

Kapitalgesellschaft

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Kapitalgesellschaften sind juristische Personen und besitzen als solche eigene Rechtspersönlichkeit. Beispiele für Kapitalgesellschaften in Österreich sind Gesellschaften mit beschränkter Haftung (GmbH) und Aktiengesellschaften (AG). Kapitalgesellschaften besitzen als juristische Personen ein Eigenleben, das durch ihre Organe (z. B. den Vorstand bei einer AG) gestaltet wird. Die Kapitalgesellschaft ist Eigentümerin des Unternehmens. Nur sie ist Schuldnerin ihrer Gläubiger; ihre Gesellschafter haften in der Regel nicht für die Schulden der Kapitalgesellschaft.

Kapitalmarkt

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Markt für die mittel- bis langfristige Kapitalbeschaffung, wobei das Kapital nicht in Form von Krediten aufgebracht wird. Die bedeutendsten Segmente des Kapitalmarktes sind der Aktienmarkt, über den Eigenkapital aufgebracht wird, und der Anleihemarkt, über den Fremdkapital aufgebracht wird. Auf dem Kapitalmarkt gehandelte Finanzinstrumente weisen eine Laufzeit von zumindest einem Jahr auf.

Kapitalpuffer

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Kapitalpuffer sind Instrumente der makroprudenziellen Bankenaufsicht. Sie sollen in „guten Zeiten“ aufgebaut und in „schlechten Zeiten“ verwendet werden. Sie sind in hartem Kernkapital zusätzlich zu den Mindesteigenmittelerfordernissen und etwaigen zusätzlichen Eigenmittelerfordernissen zu halten.

Kassageschäft

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Bei einem Kassageschäft werden Liefer- bzw. Abnahmeverträge geschlossen, die sofort oder kurzfristig erfüllt werden müssen.

Kernkapitalquote

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Die Kernkapitalquote ist neben der Eigenmittelquote ein wesentlicher Indikator zur Beurteilung der Risikotragfähigkeit eines Kreditinstituts, dem speziell seit dem Jahr 2008 aufgrund der Finanzkrise zunehmend Bedeutung beigemessen wird. Anders als bei der Eigenmittelquote, welche die gesamten Eigenmittel berücksichtigt, werden bei der Kernkapitalquote nur die Eigenmittelbestandteile höchster Qualität, die unmittelbar zur Verlustabdeckung verwendet werden können (Kernkapital oder Tier 1-Kapital), zu den risikogewichteten Aktiva in Relation gesetzt.

KIM-Verordnung

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Die Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung (KIM-V) der Finanzmarktaufsichtsbehörde (FMA) legt Maßnahmen zur Verminderung von festgestellten Veränderungen in der Intensität des systemischen Risikos bei Fremdkapitalfinanzierungen von Immobilien auf Basis der Empfehlungen des Finanzmarktstabilitätsgremiums (FMSG) und der gutachtlichen Äußerung der Österreichischen Nationalbank gemäß § 23h BWG fest.

Klumpenrisiko

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Als Klumpenrisiko wird eine Häufung von gleich gelagerten Risiken bezeichnet, die dem Grundsatz der Diversifikation widerspricht. Bei Kreditinstituten kann ein Klumpenrisiko z. B. dadurch entstehen, dass Kredite auf einen einzelnen Kreditnehmer, auf eine Branche oder auf eine Region konzentriert sind; daher spricht man auch von einem Konzentrationsrisiko.

Kommunaldarlehen

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Kommunaldarlehen sind Darlehen an Gemeinden und an Unternehmen im Besitz von Gemeinden zur langfristigen Finanzierung von Infrastrukturinvestitionen.

Konsolidierte Eigenmittel

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Die Eigenmittel von Kreditinstitutsgruppen sind gemäß BWG vom übergeordneten Kreditinstitut – neben der Bemessungsgrundlage, dem Handelsbuch und den offenen Fremdwährungspositionen – zu konsolidieren.

Konsolidierung

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Zusammenführung der Einzelabschlüsse (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiger gesetzlich vorgeschriebener Angaben) aller Konzerngesellschaften nach Eliminierung von gruppeninternen Transaktionen zu einem konsolidierten Abschluss (Konzernabschluss).

Jedem Kreditgeschäft liegt die vertragliche Verpflichtung des Darlehensnehmers zugrunde, die entliehenen Gelder oder sonstigen Mittel dem Darlehensgeber zu einem späteren Zeitpunkt in gleicher Art, Menge und Güte zurückzuerstatten.

Kreditausfall (Default)

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Der Ausfall eines Kreditnehmers wird ausgelöst durch die Nichterfüllung einer vertraglich zugesicherten Zahlung durch den Kreditnehmer. Mit dem Default geht zunächst der nominelle Verlust vor Einbringung, d. h. in der Höhe des aushaftenden Kreditbetrags einher, der sich nach Ausschöpfung aller Einbringungsmöglichkeiten zum eigentlichen Verlust reduziert.

Kreditderivat

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Ein Kreditderivat ist ein Finanzinstrument, mit dem das Kreditrisiko aus einer bestehenden Kreditbeziehung auf Dritte (= Sicherungsgeber) übertragen wird. Die häufigste Form eines Kreditderivats ist der Credit Default Swap.

Kreditinstitute nach BWG

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sind Laut § 1 BWG ist für Kreditinstitute im Gegensatz zum Gemeinschaftsrecht nur eine passiv- oder aktivseitige Konzession ausschlaggebend.

Kreditinstitute nach Gemeinschaftsrecht

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Laut EU-Richtlinien sind Kreditinstitute Unternehmen, deren Tätigkeit darin besteht, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Kreditinstitutsgruppe

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Eine Kreditinstitutsgruppe liegt gemäß BWG dann vor, wenn ein übergeordnetes Institut mit Sitz im Inland bei einem oder mehreren Kreditinstituten, Finanzinstituten, Wertpapierfirmen oder Unternehmen mit bankbezogenen Hilfsdiensten mit Sitz im Inland oder Ausland mehrheitlich mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist; über die Stimmrechtsmehrheit verfügt; die Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungs-, Leitungs- oder Aufsichtsorgans bestellen kann; einen beherrschenden Einfluss ausüben kann und mindestens 20 % der Stimmrechte oder des Kapitals des nachgeordneten Institutes direkt oder indirekt hält.

Kreditrisiko

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Als Kreditrisiko wird die Gefahr des Ausfalls einer Forderung oder ihrer Wertminderung aufgrund einer Verschlechterung der Bonität des Kreditnehmers bezeichnet. Für Kreditinstitute stellt das Kreditrisiko im Regelfall die bedeutendste Risikokategorie dar.

Kreditvergabestandards

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Kreditvergabestandards bezeichnen von Banken schriftlich festgelegte bzw. ungeschriebene interne Kriterien für die Kreditvergabe. Darunter fallen auch spezielle Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer geeinigt haben.

Kreditzinssatz

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Der Kreditzinssatz bezeichnet den in Prozent ausgedrückten Preis für ein leihweise über einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung überlassenes Kapital. Der Zinssatz wird üblicherweise als jährlicher Zinssatz angegeben.

Zins- oder Dividendenschein eines Wertpapiers, der zum Bezug der fälligen Erträge (daher auch Erträgnisschein) oder zur Ausübung sonstiger Rechte (Bezugsrechte) berechtigt. Im weiteren Sinn wird auch der Nominalzins einer Anleihe als Kupon bezeichnet.

Längerfristiges Refinanzierungsgeschäft

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Das längerfristige Refinanzierungsgeschäft ist ein regelmäßiges Offenmarktgeschäft, das analog zum Hauptrefinanzierungsgeschäft durchgeführt wird, allerdings mit längeren Laufzeiten (im Eurosystem zwischen 1 und 6 Monaten).

Laufende Transfers

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Im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste grenzüberschreitende unentgeltliche Leistungen, die Einfluss auf das Einkommen und den Verbrauch der betroffenen Volkswirtschaften haben. Die laufenden Transfers setzen sich aus öffentlichen und privaten Transfers zusammen. Ein Beispiel für öffentliche Transfers sind Beiträge Österreichs an die EU. In den privaten Transfers sind z. B. Gastarbeiterüberweisungen sowie Pensionen und Renten enthalten.

Leerkauf

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Verkauf von Wertpapieren, die man zum Zeitpunkt des Geschäftsabschlusses noch nicht besitzt.

Leistungsbilanz

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Die Leistungsbilanz ist Teil der Zahlungsbilanz. Sie gliedert sich in die Teilbereiche „Güter“ (Außenhandel), „Dienstleistungen“ (Reiseverkehr, Transport, Versicherungsleistungen etc.), „Einkommen“ (Löhne und Gehälter, Erträge/Aufwendungen aus Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen etc.) sowie „Laufende Transfers“ (Mitgliedsbeiträge an internationale Organisationen, Pensionen, Produktions- und Verbrauchsteuern etc.). Die Leistungsbilanz ist ein wesentlicher Gradmesser für das außenwirtschaftliche Gleichgewicht einer Volkswirtschaft.

Lender of Last Resort

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Die Bereitschaft der Zentralbank, in Schwierigkeiten geratenen Kreditinstituten Unterstützung zu gewähren, indem sie als „Kreditgeber der letzten Instanz“ fungiert.

Leverage

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Unter Leverage (deutsch: Hebel) bezeichnet man den überproportional starken Einfluss des Fremdkapitals auf die Eigenkapitalrentabilität. Ist z. B. der effektive Kreditzinssatz niedriger als die Verzinsung am Kapitalmarkt, kann mit aufgenommenen und wieder am Kapitalmarkt investierten Fremdkapital die Rentabilität des Investments erhöht werden (positiver Leverage-Effekt). Von einem negativen Leverage-Effekt spricht man, wenn die Differenz zwischen Gesamtkapitalrentabilität und Fremdkapitalzins so groß wird, dass die Verluste, die dabei entstehen, nicht mehr vom Unternehmen getragen werden können.

Liquidität

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Liquidität bedeutet die „Geldnähe“ von Vermögenswerten, d. h. deren Potenzial, sofort bzw. kurzfristig Mittelzuflüsse zu generieren. Zu unterscheiden von der Liquidität von Vermögenswerten ist die Liquidität eines Marktes. Diese ist dann gegeben, wenn die Differenz zwischen dem Geldkurs und Briefkurs niedrig ist und auch größere Volumina eines Vermögenswertes gehandelt werden können, ohne den Marktpreis substanziell zu beeinflussen.

Liquiditätsrisiko

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Das Risiko, dass eine bestehende Verbindlichkeit aufgrund fehlender liquider Mittel nicht fristgerecht zu einem akzeptablen Preis erfüllt werden kann. Das temporäre Fehlen liquider Mittel ist nicht unbedingt ein Indikator für eine Insolvenz, da die Verbindlichkeit möglicherweise zu einem späteren Zeitpunkt (z. B. nach Verkauf von Vermögenswerten) erfüllt werden kann.

Locational Statistic (BIZ-Währungsstatistik)

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Die BIZ-Währungsstatistik ist eine in die internationale Bankenstatistik der BIZ einfließende Statistik der OeNB über die Forderungen und Verpflichtungen der in Österreich tätigen Kreditinstitute gegenüber Inländern in Fremdwährungen und gegenüber Ausländern in Euro und Fremdwährungen. Zu diesem Zweck werden auch Daten von Auslandsfilialen der österreichischen Kreditinstitute berücksichtigt.

Loss Given Event (LGE)

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Der Loss Given Event bezeichnet die zu beziffernde Höhe eines Schadens im Verlustfall und ist dem operationalen Risiko zuzuordnen. Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht unterscheidet zwischen sieben unterschiedlichen Ereigniskategorien.

Margin Payments (Margin Call)

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Margin Payments sind Einschussleistungen von Kunden für Derivativen-Kontrakte, die eine Barmittel-Sicherheitsleistung zur Absicherung des Kreditrisikos darstellen, aber Eigentum des Einlegers bleiben und an diesen bei Liquidation des Vertrages zurückzuzahlen sind.

Marktdisziplin (market discipline)

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Bezeichnung für die 3. Säule von Basel II, die Vorschriften zur Offenlegung seitens der Banken beinhaltet.

Marktkapitalisierung

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Die Marktkapitalisierung spiegelt den aktuellen Börsenwert einer börsennotierten Firma wider. Sie ergibt sich aus der Multiplikation von aktuellem Aktienkurs und der gesamten Aktienanzahl. Dadurch unterliegt die Marktkapitalisierung ständigen Veränderungen.

Marktrisiko

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Gefahr der Wertminderung von Finanzinstrumenten aufgrund von allgemeinen Schwankungen von Marktrisikofaktoren wie Zinssätzen, Aktienkursen, Wechselkursen oder Warenpreisen.

MiFID (Market in Financial Instruments Directive)

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Richtlinie der EU zur Harmonisierung der Finanzmärkte auf dem europäischen Binnenmarkt. Ziele sind mehr Transparenz und ein verbesserter Anlegerschutz sowie die Stimulierung des Wettbewerbs.

Mindestkapitalanforderungen

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Die Mindestkapitalanforderungen als Säule 1 von Basel II (neben dem bankaufsichtlichen Überprüfungsprozess als Säule 2 und der Marktdisziplin als Säule 3; engl. Minimum Regulatory Capital) legen fest, wie viel Eigenmittel für die Kategorien Kreditrisiko, Marktrisiko und operationales Risiko gehalten werden müssen.

Mitarbeitervorsorgekasse (MV-Kasse)

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Die Mitarbeitervorsorgekasse ist das Vorgängermodell der Betrieblichen Vorsorgekasse und war von 2003 bis 2008 im Einsatz. Sie war nur für Arbeitnehmer konzipiert, während die 2008 eingeführte Betriebliche Vorsorgekasse auch Selbstständigen offen steht.

Modified Duration

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Die Modified Duration ist eine Sensitivitätskennzahl, die aussagt, um wie viel Prozent der Anleihe- oder Rentenfondspreis steigt, wenn der Marktzins um 1 % fällt, bzw. um wie viel der Anleihe- oder Rentenfondspreis fällt, wenn der Marktzins um 1 % steigt.

Monetäres Finanzinstitut (MFI)

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Finanzinstitut, das Einlagen entgegennimmt, die nach der statistischen Abgrenzung der EZB zur Geldmenge zählen, und das Kredite gewährt und/oder in Wertpapiere investiert.

Mortgage-Backed Securities (MBS)

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Gepoolte, verbriefte, hypothekarisch besicherte Forderungen; eine Form des Risikotransfers von Kredit- oder anderen Forderungen.

mündelsicher

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Als mündelsicher werden Wertpapiere bezeichnet, die zur Anlegung von Mündelgeldern zugelassen sind, d. h. als besonders sicher eingestuft werden.

nachrangige Anleihe

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Als nachrangig werden Geldanlagen in Anleihen bezeichnet, die im Fall einer Liquidation oder Insolvenz erst nach bestimmten anderen Forderungen zurückgezahlt werden.

Nichtbanken-Finanzintermediär

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Ein finanzielles Unternehmen, dessen Hauptfunktion darin besteht, finanzielle Mittlertätigkeiten auszuüben, das allerdings selbst nicht der Definition eines Kreditinstituts entspricht. Die bedeutendste Gruppe von Nichtbanken-Finanzintermediären stellen in Österreich die Versicherungsunternehmen dar.

Nichtfinanzielle Unternehmen (Nichtfinanzielle Kapitalgesellschaften)

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Kapitalgesellschaften und Personengesellschaften, die in ihrer Haupttätigkeit Waren und nichtfinanzielle Dienstleistungen produzieren. Dazu zählen auch Genossenschaften sowie Holdinggesellschaften, die einen überwiegend aus nichtfinanziellen Unternehmen bestehenden Unternehmenskonzern kontrollieren.

Nominale (Nennwert, Nominalwert)

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Geldbetrag, auf den ein Finanzinstrument lautet. Das Nominale stellt eine Referenzgröße dar, aus der vertragliche Berechtigungen oder Verpflichtungen ihrer Höhe nach abgeleitet werden (z. B. die Höhe von Zinszahlungen) und muss nicht mit dem Wert des zugrunde liegenden Instruments übereinstimmen. So können etwa gewisse Derivate (z. B. Zinsswaps) trotz eines möglicherweise hohen Nominales einen Wert von null haben. Bei Nennwertaktien ist das Nominale jener Betrag, mit dem der Aktionär am Grundkapital einer Aktiengesellschaft beteiligt ist. Auch hier kann ein deutlicher Unterschied zum aktuellen Börsenpreis der Aktie bestehen.

Nullkuponanleihe (Zerobond)

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Forderungspapier, bei dem es keinen Kupon (keine laufende Zinszahlung) gibt, sondern nur eine Auszahlung am Ende der Laufzeit. Die Rendite ergibt sich aus der Differenz zwischen dem Erwerbskurs und dem Rückzahlungspreis bzw. Verkaufskurs.

Bezeichnet in der Regel die Höhe der Schuld oder Verbindlichkeit, kann aber auch im Sinn von Gewähr oder Haftung verwendet sein (z. B. „ohne Obligo“, d. i. ohne Gewähr).

Oesterreichische Kontrollbank (OeKB)

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Die OeKB ist ein auf den Bereich Exportwirtschaft und Kapitalmarkt spezialisiertes Kreditinstitut.

Offene Devisenposition (Long, Short)

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Die offene Devisenposition existiert in zwei Ausprägungen, als Long-Position (Besitz von Devisen) und als Short-Position (Leerverkauf von Devisen, also Verkauf von Devisen, die der Verkäufer zum Zeitpunkt des Verkaufs selber nicht besitzt).

Offenlegung

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Im Sinne von Basel II umfasst Offenlegung jene Vorschriften, die die Veröffentlichung (engl. Disclosure) verschiedenster Geschäfts- und Risikoparameter einer Bank regeln, – mit dem Ziel, eine erhöhte Transparenz in Bezug auf die Risikosituation der Bank zu schaffen und eine bessere Vergleichbarkeit der Banken zu gewährleisten (Säule 3 – Marktdisziplin).

Operationales Risiko (OpRisk)

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Das operationale Risiko ist gemäß BWG das Risiko von Verlusten, die durch Unangemessenheit oder Versagen von internen Verfahren, Menschen und Systemen oder durch externe Ereignisse verursacht werden; dazu zählt u. a. auch das Rechtsrisiko.

Das Recht, gegen Zahlung einer Prämie einen Finanztitel oder eine Ware zu einem vorher festgelegten Kurs innerhalb einer festgesetzten Frist oder zu einem bestimmten Zeitpunkt kaufen oder verkaufen zu können.

Optionsscheine

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Das verbriefte Recht, innerhalb einer festgesetzten Frist oder zu einem bestimmten Termin einen bestimmten Basiswert (z. B. Aktien, Anleihen, Waren) zu einem im Vorhinein festgelegten Kurs zu kaufen oder zu verkaufen.

Ordnungsnormen

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Die bankaufsichtlichen Ordnungsnormen des Bankwesengesetzes (BWG) umfassen das Mindesteigenmittelerfordernis (inkl. Meldung zum Handelsbuch und zu offenen Devisenpositionen), die Eigenmittel, die Liquidität gemäß, die Großveranlagungen und die Nichtfinanzbeteiligungen (jeweils laut BWG).

Österreichische Bundesfinanzierungsagentur (ÖBFA)

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Ist im Namen und auf Rechnung der Republik Österreich für das Liquiditäts- und Schuldenportfoliomanagement des Bundes verantwortlich. Der Auftrag der Bundesfinanzierungsagentur besteht darin jederzeit die Liquidität des Bundes zu mittel- bis langfristig möglichst niedrigen Kosten bei gleichzeitiger risikoaverser Ausrichtung sicherzustellen. Link: www.oebfa.at

Over the Counter (OTC)

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Im Finanzwesen der außerbörsliche Handel zwischen Finanzmarktteilnehmern.

Partial Use

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Partial Use bezeichnet die Verwendung von unterschiedlichen Ansätzen zur Bestimmung des Eigenmittelerfordernisses in definierten Teilbereichen einer Bank, wenn eine einheitliche Umsetzung nicht oder noch nicht sinnvoll möglich ist (z. B. beim Kreditrisiko Beibehaltung des Standardansatzes für bestimmte Forderungen trotz grundsätzlicher Anwendung eines IRB-Ansatzes). Zu unterscheiden ist zwischen einer temporären und einer dauerhaften Anwendung der Partial-Use-Option.

Partizipationskapital

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Partizipationskapital ist Bestandteil der Eigenmittel eines Kreditinstitutes. Es wird, unter Verzicht auf das ordentliche und außerordentliche Kündigungsrecht, auf Unternehmensdauer zur Verfügung gestellt. Dividendenzahlungen an die Kapitalgeber sind abhängig vom Ergebnis eines Geschäftsjahres (nach Rücklagenbewegung). Es kann zwischen Partizipationskapital mit und ohne Dividendennachzahlungsverpflichtung unterschieden werden. Jenes ohne Dividendennachzahlungsverpflichtung kann dem Kernkapital unbegrenzt angerechnet werden. Partizipationskapital nimmt bis zur vollen Höhe am Verlust teil und darf im Falle einer Liquidation des Kreditinstitutes erst nach Befriedigung oder Sicherstellung aller anderen Gläubiger zurückgezahlt werden.

Partizipationsscheine

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Inhaberpapiere, durch die der Anleger am Vermögen und am Geschäftserfolg eines Unternehmens beteiligt ist. Sie sind der Vorzugsaktie sehr ähnlich, da ihren Inhabern bestimmte Rechte von Aktionären zustehen.

Gegenposten in der Bilanz zu den Aktiva. Anhand der Aufstellung zeigt sich, in welchem Verhältnis die Aktiva durch Eigenkapital und durch Fremdkapital finanziert sind. Passiva werden auf der rechten Seite der Bilanz ausgewiesen.

Pensionskasse

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Eine Pensionskasse ist eine Aktiengesellschaft, die in einer oder mehreren Veranlagungs- und Risikogemeinschaften Pensionsbeiträge veranlagt und Pensionsvermögen für Anwartschaft- und Leistungsberechtigte gegen Gebühren (Verwaltungskosten von BV-Kassen) verwaltet. Die gesetzlichen Grundlagen für die Tätigkeit der Pensionskassen in Österreich sind das Pensionskassengesetz und das Betriebspensionsgesetz. Eine Veranlagungs- und Risikogemeinschaft ist eine in der Pensionskasse gebildete Gruppe von Berechtigten, in der das Kapital für alle in der gleichen Form angelegt wird.

Performance

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Als Performance wird die Wertentwicklung einer Vermögensanlage (z. B. eines Portfolios, eines Investmentfonds oder einer einzelnen Aktie) bezeichnet, meist auf einen bestimmten Zeitraum bezogen und in Prozent ausgedrückt.

Pfandbrief

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Ein Pfandbrief ist eine Anleihe, die in der Regel von einer Pfandbriefbank emittiert wird. Pfandbriefe unterscheidet von anderen Anleihen insbesondere das Merkmal, dass der Gläubiger im Insolvenzfall abgesichert ist (z. B. im Fall von Immobilien-Pfandbriefen durch die zugrunde liegenden Immobilien).

Portfolio (Portefeuille)

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Die Gesamtheit jener Finanzinstrumente, in denen ein Finanzmarktakteur (Haushalt, Unternehmen, Bank etc.) veranlagt ist.

Portfolioinvestitionen

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Im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste Anteilspapiere, langfristig verzinsliche Wertpapiere und Geldmarktpapiere. Dabei sind ausschließlich grenzüberschreitende Wertpapiergeschäfte relevant, d. h. ausländische Wertpapiere, die Österreicher erwerben, und österreichische Wertpapiere, die ausländische Investoren erwerben.

Primärhändler (Primary Dealer)

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In den USA: Von der Federal Reserve (Fed) ermächtigte Banken bzw. Händler, die in der Lage sind, direkt an den Offenmarktgeschäften der Fed teilzunehmen, und dies auch tun müssen. Primärhändler müssen bestimmte Qualitätskriterien (etwa hinsichtlich Liquidität oder Eigenkapital) erfüllen und konkurrieren als Bieter bei den Wertpapierauktionen der Fed. Sie fungieren auf dem US-Staatsanleihenmarkt als Mittler zwischen der Fed und ihren Kunden (darunter ausländische Banken und Institutionen). In Österreich: Am Auktionsverfahren für österreichische Bundesanleihen direkt teilnahmeberechtigte Banken.

Primärmarkt

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Markt für die erstmalige Ausgabe von Wertpapieren und deren Verkauf an Investoren. Wird auch als Emissionsmarkt bezeichnet.

Probability of Event

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Eintrittswahrscheinlichkeit eines Verlustereignisses, das dem operationalen Risiko zuzuordnen ist.

Prospekt (Emissionsprospekt, Zeichnungsprospekt)

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Veröffentlichung der wichtigsten Angaben über den Emittenten und über die geplante Emission. Dadurch soll dem Anleger ermöglicht werden, sich über die mit dem Wertpapier verbundenen Rechte sowie über die Vermögens- und Ertragslage bzw. Zukunftsaussichten des Emittenten zu informieren.

Provisionsgeschäft

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Bezeichnung für Bankgeschäfte, bei denen der Ertrag ausschließlich aus in Rechnung gestellten Provisionen resultiert (zinsunabhängige Geschäfte, wie z. B. Zahlungsverkehrsgeschäfte, Außenhandelsgeschäfte, Wertpapierkommissionsgeschäfte).

Publikumsfonds

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Fonds, die von natürlichen Personen und institutionellen Investoren erworben werden können.

QIS (Quantitative Impact Study)

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Die Quantitative Auswirkungsstudie des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht ist eine internationale Erhebungen unter Banken mit dem Ziel, die Auswirkungen der neuen Eigenkapitalregelungen (Basel II) auf die Kapitalanforderungen der Banken abzuschätzen.

Ein Rating ist die Beurteilung der Bonität eines Kreditnehmers (z. B. Staat, Unternehmen oder Privatperson) anhand qualitativer und quantitativer Kriterien. Es kann vom Kreditinstitut selbst (internes Rating) oder von einer Ratingagentur (externes Rating) vergeben werden. Das Rating spiegelt die Ausfallwahrscheinlichkeit des Kreditnehmers wider. Je besser das Rating, desto niedriger ist die Ausfallwahrscheinlichkeit des Kreditnehmers und desto niedrigere Zinsen hat dieser im Regelfall für einen Kredit zu zahlen.

Ratingagenturen

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Ratingagenturen sind Unternehmen, die die Beurteilung der Bonität eines Schuldners (z. B. eines Staats oder Unternehmens) auf Basis standardisierter qualitativer und quantitativer Kriterien vornehmen. Das Ratingergebnis signalisiert die Ausfallwahrscheinlichkeit eines Kreditnehmers.

Realzinssatz

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Nominalzinssatz abzüglich der Inflationsrate (VPI oder HVPI-Inflationsrate). Ist der Realzinssatz negativ (z. B. Inflation höher als Zinssatz für Sparbuch), verlieren Spareinlagen real an Wert.

Rechnungsabgrenzungsposten

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Rechnungsabgrenzungsposten dienen der periodengerechten Erfolgsermittlung. Sie ermöglichen die Erfassung sämtlicher Zahlungen vor dem Jahresabschlussstichtag, die sich erst in einer späteren Periode als Aufwand bzw. als Ertrag auswirken.

Referenzzinssatz

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Der Referenzzinssatz ist der gesetzlich definierte Nachfolgezinssatz für den bis Ende des Jahres 1998 von der OeNB verlautbarten Lombardsatz, soweit dieser als Bezugsgröße in Bundesgesetzen, Verordnungen oder in Vereinbarungen Verwendung findet. Der Referenzzinssatz verändert sich regelmäßig in jenem Ausmaß, in dem sich der vom EZB-Rat festgelegte Zinssatz für die Spitzenrefinanzierungsfazilität um insgesamt mindestens 0,5 Prozentpunkte verändert hat.

Refinanzierung

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Als Refinanzierung wird die Beschaffung von Finanzierungsmitteln durch Banken bezeichnet. Damit Banken Kredite z. B. an Unternehmen vergeben (d. h., die Unternehmen finanzieren) können, müssen sie sich zunächst selbst finanzieren (re-finanzieren). Dazu dienen z. B. Spareinlagen, Interbankenausleihungen, emittierte Anleihen oder auch Eigenkapital (Passivpositionen in der Bankbilanz).

Die Rendite ist eine Kennzahl für den Ertrag eines Wertpapiers, ausgedrückt in Prozent des investierten Kapitals. Bei Beteiligungspapieren ergibt sich die Dividendenrendite durch die Relation des Dividendenertrags zum Preis. Bei Forderungspapieren wird die Rendite oft der Effektivverzinsung gleichgesetzt. Man unterscheidet des Weiteren Primärmarkt-Rendite und Sekundärmarkt-Rendite.

Rentenwerte

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Unter Rentenwerte fallen Schuldverschreibungen und andere festverzinsliche Wertpapiere von Nichtbanken und Banken.

Repo (Repurchase Agreement, Rückkaufvereinbarung, Pensionsgeschäft, Kostgeschäft)

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Bei einem Repo werden Vermögenswerte auf einen Geschäftspartner (Pensionsnehmer) übertragen, der zur Rückgabe verpflichtet ist, während der Pensionsgeber die Verpflichtung zur Rücknahme eingeht. Bei der Rückgabe hat der Pensionsgeber die für die Vermögensgegenstände erhaltene Geldsumme einschließlich vereinbarter Zinsen zu einem vorher fixierten Datum zurückzuzahlen.

Restlaufzeit

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Verbleibende Laufzeit von Forderungspapieren von einem Transaktionszeitpunkt oder einem anderen Termin an bis zu ihrer Endfälligkeit.

Das Risiko ist die Gefahr eines Verlustes – sei es als Preis für die Möglichkeit, einen Gewinn zu erwirtschaften (Markt- und Kreditrisiko), oder als Verlustkomponente, die sich aus dem Geschäftsprozess ergibt (operationales Risiko). In beiden Fällen geht echte Gefahr nur von unbewusst eingegangenen und/oder schlecht gemanagten Risiken aus.

Risikoarten des Handelsbuches

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Die Risikoarten des Handelsbuches sind in § 22b BWG aufgezählt (z. B. allgemeines und spezifisches Positionsrisiko in zinsbezogenen Instrumenten). Sie müssen mit Eigenmitteln unterlegt werden.

Risikomanagement

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Das Risikomanagement bezeichnet alle Aktivitäten der Bank zum systematischen Umgang mit sämtlichen bei ihr vorliegenden Risiken (Marktrisiko, Kreditrisiko, operationales Risiko, Liquiditätsrisiko, Klumpenrisiko etc.).

Risikominderung

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Unter Risikominderung wird eine Reihe von Methoden verstanden, mit deren Hilfe eine Bank die eingegangenen Risiken verringern kann (Risk Mitigation). Beim Kreditrisiko kann sie sich z. B. durch Hereinnahme von Garantien oder Sicherheiten gegen den Ausfall eines Kreditnehmers schützen. Beim operationalen Risiko, das sich nur bis zu einem gewissen Grad vermindern lässt, stellt die Risikominderung auf die entgeltliche Übertragung von Risiken auf Dritte, etwa auf Versicherungen oder Outsourcing-Anbieter ab. Bankaufsichtlich steht dabei im Vordergrund, dass ein vorhandenes Risiko durch eine solche Maßnahme nicht nur scheinbar, sondern effektiv vermindert wird (z. B. weil die gegebenen Sicherheiten ausreichend werthaltig und die Ansprüche durchsetzbar sind).

Risikoprämie

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Die Risikoprämie ist ein Aufschlag, den ein Investor für eine risikobehaftete Veranlagung in Relation zu einer sicheren Veranlagung verlangt. Erhält man z. B. beim Kauf einer (fast) sicheren Staatsanleihe um 100 EUR in einem Jahr 105 EUR, so wird man beim Kauf einer Anleihe eines Unternehmens, das einem gewissen Ausfallrisiko unterliegt, in einem Jahr einen höheren Rückzahlungsbetrag erwarten, z. B. 108 EUR. Die 3 EUR Differenz (das sind 3 % der zugrunde liegenden Investition) stellen dabei die Risikoprämie dar. Die Risikoprämie kann sich ändern, wenn sich das Ausfallrisiko des Schuldners ändert, oder aber wenn sich die Risikoneigung des Gläubigers ändert.

Risikoprofil

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Das Risikoprofil zeigt das relative Gewicht der verschiedenen Bankrisiken, denen ein Institut ausgesetzt ist. Es gibt darüber Aufschluss, wie die Risiken einer Bank und damit letztlich ihre geschäftlichen Schwerpunkte verteilt sind.

Risikosensitivität

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Eigenschaft eines effektiven Risikomanagements, dass sich die Steuerungsmechanismen möglichst an den tatsächlich vorhandenen Risiken orientieren; mitunter auch als Risikoempfindlichkeit oder Risikogerechtigkeit bezeichnet. Vom aufsichtlichen Standpunkt ist damit auch gemeint, dass die Eigenmittelerfordernisse möglichst genau den tatsächlich zugrunde liegenden Risiken entsprechen sollen.

ROA (Return on Assets, Gesamtkapitalrendite)

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Der Return on Assets ist der Jahresüberschuss nach Steuern im Verhältnis zur Bilanzsumme.

Rückversicherung

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Eine Rückversicherung ist die Übertragung des vom „Erstversicherer“ übernommenen Risikos an ein anderes Versicherungs- oder Rückversicherungsunternehmen

Sachvermögen

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Wesentliche Bestandteile des Sachvermögens sind Immobilien, Gebäude, Fahrzeuge, Anlagen, Wertgegenstände aber auch Pflanzungen. Gegenteil: Finanzvermögen.

Säulenmodell

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Nach Basel II ruht die Stabilität des Finanzmarktes auf drei Säulen: Mindestkapitalanforderungen, Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess und Marktdisziplin (verstärkte Offenlegungspflichten der Institute).

SEC (U.S. Securities and Exchange Commission)

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US-amerikanische Regulierungsbehörde für den Wertpapierhandel. Die SEC wurde als Reaktion auf die Weltwirtschaftskrise 1934 gegründet.

Sekundärmarkt

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Der Sekundärmarkt ist jener Markt, auf dem im Umlauf befindliche Wertpapiere gehandelt werden.

Sekundärmarktrendite (SMR)

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Gewichteter Durchschnitt der Renditen der an der Wiener Börse im Amtlichen Handel notierten Anleihe-Emissionen in Schilling (bis 1998) oder Euro. Die Anleihen müssen eine fixe Verzinsung und eine Restlaufzeit von über einem Jahr aufweisen.

Sharpe Ratio

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Kennzahl zur Darstellung der Überschussrendite des Portfolios pro Risikoeinheit, wobei das Risiko durch die Volatilität (die Standardabweichung) der Portfoliorenditen repräsentiert wird. Dabei wird ein höherer Ertrag pro Risikoeinheit präferiert; eine negative Ausprägung repräsentiert eine Unterschreitung des risikolosen Zinssatzes.

Sichteinlagen

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Sichteinlagen sind täglich fällige Einlagen, die von Nichtbanken oder anderen Banken bei Banken unterhalten werden.

Solvabilität

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Solvabilität bezeichnet die Verpflichtung eines Kreditinstituts, über eine angemessene Eigenmittelausstattung im Vergleich zu den von ihm eingegangenen Risiken zu verfügen.

Als Solvenz wird die Fähigkeit eines Schuldners bezeichnet, seinen Zahlungsverpflichtungen gegenüber den Gläubigern termingerecht nachzukommen (Zahlungsfähigkeit).

Sonstige Investitionen

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Sonstige Investitionen sind im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste Finanzforderungen, die keinem der übrigen Veranlagungsinstrumente (Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Finanzderivate, Währungsreserven) zugeordnet werden können. Sie umfassen im Wesentlichen das grenzüberschreitende Bankgeschäft mit Krediten und Einlagen.

Sound Practices

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Leitfadenreihe des Basler Ausschusses für Bankenaufsicht zu verschiedenen bankaufsichtlichen und risikobezogenen Aspekten (z. B. „Sound Practices for the Management and Supervision of Operational Risk“ – „Management operationaler Risiken – Praxisempfehlungen für Banken und Bankenaufsicht“).

Sovereign Wealth Fund (SWF)

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Investmentfonds in Staatsbesitz. SWFs werden häufig in Ländern mit großen Budgetüberschüssen gegründet, um für zukünftige Generationen vorzusorgen und/oder um Reserven für wirtschaftlich schlechte Zeiten zu bilden. Zu den größten SWFs zählen Abu Dhabi Investment Authority (ADIA), Government Pension Fund of Norway (GPF), Government of Singapore Investment Corporation (GIC), Kuwait Investment Authority (KIA), China Investment Corporation (CIC).

Sparbuch

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Eine die Spareinlagen aufzeichnende Urkunde, die dem Sparer auszuhändigen ist. Ohne Einlage dürfen Sparbücher nicht ausgegeben werden.

Sparkassen

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Sparkassen sind Kreditinstitute, die sich auf die Sammlung von Spareinlagen und die Gewährung von Darlehen und Krediten spezialisiert haben. Grundsätzlich kann zwischen Vereinssparkassen, die von Privatpersonen gegründet wurden, und Gemeindesparkassen, die von Gemeinden gegründet wurden, unterschieden werden. Sparkassen werden zunehmend in der Rechtsform von Aktiengesellschaften geführt.

Sparquote

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Die Sparquote ist die Relation von Sparen zum verfügbaren Einkommen. Vom verfügbaren Einkommen wird der Konsum abgezogen. Der Rest ist Sparen.

Special Purpose Vehicle (SPV, finanzielle Mantelgesellschaft, Zweckgesellschaft)

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Special Purpose Vehicles sind Unternehmen, die eigens gegründet wurden, um Leasinggeschäfte, die Verbriefung von Finanzinstrumenten oder Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durchzuführen.

Spezialfonds

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Spezialfonds sind Fonds, die ausschließlich von institutionellen Investoren gezeichnet werden.

Spitzenrefinanzierungsfazilität

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Die Kreditinstitute können die Spitzenrefinanzierung, eine der beiden ständigen Fazilitäten des Eurosystems, in Anspruch nehmen, um sich von den nationalen Zentralbanken Übernachtliquidität (Liquidität) zu einem vorgegebenen Zinssatz gegen refinanzierungsfähige Sicherheiten zu beschaffen. Diese Kreditlinie ist zur Deckung eines vorübergehenden Liquiditätsbedarfs der Kreditinstitute bestimmt. Der Zinssatz der Spitzenrefinanzierungsfazilität bildet im Allgemeinen die Obergrenze des Taggeldsatzes am Geldmarkt.

Staatsanleihen

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Staatsanleihen sind kurz-, mittel- oder langfristige Anleihen (Schuldverschreibungen), die von der öffentlichen Hand und anderen staatlichen Körperschaften ausgegeben werden. Je nach Bonitätsrating des Staates unterliegen sie einem geringen bis hohen Ausfallrisiko.

Stammaktie

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Nach dem österreichischen Aktienrecht können Aktien verschiedene Rechte verbriefen, insbesondere im Hinblick auf Gewinnansprüche und die Aufteilung des Gesellschaftsvermögens im Konkursfall. Daher wird zwischen Stammaktien und Vorzugsaktien unterschieden. Stammaktien sind die gebräuchlichste Form einer Aktie. Im Unterschied zur stimmrechtslosen Vorzugsaktie wird dem Aktionär mit der Stammaktie das Stimmrecht in der Hauptversammlung garantiert.

Ständige Fazilitäten

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Ständige Fazilitäten sind geldpolitische Instrumente, die den Banken die kontinuierliche Möglichkeit einräumen, auf ihre Initiative Liquidität zu erhalten (Spitzenrefinanzierungsfazilität) oder anzulegen (Einlagefazilität). Da die Banken jederzeit und unlimitiert (mit Ausnahme der Bedingung, dass ausreichende Sicherheiten zur Verfügung stehen müssen) Zugang zu den ständigen Fazilitäten haben, werden so exzessive Marktzinssatzschwankungen verhindert. Im Euroraum kann der Taggeldsatz nicht über den Refinanzierungssatz ansteigen (meistens Leitzins plus 100 Basispunkte), gleichzeitig limitiert die Verzinsung der Einlagefazilität (Leitzins minus 100 Basispunkte) ein Absinken nach unten. Entsprechend ihrer Rolle in der Liquiditätszufuhr ist die Laufzeit von Geschäften bei den ständigen Fazilitäten mit einem Tag beschränkt. Die ständigen Fazilitäten werden dezentral von den nationalen Zentralbanken verwaltet.

Stresstest (Krisentest, Stressszenario, Krisenszenario)

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In einem Stresstest wird analysiert, wie sich Stressszenarien (Krisenszenarien) auf die Einkommens- und Solvenzsituation eines Kreditinstituts bzw. eines Bankensystems auswirken. Ein Stressszenario beschreibt eine zukünftige drastische, aber dennoch plausible Verschlechterung des Umfelds, im dem das Institut bzw. das System agiert. Stresstests werden sowohl von den einzelnen Kreditinstituten als auch von Aufsichtsbehörden und/oder Zentralbanken eingesetzt. Im Bereich der Finanzmarktstabilität stellen Stresstests ein wesentliches Element der quantitativen Analyse dar.

Strukturierte Kredite

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Im engeren Sinn werden damit Wertpapiere bezeichnet, bei denen das Verlustpotenzial eines zugrunde liegenden Pools von Forderungen (z. B. von Krediten oder Anleihen) in verschiedene Verlusttranchen aufgespaltet wird. Die Investoren, die solche Wertpapiere kaufen, tragen das Risiko, dass tatsächlich auftretende Verluste in ihre Verlusttranche fallen oder diese übersteigen. Im weiteren Sinn werden alle Arten von Kreditderivaten als strukturierte Kredite bezeichnet.

Subprime-Kredite

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Subprime-Kredite sind Hypothekarkredite, deren Schuldner eine schlechte Bonität haben.

Darunter ist ein derivatives Finanzinstrument zu verstehen, bei dem zwei Vertragsparteien die gegenseitige Übernahme von vertraglichen Rechten und Pflichten (Swap = Tausch) für einen bestimmten Zeitraum und nach einem vorher festgelegten Ablaufplan vereinbaren; z. B. der Tausch von fixen gegen variierende Zinszahlungen.

Systemisches Risiko

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Das systemische Risiko ist jenes Risiko, dass durch die Zahlungsunfähigkeit eines Marktteilnehmers andere Marktteilnehmer nicht mehr in der Lage sind, ihre Verpflichtungen zu erfüllen, und es dadurch zu erheblichen, die Finanzmarktstabilität gefährdenden Liquiditäts- und/oder Solvenzproblemen kommen kann.

Systemrelevante Institute-Puffer (OSII-Puffer)

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Institute mit Sitz im Inland sind als Systemrelevantes Institut (O-SII) einzustufen, wenn davon auszugehen ist, dass eine Fehlfunktion oder das Scheitern dieses Instituts zu systemischem Risiko führt. Institute, die mit einem OSII-Puffer belegt sind, müssen mehr hartes Eigenkapital im Verhältnis zu den von ihnen eingegangenen Risiken vorhalten. Damit wird deren Resilienz gestärkt, die Anreizproblematik adressiert und die Wahrscheinlichkeit eines Bail Outs durch die öffentliche Hand vermindert.

Systemrisikopuffer

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Banken können strukturellen systemischen Risiken ausgesetzt sein. Derartige Risiken können beispielsweise aus der Größe eines Bankensektors, aus der Ähnlichkeit der Geschäftsmodelle oder aus korrelierten Risikopositionen vieler einzelner oder besonders signifikanter Institute entstehen. Auch Reputationsrisiken für weite Teile des Finanzsystems zählen dazu. Der Systemrisikopuffer (SyRP) soll diese strukturellen systemischen Risiken adressieren. Ein SyRP kann für alle oder auch nur für bestimmte Arten von Instituten verhängt werden. Zudem kann er auf eine Teilgruppe von Risikopositionen gerichtet werden.

Taggeldsatz

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Unter Taggeld sind Interbankenausleihungen mit täglicher Fälligkeit zu verstehen. Die Ermittlung des Taggeldsatzes erfolgte bis 1998 auf Basis von Informationen, die die OeNB durch den täglichen Kontakt mit Kreditinstituten am Wiener Platz erhielt. Anstelle des Taggeldsatzes veröffentlicht die OeNB seit Anfang 1999 den EONIA (Euro OverNight Index Average).

Tender (Mengentender, Festsatztenderverfahren, Zinstender)

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Für Offenmarktgeschäfte verwendetes Verfahren, bei dem die Zentralbank auf der Basis konkurrierender Gebote der Geschäftspartner dem Markt Liquidität zuführt oder vom Markt absorbiert – entweder auf Basis eines Mengentenders (Zentralbank gibt den Zinssatz fix vor) oder auf Basis eines Zinstenders (Teilnehmer geben Gebote über die Beträge und die Zinssätze ab, zu denen sie Geschäfte mit den nationalen Zentralbanken abschließen wollen). Im Euroraum werden sämtliche operativen Agenden in diesem Zusammenhang (z. B. Einholung der Gebote, Weiterleitung an die EZB, Durchführung der Zuteilung) von den nationalen Zentralbanken wahrgenommen.

Termineinlagen

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Termineinlagen sind befristete Einlagen bei Banken, die grundsätzlich keine Zahlungsverkehrsfunktion (Zahlungsverkehr) erfüllen, sondern vorübergehend zinsbringend angelegt werden.

Termingeschäft

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Börsengeschäfte, bei denen die Erfüllung des Vertrages, d. h. die Abnahme und Lieferung der Ware oder des Wertpapiers, erst zu einem späteren Termin, aber zu einem am Abschlusstag festgelegten Kurs erfolgt.

Thesaurierende Wertpapiere

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Wertpapiere, bei denen alle erwirtschafteten Erträge wieder veranlagt werden. Der Anleger erhält somit während des Jahres keine Ausschüttungen. Er ist jedoch an der Wertsteigerung der wieder veranlagten Erträge des Wertpapiers beteiligt.

Tilgungen

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Tilgungen sind Rückzahlungen von aufgenommenem (ausgeborgtem) Kapital. Setzen sich aus planmäßigen und außerplanmäßigen Tilgungen (insbesondere auf Grund vorzeitiger Kündigung) zusammen.

Tilgungsträger

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Ein Tilgungsträger ist ein Instrument, in dem das Kapital zur Tilgung eines endfälligen Kredits angespart wird. Als Tilgungsträger werden in der Regel eine Kapital-Lebensversicherung, eine Fondspolizze oder ein Investmentfonds eingesetzt.

Tilgungsträgerrisiko

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Das Risiko von Wertschwankungen des Tilgungsträgers. Liegt die tatsächlich realisierte Rendite des angesparten Tilgungsträgers unter der ursprünglich angenommenen Rendite, kann ein endfälliger Kredit damit nicht in voller Höhe getilgt werden.

TSLF (Term Securities Lending Facility)

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Die TSLF ist ein Bestandteil des geldpolitischen Instrumentariums der Federal Reserve, über die Primärhändler wöchentlich Zugang zu Liquidität (gegen entsprechende Sicherheiten) bekommen.

Überschussrendite (Excess Return)

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Die Überschussrendite gibt an, um wie viel die Gesamtrendite eines Veranlagungsportfolios über/unter der einer alternativen risikolosen Veranlagung liegt.

Ultimate Risk

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Unter Ultimate Risk versteht man die Ausweisung jener (juristischen) Person, die im wirtschaftlichen Sinn letztlich als Gegenpartei bei einem Kreditgeschäft auftritt und somit in letzter Instanz das Ausfallrisiko trägt (z. B. der Garantiegeber im Fall, dass der zugrunde liegende Kredit mit einer Garantie besichert ist).

Value-at-Risk (VaR)

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Zur Berechnung des Eigenmittelerfordernisses für Positionen des Handelsbuches kann ein Kreditinstitut ein internes Modell anwenden. Dies wird gemäß BWG auch als VaR-Methode bezeichnet.

Veranlagungsgemeinschaft

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Eine Veranlagungsgemeinschaft ist eine Einrichtung zur Veranlagung des in eine betriebliche Vorsorgekasse eingezahlten Vermögens. Es gelten dabei Veranlagungsvorschriften, die u.a. regeln, in welchen Vermögensgegenständen die Veranlagung des zugeordneten Vermögens erfolgen darf. Weiters dürfen die Veranlagungen nur unter den durch das Betriebliche Mitarbeiter- und Selbstständigenvorsorgegesetz geregelten Voraussetzungen und Beschränkungen erfolgen.

Verbriefung (Securitization)

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Die Verbriefung ist eine Form des Risikotransfers von Kreditforderungen und anderen Forderungen. Dabei werden die Forderungen in Form von Wertpapieren am Kapitalmarkt verkauft. Die Rückzahlung der Wertpapiere ist an die Bedienung des Forderungsbestandes geknüpft (traditionelle Verbriefung). Bei synthetischen Verbriefungen wird hingegen nicht der Forderungsbestand verkauft, sondern das enthaltene Kreditrisiko wird mit Hilfe von Kreditderivaten übertragen.

Verfügbares Einkommen

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Das verfügbare Einkommen ist das Einkommen aus Arbeitnehmerentgelten (Löhne/Gehälter) oder von selbstständig Erwerbstätigen, aus den Erträgen der Veranlagung in Einlagen, Wertpapieren, Versicherungsprodukten und Beteiligungen sowie Transferleistungen (z. B. Pensionen, Arbeitslosenentgelte) abzüglich der zu zahlenden Einkommen- und Vermögenssteuer, Sozialbeiträge und – bei Kreditnehmern – auch der Kreditzinsen.

Verlustquote (Loss Given Default, LGD)

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Der Loss Given Default ist jener Anteil am Exposure at Default (EAD), der bei einem Ausfall (Default) des Kreditnehmers tatsächlich als ökonomischer Verlust zu erwarten ist. Speziell die Verwertung etwaiger Sicherheiten trägt dazu bei, dass bei einem Ausfall der Verlust geringer sein kann als die bestehende Forderung. Auch andere Erlöse und Kosten sowie die zeitliche Verzögerung der Cashflows aufgrund des Ausfalls sind in den ökonomischen Verlust einzubeziehen. Besteht z. B. für eine Forderung über 10 Mio EUR eine Sicherheit, die mit einem Jahr Verzögerung um 5,5 Mio EUR verwertet werden kann (Annahme: der risikolose Zinssatz für dieses Jahr beträgt 10 %), dann hat die Sicherheit zum Ausfallszeitpunkt einen Barwert von 5 Mio EUR. Gibt es keine anderen Erlöse oder Kosten, so beträgt der Loss Given Default somit 50 %.

Verlustverteilungsansatz (Loss Distribution Approach)

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Quantitativer Ansatz zur Ermittlung des Verlustpotenzials, das aus dem operationalen Risiko hervorgeht. Dabei wird versucht anhand von internen und externen Verlustdaten Annahmen über die voraussichtliche Anzahl und Höhe zukünftiger Schadensereignisse abzuleiten.

Vermögensübertragungen

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In der Zahlungsbilanz erfasste grenzüberschreitende unentgeltliche Leistungen, die einmaligen Charakter haben und nicht Bestandteil eines laufenden Einkommens sind. Beispiele sind Ein- und Auswanderung, Schuldenerlässe oder Rückflüsse aus dem EU-Haushalt.

Vertragsversicherungsunternehmen

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Ein Vertragsversicherungsunternehmen betreibt – anders als Sozialversicherungsgesellschaften oder Krankenversicherungsanstalten – Versicherungsgeschäfte im herkömmlichen Sinn.

Volatilität

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Die Volatilität ist ein Maß für die Schwankung von Börsenkursen, Preisen auf Warenmärkten, Devisenkursen etc. Im statistischen Sinn entspricht die Volatilität der Standardabweichung der entsprechenden (relativen oder logarithmischen) Preis- bzw. Kursänderungen.

Volksbank

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Volksbanken sind Kreditgenossenschaften, die vor allem Handel und Gewerbe mit Finanzdienstleistungen versorgen. Die Funktion des Zentralinstitutes in Österreich nimmt die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) wahr.

Vor-Ort-Prüfung

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Eingehende Überprüfung ausgewählter Banken im Rahmen der Bankenaufsicht, bei der die Prüfer der OeNB großteils vor Ort tätig sind. Eine Vor-Ort-Prüfung kann entweder alle risikorelevanten Bereiche einer Bank abdecken oder aber einen speziellen Fokus haben. Aus den Prüfberichten können entsprechende aufsichtsrechtliche Maßnahmen durch die Österreichische Finanzmarktaufsicht (FMA) abgeleitet werden.

Vorzugsaktie

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Eine Aktie, die ihrem Inhaber eine bevorzugte Behandlung bei der Dividendenzahlung einräumt. So sind Vorzugsaktionäre bei der Gewinnverteilung zu bevorzugen, sollte der Bilanzgewinn nicht ausreichen, um an alle Aktionäre eine Dividende auszuschütten. Vorzugsaktien können auch als Aktien ohne Stimmrecht ausgegeben werden (so genannte stimmrechtslose Vorzugsaktien).

Währungsswap

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Ein Währungsswap ist der gleichzeitige Kassakauf- bzw. -verkauf und Terminkauf bzw. -verkauf einer Währung gegen eine andere.

Ein Wechsel ist eine Urkunde, durch die jemand aufgefordert wird (gezogener Wechsel) oder jemand verspricht (eigener Wechsel), an einem festgesetzten Tag dem Inhaber der Urkunde einen bestimmten Betrag zu zahlen. Das Verfahren ist durch ein eigenes strenges Wechselrecht geregelt.

Wechselkursrisiko (Fremdwährungsrisiko)

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Das Wechselkursrisiko ist jenes Risiko, das sich aus möglichen zukünftigen Änderungen von Währungswechselkursen ergibt. Dem Wechselkursrisiko ist sowohl der realwirtschaftliche Sektor (z. B. exportorientierte Unternehmen) als auch der finanzwirtschaftliche Sektor ausgesetzt. Für Kreditinstitute besteht ein direktes Wechselkursrisiko, wenn die in einer gewissen Fremdwährung denominierten Aktiva und Passiva unterschiedlich hoch sind (d. h., wenn eine offene Devisenposition besteht). Ein indirektes Wechselkursrisiko besteht für Kreditinstitute z. B. dann, wenn Fremdwährungskredite vergeben wurden: Eine Aufwertung der Fremdwährung erhöht die Zinsbelastung und den Tilgungsbetrag für den Kreditnehmer und schränkt so dessen Rückzahlungsfähigkeit ein, wodurch den Kreditinstituten ein zusätzliches Kreditrisiko erwächst.

Wertpapier

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Als Wertpapier wird eine Urkunde über Vermögensrechte bezeichnet, deren Ausübung und Übertragung auf andere an den Besitz der Urkunde gebunden sind. Der Inhaber von Wertpapieren kann seine Rechte aufgrund der Urkunden ausüben oder durch deren Übergabe auf andere übertragen, z. B. verkaufen oder verschenken. Die bekanntesten an der Börse gehandelten Wertpapiere sind Aktien und Anleihen.

Wertpapierclearingsystem

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Ein Wertpapierclearingsystem dient der Aufrechnung von Wertpapiertransaktionen.

Wertpapiermarkt

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Ein Markt, auf dem Wertpapiere gehandelt werden. Wesentliche Segmente des Wertpapiermarktes sind der Aktienmarkt und der Anleihenmarkt.

Wertpapierrisiko

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Das Wertpapierrisiko bezeichnet das Risiko der Wertminderung eines Wertpapiers und kann sich entweder aus einer allgemeinen ungünstigen Marktentwicklung oder aus der spezifischen Risikosituation des Emittenten ergeben.

Wertpapiersettlementsystem

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Das Wertpapiersettlementsystem dient der Übertragung von Wertpapieren und der finalen Verrechnung sowie Abwicklung von Wertpapiertransaktionen.

Wertungslistenansätze (Scorecard Approaches)

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Wertungslistenansätze bezeichnen einen qualitativen Ansatz zur Schätzung zukünftiger Eigenmittelerfordernisse für das operationale Risiko und können als Teilkomponente in den Advanced Measurement Approach (AMA) einfließen. Dabei wird das Eigenmittelerfordernis zu Beginn festgesetzt und danach laufend durch qualitative Einschätzungen auf Basis von Expertenmeinungen angepasst. Die Wertungslisten sollen die aktuelle Ausprägung von risikobeeinflussenden Indikatoren abbilden.

Wiener Börse Aktiengesellschaft (WBAG)

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Die Wiener Wertpapierbörse ist eine der ältesten Börsen der Welt und wurde 1771 von Kaiserin Maria Theresia gegründet. 1997 wurde der Wertpapiermarkt der Wiener Börsekammer mit dem Terminmarkt der Österreichischen Termin- und Optionenbörse (ÖTOB) zur neuen Wiener Börse AG verschmolzen. Die Wiener Börse ist eine Spezialbörse, die sich auf österreichische sowie zentral- und osteuropäische Veranlagungsformen spezialisiert hat.

Wiener Börse Index (WBI)

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Der WBI enthält alle österreichischen Aktien, die im amtlichen Handel und im geregelten Freiverkehr der Wiener Börse notieren. Er spiegelt als Gesamtmarktindex die Entwicklung des österreichischen Aktienmarktes wider. Die einzelnen Aktien sind entsprechend ihrer Marktkapitalisierung unterschiedlich gewichtet. Die Berechnung erfolgt einmal pro Tag nach Börseschluss.

Worst-Case-Szenario

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Ein Worst-Case-Szenario stellt für ein bestimmtes Anlageportfolio unter Berücksichtigung der einzelnen Anlageprodukte das schlechteste Ertragsergebnis für einen bestimmten Anlagehorizont innerhalb einer definierten Beobachtungsperiode dar.

XETRA (Exchange Electronic Trading)

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Handelssystem der Deutschen Börse; wird seit dem Jahr 2000 auch für den Kassahandel der Wiener Börse (WBAG) eingesetzt.

Zahlungsbilanz

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Die Zahlungsbilanz ist eine systematische Darstellung aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen In- und Ausländern in einer gegebenen Periode. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei großen Teilbereichen – der Leistungsbilanz und der Kapitalbilanz. Weitere Teilbereiche sind die Vermögensübertragungen und die statistische Differenz.

Zahlungsbilanz, monetäre Darstellung der

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Darstellung der real- und finanzwirtschaftlichen Außenwirtschaftstransaktionen der Nichtbanken, deren Auswertung zeigt, ob und in welcher Form Auslandskapital in den Euroraum fließt und damit geldmengenwirksam werden kann. Stellen Ausleihungen an Nichtbanken im Euroraum den inländischen Einflusskanal der Geldmenge M3 dar, so erfasst die monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz den ausländischen Einflusskanal. Per Definition sollte die Summe der Außenwirtschaftstransaktionen der Nichtbanken den transaktionsbedingten Veränderungen der Nettoauslandsforderungen der Banken im Euroraum laut Monetärstatistik entsprechen.

Zahlungssystem

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Ein Zahlungssystem ist eine gewerbliche Einrichtung zum elektronischen Transfer von Geldwerten mit mindestens drei Teilnehmern.

Zahlungssystemaufsicht (ZSA)

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Ziel der bei der OeNB angesiedelten Zahlungssystemaufsicht ist es, das reibungslose Funktionieren der Zahlungssysteme sicherzustellen und dadurch die Finanzmarktstabilität zu fördern. Die Zahlungssystemaufsicht prüft die Systemsicherheit, d. h. den adäquaten Umgang mit rechtlichen, finanziellen, organisatorischen und technischen Risiken.

Zahlungssystembetreiber

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Betreiber eines Zahlungssystems ist, wer die zentrale Verantwortung für das Systemkonzept, die Aufbau- und Ablauforganisation, die Ordnungsmäßigkeit des laufenden Betriebs sowie die technische Sicherheit eines Zahlungssystems trägt und mit diesem System gewerblich Zahlungsverkehrsdienstleistungen erbringt.

Zahlungssystemteilnehmer

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Teilnehmer an einem Zahlungssystem ist, wer innerhalb eines Zahlungssystems an der gewerblichen Erbringung von Zahlungsverkehrsdienstleistungen mitwirkt.

Der Zins ist der Preis für die Überlassung von Kapital für eine bestimmte Laufzeit.

Zinsänderungsklausel (Zinsgleitklausel)

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Eine Zinsänderungsklausel ist eine vertragliche Vereinbarung über die Kriterien, nach denen z. B. in einem Darlehen die Höhe des Zinssatzes geändert werden kann. Am häufigsten sind Zinsänderungsklauseln, bei denen der vertragliche Zinssatz an eine bestimmte veränderliche Bezugsgröße (z. B. Sekundärmarktrendite, EURIBOR) gekoppelt ist, sodass sich der Zinssatz automatisch ändert, wenn sich die Bezugsgröße um einen gewissen Schwellenwert ändert.

Zinseszins

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Der Zinseszins bezeichnet allgemein einen Zins auf Zinsen. Er entsteht z. B. bei Geldanlagen, bei denen Zinserträge dem bisherigen Guthaben zugeschlagen werden und fortan in allen Folgeperioden mitverzinst werden. Durch den Zinseszins wächst angelegtes Kapital somit schneller als ohne Berücksichtigung von Zinseszins, da gutgeschriebene Zinsen weiter verzinst werden.

Zinsfälligkeit

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Die Zinsfälligkeit gibt an, wann ein Zins auf den Tilgungsbetrag erhoben wird. So bestehen große Unterschiede, wenn die Zinsfälligkeit einmal im Jahr oder z. B. monatlich besteht. Je öfter ein Zins erhoben wird, desto stärker macht sich der Zinseszins-Effekt bemerkbar.

Zinssatz (Nominalzinssatz)

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Der Zinssatz ist der in Prozent ausgedrückte Preis für die Überlassung von Kapital. Üblicherweise wird ein jährlicher Zinssatz angegeben.

Zinsschock

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Als Zinsschock wird die starke und nachhaltige Änderung des Zinsniveaus oder der Form der Zinskurve innerhalb kurzer Zeit bezeichnet. Bei Stresstests wird u. a. auch die Auswirkung eines Zinsschocks auf die Einkommens- und Solvenzsituation von Kreditinstituten untersucht.

Zinsstruktur

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Die Zinsstruktur gibt den Zusammenhang zwischen der Verzinsung und der Laufzeit wieder. Dabei wird der jeweiligen Laufzeit (z. B. 1 Jahr) je ein Zinssatz (z. B. 2,2 %) zugewiesen und dies dann grafisch für alle Laufzeiten von 1 bis 10 Jahren dargestellt. Die Zinssätze sind in unterschiedlichen Währungsräumen unterschiedlich. Grafisch wird dies in Form der Zinsstrukturkurve verdeutlicht, die Zinssätze und Laufzeit in Beziehung bringt.

Zukunftsvorsorge

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Die Zukunftsvorsorge ist ein staatlich gefördertes, prämienbegünstigtes Altersvorsorgemodell. Der Vertrag muss auf mindestens 10 Jahre abgeschlossen werden. Die Veranlagung der Zukunftsvorsorgebeiträge und der an die Zukunftsvorsorgeeinrichtung überwiesenen Prämien erfolgt im Wege von Pensionsinvestmentfonds, betrieblichen Vorsorgekassen und Versicherungsunternehmen.