Energiewende: Potenzial und Grenzen von Wasserstoff

Ein hochrangiger Expert:innendialog zur Energiewende in der Oesterreichischen Nationalbank
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Strategien in Japan, Europa und Österreich

Wasserstoff ist das meistverbreitete chemische Element im Universum. Das leichte und flüchtige Gas kommt jedoch in der Natur nur gebunden vor, etwa in Wasser. Um diese Verbindungen zu zerlegen, benötigt man Energie, die jedoch bei einer chemischen Reaktion wieder frei wird. Das macht Wasserstoff zu einem flexiblen Energieträger bzw. -speicher, der trotz technischer Herausforderungen eine zentrale Rolle in der Klimawende spielen kann. Japan gilt bereits seit den 1970er Jahren als Vorreiter bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien und strebt nun eine „Wasserstoffgesellschaft“ an. Das Land setzt dabei nicht nur auf „grünen“ Wasserstoff aus Wasser und erneuerbarem Strom, sondern auch auf „grauen“ Wasserstoff aus Erdgas, der durch CO2-Abscheidung nach gängiger Diktion „blau“ werden kann. Um die Kosten auf das Niveau von fossilen Brennstoffen zu senken, kooperiert man intensiv mit Energieexportländern. Die europäische und österreichische Wasserstoffstrategien setzen hingegen mehr auf die eigene Erzeugung von sauberem Wasserstoff. Sowohl Japan als auch Europa investieren jedoch massiv in den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur für vielfältige Anwendungen, von der Industrieproduktion, etwa in der Stahlbranche, bis zum Schwerlastverkehr. Was können die beiden Regionen dabei voneinander lernen?

Die Nationalbank sucht den Dialog mit renommierten Experten, um zu erörtern, wie innovative Technologien zu einer reibungslosen und kosteneffizienten Dekarbonisierung der Wirtschaft beitragen können.

Begrüßung
Robert Holzmann, Gouverneur, Oesterreichische Nationalbank

Vortragende
Martin Schulz, Fujitsu Ltd., Chief Policy Economist
Wolfgang Anzengruber, Beirat Plattform Hydrogen Partnership Austria, Vorsitzender

Moderation
Andreas Breitenfellner, Oesterreichische Nationalbank

Termin
Freitag, 26. April 2024, 14.00 Uhr bis 15:30 Uhr
Oesterreichische Nationalbank, Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien
und online via Webex

Zur Anmeldung


Kurzbiografien

Martin Schulz ist Chefökonom bei Fujitsu Ltd. in Tokio, wo er v. a. über die Auswirkungen der Digitalisierung, japanische Regierungspolitik und Unternehmensstrategien arbeitet. Er berät das japanische Kabinettsbüros und internationaler Organisationen über nachhaltige Transformation und unterrichtet an der Mercator School of Management. Bevor er 2020 zum Fujitsu-Hauptsitz kam, war Schulz wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fujitsu Research Institute (FRI) sowie Gastforscher an der Bank of Japan und der Universität Tokio, sowie Assistenzprofessor für Wirtschaftspolitik und Währungsintegration an der Freien Universität Berlin, wo er auch sein Doktorat abschloss.

Wolfgang Anzengruber ist Vorsitzender des nationalen Beirats HyPA (Hydrogen Partnership Austria). Von 2009 bis Ende 2020 leitete er in Österreich die Verbund AG, die sich in dieser Zeit zum Vorreiter in der klimafreundlichen Stromerzeugung und zum größten an der Wiener Börse gelisteten Unternehmen entwickelte. Zudem ist er unter anderem Mitglied des Aufsichtsrats von Siemens AG Österreich und der ASFINAG, sowie des Vorstands von CEOs for Future. Vor seiner Tätigkeit beim Verbund bekleidete Anzengruber Vorstandspositionen bei der Palfinger AG, der Salzburg AG und den ABB. Er studierte an der TU Wien Maschinenbau und Betriebswissenschaften.