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€STR – Euro Short-Term Rate

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Der EZB-Rat hat am 20. September 2017 entschieden, einen unbesicherten Tagesgeldsatz mit dem Namen Euro Short-Term Rate (€STR) zu entwickeln. Berechnet wird der €STR auf Basis von im Eurosystem bereits aus der Geldmarktstatistik verfügbaren Daten. Er wird die bestehenden Referenzzinssätze des privaten Sektors ergänzen und zudem als Alternative für den EONIA empfohlen. Die EZB veröffentlicht seit dem 2. Oktober 2019 den €STR an jedem TARGET2-Handelstag um 08:00 Uhr MEZ. Er wird ausschließlich auf Basis von getätigten Einzeltransaktionen des vorherigen Handelstags, die in Euro denominiert sind, berechnet. Diese werden von berichtspflichtigen Banken im Euroraum im Zuge der Geldmarktstatistik gemeldet.

Abfertigungsanwartschaft

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Die Abfertigungsanwartschaft bezeichnet den in einer Betrieblichen Mitarbeitervorsorgekasse (BV-Kasse) verwalteten Abfertigungsanspruch und entspricht der Summe aus den eingezahlten Abfertigungsbeiträgen (abzüglich der einbehaltenen Verwaltungskosten) und/oder den allenfalls an die BV-Kasse übertragenen Altabfertigungsanwartschaften sowie den zugewiesenen Veranlagungsergebnissen.

Arbeitslosenquote

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Die Arbeitslosenquote wird als Anteil der arbeitslosen Personen an den Erwerbspersonen errechnet. Die Angaben über die Anzahl der Erwerbspersonen können aus Registern von Sozialversicherungsträgern und dem Arbeitsmarktservice (AMS) stammen. In diesem Fall handelt es sich um die Registerarbeitslosenquote. Alternativ werden Haushaltsbefragungen durchgeführt. Auf Basis dieser Daten wird die Arbeitslosenquote laut Eurostat ermittelt.

Arbeitslosenquote laut Eurostat

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Für die Arbeitslosenquote laut Eurostat wird die Anzahl der arbeitslosen Personen und der Erwerbspersonen aus Haushaltsbefragungen (Arbeitskräfteerhebung) ermittelt. Sie eignet sich für internationale Vergleiche und wird nur saisonbereinigt publiziert. Aufgrund definitorischer Unterschiede – sowohl bei den Erwerbspersonen als auch bei den arbeitslosen Personen – ist die internationale Quote niedriger als die in Österreich übliche Registerarbeitslosenquote.

Arbeitstägige Bereinigung

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Die arbeitstägige Bereinigung ist eine statistische Methode zum Ausgleich von Produktions- bzw. Umsatzänderungen, die auf eine kalenderbedingte Variation der Arbeitstage zurückzuführen sind. So kann sich etwa die Produktion in einem Monat im Vergleich zum gleichnamigen Monat des Vorjahres allein dadurch erhöhen, dass um einen Arbeitstag länger produziert worden ist.

Bankbilanz

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Die Bankbilanz gibt Aufschluss über die Geschäftsgebarung einer Bank. Als Aktiva werden alle das Kreditgeschäft betreffenden Posten, das Wertpapierportfolio, die liquiden Mittel (Barreserven und Geldanlagen bei anderen Kreditinstituten) und die langfristigen Vermögenswerte (Grundstücke und Beteiligungen) erfasst, wobei nicht zwischen Anlagevermögen und Umlaufvermögen unterschieden wird. Als Passiva werden in der Bankbilanz alle Posten, die das Einlagengeschäft betreffen, das gezeichnete Kapital, Rücklagen sowie nachrangige Verbindlichkeiten verbucht.

Basiseffekt

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Der Basiseffekt ist ein statistisches Phänomen, das bei der Einschätzung der Veränderung einer volkswirtschaftlichen Messgröße speziell im Vorjahresvergleich zu berücksichtigen ist. Beispiel: Die Inflationsrate steigt im März abrupt an, weil sich aufgrund einer europaweiten Kältewelle frische Nahrungsmittel stark verteuert haben. Die Inflationsraten bleiben noch bis zum Sommer erhöht und normalisieren sich dann wieder. Ab März des Folgejahres kommt der Basiseffekt zum Tragen: Da ein Jahr zuvor die Nahrungsmittelpreise außergewöhnlich hoch waren, setzt nun automatisch ein Inflationsrückgang ein, selbst wenn sich die Preise gegenüber dem Vormonat kaum verändern.

Beschäftigungsquote (Erwerbstätigenquote)

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Als Beschäftigungsquote wird der Anteil der Beschäftigten laut Haushaltserhebung an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre) bezeichnet. Diese Definition wird von STATISTIK AUSTRIA für Eurostat ermittelt. Beschäftigungsquoten können auch für Teile der Bevölkerung angegeben werden – so etwa für die Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), für Personen im Haupterwerbsalter (25 bis 54 Jahre) sowie für die Älteren (55 bis 64 Jahre).

Betriebliche Vorsorgekasse (BV-Kasse)

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Neues Abfertigungsmodell für alle in Österreich tätigen Arbeitnehmer (geltend für Beschäftigungsverhältnisse ab dem 1. Jänner 2003). Grundprinzip ist die Auslagerung der Abfertigungsverpflichtung des Arbeitgebers auf rechtlich selbstständige BV-Kassen. Seit Anpassung der gesetzlichen Grundlage im Jahr 2008 (mit Einführung des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenrvorsorgegesetzes – BMSVG) stehen die BV-Kassen auch Selbständigen offen. Bei BV-Kassen handelt es sich um Kreditinstitute im Sinne des Bankwesengesetzes.

BIP-Deflator

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Der BIP-Deflator ist ein Inflationsmaß, das als Quotient aus nominellem und realem (preisbereinigtem) BIP errechnet wird. Im Unterschied zu anderen Preisindizes wie dem VPI beruht der BIP-Deflator nicht auf einem über mehrere Jahre festen Warenkorb, sondern bewertet alle in einem Jahr in der Volkswirtschaft produzierten Waren und Dienstleistungen. Neben dem BIP-Deflator sind auch noch der Konsumdeflator und der Exportdeflator geläufig.

Centralised Securities Database (CSDB)

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Die Centralised Securities Database ist eine umfangreiche EZB-Datenbank, in der die Wertpapieremissionen und der Wertpapierbesitz von EU-Ansässigen erfasst wird.

Consolidated Banking Statistics (konsolidierte Bankenstatistik der BIZ)

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In die Consolidated Banking Statistics der BIZ fließt die nach Restlaufzeiten gegliederte konsolidierte Bankenstatistik der OeNB ein. Gegenstand der Erhebung sind die Auslandsaktiva der in Österreich tätigen Kreditinstitute, einschließlich der Aktiva der Auslandsfilialen und der ausländischen Bankentöchter. Zusätzlich geben diese Daten auch Auskunft über den Risikotransfer (z. B. Garantien und Sicherheiten) zwischen den einzelnen Ländern sowie über das daraus resultierende Letztrisiko.

Cutting-off-the-tail-Prinzip

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Monetärstatistisches Prinzip des ESZB, wonach die Zentralbanken ihre Datenerhebungen auf systemrelevante Banken beschränken können, insgesamt aber mindestens 95 % des inländischen MFI-Sektors (gemessen an der Gesamtbilanzsumme) erfassen müssen.

Deckungsrückstellung

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Versicherungstechnische Rückstellung zur Sicherung künftiger Leistungsansprüche im Rahmen von Lebensversicherungen.

Direktinvestitionen (FDI, Foreign Direct Investment)

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Direktinvestitionen sind im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasstes, langfristig in ausländischen Unternehmen investiertes Kapital, das aufgrund eines Anteils von mindestens 10 % am Grundkapital maßgeblichen Einfluss auf die Geschäftstätigkeit des betreffenden Unternehmens sichert. Man unterscheidet aktive Direktinvestitionen (Österreichs im Ausland) bzw. passive Direktinvestitionen (des Auslands in Österreich). Weiters sind die laufenden Transaktionen innerhalb einer Berichtsperiode (Flüsse) von den Beständen zu Periodenende zu unterscheiden. Eine weitere Differenzierung betrifft die Art der Finanzierung, und zwar Eigenkapital und „sonstiges Direktinvestitionskapital“ (konzerninterne Finanzierung, vor allem durch Kredite). Ebenfalls zu den Direktinvestitionen („im weiteren Sinne“) gehören Special Purpose Entities sowie der Erwerb von Liegenschaften durch Private im Ausland.

Economic Sentiment Indicator (ESI)

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Der Economic Sentiment Indicator (ESI) der Europäischen Kommission ist ein Stimmungsbarometer, das verdeutlicht, wie die einzelnen Wirtschaftsbranchen und die Konsumenten EU-weit die Wirtschaftsentwicklung einschätzen. Der ESI basiert auf einer monatlichen Umfrage unter etwa 125.000 Betrieben und 40.000 Haushalten. Die Umfrageergebnisse werden als Saldo aus positiven und negativen Antworten veröffentlicht. Der ESI gehört aufgrund seiner langjährigen Verfügbarkeit und der breiten Abdeckung von Sektoren, Ländern und Fragen zu den gängigsten Vorlaufindikatoren.

Einkaufsmanagerindex (EMI)

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Der Einkaufsmanagerindex (EMI) basiert auf einer monatlichen repräsentativen Umfrage unter Managern großer Betriebe (ursprünglich im Industriesektor, nun auch im Dienstleistungs- und Bausektor) zu Produktion, Auftragseingängen oder Lagerbeständen. Der Index ist so normiert, dass Werte unter (über) 50 einer Verschlechterung (Verbesserung) der konjunkturellen Lage entsprechen. Der Industrie-EMI wird für die wichtigsten Industrieländer weltweit ermittelt, u. a. auch für Österreich. Im Vergleich zu anderen Vorlaufindikatoren wird dem EMI eine besonders lange Vorlaufzeit in Bezug auf die künftige Wirtschaftsentwicklung zugeschrieben.

Erwerbsquote (Partizipationsrate)

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Die Erwerbsquote ist der Anteil der Erwerbspersonen laut Haushalterhebung an der Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter (15 bis 64 Jahre). Diese Definition wird von STATISTIK AUSTRIA für Eurostat ermittelt. Erwerbsquoten können auch für Teile der Bevölkerung angegeben werden – so etwa für die Jugendlichen (15 bis 24 Jahre), für das Haupterwerbsalter (25 bis 54 Jahre) sowie für die Älteren (55 bis 64 Jahre).

ESVG 1995 (Europäisches System Volkswirtschaftlicher Gesamtrechnungen 1995)

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Das ESVG 1995 ist ein international vereinheitlichtes Rechnungssystem, das systematisch und detailliert eine Volkswirtschaft (Region, Land, Ländergruppe) mit ihren wesentlichen Merkmalen und den Beziehungen zu anderen Volkswirtschaften beschreibt. Es stimmt mit den weltweit geltenden Regeln des System of National Accounts (SNA 1993 oder kurz SNA, das unter der gemeinsamen Verantwortung der Vereinten Nationen, des Internationalen Währungsfonds, der Kommission der Europäischen Gemeinschaft, der OECD und der Weltbank geschaffen wurde) überein. Jedoch berücksichtigt das ESVG 1995 stärker die Gegebenheiten und den Datenbedarf in der Europäischen Union. Das ESVG 1995 ist wie das SNA auf die Konzepte und Klassifikationen vieler anderer Wirtschafts- und Sozialstatistiken abgestimmt, wie etwa Statistiken über die Erwerbstätigkeit, die Produktion und den Außenhandel. Es kann daher als zentraler Bezugsrahmen für die Wirtschafts- und Sozialstatistik der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten dienen.

Eurostat

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Eurostat ist das Statistische Amt der Europäischen Gemeinschaften mit Sitz in Luxemburg.

Finanzierungssaldo laut ESVG 95 (Defizit bzw. Saldo des Gesamtstaates)

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Ein negativer Finanzierungssaldo (gesamtstaatliches Defizit) bedeutet, dass sich das Nettofinanzvermögen des Staates innerhalb des Finanzjahres verringert hat. Der Salden- bzw. Defizitbegriff des ESVG 95 spiegelt daher nicht administrative Ausgaben und Einnahmen wider (wie der Nettodefizitbegriff), sondern die Veränderungen der Verbindlichkeiten und Forderungen.

Finanzierungssaldo laut Maastricht (Defizit bzw. Saldo des Gesamtstaates)

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Die Salden- bzw. Defizitdefinition laut Maastricht weicht von jener nach ESVG 95 hinsichtlich der Behandlung von Zinsströmen von derivativen Finanztransaktionen (SWAPS, Forward-Rate-Agreements) und damit in der Berechnung des Zinsaufwandes des Staates ab. Diese werden laut ESVG 95 als reine finanzielle Transaktionen betrachtet und gehen daher in die Berechnung des Zinsaufwands und damit in weiterer Folge in die Berechnung des Finanzierungs-/Budgetsaldos des Staates nicht ein. Bei der Berechnung des Zinsaufwands bzw. bei der Ermittlung des Budgetsaldos laut Maastricht werden sie jedoch einberechnet. Der Maastricht-Zinsaufwand spiegelt (indem er die de facto-Zinsleistung des Staates für die öffentliche Verschuldung erfasst) die Sicht des Schuldners wider.

Forschungsquote

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Die Forschungsquote ist der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am BIP.

Geldvermögensbildung und Finanzierung

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Transaktionsbedingte Änderung der finanziellen Forderungen bzw. Verpflichtungen der inländischen volkswirtschaftlichen Sektoren gegenüber in- und ausländischen Schuldnern während einer Berichtsperiode; das Geldvermögen des Auslands besteht aus finanziellen Forderungen gegenüber inländischen Schuldnern.

Geldvermögen und Geldverpflichtungen

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Bestand der finanziellen Forderungen bzw. Verpflichtungen der inländischen volkswirtschaftlichen Sektoren gegenüber in- und ausländischen Schuldnern zum Ende einer Berichtsperiode.

Gesamtstaatliche Defizitquote laut Maastricht

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Die gesamtstaatliche Defizitquote zählt zu den sogenannten Konvergenzkriterien des Vertrags von Maastricht (Vertrag über die Europäische Union) und stellt das gesamtstaatliche Defizit in Beziehung zur Wirtschaftsleistung (= Bruttoinlandsprodukt) einer Volkswirtschaft dar.

Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung (GFR)

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Mit der Gesamtwirtschaftlichen Finanzierungsrechnung erstellt die OeNB die Vermögensbilanz über die finanzielle Forderungen und Verpflichtungen Österreichs, aufgegliedert nach einzelnen volkswirtschaftlichen Sektoren (Finanzieller Sektor, Staat, Nichtfinanzielle Unternehmen, private Haushalte einschließlich privater Organisationen ohne Erwerbszweck und Ausland). Darüber hinaus wird die Finanzverflechtung zwischen den einzelnen Sektoren bzw. dieser Sektoren gegenüber dem Ausland dargestellt. Innerhalb der einzelnen Sektoren wird weiter unterschieden zwischen Banken, der OeNB, Versicherungen, Pensionskassen, Investmentfondsgesellschaften, sonstigen Finanzinstitutionen, dem Bund, einzelnen Bundesländern und Gemeinden, Waren oder nichtfinanziellen Dienstleistungen produzierenden Unternehmen, Privatpersonen sowie Stiftungen, Hilfsorganisationen bzw. gewerkschaftlichen und kirchlichen Organisationen in Österreich.

Gewinnquote

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Die Gewinnquote ist der Anteil der Gewinneinkommen, d. h. der Einkommen aus Vermögen (Dividenden, Zinsen, Mieten) und unternehmerischen Tätigkeiten, am BIP bzw. am Volkseinkommen. Die Gewinnquote ist eine Kennzahl für die funktionelle Einkommensverteilung in einer Volkswirtschaft, da sie angibt, welcher Anteil am gesamtwirtschaftlichen Einkommen auf Unternehmer und Vermögensbesitzer entfällt. Ihre Gegengröße ist die Lohnquote.

Großkredite

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Gemäß BWG melden Kredit- und Finanzinstitute sowie Vertragsversicherungsunternehmen monatlich jene Kredite und wertpapierunterlegte Forderungen an einzelne Kreditnehmer, die in Summe ein Volumen von 350.000 EUR überschreiten. Diese Daten werden von der OeNB erhoben, plausibilisiert und aggregiert. Die aggregierten Daten stehen den meldenden Instituten und der Bankenaufsicht als Informationsquelle zur Verfügung.

Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI)

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Der HVPI ist ein EU-weit nach einer einheitlichen Methode erhobener Verbraucherpreisindex (VPI). Zur Berechnung wird der durchschnittliche Preis eines repräsentativen Warenkorbs an Gütern und Dienstleistungen im Zeitverlauf ermittelt. Während viele Länder (wie auch Österreich) weiterhin auch einen nationalen VPI berechnen und veröffentlichen, hat sich der HVPI für die Inflationsmessung auf EU- und Euroraum-Ebene weitgehend durchgesetzt. Der HVPI ist der zentrale Inflationsindikator für die Geldpolitik im Eurosystem: Wie vom EZB-Rat festgelegt, wird als Preisstabilitätsziel ein jährlicher Anstieg des HVPI für das Euro-Währungsgebiet von unter, aber nahe 2 % angepeilt.

Hauptanstalt (Kreditinstitut)

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Eine Hauptanstalt (Kreditinstitut) ist ein rechtlich selbständiges Unternehmen, das auf Grund des BWG berechtigt ist, Bankgeschäfte zu betreiben.

Haushalt (private Haushalte)

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Der Sektor private Haushalte umfasst Einzelpersonen und Gruppen von Einzelpersonen in ihrer Funktion als Konsumenten und auch in ihrer Eigenschaft als Produzenten, die marktbestimmte Waren und Dienstleistungen produzieren.

Hypothekarkredit / Hypothekardarlehen

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Hypothekardarlehen sind langfristige Darlehen, die zur Finanzierung von Liegenschaftskäufen, Um- und Neubauten, Maschinen und sonstigen Investitionen dienen und durch Pfandrechte an Grundstücken (Hypotheken) gesichert sind.

Hypothekenbank

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Kreditinstitut, das auf die Gewährung von Hypothekardarlehen bzw. Kommunaldarlehen und die Ausgabe von Pfandbriefen spezialisiert ist.

Import-/Exportquote

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Die Import- bzw. Exportquote ist der Anteil der Exporte bzw. Importe am Bruttoinlandsprodukt (BIP) und ein wichtiger Indikatoren für die Integration eines Landes in die Weltwirtschaft; in Summe ergeben die beiden Quoten den Offenheitsgrad einer Volkswirtschaft.

Ein Index ist ein Messwert über eines oder mehrere Merkmale und informiert über die Veränderung von bestimmten Indikatoren über die Zeit. Neben dem Preisindex (z. B. VPI) werden in der Praxis häufig auch Mengen- und Umsatzindizes verwendet.

Internationale Vermögensposition (IVP)

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Die IVP ist eine von der OeNB jährlich erstellte Statistik, die das gesamte Finanzvermögen Österreichs im Ausland jenem des Auslands in Österreich gegenüberstellt. Zum Finanzvermögen zählen Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Sonstige Investitionen (insbesondere Kredite und Einlagen), Finanzderivate und Währungsreserven. In Deutschland wird die vergleichbare Vermögensposition „Auslandsvermögensstatus“ genannt.

Kapitalbilanz

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Als Teilbilanz der Zahlungsbilanz reflektiert die Kapitalbilanz sämtliche Kapitalbewegungen zwischen einer Volkswirtschaft und dem Ausland. Sie gliedert sich in die Teilbilanzen „Direktinvestitionen“, „Portfolioinvestitionen“, „Sonstige Investitionen“ (enthält insbesondere Kredite und Einlagen), „Finanzderivate“ und „Offizielle Währungsreserven“.

Konsolidierte Eigenmittel

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Die Eigenmittel von Kreditinstitutsgruppen sind gemäß BWG vom übergeordneten Kreditinstitut – neben der Bemessungsgrundlage, dem Handelsbuch und den offenen Fremdwährungspositionen – zu konsolidieren.

Konsolidierung

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Zusammenführung der Einzelabschlüsse (Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und sonstiger gesetzlich vorgeschriebener Angaben) aller Konzerngesellschaften nach Eliminierung von gruppeninternen Transaktionen zu einem konsolidierten Abschluss (Konzernabschluss).

Kreditinstitute nach Gemeinschaftsrecht

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Laut EU-Richtlinien sind Kreditinstitute Unternehmen, deren Tätigkeit darin besteht, Einlagen oder andere rückzahlbare Gelder entgegenzunehmen und Kredite für eigene Rechnung zu gewähren.

Kreditinstitutsgruppe

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Eine Kreditinstitutsgruppe liegt gemäß BWG dann vor, wenn ein übergeordnetes Institut mit Sitz im Inland bei einem oder mehreren Kreditinstituten, Finanzinstituten, Wertpapierfirmen oder Unternehmen mit bankbezogenen Hilfsdiensten mit Sitz im Inland oder Ausland mehrheitlich mittelbar oder unmittelbar beteiligt ist; über die Stimmrechtsmehrheit verfügt; die Mehrheit der Mitglieder des Verwaltungs-, Leitungs- oder Aufsichtsorgans bestellen kann; einen beherrschenden Einfluss ausüben kann und mindestens 20 % der Stimmrechte oder des Kapitals des nachgeordneten Institutes direkt oder indirekt hält.

Kreditrisiko

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Als Kreditrisiko wird die Gefahr des Ausfalls einer Forderung oder ihrer Wertminderung aufgrund einer Verschlechterung der Bonität des Kreditnehmers bezeichnet. Für Kreditinstitute stellt das Kreditrisiko im Regelfall die bedeutendste Risikokategorie dar.

Kreditzinssatz

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Der Kreditzinssatz bezeichnet den in Prozent ausgedrückten Preis für ein leihweise über einen bestimmten Zeitraum zur Nutzung überlassenes Kapital. Der Zinssatz wird üblicherweise als jährlicher Zinssatz angegeben.

Laufende Transfers

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Im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste grenzüberschreitende unentgeltliche Leistungen, die Einfluss auf das Einkommen und den Verbrauch der betroffenen Volkswirtschaften haben. Die laufenden Transfers setzen sich aus öffentlichen und privaten Transfers zusammen. Ein Beispiel für öffentliche Transfers sind Beiträge Österreichs an die EU. In den privaten Transfers sind z. B. Gastarbeiterüberweisungen sowie Pensionen und Renten enthalten.

Leistungsbilanz

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Die Leistungsbilanz ist Teil der Zahlungsbilanz. Sie gliedert sich in die Teilbereiche „Güter“ (Außenhandel), „Dienstleistungen“ (Reiseverkehr, Transport, Versicherungsleistungen etc.), „Einkommen“ (Löhne und Gehälter, Erträge/Aufwendungen aus Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen etc.) sowie „Laufende Transfers“ (Mitgliedsbeiträge an internationale Organisationen, Pensionen, Produktions- und Verbrauchsteuern etc.). Die Leistungsbilanz ist ein wesentlicher Gradmesser für das außenwirtschaftliche Gleichgewicht einer Volkswirtschaft.

Locational Statistic (BIZ-Währungsstatistik)

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Die BIZ-Währungsstatistik ist eine in die internationale Bankenstatistik der BIZ einfließende Statistik der OeNB über die Forderungen und Verpflichtungen der in Österreich tätigen Kreditinstitute gegenüber Inländern in Fremdwährungen und gegenüber Ausländern in Euro und Fremdwährungen. Zu diesem Zweck werden auch Daten von Auslandsfilialen der österreichischen Kreditinstitute berücksichtigt.

Lohnquote

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Die unbereinigte Lohnquote errechnet sich aus dem Verhältnis von Einkommen aus nicht-selbstständiger Arbeit (Arbeitnehmerentgelt) zum Volkseinkommen. Alternativ ist es auch üblich, wie es z. B. OECD und Europäische Kommission bzw. Eurostat machen, anstelle des Volkseinkommens das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Nenner zu verwenden. Die Lohnquote ist ein wichtiger Indikator für die funktionelle Einkommensverteilung, da sie angibt, welcher Anteil am gesamtwirtschaftlichen Einkommen auf die Arbeitnehmer entfällt. Die komplementäre Größe zur Lohnquote ist die sog. Gewinnquote.

Nettodefizit

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Überhang der Ausgaben über die Einnahmen des Allgemeinen Haushalts laut Bundesfinanzgesetz bzw. Bundesrechnungsabschluss.

Ordnungsnormen

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Die bankaufsichtlichen Ordnungsnormen des Bankwesengesetzes (BWG) umfassen das Mindesteigenmittelerfordernis (inkl. Meldung zum Handelsbuch und zu offenen Devisenpositionen), die Eigenmittel, die Liquidität gemäß, die Großveranlagungen und die Nichtfinanzbeteiligungen (jeweils laut BWG).

Ordnungsnormenausweis (ONA)

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Der Ordnungsnormenausweis (ONA) stellt eine bankaufsichtliche Meldung (ONA-Meldung) an die OeNB dar

Pensionskasse

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Eine Pensionskasse ist eine Aktiengesellschaft, die in einer oder mehreren Veranlagungs- und Risikogemeinschaften Pensionsbeiträge veranlagt und Pensionsvermögen für Anwartschaft- und Leistungsberechtigte gegen Gebühren (Verwaltungskosten von BV-Kassen) verwaltet. Die gesetzlichen Grundlagen für die Tätigkeit der Pensionskassen in Österreich sind das Pensionskassengesetz und das Betriebspensionsgesetz. Eine Veranlagungs- und Risikogemeinschaft ist eine in der Pensionskasse gebildete Gruppe von Berechtigten, in der das Kapital für alle in der gleichen Form angelegt wird.

Portfolioinvestitionen

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Im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste Anteilspapiere, langfristig verzinsliche Wertpapiere und Geldmarktpapiere. Dabei sind ausschließlich grenzüberschreitende Wertpapiergeschäfte relevant, d. h. ausländische Wertpapiere, die Österreicher erwerben, und österreichische Wertpapiere, die ausländische Investoren erwerben.

Preisindex

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Um einen Preisindex zu ermitteln werden Preise von Gütern und Dienstleistungen laufend (meist monatlich) aufgezeichnet. Die Einzelpreise werden mit ihrem Anteil in einem repräsentativen Warenkorb multipliziert („gewichtet“) und aufaddiert. Um die effektive Preisänderung über die Zeit berechnen zu können, werden die definierten Gewichte über einen längeren Zeitraum konstant gehalten. Preisindizes wie der Verbraucherpreisindex (VPI) oder der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sind die Basis für die Berechnung der Inflationsrate.

Prozent/Prozentpunkt

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Prozentpunkte beschreiben die Differenz zweier in Prozent ausgedrückter Zahlen: Wenn das Wirtschaftswachstum von 2 % auf 3 % steigt, dann hat es sich um 1 Prozentpunkt erhöht. Prozentangaben beziehen sich hingegen immer auf einen Grundwert: Wenn das Wirtschaftswachstum um 1 % gestiegen ist dann liegt es jetzt bei 2 + 0,02 = 2,02 %.

Publikumsfonds

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Fonds, die von natürlichen Personen und institutionellen Investoren erworben werden können.

Registerarbeitslosenquote

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Die Registerarbeitslosenquote ist das Verhältnis der beim Arbeitsmarktservice (AMS) als arbeitslos registrierten Personen zu der Summe aus den unselbstständig Beschäftigten laut Sozialversicherungsträgern und den registrierten Arbeitslosen. Diese Quote wird üblicherweise nicht saisonbereinigt und weist daher im Jahresverlauf starke Schwankungen auf.

Saisonbereinigung (saisonale Bereinigung)

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Durch jahreszeitlich bedingte Schwankungen kann es zu Verzerrungen von statistischen Daten kommen. Um diese Verzerrungen zu minimieren, werden die saisonalen Einflüsse mit unterschiedlichen statistischen Methoden herausgerechnet.

Schuldenquote laut Maastricht (Staatsverschuldung laut Maastricht)

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Die Schuldenquote laut Maastricht setzt den Schuldenstand des Sektors Staat in Beziehung zur Wirtschaftsleistung (= Bruttoinlandsprodukt) einer Volkswirtschaft. Der Schuldenstand ist definiert als Bruttogesamtschuldenstand zum Nominalwert am Jahresende nach Konsolidierung innerhalb und zwischen den einzelnen Bereichen des Staatssektors. Zu den Schulden des Staates im Sinne von Maastricht gehören Darlehen von Finanzintermediären und auf den Finanzmärkten direkt aufgenommene Schuldtitel (titrierte Schuldkategorien). Ebenso sind derivative Finanztransaktionen bei der Berechnung der öffentlichen Verschuldung zu berücksichtigen. Nicht einzurechnen sind Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen (kurz- und langfristige Handelskredite), Anzahlungen auf begonnene oder bestellte Arbeiten sowie schwebende Posten (Erläge).

Sonstige Investitionen

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Sonstige Investitionen sind im Rahmen der Zahlungsbilanz erfasste Finanzforderungen, die keinem der übrigen Veranlagungsinstrumente (Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Finanzderivate, Währungsreserven) zugeordnet werden können. Sie umfassen im Wesentlichen das grenzüberschreitende Bankgeschäft mit Krediten und Einlagen.

Spareinlagen

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Geldeinlagen bei Kreditinstituten, die nicht dem Zahlungsverkehr, sondern der Anlage dienen und als solche nur gegen Ausfolgung besonderer Urkunden (z. B. des Sparbuchs) entgegengenommen werden dürfen.

Sparkassen

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Sparkassen sind Kreditinstitute, die sich auf die Sammlung von Spareinlagen und die Gewährung von Darlehen und Krediten spezialisiert haben. Grundsätzlich kann zwischen Vereinssparkassen, die von Privatpersonen gegründet wurden, und Gemeindesparkassen, die von Gemeinden gegründet wurden, unterschieden werden. Sparkassen werden zunehmend in der Rechtsform von Aktiengesellschaften geführt.

Special Purpose Entities (SPE)

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Special Purpose Entities sind Holdinggesellschaften ohne Marktproduktion und mit vernachlässigbarer Beschäftigung, die zur Gänze in ausländischem Besitz sind und deren Vermögen zum überwiegenden Teil aus Beteiligungen bzw. verbundenen Unternehmen im Ausland besteht. SPE-Daten werden im Rahmen der Direktinvestitionsstatistik gesondert erhoben und bei detaillierten Analysen der Direktinvestitionen („im engeren Sinne“) nicht berücksichtigt, um eine künstliche Aufblähung von aktiven und passiven Direktinvestitionen (Flüssen wie Ständen) zu vermeiden.

Special Purpose Vehicle (SPV, finanzielle Mantelgesellschaft, Zweckgesellschaft)

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Special Purpose Vehicles sind Unternehmen, die eigens gegründet wurden, um Leasinggeschäfte, die Verbriefung von Finanzinstrumenten oder Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten durchzuführen.

STATISTIK AUSTRIA

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Erstellt Statistiken aller Art, einschließlich der damit zusammenhängenden Analysen, Prognosen und statistischen Modelle, über die wirtschaftlichen, demografischen, sozialen, ökologischen und kulturellen Gegebenheiten in Österreich. Die OeNB arbeitet eng mit STATISTIK AUSTRIA – auf Basis eines Kooperationsvertrages – in verschiedenen Statistikfeldern zusammen.

Statistische Differenz

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Die Darstellung aller grenzüberschreitenden wirtschaftlichen Transaktionen erfolgt in der Zahlungsbilanz gemäß den Grundsätzen der doppelten Verbuchung. Bei vollständiger und richtiger Erfassung aller Geschäfte müsste daher theoretisch die Summe aller Salden der Teilbilanzen null ergeben. In der Praxis kann diese Regel nicht lückenlos umgesetzt werden. Es verbleibt eine Restgröße von nicht aufgeklärten bzw. nicht zuordenbaren Transaktionen, die als statistische Differenz bezeichnet wird.

Übergeordnetes Kreditinstitut

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Ein übergeordnetes Kreditinstitut einer Kreditinstitutsgruppe ist jenes Kreditinstitut mit Sitz im Inland, das selbst keinem anderen gruppenangehörigen Kreditinstitut mit Sitz im Inland nachgeordnet ist. Ein übergeordnetes Kreditinstitut kann sowohl ein Kreditinstitut als auch eine Finanz-Holdinggesellschaft sein.

Umfrage über das Kreditgeschäft (Bank Lending Survey, BLS)

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Um den Informationsstand über die Finanzierungsbedingungen für Unternehmen und private Haushalte zu verbessern, führen die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die OeNB – gemeinsam mit der EZB seit Jänner 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey, BLS) durch. Im Rahmen dieser Umfrage werden die Kreditmanager führender Banken aus allen Ländern des Euroraums um ihre Einschätzung der Kreditentwicklung im abgelaufenen Quartal sowie einen Ausblick auf das laufende Quartal gebeten.

VERA (Vermögens-, Erfolgs- und Risikoausweis)

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Im Rahmen des Vermögens- und Erfolgsausweises werden für Bankkonzerne und für vollkonsolidierte Kreditinstitute im Ausland die Bilanz- und GuV-Positionen sowie Kennzahlen erfasst. Dabei können unterschiedliche Arten der Rechnungslegung – befreiender Konzernabschluss nach internationalen Rechnungslegungsstandards (z. B. IFRS) oder Konzernabschluss nach BWG/UGB – angewendet werden.

Verbraucherpreisindex (VPI)

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Der VPI ist ein Indikator zur Messung der Preisveränderungen bei Gütern und Dienstleistungen, die ein Haushalt im Allgemeinen verbraucht. Zur Berechnung wird der durchschnittliche Preis eines repräsentativen Warenkorbes an Gütern und Dienstleistungen im Zeitverlauf ermittelt – in Österreich von STATISTIK AUSTRIA. Neben seiner Rolle als allgemeiner Inflationsindikator wird der VPI auch zur Wertsicherung von Mieten, Unterhaltszahlungen etc. verwendet, sowie als Datenbasis für Lohnverhandlungen und zur Berechnung des realen BIP herangezogen. Auf europäischer Ebene wird primär der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) verwendet.

Vermögensübertragungen

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In der Zahlungsbilanz erfasste grenzüberschreitende unentgeltliche Leistungen, die einmaligen Charakter haben und nicht Bestandteil eines laufenden Einkommens sind. Beispiele sind Ein- und Auswanderung, Schuldenerlässe oder Rückflüsse aus dem EU-Haushalt.

Volksbank

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Volksbanken sind Kreditgenossenschaften, die vor allem Handel und Gewerbe mit Finanzdienstleistungen versorgen. Die Funktion des Zentralinstitutes in Österreich nimmt die Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) wahr.

Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung (VGR)

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Die VGR ist die umfassende, systematische, quantitative Darstellung gesamtwirtschaftlicher Größen einer Volkswirtschaft. Sie liefert das für empirische Analysen gesamtwirtschaftlicher Fragen benötigte Datenmaterial. Im Mittelpunkt der VGR steht unter anderem die Berechnung des BIP nach Entstehung, Verteilung und Verwendung. Die Staaten der Europäischen Union gehen bei der Berechnung einheitlich nach dem ESVG 1995 (Europäisches System der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen) vor. Damit sind Vergleiche zu anderen Volkswirtschaften möglich.

Warenkorb

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Der Warenkorb ist die Zusammenstellung jener Güter und Dienstleistungen, die ein repräsentativer Haushalt typischerweise innerhalb eines Jahres konsumiert. Er dient der Ermittlung eines Preisindex, anhand dessen sich die Inflation messen lässt. Üblicherweise bleiben der Warenkorb sowie die Gewichte der einzelnen Güterkategorien über einen bestimmten Zeitraum (z. B. 5 Jahre) konstant. Der im Jahr 2005 von STATISTIK AUSTRIA festgelegte Warenkorb für die österreichische Inflationsberechnung enthält etwa 770 Güter und Dienstleistungen, deren Preise aus Aufzeichnungen von 8.000 Haushalten über ihre täglichen Ausgaben ermittelt werden.

Zahlungsbilanz

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Die Zahlungsbilanz ist eine systematische Darstellung aller wirtschaftlichen Transaktionen zwischen In- und Ausländern in einer gegebenen Periode. Sie besteht im Wesentlichen aus zwei großen Teilbereichen – der Leistungsbilanz und der Kapitalbilanz. Weitere Teilbereiche sind die Vermögensübertragungen und die statistische Differenz.

Zahlungsbilanz, monetäre Darstellung der

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Darstellung der real- und finanzwirtschaftlichen Außenwirtschaftstransaktionen der Nichtbanken, deren Auswertung zeigt, ob und in welcher Form Auslandskapital in den Euroraum fließt und damit geldmengenwirksam werden kann. Stellen Ausleihungen an Nichtbanken im Euroraum den inländischen Einflusskanal der Geldmenge M3 dar, so erfasst die monetäre Darstellung der Zahlungsbilanz den ausländischen Einflusskanal. Per Definition sollte die Summe der Außenwirtschaftstransaktionen der Nichtbanken den transaktionsbedingten Veränderungen der Nettoauslandsforderungen der Banken im Euroraum laut Monetärstatistik entsprechen.