Dendrochronologie

Der Begriff setzt sich aus den griechischen Wörtern für Baum (dendron) und Zeit (chrónos) zusammen und steht für ein statistisches Verfahren, mithilfe dessen das Alter von Hölzern ermittelt werden kann. Bedingt durch Umwelteinflüsse unterliegen die jährlichen Zuwachsraten der Jahresringe einem Trend, der bei allen Bäumen einer gewissen Spezies in einer bestimmten Region beobachtet werden kann. Das Verfahren wurde im frühen 20. Jahrhundert entwickelt und wird seither in der Archäologie, bei der Erforschung von Holzbauten und bei Kunstwerken eingesetzt. Bei Musikinstrumenten kann damit der späteste Jahresring des Deckenholzes bestimmt werden, wofür zunächst die Breite aller Jahresringe der Decke gemessen wird, was heute meist mittels hochauflösender Fotos bewerkstelligt wird. Mit einer speziellen Software kann so ein statistischer Abgleich mit Referenzchronologien sowie mit Chronologien anderer, datierter Instrumente vorgenommen werden. Im Fall einer Datierung lassen sich der späteste und früheste Jahresring der Decke angeben.

Dendrochronologie kann nicht als Echtheitsbeweis angesehen werden. Es ist allerdings möglich, die Echtheit auszuschließen, falls Jahresringe festgestellt werden, die für das eigentlich angenommene bzw. vorgegebene Alter zu jung sind.