Aktuelles

Statistiken – Daten und Analysen Q2-22

Editorial

Liebe Leserinnen und Leser!

Im einleitenden Artikel dieser Publikation beschäftigen sich Thomas Pöchel und Jun Chao Zhan mit dem aufgrund der hohen Inflationsrate historisch tiefen Realzinsniveau bzw. dessen Auswirkungen auf den Einlagenbestand des heimischen Bankensektors. So betrug der nominelle Zinssatz für täglich ­fällige Spareinlagen im Februar 2022 0,07 %, während die negative Realverzinsung bei –5,8 % lag. Trotzdem wuchsen die Bankeinlagen der heimischen Haushalte weiter an. Die Autoren kommen aber auch zum Schluss, dass Investmentfonds aufgrund ihrer höheren Renditechance eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative waren. Private Haushalte investierten dabei vor allem in ­inländische nachhaltige Investmentzertifikate.

Wie gewohnt werden Ihnen die aktuellen Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft bei einer Auswahl an Banken von Gerald Hubmann präsentiert. Daraus ist ableitbar, dass der Krieg in der Ukraine zu erhöhtem Liquiditätsbedarf bei österreichischen Unternehmen führt. Als Hauptgrund wird die Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln genannt. Für das zweite Quartal 2022 wird von den befragten Banken ein weiteres Anziehen der Kreditnachfrage ­erwartet.

Predrag C´etkovic´, Lisa Reitbrecht und Patricia Walter analysieren die Entwicklung von Österreichs Außenwirtschaft im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie. So ergibt Österreichs Leistungs­bilanzsaldo im Jahr 2021 in erster Berechnung erstmals seit dem Jahr 2001 ein Defizit. Der ­weiterhin stark beeinträchtigte Reiseverkehr war dafür ebenso entscheidend wie die durch gestiegene ­Energiepreise beeinflusste negative Güterbilanz.

Zwei Kurzberichte sowie eine Auswahl von 13 Tabellen ergänzen das vorliegende Statistiken-Heft.

Kurzberichte

Zahlungskartentransaktionen erreichen neue Höchststände

Patrick Thienel 1

In Österreich waren Ende 2021 16,2 Millionen Zahlungskarten im Umlauf. 66,3% dieser Karten waren Debitkarten 2 , 15,1% Delayed Debitkarten 3 , 11,1% E-Geld-Karten 4 und 7,5% Kreditkarten 5 . Die Verteilung der Karten hat sich in den letzten vier Jahren über den Zeitverlauf nur geringfügig (um 3 Prozentpunkte von E-Geld-­Karten hin zu Kreditkarten) verändert. Bei Betrachtung des Kartenschemas teilen sich Mastercard/Maestro und VISA/„V Pay“ den Großteil des österreichischen Marktes auf. Sonst sind noch Diners Club International und American Express in Österreich vertreten.

Mit diesen Karten wurden zuletzt (im vierten Quartal 2021) 341,5 Millionen Transaktionen im Wert von 15 Mrd EUR getätigt. Davon entfielen 280,8 Millionen Transaktionen auf das Inland (Wert: 11,6 Mrd EUR) und 60,7 Millionen auf das Ausland (Wert: 3,4 Mrd EUR). Damit erreichten die Zahlungskartentransaktionen neue Höchststände.

Im Vergleich dazu ist die Bargeldnutzung während der COVID-19-Pandemie im Vergleich zu 2019 6 um 13 Prozentpunkte zurückgegangen. Trotz der rück­läufigen Bargeldnutzung und dem sehr hohen Zahlungskartenbesitz bleibt Bargeld in Österreich weiterhin mit 66 % aller Transaktionen am Point-of-Sale (POS) das beliebteste Zahlungsmittel der in Österreich lebenden Personen.

Der Anteil (bezogen auf die Anzahl) der kontaktlosen Kartenzahlungen 7 (mit und ohne PIN-Eingabe) lag im vierten Quartal 2021 bei 88,6% (bzw. 79,4%, ­bezogen auf den Wert der Transaktionen), während dieser zu Beginn der statistischen Erhebung (Ende 2014) noch 4,8% (Anzahl) bzw. 1,8% (Wert) betragen hatte. Zum kontaktlosen Bezahlen ist es notwendig, dass sowohl die Zahlungskarte als auch das Kartenlesegerät mit der entsprechenden Funktion ausgestattet sind. Aktuell ermöglichen 98,5% der Terminals bzw. 81,1% der Karten eine solche Zahlung. Der Vorteil der kontaktlosen Kartenzahlungen ist, dass die Bezahl­vorgänge potenziell beschleunigt werden.

Wie anhand der beiden Grafiken erkennbar, nahmen die Kartenzahlungen stetig zu, wobei natürlich saisonale Effekte zu beobachten sind (z. B. bedingt durch Weihnachtseinkäufe oder Urlaube). Weiters ist erkennbar, dass Fernabsatzzahlungen in Österreich kaum eine Rolle spielen (viertes Quartal 2021: 4,9% der Anzahl bzw. 8,2% des Werts der im Inland getätigten Zahlungen), aber den Großteil der ­Kartenzahlungen im Ausland ausmachen (viertes Quartal 2021: 71,3% bzw. 71,7% der Anzahl bzw. des Werts der im Ausland getätigten Zahlungen).

Deutlich sind in den Daten auch die Auswirkungen der Reiseverkehrsbeschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie auf die grenzüberschreitenden Karten­zahlungsverkehrstransaktionen von österreichischen Kartenhalterinnen und ­-haltern zu erkennen. So gingen deren Vor-Ort-Zahlungen im Ausland seit Ausbruch der Pandemie zurück. Im vierten Quartal 2020 verringerte sich ihr Wert im ­Vergleich zum ­Vorjahr um –54,7% auf 471,5 Mio EUR. Im zweiten Quartal 2020 fiel der entsprechende Rückgang noch deutlicher aus (–73,6%), während er im dritten ­Quartal –41,2% betrug. Bemerkenswert ist, dass im Sommer 2021 bei Vor-Ort-Zahlungen im Ausland ein ähnlich hohes Niveau erreicht wurde wie im Vor-Corona-Sommer 2019 (drittes Quartal 2021: 25,0 Millionen Transaktionen bzw. 1,5 Mrd EUR; drittes Quartal 2019: 23,2 Millionen Transaktionen bzw.
1,6 Mrd EUR).

Grafik 1 veranschaulicht in einem gestapelten Säulendiagramm die Anzahl der Zahlungskartentransaktionen mit österreichischen Zahlungskarten für den Zeitraum zwischen dem dritten Quartal 2014 und dem vierten Quartal 2021. Die Anzahl an Zahlungen in Österreich vor Ort, welche den Großteil der Kartenzahlungen ausmachen, erreichten im dritten Quartal 2014 111 Millionen und stiegen auf 267 Millionen im vierten Quartal 2021. Die Anzahl an Zahlungen in Österreich im Fernabsatz erreichten im dritten Quartal 2014 3 Millionen und stiegen auf 14 Millionen im vierten Quartal 2021. Die Anzahl an Zahlungen im Ausland vor Ort erreichten im dritten Quartal 2014 11 Millionen und stiegen auf 17 Millionen im vierten Quartal 2021. Die Anzahl an Zahlungen im Ausland im Fernabsatz erreichten im dritten Quartal 2014 12 Millionen und stiegen auf 43 Millionen im vierten Quartal 2021.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.
Grafik 2 veranschaulicht in einem gestapelten Säulendiagramm die Euro-Beträge der Zahlungskartentransaktionen mit österreichischen Zahlungskarten für den Zeitraum zwischen dem dritten Quartal 2014 und dem vierten Quartal 2021. Die Betragshöhe der Zahlungen in Österreich vor Ort, welche den Großteil der Kartenzahlungen ausmachen, erreichte im dritten Quartal 2014 6,0 Milliarden Euro und stieg auf 10,7 Milliarden Euro im vierten Quartal 2021. Die Betragshöhe der Zahlungen in Österreich im Fernabsatz erreichte im dritten Quartal 2014 0,2 Milliarden Euro und stieg auf 1,0 Milliarden Euro im vierten Quartal 2021. Die Betragshöhe der Zahlungen im Ausland vor Ort erreichte im dritten Quartal 2014 1,0 Milliarden Euro und bewegt sich relativ konstant seitwärts auf 1,0 Milliarden Euro im vierten Quartal 2021. Die Betragshöhe der Zahlungen im Ausland im Fernabsatz erreichte im dritten Quartal 2014 0,8 Milliarden Euro und stieg auf 2,4 Milliarden Euro im vierten Quartal 2021.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

1 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetär­statistiken, .

2 Damit wird Inhaberinnen und Inhabern einer solchen Karte ermöglicht, dass ihre Konten direkt und unmittelbar mit ihren Käufen oder Bargeldbehebungen belastet werden. Neben den klassischen Maestro- und „V Pay“-Karten sind Debit Mastercard und Debit VISA ebenfalls Debit-Karten, mit denen auch online bezahlt werden kann.

3 Damit wird Inhaberinnen und Inhabern einer solchen Karte ermöglicht, dass ein Konto beim Kartenemittenten mit Käufen oder Bargeldbehebungen bis zu einer genehmigten Grenze belastet wird. Der Saldo auf diesem Konto wird regelmäßig am Ende eines im Voraus festgelegten Zeitraums (zumeist monatlich) vollständig beglichen ­(verzögerte Abbuchung).

4 Eine Karte, die E-Geld-Transaktionen ermöglicht. Darunter fallen auch Karten, auf denen E-Geld direkt gespeichert werden kann und Karten mit Zugang zu einem E-Geld-Konto. E-Geld ist ein elektronisch oder auch magnetisch gespeicherter monetärer Wert in Form einer Forderung gegen den Emittenten, der gegen Zahlung eines Geldbetrages ausgestellt wird, um damit Zahlungsvorgänge durchführen zu können.

5 Damit wird Inhaberinnen und Inhabern einer solchen Karte ermöglicht, dass ein Konto beim Kartenemittenten mit Käufen oder Bargeldbehebungen bis zu einer genehmigten Grenze belastet wird. Bei der Rückzahlung des ­Saldos auf diesem Konto kann dabei die Person, die die Karte hält, zwischen der vollständigen Rückzahlung zu den standardmäßig vorgesehenen Terminen und der Rückzahlung per Ratenzahlung innerhalb eines festzulegenden Zeitraumes wählen. Allerdings werden für diese Form der Ratenkreditgewährung in der Regel Zinsen seitens des Kartenemittenten verrechnet.

7 Über alle Kartenarten (Debit-, Delayed Debit-, Kredit- und E-Geld-Karten).

Ergebnisse des nichtfinanziellen Unternehmenssektors für 2021 wieder auf Vor-Pandemie-Niveau

Stefan Wiesinger 8

Der Beitrag des nichtfinanziellen Unternehmenssektors am BIP (Bruttowert­schöpfung) betrug im Jahr 2021 222,4 Mrd EUR und liegt somit nach dem ­Einbruch 2020 (205,3 Mrd EUR) wieder auf einem ähnlichen Niveau wie vor der COVID-19-Pandemie (2019: 219,3 Mrd EUR). Die vom österreichischen Unternehmenssektor erzielte Reinvermögensänderung 9 umfasste – nicht zuletzt bedingt durch eine konjunkturelle Erholung, verringerte Ausschüttungen sowie weit­reichende staatliche Subventionen – 72,9 Mrd EUR. Verglichen mit dem Wert aus 2019 (54,0 Mrd EUR) zeigte sich, dass der Unternehmenssektor deutlich mehr finanzielle Mittel zu Veranlagung zur Verfügung hatte als noch vor der Pandemie.

Die realwirtschaftlichen Investitionen 10 des Unternehmenssektors 2020 (­Vergleich zu 2019: –9%) wurden im Jahr 2021 wieder deutlich erhöht: ­Verglichen mit dem Jahr 2019 wurde sogar um 6% mehr investiert. Die finanziellen Investitionen (=Geldvermögensbildung) des nichtfinanziellen Unternehmenssektors zeigten für das Jahr 2021, dass 31,2 Mrd EUR veranlagt wurden. Der außer­gewöhnlich hohe Einlagenaufbau 2020 (15,5 Mrd EUR) reduzierte sich 2021 zwar wieder auf 5,8 Mrd EUR, lag aber noch immer weit über dem 5-Jahresdurchschnitt der Periode vor der COVID-19-Pandemie (2015–2019: 2,1 Mrd EUR). Dabei floss in den Pandemiejahren 2020 und 2021 genauso viel Kapital auf Unternehmenskonten wie in den fünf Jahren zuvor (20,0 Mrd EUR). Eine für den Unternehmenssektor ebenfalls interessante Entwicklung zeigte sich in den Wertpapierkäufen: 2021 wurden netto 4,4 Mrd EUR in handelbare Wertpapiere 11 investiert (2020: 2,4 Mrd EUR). Diese durchaus ungewöhnliche Entwicklung der Geldvermögensbildung des nichtfinanziellen Unternehmenssektors spiegelt sich auch im internationalen Vergleich wider. Grafik 1 zeigt Investitionen in Wertpapiere sowie den Einlagenaufbau seit 2006 im internationalen Vergleich, wobei die Pandemiejahre 2020 und 2021 von besonderem Interesse sind. Deutschland, Italien sowie der Euroraum in Summe zeigten einen deutlichen Anstieg der Unternehmens­einlagen. Bei Wertpapier­investitionen lässt sich allerdings eine unterschiedliche Entwicklung herauslesen. Während österreichische sowie italienische nichtfinanzielle Unternehmen ­während der Pandemie tendenziell Wertpapiere ­erworben ­haben, reduzierten deutsche Unternehmen ihre Wertpapierbestände. Dies ist ­allerdings wenig überraschend, wenn man berücksichtigt, dass in den ­Jahren davor von Deutschland verstärkt in Wertpapiere investiert wurde.

Grafik 1 mit dem Titel „Entwicklung ausgewählter Finanzierungsinstrumente im internationalen Vergleich“ besteht aus vier gestapelten Säulendiagrammen, wobei jedes Teildiagramm je ein Land (Österreich, Deutschland, Italien) bzw. den Euroraum gesamt behandelt. Es werden jeweils sowohl der Einlagenaufbau als auch Wertpapierinvestitionen ausgewiesen. Die Daten sind jeweils in Milliarden Euro dargestellt und umfassen die Zeitreihe von 2006 bis 2021. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Neben den bereits erwähnten Investitionen in Einlagen und Wertpapiere spielte auch die konzerninterne Finanzierung über Kredite eine bedeutende Rolle bei der Geldvermögensbildung des Unternehmenssektors. Während im Vorjahr 2020 die Kreditvergabe auf 2,1 Mrd EUR gesunken ist (2019: 11,4 Mrd EUR), erholte sich die Unternehmenskreditvergabe 2021 wieder und lag bei 13,6 Mrd EUR. Einen ähnlichen Verlauf zeigte die Gewährung von Handelskrediten, die 2021 mit 2,8 Mrd EUR wieder vermehrt aufgebaut wurden (2020: –2,7 Mrd EUR).

Österreichische nichtfinanzielle Unternehmen finanzierten sich 2021 mit 32,0 Mrd EUR. Verglichen mit dem ersten Pandemiejahr (2020: 7,3 Mrd EUR), lässt sich, ähnlich der realwirtschaftlichen Seite, eine Erholung bzw. sogar ein gewisser Nachholeffekt erkennen. Der 5-Jahresdurchschnitt der gesamten Finanzierung des Unternehmenssektors betrug nämlich 21,5 Mrd EUR und liegt somit um 33% unter dem Wert aus 2021. Der Löwenanteil (30,4 Mrd EUR) der Gesamtfinanzierung stammte 2021 aus Krediten, wobei die Hälfte davon vom heimischen Banken­sektor gewährt wurde. Die Relevanz der Kapitalversorgung via Kredite des ­Bankensektors verdeutlicht die Grafik 2. Seit 2017 ist die österreichische Bank­kreditfinanzierung für nichtfinanzielle Unternehmen ein stabiler Faktor ­geworden. Besonders seit Beginn der COVID-19-Pandemie blieb der Bankensektor ein ­verlässlicher Partner für die Unternehmen. Andere Kredite 12 hingegen ­entwickelten sich pandemiebedingt weitaus volatiler. Generell lässt sich anhand der Grafik ­ableiten, dass die Finanzierung über andere Kreditgeber besonders in Zeiten ­wirtschaftlicher Unsicherheiten ein volatiles Muster aufweist.

Grafik 2 ist ein Säulendiagramm und beschreibt die Entwicklung der Kreditfinanzierung des nichtfinanziellen Unternehmenssektors vom ersten Quartal 1999 bis zum vierten Quartal 2021. Die Grafik unterscheidet zwischen Bankkrediten und anderen Krediten, wobei diese jeweils als Anteil der Kreditfinanzierung an den gesamten Investitionen des nichtfinanziellen Unternehmenssektors ausgewiesen sind.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria.

8 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetär­statistiken, .

9 Die Reinvermögensänderung umfasst das unternehmerische Sparen sowie Vermögenstransfers.

10 Realwirtschaftliche Investitionen umfassen hauptsächlich Bruttoanlageinvestitionen, aber auch Vorratsveränderungen sowie den Nettozugang an Wertsachen und nichtproduzierten Vermögensgütern.

11 Darunter fallen Anleihen, börsennotierte Aktien sowie Investmentzertifikate.

12 Dazu zählen hauptsächlich Konzernkredite, Finanzierungsleasing sowie Kredite ausländischer Banken.

Analysen

Executive Summaries

Current developments in the financial sector: historically low interest rate level spurred demand for mutual funds in 2021

Real interest rates on deposits held by households, which have been negative for some time, dropped again significantly in the past few months as inflation accelerated markedly amid surging energy prices. Real interest rates on overnight savings deposits was –5.8% in February 2022, their lowest level since the oil crisis of the early 1970s (at the height of which the level was –6.2% in April 1974). The corresponding nominal interest rate was 0.07%. While in Austria, the Supreme Court of Justice has ruled that negative interest rates on savings deposits must not fall below zero, in some euro area countries, aggregate interest rates on overnight deposits held by households were negative for the first time in 2021 (e.g. –0.01% in Germany and Belgium in December 2021). In contrast, interest rates on deposits held by firms have been negative in many euro area countries, and also in Austria for some time.

Mutual funds have become an increasingly popular investment option in the current low interest rate environment given the potentially higher yields they offer. Households’ net investment in mutual fund shares reached EUR 9.5 billion in 2021, a historically high level that came close to the net increase in deposits over the same period (EUR 10.9 billion). Households invested above all in sustainable ­domestic mutual fund shares certified with the Austrian Ecolabel for green investment products (UZ 49). These products accounted for more than half (54% or EUR 3.0 billion) of households’ total net investment in domestic funds (EUR 5.6 billion). As regards Austrian households’ net investment in foreign mutual fund shares, exchange-traded funds have been playing an increasingly dominant role in recent years.

Residential construction loans accounted for a considerable part of overall lending, contributing significantly to the annual growth rate of loans to both households (5.3% in December 2021) and nonfinancial corporations (8.5%).

War in Ukraine increases liquidity demand from Austrian companies.

Austrian results of the euro area bank lending survey of April 2022

According to the results of the most recent bank lending survey, corporate demand for loans has been rising since the second quarter of 2021. In the fourth quarter of 2021 and the first quarter of 2022, the increase was particularly pronounced for short-term loans. Companies’ demand for loans is expected to accelerate further in the second quarter of 2022. The survey results suggest that companies’ higher liquidity demand in the past two quarters is primarily attributable to financing needs for inventories and working capital.

In the latest survey round, banks were also asked in what ways the war in Ukraine had been and would be affecting the lending business. Banks expect firms to be more cautious about investments given the uncertain situation, and hence anticipate dampening effects on the demand for long-term loans for investment financing. In contrast, demand for short-term loans for financing inventories and working capital is likely to gather even more momentum. The war has been and will be adding to ­existing problems in supply chains and the surge in commodity and energy prices. The ongoing disruption in supply chains has also led firms to step up precautionary stockbuilding.

On the supply side, the war has prompted banks to enhance their risk analysis activities, which may imply a tightening of lending standards for companies or sectors affected by the war. Some tightening already took place in March. The implications of the war for the entire economy could result in a general tightening of banks’ lending policies.

Trends in Austria’s external sector two years into the COVID-19 pandemic

The restrictions on economic activity imposed in response to the COVID-19 pandemic have, for the first time in 20 years, caused a shortfall (of EUR 2.1 billion) on Austria’s current account in 2021. Tourism, which continues to be severely affected, was the key driver of this development and could not offset the negative goods trade balance, which was influenced by rising energy prices. By contrast, foreign demand for Austrian technology services has been on the rise. This means that this sector has replaced tourism as Austria’s most important export sector at least for the time being. As regards cross-border financial transactions, domestic investors significantly expanded their exposure in the form of securities and equity investments while profiting from high valuation gains at the same time. Next to the current account deficit, this expansion of exposure was a key factor in driving up liabilities related to payment services. Unlike in previous years, the net issuance of government debt hardly played a role in the development of total liabilities in 2021.

Übersicht

Aktuelle Entwicklungen im Finanzsektor: Historisch tiefes Zinsniveau förderte Nachfrage nach Investmentfonds im Jahr 2021

Die bereits seit längerem negativen Realzinssätze von Einlagen privater Haushalte gingen in den vergangenen Monaten – aufgrund der stark steigenden Inflationsrate im Zuge beträchtlich anziehender Energiepreise – nochmals deutlich zurück. Hinsichtlich täglich fälliger Spareinlagen, für die der nominelle Zinssatz im Februar 2022 0,07% betrug, lag die negative Realverzinsung bei –5,8% und somit auf dem höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am Höhepunkt –6,2% im April 1974). Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen privater Haushalte in einzelnen Ländern des Euroraums (z. B. Deutschland und Belgien mit jeweils –0,01% im Dezember 2021) zu beobachten. Negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen sind hingegen im Euroraum weit verbreitet und traten auch in Österreich schon seit längerem auf.

Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative. Nettoinvestitionen privater Haushalte in Investmentzertifikate erreichten im Jahr 2021 mit 9,5 Mrd EUR ein historisch hohes Niveau, welches ­annähernd dem Nettozuwachs an Einlagen während desselben Zeitraums (10,9 Mrd EUR) entsprach. Private Haushalte investierten vor allem in inländische nachhaltige Investmentzertifikate, welche mit dem UZ 49-Gütesiegel zertifiziert sind. Mehr als die Hälfte (54% bzw. 3,0 Mrd EUR) aller Netto­investitionen von privaten Haushalten (5,6 Mrd EUR) in inländische Fonds ging in entsprechende ­Produkte. Nettoinvestitionen österreichischer Haushalte in ausländische Investmentzertifikate wurden in den letzten Jahren zunehmend von Exchange Traded Funds (ETFs) geprägt.

Bei der Kreditvergabe standen sowohl im Sektor der privaten Haushalte als auch in jenem der nichtfinanziellen Unternehmen weiterhin Wohnbaukredite im Fokus, welche die Jahreswachstumsraten (Dezember 2021) von 5,3% (private Haushalte) bzw. 8,5% (nichtfinanzielle Unternehmen) maßgeblich beeinflussten.

Krieg in der Ukraine führt zu erhöhtem Liquiditätsbedarf bei österreichischen Unternehmen.

Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2022

Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt laut den Umfrageergebnissen bereits seit dem zweiten Quartal 2021. Im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 zeigte sich diese Entwicklung ­besonders bei kurzfristigen Krediten. Für das zweite Quartal 2022 wird ein weiteres Anziehen der Kreditnachfrage erwartet. Den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass der Hauptgrund für den gestiegenen Liquiditätsbedarf der Unternehmen in den letzten beiden Quartalen in der Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln liegt.

Die Banken wurden auch zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Kreditgeschäft befragt. Aufgrund der unsicheren Situation erwarten sie eine vorsichtigere Investitionstätigkeit der Unternehmen und dementsprechend dämpfende Effekte auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten zur Investitionsfinanzierung. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von Betriebsmitteln und Lagerhaltung soll jedoch verstärkt steigen. Die Folgen des Kriegs intensivieren die bereits bestehenden Lieferkettenprobleme sowie den Preisauftrieb bei Rohstoffen und Energie. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen auch, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen.

Angebotsseitig führt der Krieg zu genaueren Risikoanalysen durch die Banken, die eine verschärfte Angebotspolitik für Unternehmen bzw. Branchen, die von den Auswirkungen des Kriegs betroffen sind, zur Folge haben können. Teilweise kam es bereits im März zu diesbezüglichen Verschärfungen. Über die gesamtwirtschaftlichen Folgen des Kriegs könnte sich eine generelle Verschärfung der Angebotspolitik der Banken ergeben.

Entwicklung der Außenwirtschaft Österreichs im zweiten Jahr der COVID-19-­Pandemie

Die mit der globalen COVID-19-Pandemie verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen haben erstmals seit 20 Jahren zu einem Leistungsbilanzdefizit Österreichs in Höhe von 2,1 Mrd EUR geführt. Der weiterhin stark beeinträchtigte Reiseverkehr war dafür ebenso entscheidend wie die durch ­gestiegene Energiepreise beeinflusste negative Güterbilanz. Österreichische ­Technologiedienstleistungen stießen im Ausland auf wachsende Nachfrage und lösten den massiv eingebrochenen Tourismus als wichtigste Exportbranche im Dienstleistungssektor vorerst ab. Im grenzüberschreitenden Kapital­verkehr bauten heimische Investoren ihre Forderungen in Form von Wertpapieren und Unternehmens­beteiligungen deutlich aus und profitierten gleichzeitig von hohen Bewertungsgewinnen. Der Aufbau dieser Forderungen hatte neben dem Leistungsbilanzdefizit einen bedeutenden Einfluss auf den ­Anstieg der mit dem Zahlungsverkehr in Verbindung stehenden Verpflichtungen, während staatliche Netto-Emissionen, im Gegensatz zum Vorjahr, in der Jahresbetrachtung kaum eine Rolle spielten.

Aktuelle Entwicklungen im Finanzsektor: Historisch tiefes Zinsniveau förderte Nachfrage nach Investmentfonds im Jahr 2021

Thomas Pöchel, Jun Chao Zhan 13

Die bereits seit längerem negativen Realzinssätze von Einlagen privater Haushalte gingen in den vergangenen Monaten – aufgrund der stark steigenden Inflationsrate im Zuge ­beträchtlich anziehender Energiepreise – nochmals deutlich zurück. Hinsichtlich täglich fälliger ­Spareinlagen, für die der nominelle Zinssatz im Februar 2022 0,07 % betrug, lag die negative ­Realverzinsung bei –5,8 % und somit auf dem höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am ­Höhepunkt –6,2 % im April 1974). Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen privater Haushalte in einzelnen Ländern des Euroraums (z. B. Deutschland und Belgien mit jeweils –0,01% im Dezember 2021) zu beobachten. Negative Zinssätze bei Unternehmenseinlagen sind hingegen im Euroraum weit verbreitet und traten auch in Österreich schon seit längerem auf.

Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative. Nettoinvestitionen privater Haushalte in Investmentzertifikate erreichten im Jahr 2021 mit 9,5 Mrd EUR ein historisch hohes Niveau, welches annähernd dem Nettozuwachs an Einlagen während desselben Zeitraums (10,9 Mrd EUR) entsprach. Private Haushalte investierten vor allem in inländische nachhaltige Investmentzertifikate, welche mit dem UZ 49-Gütesiegel 14 zertifiziert sind. Mehr als die Hälfte (54 % bzw. 3,0 Mrd EUR) aller Nettoinvestitionen von privaten Haushalten (5,6 Mrd EUR) in inländische Fonds ging in entsprechende Produkte. Nettoinvestitionen ­österreichischer Haushalte in ausländische Investmentzertifikate wurden in den letzten Jahren zunehmend von Exchange Traded Funds (ETFs) 15 geprägt.

Bei der Kreditvergabe standen sowohl im Sektor der privaten Haushalte als auch in jenem der nichtfinanziellen Unternehmen weiterhin Wohnbaukredite im Fokus, welche die Jahreswachstumsraten (Dezember 2021) von 5,3% (private Haushalte) bzw. 8,5% (nichtfinanzielle Unternehmen) maßgeblich beeinflussten.

Steigende Preise lassen Realzinssätze weiter sinken

Im Jahr 2021 erfolgte ein kräftiger Aufschwung der Weltwirtschaft nach dem ­pandemiebedingten Einbruch im Jahr 2020. Die Erholung wurde jedoch ­zusehends durch Lieferengpässe und starke Preisanstiege bei Rohstoffen und Energie ­gebremst, welche zu einer stark steigenden Inflation im Jahresverlauf führten. Misst man die Inflation anhand der Wachstumsraten des Verbraucherpreisindex (VPI 66), so beschleunigten sich die jährlichen Preisanstiege von 1,9% im April 2021 auf 4,3% im Dezember 2021 bzw. auf mittlerweile 5,9% im Februar 2022 (Grafik 1). Die stark steigende Inflation – bei weiterhin auf sehr niedrigem Niveau stagnierenden Einlagenzinssätzen – führte zu einem starken Anstieg der (bereits seit Ende 2009 durchgehend) negativen Realverzinsung. Hinsichtlich täglich ­fälliger Spareinlagen (für welche der nominelle Zinssatz 0,07% betrug), stieg die negative Realverzinsung im Februar 2022 auf –5,8% und somit den höchsten Negativwert seit der ersten Ölpreiskrise (am Höhepunkt 6,2% im April 1974). Gleichzeitig ist zu beobachten, dass auch Spareinlagen mit Bindung nur mehr marginale Zins­aufschläge im Vergleich zu täglich fälligen Einlagen bieten. Der Zinssatz von Spareinlagen mit vereinbarter Laufzeit im Neugeschäft betrug im Dezember 2021 0,21%, was einem Zinsaufschlag von lediglich 0,14 Prozentpunkten gegenüber täglich fälligen Spareinlagen (0,07%) entsprach. Die Zinsaufschläge gebundener Spareinlagen waren in der Vergangenheit deutlich höher ausgeprägt. So war der entsprechende Aufschlag von neuen Spareinlagen mit vereinbarter Laufzeit (2,11%) gegenüber täglich fälligen Spareinlagen (0,72%) im Dezember 2011 noch bei 1,39% gelegen.

Grafik 1 mit dem Titel „Inflationsrate, nominelle und reale Spareinlagenzinssätze“ ist eine Liniengrafik mit drei Linien (Inflationsrate anhand des Verbraucherpreisindex, Verzinsung der Spareinlagen nominell, Verzinsung der Spareinlagen real) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 1968 und Februar 2022. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt die Werte in Prozent auf einer Skala von minus 8 bis plus 12. Als Begleittext führt die Grafik folgenden Text: „Bis Dezember 1993 Spareinlagen zum Eckzinssatz, d.h. dem im Kreditwesengesetz geregelten Zinssatz für Spareinlagen mit 3 Monaten Kündigungsfrist. Ab Dezember 1995 täglich fällige Spareinlagen auf Basis der EZB-Zinssatzstatistik. Keine Daten für Jänner 1994 bis November 1995. Deflationiert mit dem Verbraucherpreisindex (Basis 1966=100).“ Die Werte der Inflationsrate bewegen sich dabei in den meisten Perioden (insbesondere seit Mitte der 1980er-Jahre) zwischen 0% und 4%, während sie davor (mit einem Höhepunkt von 10,2% im Juni 1974) und aktuell (nach einem starken Anstieg in den letzten Monaten) auf 5,9% im Februar 2022 deutlich höher liegen. Gleichzeitig ist bei den nominellen Spareinlagenzinssätzen ein stetiger Rückgang abgebildet, welcher Werte von 4% bis 5% bis etwa Mitte der 1980er-Jahre angibt und insbesondere seit 2009 auf unter 1% stagniert und aktuell ein Zinsniveau von 0,07% ausweist. Die realen Spareinlagenzinssätze sind in einem Großteil der angegeben Perioden negativ und wiesen im April 1974 (mit minus 6,2%) und – nach einem starken Rückgang in den letzten Monaten – im Februar 2022 mit minus 5,8% die deutlichsten Negativwerte aus.

Starke Verbreitung negativer Zinssätze bei Unternehmenseinlagen und vereinzelt bereits auch bei privaten Haushalten im Euroraum

Während in Österreich Negativzinsen bei Spareinlagen aufgrund eines OGH-Urteils nicht möglich sind, waren im Jahr 2021 erstmals negative Aggregatszinssätze bei täglich fälligen Einlagen 16 privater Haushalte in einzelnen Euroraum-­Ländern zu beobachten. So lag der kapitalgewichtete Aggregatszinssatz in diesem Segment im Dezember 2021 in Deutschland (–0,01%) und Belgien (–0,01%) unter der Null-Prozent-Schwelle, während dieser im Euroraum gesamthaft noch knapp positiv war (0,01%) und in Österreich mit 0,06% den höchsten Wert im Währungsraum-Vergleich darstellte (Grafik 2). 17 Auch bei gebunden Einlagen war, sowohl in Österreich als auch im Euroraum, kein nennenswerter Zinsaufschlag zu beobachten. Beim Einlagenneugeschäft mit vereinbarter Laufzeit betrug der ­Zinssatz in Österreich im Dezember 2021 0,19% und lag damit geringfügig unter jenem des Euroraum-Aggregates (0,23%).

Grafik 2 mit dem Titel „Einlagenzinssätze von täglich fälligen Haushaltseinlagen im Euroraumvergleich“ ist eine Liniengrafik mit vier Linien (Österreich, Belgien, Deutschland, Euroraum) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt die Werte in Prozent auf einer Skala von minus 0,03 bis plus 0,18. Die Werte aller Länder sind dabei nahezu über den gesamten Zeitraum stetig rückläufig und betrugen im Dezember 2016 noch 0,15% (Österreich), 0,07% (Deutschland bzw. Euroraum) sowie 0,02% (Belgien). Während die Werte für Österreich (mit 0,06%) und den Euroraum (0,01%) im Dezember 2021 noch positiv waren, wurden für Deutschland und Belgien (mit jeweils minus 0,01%) bereits seit einigen Monaten durchgehend Negativwerte ausgewiesen.

Während im Haushaltssegment die Zinssätze im Inland noch durchwegs positiv waren, zeigte sich im Unternehmenssektor bereits seit längerem eine starke ­Verbreitung von negativen Einlagenzinssätzen (Grafik 3). Dies betraf insbesondere neu veranlagte Einlagen mit (meist kurzfristiger) vereinbarter Laufzeit, welche im Dezember 2021 im Inland ein Zinsniveau von –0,63% erreichten, das von Veranlagungen großer, international agierender Konzerne geprägt wurde. Eine ähnlich starke Negativverzinsung war im Euroraum (–0,31%) bzw. insbesondere auch in Deutschland (–0,55%) zu beobachten. Auch täglich fällige Einlagen des Unternehmenssektors waren mit –0,02% im Dezember 2021 in Österreich ­bereits seit mehreren Monaten durchgehend negativ verzinst.

Grafik 3 stellt eine Doppelgrafik aus zwei Teilgrafiken dar. Die Grafik auf der linken Seite mit dem Titel „Neugeschäftszinssätze von Unternehmenseinlagen“ ist eine Liniengrafik mit zwei Linien (täglich fällige Einlagen, Einlagen mit vereinbarter Laufzeit) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt die Werte in Prozent auf einer Skala von minus 1 bis plus 1. Beide Zeitreihen stellen dabei nahezu in allen Perioden rückläufige Entwicklungen dar, welche jedoch bei täglich fälligen Einlagen (von 0,08% im Dezember 2016 auf minus 0,02% im Dezember 2021) deutlich weniger volatil waren als bei jenen der Einlagen mit vereinbarter Laufzeit (von 0,30% im Dezember 2016 auf minus 0,63% im Dezember 2021). Die Grafik auf der rechten Seite mit dem Titel „Neugeschäftszinssätze von Unternehmenseinlagen mit vereinbarter Laufzeit im Euroraumvergleich“ ist eine Liniengrafik mit vier Linien (Österreich, Deutschland, Frankreich, Euroraum) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt die Werte in Prozent auf einer Skala von minus 1 bis plus 1. Auch hier stellen alle Zeitreihen in nahezu allen Perioden (unterschiedlich stark ausgeprägte) rückläufige Entwicklungen dar (Österreich: 0,30% im Dezember 2016 auf minus 0,63% im Dezember 2021; Deutschland: minus 0,08% auf minus 0,55%; Frankreich: 0,12% auf minus 0,10%; Euroraum: 0,14% auf minus 0,31%).

Private Haushalte bauen – trotz stark negativer Realzinssätze – weiterhin Bankeinlagen auf

Trotz stark negativer Realzinssätze wuchsen die Bankeinlagen der heimischen Haushalte auch im Jahr 2021 weiter. Nach dem starken Anstieg im Jahr 2020 ­(welcher auch in pandemiebedingten Konsumeinschränkungen begründet war) zeigte sich im Folgejahr jedoch eine deutlich geringere Dynamik. Während der Nettozuwachs von Haushaltseinlagen 2020 noch 17,1 Mrd EUR betragen hatte, belief sich dieser im Jahr 2021 nur noch auf 10,9 Mrd EUR und entsprach damit in etwa dem Vorkrisen-Niveau (2018: 11,7 Mrd EUR). Diese Entwicklung zeigte sich auch anhand der deutlich rückläufigen Wachstumsrate 18 , welche im März 2021 noch 6,7% betrug und im Dezember 2021 auf 3,8% sank. Dies könnte einerseits in den wieder zur Verfügung stehenden Konsummöglichkeiten (durch die Rücknahme der den Handel einschränkenden Maßnahmen) begründet sein, ­andererseits jedoch auch darauf hindeuten, dass Haushalte zunehmend alternative Veranlagungs­formen in Erwägung ziehen. Eine ähnliche Entwicklung ist im Euroraum-Vergleich zu erkennen, wobei die Wachstumsraten hier seit einiger Zeit konstant über dem Inlandsniveau liegen (im Dezember 2021 betrug diese im Euroraum 4,9% im ­Vergleich zu 3,8% in Österreich). Dass die heimischen Einlagenbestände trotz ­historisch niedriger Zinsniveaus weiterhin wuchsen, liegt dabei ausschließlich an täglich fälligen Einlagen, welche im Jahr 2021 eine Wachstumsrate von 8,0% ­aufwiesen. Einlagen privater Haushalte mit vereinbarter Laufzeit sind hingegen schon seit Jahren rückläufig und wiesen im Jahr 2021 eine negative Wachstumsrate in Höhe von –5,2% auf.

Österreichische Investmentfonds profitierten 2021 vom günstigen Umfeld

Investmentfonds waren aufgrund ihrer höheren Renditechance in Zeiten des ­Niedrigzinsumfeldes eine zunehmend gesuchte Veranlagungsalternative, was sich 2021 in historisch hohen Nettomittelzuflüssen in Höhe von 15,2 Mrd EUR ­niederschlug. Inländische Investmentfonds konnten im Jahr 2021 – vor den ­negativen Auswirkungen der Ukrainekrise auf die Finanzmärkte und in einem damals noch wesentlich günstigeren Börsenumfeld – eine Rendite von 7,3 % erzielen. Sie waren im Jänner 2022 mit 68,5 % ihres Wertpapierportfolios (verzinsliche Wertpapiere, Anteilsreche, Investmentzertifikate) an Wertpapieren aus dem Euroraum und mit 13,3 % an US-Wertpapieren beteiligt, sodass das zukünftige Renditepotenzial stark von weiteren Entwicklungen auf diesen Märkten beeinflusst wird. Russische bzw. ukrainische Wertpapiere wurden von inländischen Fonds nur in geringem Umfang (0,7 Mrd EUR bzw. 0,3 % des Wertpapierportfolios) direkt gehalten.

Während in der historischen Betrachtung die Jahreswachstumsraten inländischer Investmentzertifikate deutlich unter jenen des Euroraumes lagen, verringerte sich die Differenz ab dem ersten Quartal 2020 zunehmend und im Jahr 2021 lag die um Kurseffekte bereinigte Jahreswachstumsrate österreichischer Investmentzertifikate mit 7,1% erstmals über dem Vergleichswert des Euroraum-Aggregates von 6,5% (Grafik 4). Investmentzertifikate aus Deutschland erzielten im Vergleich dazu eine Jahreswachstumsrate von 6,2%, während Investmentzertifikate aus ­Luxemburg 19 mit einer Jahreswachstumsrate von 9,5% die Entwicklung im Euroraum deutlich positiv beeinflussten.

Grafik 4 mit dem Titel „Jahreswachstumsrate von Investmentfonds nach Sitzland“ ist eine Liniengrafik mit vier Linien (Österreich, Euroraum, Luxemburg und Deutschland) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse weist die Jahreswachstumsrate in Prozent aus. Die aktuellen Jahreswachstumsraten im Dezember 2021 nach Sitzland: Österreich 7,10%; Euroraum 6,57%; Luxemburg 9,47%; Deutschland 6,28%.  Die Jahreswachstumsraten im Dezember 2020: Österreich 3,32%; Euroraum 3,80%; Luxemburg 3,91%; Deutschland 4,07%. Die Jahreswachstumsraten im Dezember 2018: Österreich minus 0,1 %; Euroraum 3,33%; Luxemburg 5,44%; Deutschland 4,84%.  Die Jahreswachstumsraten im Dezember 2017: Österreich 3,06 %; Euroraum 8,81%; Luxemburg 10,87%; Deutschland 4,90%.  Die Jahreswachstumsraten im Dezember 2016: Österreich 0,43 %; Euroraum 4,30%; Luxemburg 3,68%; Deutschland 6,75%.



Quelle: Oesterreichische Nationalbank.
Tabelle 1: Jahreswachstumsrate nach Fondskategorie  
Dezember 2021 Österreich Euroraum
in % in %
Aktienfonds 8,3 7,9
Rentenfonds 2,7 4,6
Mischfonds 9,8 6,7
Immobilienfonds 8,9 1,9
Hedgefonds 5,1 9,4
ETFs nicht ansässig 16,3
GESAMT 7,1 6,6
Quelle: OeNB, EZB.

Bei einer Betrachtung nach Fondskategorien lässt sich insbesondere die Entwicklung inländischer Immobilienfonds hervorheben (Tabelle 1). Inländische ­Immobilienfonds verzeichneten im Dezember 2021 ein Fondsvolumen von 11 Mrd EUR 20 und eine Jahreswachstumsrate von 8,93%, welche über dem Durchschnittswert des gesamten inländischen Fondssektors (7,1%) lag. Während österreichische Immobilienfonds im Jahr 2021 überdurchschnittlich beliebt waren, stiegen ­Immobilienfonds aus dem Euroraum im Jahresvergleich um lediglich 1,95% an. Österreichische Immobilienfonds investierten in den Jahren 2018 bis 2021 netto zusätzlich 2,1 Mrd in Immobilienwerte und wiesen im Jahr 2021 ein Immobilienvermögen in Höhe von 8,5 Mrd EUR auf, wovon inländische Immobilien 6,4 Mrd EUR ausmachten.

Private Haushalte legen stärkeren Fokus auf Investmentzertifikate

Die um Kurseffekte bereinigte Jahreswachstumsrate der von privaten Haushalten gehaltenen Investmentzertifikate stieg ab dem Jahr 2018 stetig an und lag im Jahr 2021 aufgrund sehr hoher Nettoinvestitionen mit 13,0 % sogar deutlich über jener der Bankeinlagen (3,8%; Grafik 5). Der Bestand an Investmentzertifikaten im ­Besitz privater Haushalte stieg im Jahr 2021 auf 89,3 Mrd EUR, wobei 59,5 Mrd EUR auf inländische und 29,8 Mrd EUR auf ausländische Fonds entfielen. Nettoinvestitionen privater Haushalte in Investmentzertifikate erreichten im Jahr 2021 mit 9,5 Mrd EUR ein historisch hohes Niveau, welches annähernd dem Netto­zuwachs der Einlagen (10,9 Mrd EUR) entsprach. 

Grafik 5 mit dem Titel „Historisch hohe Nettoinvestition privater Haushalte in Investmentzertifikate“ ist eine zusammengesetzte Grafik aus einem gruppierten Balkendiagramm (Nettoinvestition in in- und ausländische Investmentzertifikate sowie Nettoinvestition in Einlagen privater Haushalte) sowie einer Liniengrafik mit zwei Linien (Jahreswachstumsrate der in- und ausländischen Investmentzertifikate privater Haushalte und Jahreswachstumsrate der Einlagen von privaten Haushalten). Die X-Achse zeigt den Betrachtungszeitraum zwischen 2012 und 2021, die linke Y-Achse die jährliche Nettoinvestition privater Haushalte in Milliarden Euro, und die rechte Y-Achse die Jahreswachstumsrate in Prozent. Die Werte für das Jahr 2021: Nettoinvestition in Investmentzertifikate 9,5 Milliarden Euro; Nettoinvestition Einlagen 10,9 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate Investmentzertifikate 13,0%; Jahreswachstumsrate Einlagen 3,8%. Die Werte für das Jahr 2020:  Nettoinvestition in Investmentzertifikate 4,1 Milliarden Euro; Nettoinvestition Einlagen 17,1 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate Investmentzertifikate 6,0%; Jahreswachstumsrate Einlagen 6,4%. Die Werte für das Jahr 2019:  Nettoinvestition in Investmentzertifikate 2,6 Milliarden Euro; Nettoinvestition Einlagen 11,7 Milliarden EURO; Jahreswachstumsrate Investmentzertifikate 4,4%; Jahreswachstumsrate Einlagen 4,6%. Die Werte für das Jahr 2019:  Nettoinvestition in Investmentzertifikate 2,6 Milliarden Euro; Nettoinvestition Einlagen 11,7 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate Investmentzertifikate 4,4%; Jahreswachstumsrate Einlagen 4,6%. Die Werte für das Jahr 2014:  Nettoinvestition in Investmentzertifikate 3,5 Milliarden Euro; Nettoinvestition Einlagen 3,1 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate Investmentzertifikate 7,8%; Jahreswachstumsrate Einlagen 1,5%.



Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Private Haushalte investierten ab 2019 netto wieder mehr in inländische als ausländische Investmentzertifikate, wobei die entsprechenden Nettoinvestitionen im Jahr 2021 bei 5,6 Mrd EUR (inländische) bzw. 3,9 Mrd EUR (ausländische) lagen (Grafik 6). Bei Veranlagungen in ausländische Investmentfonds legten private Haushalte seit 2019 ein verstärktes Augenmerk auf Exchange Traded Funds (ETFs) 21 . Im Jahr 2021 entfielen bereits 42,5% (1,7 Mrd EUR) aller Nettoinvestition privater Haushalte in ausländische Investmentzertifikate auf ETFs. Der ­Bestand privater Haushalte an ausländischen ETFs stieg damit gegenüber dem ­Vorjahreswert von 3,4 Mrd EUR auf 5,8 Mrd EUR, was einem kräftigen ­Wachstum in Höhe von 48,9% entsprach. Seit 2018 erhöhte sich somit der Anteil von ETFs am Gesamtvolumen ausländischer Investmentzertifikate (29,7 Mrd EUR) von 10,2% im Jahr 2018 auf 19,6% im Jahr 2021.

Grafik 6 besteht aus zwei Teilgrafiken. Die linke Teilgrafik mit dem Titel „Nettoinvestition privater Haushalte in in- und ausländische Fonds“ besteht aus einem gestapelten Balkendiagramm mit der Untergliederung in inländische und ausländische Investmentzertifikate. Der Beobachtungszeitraum (X-Achse) liegt zwischen 2012 und 2021. Die linke Y-Achse zeigt die Höhe der jährlichen Nettoinvestition in Milliarden Euro an. Nettoinvestition im Jahr 2021: Insgesamt 9,5 Milliarden Euro; inländische Investmentzertifikate 5,6 Milliarden Euro; ausländische Investmentzertifikate 3,9 Milliarden Euro. Nettoinvestition im Jahr 2020: Insgesamt 4,1 Milliarden Euro; inländische Investmentzertifikate 2,3 Milliarden Euro; ausländische Investmentzertifikate 1,8 Milliarden Euro. Nettoinvestition im Jahr 2012: Insgesamt 0,9 Milliarden Euro; inländische Investmentzertifikate 0,5 Milliarden Euro; ausländische Investmentzertifikate 0,4 Milliarden Euro. Die rechte Teilgrafik mit dem Titel „Nettoinvestition privater Haushalte in ausländische Fonds“ besteht ebenfalls aus einem gestapelten Balkendiagramm mit der Untergliederung in ausländische ETFs (das sind: Exchange Traded Funds) und sonstige ausländische Investmentzertifikate. Der Beobachtungszeitraum (X-Achse) liegt zwischen 2012 und 2021 in Jahresabständen. Die Y-Achse zeigt die Höhe der Nettoinvestition in Milliarden Euro an. Nettoinvestition im Jahr 2021: Insgesamt 3,9 Milliarden Euro; ausländische ETFs 1,7 Milliarden Euro; sonstige ausländische Investmentzertifikate 2,2 Milliarden Euro. Nettoinvestition im Jahr 2020: Insgesamt 1,8 Milliarden Euro; ausländische ETFs 0,8 Milliarden Euro; sonstige ausländische Investmentzertifikate 1,0 Milliarden Euro. Nettoinvestition im Jahr 2012: Insgesamt 0,5 Milliarden Euro; ausländische ETFs 0,1 Milliarden Euro; sonstige ausländische Investmentzertifikate 0,4 Milliarden Euro.



Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Haushalte investieren vor allem in nachhaltige inländische Fonds

Grafik 7 mit dem Titel „Nettoinvestition privater Haushalte in nachhaltige Fonds“ ist eine zusammengesetzte Grafik aus einem gestapelten Balkendiagramm (untergliedert in Nettoinvestition in zertifizierte Fonds und Nettoinvestition in nicht-zertifizierte Fonds) sowie einer Liniengrafik mit zwei Linien (Jahreswachstumsrate zertifizierter Fonds und Jahreswachstumsrate nicht-zertifizierter Fonds). Die X-Achse zeigt den Betrachtungszeitraum zwischen 2019 und 2021, die linke Y-Achse die jährliche Nettoinvestition privater Haushalte in Milliarden Euro, und die rechte Y-Achse die Jahreswachstumsrate in Prozent. Die Werte für das Jahr 2021: Nettoinvestition insgesamt 5,6 Milliarden Euro; Nettoinvestition in zertifizierte Fonds 3,0 Milliarden Euro; Nettoinvestition in nicht-zertifizierte Fonds 2,6 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate zertifizierter Fonds 54,5%; Jahreswachstumsrate nicht-zertifizierter Fonds 5,6%. Die Werte für das Jahr 2020: Nettoinvestition insgesamt 2,3 Milliarden Euro; Nettoinvestition in zertifizierte Fonds 0,9 Milliarden Euro; Nettoinvestition in nicht-zertifizierte Fonds 1,4 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate zertifizierter Fonds 27,4%; Jahreswachstumsrate nicht-zertifizierter Fonds 3,2%. Die Werte für das Jahr 2019: Nettoinvestition insgesamt 1,8 Milliarden Euro; Nettoinvestition in zertifizierte Fonds 0,6 Milliarden Euro; Nettoinvestition in nicht-zertifizierte Fonds 1,2 Milliarden Euro; Jahreswachstumsrate zertifizierter Fonds 26,4%; Jahreswachstumsrate nicht-zertifizierter Fonds 3,1%.



Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Bei der Veranlagung in inländische ­Investmentzertifikate interessierten sich die privaten Haushalte insbesondere für nachhaltige Fonds. In Österreich ist bei ­nachhaltigen Investmentzertifikaten das UZ 49-Gütesiegel 22 von Bedeutung, welches von der Zertifizierungsstelle des Klimaschutzministeriums an besonders nachhaltige Finanzprodukte auf ­Basis von ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) vergeben werden kann.

Private Haushalte investierten im Jahr 2021 netto 3 Mrd EUR in inländische nachhaltige Investmentzertifikate, was mehr als der Hälfte (54%) aller Netto­investitionen in inländische Fonds (5,6 Mrd EUR) entsprach. Der Bestand nachhaltiger inländischer Investmentzertifikate, welcher von privaten Haushalten ­gehalten wird, erhöhte sich auf 9,8 Mrd EUR im Jahr 2021. Die hohe Dynamik der Veranlagungen privater Haushalte in zertifizierte Fonds zeigt sich insbesondere an der um Kurseffekte bereinigten Jahreswachstumsrate in Höhe von 54,5%, während die Jahreswachstumsrate der nicht-zertifizierten Fonds 2021 bei lediglich 5,6% lag. Aufgrund der dynamischen Entwicklung waren im Jahr 2021 bereits 16,5 % (9,8 Mrd EUR) aller von privaten Haushalten gehaltenen inländischen Investmentzertifikate (59,5 Mrd EUR) mit einem UZ 49-Gütesiegel zertifiziert, während dieser Anteil im Jahr 2019 lediglich 7 % betragen hatte.

Bau- und Wohnungswesen dominiert Kreditwachstum bei privaten Haushalten und bei Unternehmen

Grafik 8 stellt eine Doppelgrafik aus zwei Teilgrafiken dar. Die Grafik auf der linken Seite mit dem Titel „Kredite privater Haushalte in Österreich nach Verwendungszweck“ ist eine Liniengrafik mit vier Linien (Gesamt, Konsumkredite, Wohnbaukredite, Sonstige Kredite) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt das Jahreswachstum in Prozent auf einer Skala von minus 8 bis plus 8. Für die Kredite in Summe (mit Legendenname Gesamt) sowie die Wohnbaukredite werden relativ konstant steigende Wachstumsraten von 3,2% (Dezember 2016) auf 5,2% (im Dezember 2021) für die Kredite in Summe bzw. von 4,4% auf 6,9% für die Wohnbaukredite ausgewiesen. Die Wachstumsrate von Konsumkrediten fiel insbesondere zwischen September 2019 (2,8%) und Februar 2021 (minus 6,4%) sehr stark und stieg nun wieder auf 1% im Dezember 2021. Die Wachstumsrate von sonstigen Krediten schwankte im Rahmen zwischen minus 0,8% (Oktober 2017) und 3,1% (März 2019) und betrug im Dezember 2021 1,7%. Die Grafik auf der rechten Seite mit dem Titel „Kredite privater Haushalte in Österreich sowie im Euroraum“ ist eine Liniengrafik mit vier Linien (Österreich Gesamt, Österreich Wohnbau, Euroraum Gesamt, Euroraum Wohnbau) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt das Jahreswachstum in Prozent auf einer Skala von minus 8 bis plus 8. Für alle vier Zeitreihen sind dabei über den gesamten Zeitverlauf großteils steigende Wachstumsraten ausgewiesen. Die Werte stiegen dabei für Österreich von 3,2% (Dezember 2016) auf 5,2% (im Dezember 2021) für die Kredite in Summe bzw. von 4,4% auf 6,9% für die Wohnbaukredite sowie im Euroraum von 2% auf 4,2% für die Kredite in Summe bzw. von 2,7% auf 5,4% für die Wohnbaukredite.



Quelle der linken Teilgrafik: Oesterreichische Nationalbank.

Quelle der rechten Teilgrafik: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Wohnimmobilien stellen neben Bankeinlagen und Investmentzertifikaten einen großen Vermögensbestandteil des heimischen Haushaltssektors dar. 23 Diese ­werden oftmals kreditfinanziert und sind für einen großen Teil des von Banken vergebenen Kreditvolumens an private Haushalte verantwortlich. Betrachtet man die Kreditentwicklung privater Haushalte, so standen weiterhin Kredite für die Schaffung und Erhaltung von Wohnbau im Fokus. Das Kreditwachstum privater Haushalte in Höhe von 5,2% (Dezember 2021) wurde fast ausschließlich von Wohnbau­krediten (+6,9%) getrieben, während sich Konsum- bzw. sonstige Kredite ­privater Haushalte im Jahresvergleich mit 1,0% bzw. 1,7% nur schwach veränderten. Die Entwicklung des Kreditvolumens im Euroraum insgesamt (+4,2%) war durchaus mit jener in Österreich vergleichbar, wenn auch die Dynamik bei Wohnbaukrediten im Euroraum mit 5,4% etwas geringer ausgeprägt war. Konsumkredite bzw. ­sonstige Kredite wiesen im Euroraum Wachstumsraten in Höhe von 1,5% bzw. –0,5% auf.

Grafik 9 mit dem Titel „Kreditentwicklung bei nichtfinanziellen Unternehmen (Nettotransaktionen bzw. Jahreswachstum)“ ist eine zusammengesetzte Grafik aus einem gestapelten Balkendiagramm (Nettotransaktionen in die Branchen Wohnungswesen und Bau bzw. restliche Branchen) sowie einer Liniengrafik mit zwei Linien (Jahreswachstumsrate von Österreich bzw. dem Euroraum). Die X-Achse zeigt den quartalsweisen Betrachtungszeitraum zwischen März 2017 und Dezember 2021, die linke Y-Achse die Nettotransaktionen in Milliarden Euro, die rechte Y-Achse die Jahreswachstumsrate in Prozent. Die Jahreswachstumsrate Österreichs stieg dabei im Zeitverlauf von 1,7% (im März 2017) auf 7,3% (im September 2019), war dann wieder rückläufig auf 4,5% im September 2021 und betrug 8,5% im Dezember 2021. Die Jahreswachstumsrate des Euroraums war zwischen März 2017 (2,5%) und Dezember 2019 (3,2%) relativ konstant, stieg danach stark auf 7,1% (Juni, September, Dezember 2020), war dann wieder rückläufig auf 1,9% im Juni 2021 und betrug 4,3% im Dezember 2021. Die Nettotransaktionen waren in allen Perioden (mit Ausnahme von Dezember 2020) in Summe positiv und erreichten bei einem Mittelwert von 2,5 Milliarden Euro im Dezember 2021 einen Höchstwert von 6,9 Milliarden Euro. Über den gesamten Zeitraum betrug der Anteil der Nettotransaktionen aus dem Wohnungswesen und Bau rund 54% der gesamthaften Nettotransaktionen.



Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte auf das Kreditwachstum von nichtfinanziellen Unternehmen in Österreich insgesamt einen geringeren Einfluss als im Euroraum insgesamt. Am aktuellen Rand (Dezember 2021) lag das Kreditwachstum in Österreich mit 8,5% deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt von 4,3%. In Österreich leisteten zusätzlich alle Laufzeitenbänder einen positiven ­Beitrag zum Kreditwachstum nichtfinanzieller Unternehmen, wenngleich der größte Beitrag auf langfristige Kredite (+4,8 Prozentpunkte) mit einer Laufzeit von über fünf Jahren entfiel. Der Großteil des Kreditwachstums nichtfinanzieller Unternehmen kam ebenfalls aus dem Wohnbau im weitesten Sinne. Die größte Dynamik war hier in den Wirtschaftsbereichen Grundstücks- und Wohnungs­wesen bzw. Bau zu beobachten. Betrachtet man die Nettotransaktionen der beiden genannten ­Branchen im Jahr 2021, so lag deren Anteil bei über 57% an den ­gesamten Transaktionen des Unternehmenssektors. Der Ausbruch der COVID-19-Pandemie hatte auf das ­Kreditwachstum im Wohnbausegment bei ­Unternehmen kaum einen Einfluss.

Trotz historisch geringer Zinsaufschläge weiterhin hoher Anteil an variabel verzinsten Krediten

Grafik 10 mit dem Titel „Neugeschäftszinssätze von Wohnbaukrediten nach Zinsbindung“ ist eine Liniengrafik mit sechs Linien (Österreich Gesamt, Österreich Zinsbindung bis 1 Jahr, Österreich Zinsbindung über 10 Jahre, Euroraum Gesamt, Euroraum Zinsbindung bis 1 Jahr, Euroraum Zinsbindung über 10 Jahre) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2016 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt die Werte in Prozent auf einer Skala von 0,5 bis 2,5. Grundsätzlich ist für alle Zeitreihen über den Zeitverlauf eine rückläufige Entwicklung ausgewiesen, welche sich in den letzten Monaten jedoch abflachte. Die Werte betrugen im Dezember 2016 1,86% für Österreich gesamt, 1,77% für Österreich mit Zinsbindung bis 1 Jahr, 2,14% für Österreich mit Zinsbindung über 10 Jahre, 1,78% für den Euroraum gesamt, 1,77% für den Euroraum mit Zinsbindung bis 1 Jahr und 1,76% für den Euroraum mit Zinsbindung über 10 Jahre bzw. im Dezember 2021 1,23% für Österreich gesamt, 0,97 % für Österreich mit Zinsbindung bis 1 Jahr, 1,38% für Österreich mit Zinsbindung über 10 Jahre, 1,32% für den Euroraum gesamt, 1,34% für den Euroraum mit Zinsbindung bis 1 Jahr und 1,30% für den Euroraum mit Zinsbindung über 10 Jahre.



Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.
Grafik 11 mit dem Titel „Anteile langfristiger Zinsbindung im Wohnbaukredit-Neugeschäft“ ist eine Flächengrafik mit zwei Komponenten (anfängliche Zinsbindung über 10 Jahre für den Euroraum, anfängliche Zinsbindung über 10 Jahre für Österreich) mit dem Beobachtungszeitraum zwischen Dezember 2011 und Dezember 2021. Die X-Achse ist eine Zeitachse und die Y-Achse zeigt die Anteile in Prozent auf einer Skala von 0 bis 100. Die Anteile der ausgewiesenen Flächen (d.h. der Anteil der Wohnbaukredite mit anfänglicher Zinsbindung von über 10 Jahren am gesamten Wohnbaukreditneugeschäft) stiegen über den gesamten Zeitverlauf sowohl für Österreich als auch den Euroraum, wobei der Anteil im Euroraum schon im Dezember 2011 38% und im Dezember 2021 61% betrug, während er in Österreich im Dezember 2011 1% betrug und sich bis Dezember 2014 (2%) nur unwesentlich veränderte und erst seither stark anstieg (auf aktuell 50% im Dezember 2021).



Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Europäische Zentralbank.

Obwohl der Zinsaufschlag im Wohnbaukreditsegment des Haushaltssektors im Dezember 2021 auf einem Minimum von 41 Basispunkten (gemessen als Aufschlag von variabler bzw. kurzfristiger Zinsbindung bis zu einem Jahr zu langfristiger Zinsbindung von über zehn Jahren) verharrte, wurde in Österreich weiterhin ein großer Teil des Neugeschäfts mit variabler (bzw. nur kurzfristig fixierter) Ver­zinsung (derzeit 36%) abgeschlossen. Zwar ist der Anteil langfristiger Zins­bindung (über zehn Jahre) in Österreich mit 50% seit Mitte 2020 konstant höher als jener mit variabler Bindung. Allerdings lag Österreich damit im Euroraum-Vergleich weiterhin unter dem Durchschnitt von 60%.

13 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetär­statistiken, , .

15 Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Fonds, welche die Entwicklung eines bestimmten Referenzindex wie z. B. des DAX nachbilden.

16 Der Wert bezieht sich auf die gesamthaften täglich fälligen Einlagen, während es sich im Vergleich dazu bei den täglich fälligen Spareinlagen nur um jenen Teil an Einlagen handelt, der nicht dem Zahlungsverkehr, sondern der Anlage dient.

17 Die im internationalen Vergleich etwas höhere Verzinsung von täglich fälligen Einlagen bei österreichischen ­Banken ist zum Teil auch darauf zurückzuführen, dass im Inland ein hoher Anteil an Einlagen nicht unmittelbar übertragbar ist und somit von geringfügig besseren Zinskonditionen profitiert.

18 Es handelt sich hierbei jeweils um transaktionsbedingte Jahreswachstumsraten und somit um die um Umklassifikationen bzw. sonstige Effekte bereinigte Veränderung des Volumens.

19 Im Dezember 2021 machten Investmentzertifikate aus Luxemburg einen Marktanteil von 36,6% des Euroraums aus.

20 Entspricht einem Marktanteil an inländischen Investmentzertifikaten von 4,8%.

21 Exchange Traded Funds (ETF) sind börsengehandelte Fonds, welche die Entwicklung eines bestimmten Referenzindex wie z. B. des DAX nachbilden. Zum Stichtag Dezember 2021 existieren keine ETFs mit österreichischer ­Ansässigkeit.

23 Dies zeigt sich auch daran, dass im Rahmen des letzten Household Finance and Consumption Surveys (HFCS) 2017 rund 46% der heimischen Haushalte angaben, zumindest Teileigentümer des Hauptwohnsitzes zu sein, während etwa 16% eine diesbezügliche Kreditverschuldung mit Besicherung meldeten. https://hfcs.at/dam/jcr:6c798d62-f16a-4fc7-8555-9df9042fc836/hfcs-2017-austria-first-results.pdf .

Krieg in der Ukraine führt zu erhöhtem Liquiditätsbedarf bei österreichischen Unternehmen

Österreich-Ergebnisse der euroraumweiten Umfrage über das Kreditgeschäft vom April 2022 24

Gerald Hubmann 25

Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt laut den Umfrageergebnissen bereits seit dem zweiten Quartal 2021. Im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 zeigte sich diese Entwicklung besonders bei kurzfristigen Krediten. Für das zweite Quartal 2022 wird ein weiteres Anziehen der Kreditnachfrage erwartet. Den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass der Hauptgrund für den gestiegenen Liquiditätsbedarf der Unternehmen in den letzten beiden Quartalen in der Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln liegt.

Die Banken wurden auch zu den Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Kreditgeschäft befragt. Aufgrund der unsicheren Situation erwarten sie eine vorsichtigere Investitionstätigkeit der Unternehmen und dementsprechend dämpfende Effekte auf die Nachfrage nach lang­fristigen Krediten zur Investitionsfinanzierung. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur Finanzierung von Betriebsmitteln und Lagerhaltung soll jedoch verstärkt steigen. Die Folgen des Kriegs intensivieren die bereits bestehenden Lieferkettenprobleme sowie den Preisauftrieb bei Rohstoffen und Energie. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen auch, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen.

Angebotsseitig führt der Krieg zu genaueren Risikoanalysen durch die Banken, die eine verschärfte Angebotspolitik für Unternehmen bzw. Branchen, die von den Auswirkungen des Kriegs betroffen sind, zur Folge haben können. Teilweise kam es bereits im März zu dies­bezüglichen Verschärfungen. Über die gesamtwirtschaftlichen Folgen des Kriegs könnte sich eine generelle Verschärfung der Angebotspolitik der Banken ergeben.

Die Entwicklungen im Kreditgeschäft, die immer auch vor dem allgemeinen ­konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen sind, vollziehen sich derzeit in einem Umfeld großer wirtschaftlicher und geopolitischer Unsicherheiten (Krieg in der Ukraine, Lieferkettenprobleme, Preisschocks). Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) erwartet für 2022 ein Wachstum des realen BIP Österreichs von 3,5 % (Prognoseupdate der OeNB vom März 2022) nach einem realen Plus von 4,5 % im Jahr 2021. Abhängig vom Verlauf des Ukraine-Kriegs und seinen Auswirkungen kann sich aber ein deutlich schlechteres Szenario ergeben; die Abwärtsrisiken sind erheblich. Die jeweils aktuelle Wirtschaftsentwicklung kann zeitnah mit dem ­wöchentlichen BIP-Indikator der OeNB 26 verfolgt werden. Die reale österreichische Wirtschaftsleistung lag im März 2022 ungefähr auf dem Niveau, auf dem sie sich vor Ausbruch der COVID-19-Pandemie befunden hatte.

Kapitel 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, Kapitel 2 das Kreditgeschäft mit privaten Haushalten. Kapitel 3 hat die Refinanzierungs­situation der Banken zum Thema. In Kapitel 4 geht es um die Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems.

Detaillierte Umfrageergebnisse zu den einzelnen Quartalen seit dem Jahr 2018 sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen. Grafik 1 zeigt längerfristige Trends bei den Quartalsveränderungen hinsichtlich Kreditrichtlinien und Kreditnachfrage. Grafik 2 stellt die Entwicklung der Nachfrage nach Unternehmenskrediten und ihre Einflussfaktoren dar. Kasten 1 am Ende des Artikels enthält u. a. Erläuterungen zu ausgewählten Fachbegriffen.

1 Kurzfristiger Liquiditätsbedarf der Unternehmen steigt weiter

Im ersten Quartal 2022 kam es zu leichten angebotsseitigen Verschärfungen im Kreditgeschäft mit Unternehmen (Tabelle 1 und Grafik 1 27 ). Die Margen wurden etwas erhöht, nachdem sie 2021 aufgrund des Wettbewerbs am Kreditmarkt ­tendenziell rückläufig gewesen waren. Die Erhöhung der Margen im ersten ­Quartal 2022 begründeten die Banken hauptsächlich mit einer geänderten Risikoeinschätzung (betreffend allgemeine Wirtschaftslage, branchen- oder firmenspezifische Lage, Kreditwürdigkeit der Unternehmen).

Bei den Richtlinien für Unternehmenskredite ist es seit Anfang 2021 nur ­vereinzelt zu Verschärfungen gekommen, die ebenfalls vor allem mit der Risikoeinschätzung bzw. Wirtschaftslage begründet worden sind. Für das zweite Quartal 2022 erwarten die Banken jedoch auf breiter Basis Verschärfungen der Kreditrichtlinien.

Die Nachfrage nach Unternehmenskrediten steigt nun schon seit vier Quartalen in allen abgefragten Kategorien an – bei Unternehmen gesamt, kleinen und ­mittleren Unternehmen (KMU), großen Unternehmen, kurzfristigen Krediten (Laufzeit bis zu einem Jahr) und langfristigen Krediten (Laufzeit über ein Jahr). Im vierten Quartal 2021 und im ersten Quartal 2022 zeigte sich diese Entwicklung besonders bei kurzfristigen Krediten. Für das zweite Quartal 2022 erwartet die Mehrheit der an der Umfrage teilnehmenden Banken eine weiter steigende Kreditnachfrage, deren Schwerpunkt abermals bei den kurzfristigen Krediten liegen soll.

Den Umfrageergebnissen ist zu entnehmen, dass der Hauptgrund für den ­gestiegenen (kurzfristigen) Liquiditätsbedarf der Unternehmen in den letzten ­beiden Quartalen in der Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln liegt (Grafik 2). Die (langfristige) Finanzierung von Anlageinvestitionen spielte eine ­geringere Rolle für die Zunahme der Kreditnachfrage.

Tabelle 1: Kredite oder Kreditrahmen für Unternehmen  
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 bzw. 8 Banken
2018 2019 2020 2021 2022
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2
Kreditrichtlinien
Unternehmen gesamt 0 –1 0 0 –1 0 0 –1 –1 –1 –3 –3 0 0 –1 –1 –1 –4
Kredite an kleine und mittlere ­Unternehmen 0 –1 0 0 –1 0 0 –1 0 –1 –2 –2 –1 0 0 –1 –1 –4
Kredite an große Unternehmen 0 1 0 0 –1 0 0 –1 –1 –1 –3 –2 1 0 –1 –1 –1 –4
Kurzfristige Kredite
(Laufzeit bis zu einem Jahr)
0 0 0 0 0 1 0 –1 0 –1 –3 –2 0 0 0 0 –1 –4
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) 0 –1 0 0 –1 0 0 –1 –1 –1 –3 –3 0 0 –1 0 –1 –4
Kreditbedingungen insgesamt
Unternehmen gesamt 1 1 0 0 –1 1 1 2 –2 –3 –2 –2 –1 0 0 –1 –2 ..
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 1 –1 0 0 –1 0 1 1 –2 –2 –2 –2 –1 0 0 –1 –2 ..
Kredite an große Unternehmen 2 1 1 0 0 2 1 2 –1 –3 –2 –1 –1 0 0 –1 –1 ..
Margen für durchschnittliche Kredite
Unternehmen gesamt 3 3 1 0 1 2 4 3 –3 –3 –3 –1 2 1 2 1 –2 ..
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 1 2 0 0 1 2 4 2 –1 –2 –3 –1 2 1 2 0 –1 ..
Kredite an große Unternehmen 3 4 2 1 0 2 5 3 –3 –5 –3 0 3 1 2 1 –1 ..
Margen für risikoreichere Kredite
Unternehmen gesamt 0 0 –1 0 –1 0 0 1 –4 –6 –4 –3 –1 0 0 –1 –3 ..
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen –1 –1 –1 0 –1 0 0 0 –2 –4 –5 –3 –1 0 0 –1 –2 ..
Kredite an große Unternehmen 0 0 –1 0 –1 0 0 2 –4 –6 –4 –2 –1 0 0 0 –2 ..
Genehmigte Kreditanträge
Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen 0 0 –2 –1 –1 –1 –2 –1 0 0 –3 –1 0 0 –1 0 –1 ..
Kreditnachfrage
Unternehmen gesamt 4 5 2 3 –2 0 –1 1 5 6 2 –2 –1 3 2 3 2 5
Kredite an kleine und mittlere Unternehmen 3 3 1 3 –2 –1 –1 1 3 4 0 –3 –2 1 2 2 2 5
Kredite an große Unternehmen 2 5 3 3 –1 1 0 1 5 7 2 –2 –1 3 3 3 4 5
Kurzfristige Kredite
(Laufzeit bis zu einem Jahr)
2 3 0 2 0 2 1 1 6 5 1 –3 –2 2 0 4 3 6
Langfristige Kredite (Laufzeit über ein Jahr) 5 6 4 3 –1 –1 –1 2 1 6 2 –1 0 3 2 2 1 3
Quelle: OeNB.
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal.
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. Positiv = Lockerung von Richtlinien,
Bedingungen und Margen (geringere Margen), Anstieg der genehmigten Kreditanträge, Anstieg der Nachfrage; negativ = umgekehrte Entwicklungen.

Ergänzend wurden die Banken diesmal auch zu den erwarteten Auswirkungen des Ukraine-Kriegs auf das Kreditgeschäft befragt. In den Rückmeldungen wurde die Unsicherheit der Situation und die Abhängigkeit von den ungewissen gesamtwirtschaftlichen Folgen betont. 28

Aufgrund der Unsicherheit erwarten die Banken eine vorsichtigere Investitions­tätigkeit der Unternehmen bzw. eine Verschiebung von Investitionsprojekten und dementsprechend dämpfende Effekte auf die Nachfrage nach langfristigen Krediten zur Investitionsfinanzierung. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zur ­Finanzierung von Betriebsmitteln und Lagerhaltung soll jedoch verstärkt steigen. Die Auswirkungen des Kriegs verschärfen die bereits ­bestehenden Lieferkettenprobleme sowie den Preisauftrieb bei Rohstoffen und Energie. Die Lieferkettenprobleme veranlassen Unternehmen auch, vorsorglich ihre Lagerbestände aufzubauen.

Angebotsseitig führt der Krieg zu genaueren Risikoanalysen durch die Banken, die eine verschärfte Angebotspolitik für Unternehmen bzw. Branchen, die von den Auswirkungen des Kriegs betroffen sind, zur Folge haben können. Teilweise kam es bereits im März zu diesbezüglichen Verschärfungen. Wegen der gesamtwirtschaftlichen Konsequenzen des Kriegs könnte sich eine generelle Verschärfung der Angebotspolitik der Banken ergeben.

Den Angaben der Banken ist auch Positives zu entnehmen. Die aktuellen Schocks treffen eine Volkswirtschaft mit grundsätzlich großem Wachstumspotenzial, und es sind genügend Mittel für die Kreditvergabe vorhanden (siehe Kapitel 4, vorletzter Absatz zu den gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäften des Eurosystems). Wenn die Unternehmen die entsprechenden Voraussetzungen ­erfüllen, kann die Kreditwirtschaft einen erhöhten Liquiditätsbedarf bedienen – sowohl für kurzfristige Betriebsmittel- als auch für langfristige Investitionsfinanzierungen.

2 Weiterhin stabile Entwicklung im Privatkundengeschäft

Im Privatkundengeschäft (Wohnbaukredite, Konsum- und sonstige Kredite) ist es seit dem ersten Quartal 2021 kaum zu Änderungen gekommen (Tabelle 2 und Grafik 1). Vereinzelt meldeten Banken vor allem risikoinduzierte Verschärfungen ihrer Kreditrichtlinien und der Margen (i. e. höhere Margen) sowie geringfügige Nachfragesteigerungen. Im ersten Quartal 2022 konnte eine leicht erhöhte Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten verzeichnet werden.

Für das zweite Quartal 2022 erwarten die Banken jedoch etwas mehr an ­Änderung im Privatkundengeschäft. Die Nachfrage nach Konsum- und sonstigen Krediten soll abermals steigen, und die Richtlinien für Wohnbaukredite sollen verschärft werden. Letzteres dürfte mit Beschlüssen des Finanzmarktstabilitätsgremiums zur Begrenzung systemischer Risiken aus der privaten Wohnimmobilien­finanzierung in Zusammenhang stehen. 29

Tabelle 2: Kredite an private Haushalte  
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 7 Banken
2018 2019 2020 2021 2022
Wohnbaukredite Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2
Kreditrichtlinien 0 –2 –1 0 –2 –2 –1 –1 0 –2 –1 –1 0 1 –1 –1 –1 –3
Kreditbedingungen insgesamt 1 –2 0 0 0 0 0 –1 0 –1 –1 –1 0 0 0 0 0 ..
Margen für durchschnittliche Kredite 2 1 2 1 2 2 3 1 0 –2 0 –4 0 –1 0 0 0 ..
Margen für risikoreichere Kredite –1 –1 –1 0 0 0 0 0 –2 –3 –1 –2 –1 –1 –1 –1 0 ..
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen)
0 –2 0 0 –1 –1 0 0 0 0 0 0 0 0 –1 0 –1 ..
Kreditnachfrage 1 0 –1 –1 1 1 2 2 3 –1 2 0 1 1 1 0 0 –1
Konsumkredite und sonstige Kredite
Kreditrichtlinien 1 –1 0 –1 0 –2 –2 –1 0 –3 –2 –3 –1 –1 0 0 1 –1
Kreditbedingungen insgesamt 0 0 0 0 0 0 0 0 0 –1 –1 –2 0 0 0 0 0 ..
Margen für durchschnittliche Kredite 0 0 0 1 0 0 1 1 0 –1 –1 –1 0 1 0 –1 0 ..
Margen für risikoreichere Kredite 0 0 0 0 0 0 0 0 –2 –2 –1 –2 –1 –1 –1 –2 –1 ..
Genehmigte Kreditanträge
(Anteil bezogen auf das Gesamtvolumen)
1 0 0 0 0 1 –1 –1 0 –3 –3 –1 –1 –1 –2 0 0 ..
Kreditnachfrage –1 0 0 0 1 0 1 0 0 –4 –1 0 0 1 0 0 2 2
Quelle: OeNB.
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal.
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. Positiv = Lockerung von Richtlinien,
Bedingungen und Margen (geringere Margen), Anstieg der genehmigten Kreditanträge, Anstieg der Nachfrage; negativ = umgekehrte Entwicklungen.

Nach Ansicht der befragten Banken wird das Kreditgeschäft mit privaten ­Haushalten voraussichtlich geringer vom Krieg in der Ukraine betroffen sein als das Kreditgeschäft mit Unternehmen (siehe Kapitel 1). Ein wichtiger Kanal sind durch den Krieg verursachte Preisanstiege, die die finanziellen Möglichkeiten der Haushalte schwächen. Das könnte zu Verschärfungen der Angebotspolitik der ­Banken führen.

3 Verschlechterte Refinanzierungsbedingungen für Banken

Nach einer Phase mit laufenden Verbesserungen der allgemeinen Refinanzierungssituation der Banken (drittes Quartal 2020 bis viertes Quartal 2021) kam es im ersten Quartal 2022 zu Verschlechterungen. Insbesondere die Refinanzierungsbedingungen bei mittel- bis langfristigen Anleihen wurden von den befragten ­Banken negativer gesehen (Tabelle 3 30 ). Für das zweite Quartal 2022 erwarten die Banken ungünstigere Bedingungen am kurzfristigen Geldmarkt (Laufzeit über eine Woche). An den Kapitalmärkten ist seit Jahreswechsel ein Ansteigen der ­Anleiherenditen zu beobachten. Auch bei den Zinsen am unbesicherten Euro-Geldmarkt gibt es seit drei Monaten eine Aufwärtsbewegung, die bei längeren Fristigkeiten stärker ausfällt.

Tabelle 3: Zugang der Banken zu ausgewählten Refinanzierungsquellen  
Veränderung im jeweiligen Quartal,1 Ergebnisse für Österreich
Saldo aus positiven und negativen Antworten,2 Antworten von 8 Banken
2018 2019 2020 2021 2022
Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2
Retail-Refinanzierung
Kurzfristige Einlagen (bis zu einem Jahr) 3 0 0 1 1 3 0 0 –1 2 1 4 2 2 3 2 1 –1
Langfristige Einlagen (über ein Jahr) 2 –1 –2 –1 0 –1 –2 0 –4 0 0 3 3 1 0 0 0 –1
Unbesicherter Interbankengeldmarkt
Sehr kurzfristiger Geldmarkt
(bis zu einer Woche)
2 0 1 0 1 0 0 0 –1 –1 2 2 0 1 0 0 0 0
Kurzfristiger Geldmarkt (über eine Woche) 2 0 1 0 0 0 0 0 –5 –2 2 2 0 1 0 0 –1 –3
Großvolumige Schuldtitel
Kurzfristige Schuldtitel3 1 0 0 0 1 0 0 0 –1 –1 0 1 0 0 0 0 –1 0
Mittel- bis langfristige Schuldtitel 3 0 –1 –3 3 4 3 1 –4 –4 3 5 5 2 3 1 –4 1
Quelle: OeNB.
1 Die letzte Spalte enthält die Erwartungen der Banken für das angegebene nächste Quartal.
2 Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen der Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen. Positiv = Verbesserung, negativ = Verschlechterung.
3 Antworten von 3 bis 6 Banken.

4 Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems

Im Rahmen der Umfrage über das Kreditgeschäft werden die Banken halbjährlich zu den Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Thematisiert werden dabei die Wertpapierankaufprogramme, der negative Zinssatz der EZB-Einlagefazilität und die gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte.

Im letzten Halbjahr (viertes Quartal 2021 und erstes Quartal 2022) wirkten sich die Ankaufprogramme des Eurosystems gemäß den Umfrageergebnissen vor allem negativ auf das Zinsergebnis der Banken aus. Weiters hatten sie leicht positive Effekte auf die Finanzierungsbedingungen der Banken und führten in den Aktiva der österreichischen Banken zu einer leichten Bestandsreduktion von Staatsanleihen von Euroraumstaaten.

Der negative Zinssatz der EZB-Einlagefazilität stellt für die befragten Banken weiterhin eine Belastung ihrer Ertragslage bzw. ihres Zinsergebnisses dar. Das gilt sowohl im Rückblick auf das letzte Halbjahr (viertes Quartal 2021 und erstes Quartal 2022) als auch im Ausblick auf das nächste Halbjahr (zweites und drittes Quartal 2022). Die Banken begrüßen allerdings das zweistufige System der EZB für die Verzinsung von Überschussliquidität, durch das die Ertragsbelastung ­gedämpft wird. Der negative Zinssatz der EZB-Einlagefazilität übte im letzten Halbjahr einen weiteren Abwärtsdruck auf die Zinsen für Unternehmenskredite, für private Wohnbaukredite sowie für Einlagen von Unternehmen und privaten Haushalten aus, wobei die Zinsen für Einlagen von Unternehmen stärker betroffen waren als jene von privaten Haushalten. Das dürfte auch damit zusammenhängen, dass die Verrechnung von negativen Zinsen auf Spareinlagen von privaten Haushalten in Österreich aufgrund eines Urteils des Obersten Gerichtshofs untersagt ist.

Im Dezember 2021 wurde das zehnte und letzte Geschäft der dritten Reihe der gezielten längerfristigen Refinanzierungsgeschäfte des Eurosystem durchgeführt. Die befragten Banken beteiligten sich nur mehr in geringem Ausmaß daran. Insgesamt wurden diese mit attraktiven Bedingungen ausgestatteten Geschäfte aber sehr gut angenommen. Die Teilnahme an einzelnen Geschäften war stark. Für
die Banken ergaben sich dadurch durchwegs positive Auswirkungen auf ihre finanzielle Situation (betreffend Liquidität, Refinanzierungssituation, Profitabilität, ­Fähigkeit zur Erfüllung regulatorischer oder aufsichtlicher Anforderungen). Gemäß den Umfrageergebnissen haben die Banken die durch die Geschäfte erhaltenen Mittel vor allem für die Kreditvergabe an Unternehmen und private Haushalte verwendet – was dem erklärten Zweck dieser Geschäfte entspricht – sowie für die Liquiditätshaltung innerhalb des Eurosystems, wodurch diese Mittel prinzipiell für eine künftige Kreditvergabe zur Verfügung stehen.

Für weitere Informationen zu den Auswirkungen der unkonventionellen geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems auf das Kreditgeschäft wird auf frühere Berichte zur Umfrage verwiesen. 31

Grafik 1 zeigt die „Entwicklung der Kreditrichtlinien und der Kreditnachfrage“ in Österreich seit 2007 in acht Liniendiagrammen. Dabei werden Quartalsveränderungen als gleitender Durchschnitt des Nettoprozentsatzes der letzten vier Quartale dargestellt. Die Skala auf der y-Achse reicht jeweils von minus 100 bis plus 100. Positive Werte bezeichnen eine expansive Entwicklung (im Sinne einer Lockerung der Richtlinien und einem Anstieg der Nachfrage), negative Werte eine restriktive Entwicklung.

Der Nettoprozentsatz für die Richtlinien für Kredite an Unternehmen insgesamt war bis 2013 zumeist deutlich negativ. Es bildeten sich zwei ausgeprägte Kurventäler mit Minima von minus 65 Ende 2008 und minus 44 Anfang 2013. Danach schwankte der Nettoprozentsatz bis Anfang 2020 leicht um beziehungsweise unter der Nulllinie. Anschließend fiel er auf bis zu minus 25 im vierten Quartal 2020. Danach stieg er kontinuierlich bis auf minus 6 im vierten Quartal 2021. Im ersten Quartal 2022 lag er bei minus 9.

Der Nettoprozentsatz für die Kreditnachfrage von Unternehmen insgesamt fiel Mitte 2008 in den negativen Bereich und blieb dort bis Mitte 2016. Es bildeten sich drei ausgeprägte Kurventäler mit Minima von minus 40 im zweiten Quartal 2009, minus 45 im dritten Quartal 2012 und minus 25 im vierten Quartal 2014. Danach ist der Nettoprozentsatz fast durchgehend positiv. Zwei ausgeprägte Kurvengipfel mit Maxima von plus 47 Mitte 2018 und plus 44 im dritten Quartal 2020 charakterisieren die Entwicklung. Bis Mitte 2021 fiel der Nettoprozentsatz auf plus 6 und stieg dann auf plus 31 im ersten Quartal 2022.

Die Entwicklung von Richtlinien und Nachfrage in den vier Unterkategorien Kredite an kleine und mittlere Unternehmen, Kredite an große Unternehmen, kurzfristige Kredite sowie langfristige Kredite entspricht grob den Entwicklungen insgesamt; mit teilweise abweichender Intensität der Schwankungen. Insbesondere bei der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten zeigt sich die Entwicklung von 2010 bis Mitte 2019 weniger volatil als bei der Nachfrage insgesamt und bei jener nach langfristigen Krediten.

Die Entwicklung der Richtlinien bei Wohnbaukrediten sowie bei Konsumkrediten und sonstigen Krediten an private Haushalte zeigt zumeist keine ausgeprägten Schwankungen. Der Nettoprozentsatz liegt von 2007 bis zum ersten Quartal 2022 jeweils in einem Bereich von minimal minus 32 bis maximal plus 11. Seit Mitte 2018 ist er nicht mehr positiv.

Der Nettoprozentsatz der Nachfrage nach Wohnbaukrediten fiel im dritten Quartal 2008 in den negativen Bereich und blieb bis zum ersten Quartal 2011 negativ. Es bildete sich ein ausgeprägtes Kurvental mit einem Minimum von minus 55 im zweiten Quartal 2009. Danach war der Nettoprozentsatz stark schwankend, aber fast immer positiv mit Werten von bis zu plus 34 im zweiten Quartal 2013. Im ersten Quartal 2022 lag er bei plus 7.

Der Nettoprozentsatz der Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten entwickelte sich über weite Strecken ähnlich wie jener der Nachfrage nach Wohnbaukrediten, allerdings ab 2012 restriktiver. Die Bandbreite des Nettoprozentsatzes der Nachfrage nach Konsumkrediten und sonstigen Krediten reichte dabei zwischen 2012 und 2017 von einem Minimum von minus 20 bis zu einem Maximum von plus 25. Zwischen 2018 und 2021 schwankte er leicht um die Nulllinie, wobei er vom zweiten Quartal 2020 bis zum ersten Quartal 2021 mit Werten von bis zu minus 18 etwas nach unten ausbrach. Danach stieg er jedoch wieder und lag im ersten Quartal 2022 bei plus 11.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.
Grafik 2 zeigt die Entwicklung der Nachfrage nach Unternehmenskrediten in Österreich und ihre Einflussfaktoren seit 2017 als kombiniertes Diagramm aus einer Linie und gestapelten Säulen. Die Linie stellt die Nachfrage dar, wobei die dazugehörige Skala von minus 100 bis plus 100 auf der linken y-Achse abgebildet ist. Die gestapelten Säulen stellen die Faktoren der Nachfrage dar, wobei die dazugehörige Skala von minus 300 bis plus 300 auf der rechten y-Achse abgebildet ist. Die Quartalsveränderungen werden als Nettoprozentsatz dargestellt. Positive Werte bezeichnen eine expansive Entwicklung (im Sinne eines Anstiegs der Nachfrage), negative Werte eine restriktive Entwicklung.

Die Grafik veranschaulicht folgende Entwicklungen: 2017 und 2018 kam es zu einer Hochkonjunktur mit einer stark steigenden Kreditnachfrage. 2019 folgte eine abnehmende Konjunkturdynamik, und die Kreditnachfrage stieg nicht weiter an. Im Jahr darauf gab es einen hohen Bedarf an Überbrückungskrediten und Refinanzierungen infolge der COVID-19-Pandemie, wobei vor allem im zweiten Quartal 2020 ein deutlicher Rückgang der Nachfrage nach Investitionsfinanzierungen verzeichnet wurde. Seit dem zweiten Quartal 2021 nimmt die Kreditnachfrage wieder zu.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal ­jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende ­Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich. Seit der Umfrage für das erste Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen ­verwendet. Mit der Umfrage für das erste Quartal 2022 wurden einige der bestehenden ­Standardfragen erweitert.

Kreditrichtlinien sind die internen Kriterien (sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen), die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.

Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und ­Kreditnehmer geeinigt haben (z. B. Margen, Nebenkosten, Sicherheitserfordernisse usw.).

Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen ­zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum wird bei einer Verringerung der Margen von einer Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von einer Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der ­Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.

Der Saldo aus positiven und negativen Antworten errechnet sich aus der Anzahl der ­Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, ­Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.

Der Nettoprozentsatz ist der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn beispielsweise von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von +1 bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5 (⅛). In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.

Veröffentlichungshinweise: Der Artikel zur Umfrage über das Kreditgeschäft erscheint regelmäßig in der OeNB-Quartalspublikationsreihe „Statistiken – Daten und Analysen“ und wird vorab auf der OeNB-Website veröffentlicht. Dort finden sich auch weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen ( https://www.oenb.at/Geldpolitik/Erhebungen/­umfrage-ueber-das-kreditgeschaeft.html ). Euroraum-Ergebnisse veröffentlicht die EZB ( https://www.ecb.europa.eu/stats/ecb_surveys/bank_lending_survey/html/index.en.html ).

24 Das Eurosystem, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der ­Länder des Euroraums (in Österreich die OeNB), führt jedes Quartal eine Umfrage durch, um Informationen über Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten zu erheben. ­Befragt werden dabei leitende Kreditmanagerinnen und Kreditmanager großer Banken. Methodisch ist die Umfrage eine qualitative Erhebung. Die Antworten werden auf einer Ordinalskala erfasst. Die Fragen beziehen sich auf ­Veränderungen, auf deren Gründe und bei einigen Fragen auch auf erwartete zukünftige Veränderungen. Die ­diesem Bericht zugrunde liegende Umfrage wurde in der ersten Märzhälfte 2022 durchgeführt. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 6. April 2022.

25 Oesterreichische Nationalbank, Referat Konjunktur, .

27 Grafik 1 stellt die Entwicklungen anhand des gleitenden Durchschnitts der letzten vier Quartale dar, wodurch die Ergebnisse geglättet werden. Eventuell von der Beschreibung abweichende Einzelquartalszahlen stellen daher ­keinen inhaltlichen Widerspruch dar.

28 Der Krieg begann am 24. Februar 2022. Die Umfrage wurde in der ersten Märzhälfte 2022 durchgeführt.

29 Siehe die Presseaussendung zur 31. Sitzung (am 1. März 2022) des Finanzmarktstabilitätsgremiums: https://www.fmsg.at/publikationen/presseaussendungen/2022/31te-sitzung.html .

30 Einige Refinanzierungsmöglichkeiten, nach denen standardmäßig gefragt wird (Verbriefung von Krediten, außerbilanzielle Übertragung von Kreditrisiken), haben zuletzt für die an der Umfrage teilnehmenden Banken nur eine untergeordnete Rolle gespielt und sind nicht in der Tabelle enthalten.

31 Zuletzt wurde die Thematik im Bericht zur Umfrage vom Oktober 2021 behandelt: OeNB-Publikation
„Statistiken – Daten & Analysen Q4/21“, S. 37–48, https://www.oenb.at/Publikationen/Statistik/Statistiken---Daten-und-Analysen.html .

Entwicklung der Außenwirtschaft Österreichs im zweiten Jahr der COVID-19-Pandemie

Predrag Ćetković, Lisa Reitbrecht, Patricia Walter 32

Die mit der globalen COVID-19-Pandemie verbundenen wirtschaftlichen Einschränkungen haben erstmals seit 20 Jahren zu einem Leistungsbilanzdefizit Österreichs in Höhe von 2,1 Mrd EUR geführt. Der weiterhin stark beeinträchtigte Reiseverkehr war dafür ebenso entscheidend wie die durch gestiegene Energiepreise beeinflusste negative Güterbilanz. Österreichische Technologiedienstleistungen stießen im Ausland auf wachsende Nachfrage und lösten den massiv eingebrochenen Tourismus als wichtigste Exportbranche im Dienstleistungssektor vorerst ab. Im grenzüberschreitenden Kapitalverkehr bauten heimische Investoren ihre Forderungen in Form von Wertpapieren und Unternehmensbeteiligungen deutlich aus und profitierten gleichzeitig von hohen Bewertungsgewinnen. Der Aufbau dieser Forderungen hatte neben dem Leistungsbilanzdefizit einen bedeutenden Einfluss auf den Anstieg der mit dem Zahlungsverkehr in Verbindung stehenden Verpflichtungen, während staatliche Netto-Emissionen, im Gegensatz zum Vorjahr, in der Jahresbetrachtung kaum eine Rolle spielten.

1 Entwicklungen in der Leistungsbilanz

Österreichs Leistungsbilanzsaldo zeigte im Jahr 2021 in erster Berechnung mit –2,1 Mrd EUR bzw. –0,5% des BIP zum ersten Mal seit dem Jahr 2001 ein Defizit, da der Zuwachs der Importe jenen der Exporte überstieg (Grafik 1). Im Jahr 2020 war hingegen noch ein deutlicher Überschuss in Höhe von 7,2 Mrd EUR verzeichnet worden. Ausschlaggebend für das Leistungsbilanzdefizit 2021 waren im Vergleich zu den Vorjahren vor allem zwei Entwicklungen: Der Reiseverkehr ist infolge der COVID-19-Pandemie massiv eingebrochen – sein Überschuss schrumpfte mit 2,0 Mrd EUR im Vergleich zu den Vorjahren enorm. Bedingt durch verteuerte Energieimporte saldierte gleichzeitig die Güterbilanz 2021 erstmals seit 2013 negativ (–1,7 Mrd EUR), nachdem sie 2020 noch ein Plus von 3,0 Mrd EUR ergeben hatte. Unternehmensdienstleistungen sowie Vermögenseinkommen leisteten wie im Jahr zuvor einen positiven Beitrag zur Leistungsbilanz, während die Bilanz der sonstigen Einkommen (wie bspw. Erwerbseinkommen oder laufende Transferzahlungen) neuerlich ein Defizit ergab.

Während die Leistungsbilanz im Jahr 2020 einen Überschuss ergeben hatte, die Gesamtexporte und -importe aber stark eingebrochen waren, war im zweiten Jahr der Pandemie das Gegenteil der Fall: Österreichs Außenwirtschaft hat 2021 – abgesehen vom Reiseverkehr – einen deutlichen Aufschwung erfahren und die Handelsströme haben das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 bereits wieder erreicht bzw. sogar überschritten. Dies gilt insbesondere für den Güterhandel und den unternehmensbezogenen Dienstleistungshandel. Österreichs Reiseverkehrseinnahmen hingegen mussten 2021 gegenüber dem bereits schwachen Jahr 2020 weitere Einbußen von rund 25% hinnehmen. Insgesamt standen Exporte in Höhe von 260,2 Mrd EUR (+18% gegenüber 2020) Importen von 262,3 Mrd EUR (+23%) gegenüber. Die Gesamtimporte wuchsen etwas stärker als die Gesamtexporte, woraus sich das Defizit der Leistungsbilanz erklärt.

In Grafik 1 mit dem Titel „Österreichs Leistungsbilanzsaldo im historischen Vergleich“ ist der Leistungsbilanzsaldo im historischen Vergleich in Milliarden Euro bzw. in Prozent des BIP auf der y-Achse als Säulengrafik dargestellt. Der Leistungsbilanzsaldo gesamt ist in Datenpunkten in Milliarden Euro bzw. als Linie in % BIP auf der Sekundärachse dargestellt. Die Zeitspanne auf der x-Achse reicht vom Jahr 2001 bis 2020. Die Zusammensetzung des Saldos ist in den Komponenten Güter, Reiseverkehr, Dienstleistungen exkl. Reiseverkehr, Vermögenseinkommen und Sonstige Einkommen als gestapelte Säulen dargestellt. Mit minus 2,1 Milliarden Euro saldierte die Leistungsbilanz im Jahr 2021 negativ, dies war zuletzt 2001 der Fall mit minus 1,8 Milliarden Euro. Im ersten Jahr der Pandemie, also im Jahr 2020, gab es noch einen Leistungsbilanzüberschuss in Höhe von 7,2 Milliarden Euro. Der höchste Leistungsbilanzüberschuss wurde in dieser Zeitreihe 2008 vor der Wirtschafts- und Finanzkrise mit plus 13,2 Milliarden Euro erzielt. Der Saldo im Jahr 2021 setzte sich aus den positiven Salden aus dem Dienstleistungshandel und Vermögenseinkommen einerseits und den negativen Salden aus dem Güterhandel und grenzüberschreitenden sonstigen Einkommen zusammen. 

Quelle: Statistik Austria, Oesterreichische Nationalbank. 2021 vorläufige Daten.

1.1 Güter

Österreichs Güterhandel ergab 2021 ein Defizit von 1,7 Mrd EUR. Wie in Grafik 1 ersichtlich war dies zuletzt während bzw. nach der Wirtschafts- und Finanzkrise im Zeitraum zwischen 2009 und 2013 der Fall gewesen. Die Güterexporte beliefen sich 2021 auf 168,5 Mrd EUR (+22% gegenüber 2020), die Importe auf 170,2 Mrd EUR (+26%). Güterimporte entwickelten sich 2021 dynamischer als Güterexporte, wodurch sich der negative Gütersaldo ergibt. Dies ist einerseits vor dem Hintergrund des wirtschaftlichen Aufschwungs nach dem pandemiebedingten Einbruch 2020 und den damit einhergehenden Nachholeffekten zu sehen. Andererseits hatten Energiepreise, welche seit dem Sommer 2021 steigen, einen großen Einfluss auf die Güterbilanz 2021.

Außenhandel nach Warengruppen und der Einfluss von Mengen- und Preiseffekten

Die mit Abstand wichtigste Warengruppe der „Maschinen und Fahrzeuge“, die laut Außenhandelsstatistik für je rund ein Drittel der Güterein- und -ausfuhren verantwortlich ist, legte exportseitig um 13% und importseitig um 17% gegenüber dem Vorjahr zu (Grafik 2). In allen Gütergruppen konnten deutliche Zuwächse im Vergleich zum Vorjahr, aber auch gegenüber dem Jahr 2019 verzeichnet werden. Die Kategorie „Bearbeitete Waren“, welche zum Beispiel Metallwaren und Eisen- und Stahlprodukte beinhaltet, stellt die zweitwichtigste Warengruppe dar und konnte exportseitig um 23% und importseitig um 26% zulegen. Die Gruppe der „Chemischen Erzeugnisse“, welche z. B. medizinische und pharmazeutische Erzeugnisse beinhaltet, wurde im Jahr 2021 mit einem Zuwachs von +25% zur drittwichtigsten Importwarengruppe und überholte damit die „Sonstigen Fertigwaren“.

Bemerkenswert sind die hohen Zuwachsraten in den Kategorien „Erdöl und Erdgas“ 33 sowie „Rohstoffe“, die auf starke Preissteigerungen zurückzuführen sind. Erdöl- und Erdgasimporte stiegen im Jahr 2021 um insgesamt 66% im Vergleich zum Vorjahr. Unterteilt man diese Gesamtveränderung in Mengen- und Preiseffekt 34 , so ist zu erkennen, dass Österreich 2021 mengenmäßig sogar weniger importierte als im Jahr 2020 (Mengeneffekt 35 von –8%) jedoch die Importe von Erdöl und Erdgas einer massiven Teuerung unterliegen (Preiseffekt von +73%). Ein ähnliches Bild zeichnet sich bei den Importen und Exporten von Rohstoffen ab, bei welchen die Veränderung zum Vorjahr von rund 40% überwiegend durch Preissteigerungen bedingt ist. Positiv hervorzuheben ist, dass Zuwächse in den Exporten und Importen von Maschinen und Fahrzeugen zum Großteil auf eine gestiegene Absatzmenge zurückzuführen sind (der Mengeneffekt überwiegt demnach).

Grafik 2 mit dem Titel „Export- und Importwachstum nach Mengen- und Preiseffekt“ besteht aus 4 Teilgrafiken. In den oberen beiden Grafiken sind rechts die Warenexporte und links die Warenimporte in Milliarden Euro nach Warengruppen gegliedert für das Jahr 2020 und 2021 in Säulen sortiert nach Importvolumen dargestellt. Die dargestellten Warengruppen sind „Maschinen und Fahrzeuge“, „Bearbeitete Waren“ wie z. B. Stahl und Metallwaren, „Chemische Erzeugnisse“, „Sonstige Fertigwaren“, „Erdöl und Erdgas“, „Ernährung“ und „Rohstoffe“. In den unteren beiden Grafiken ist für jede Warengruppe für jeweils Exporte und Importe die Veränderung zum Vorjahr in Prozent als Datenpunkt und unterteilt in Mengeneffekt bzw. Preiseffekt als gestapelte Säulen dargestellt. Die höchste Gesamtveränderung zum Vorjahr in Prozent gab es sowohl import- als auch exportseitig bei der Warengruppe „Erdöl und Erdgas“. So sind die Importe von Erdöl und Erdgas im vergleich zum Vorjahr um 66% gestiegen, dieser Effekt setzt sich aus einem negativen Mengeneffekt von minus 8% und einem sehr hohen Preiseffekt von plus 73% zusammen. Bei den Exporten von Erdöl und Erdgas war die Entwicklung sehr ähnlich mit einem Zuwachs von 50%, geteilt in minus 3% Mengeneffekt und plus 53% Preiseffekt. Die Gesamtveränderungen der Exporte und Importe der anderen Warengruppen liegen im Bereich zwischen 5% und 26% wobei bei der Zusammensetzung die Preiseffekte bei den chemischen Erzeugnissen und bei den Rohstoffen deutlich überwiegen. Bei Maschinen und Fahrzeugen spielt der Preiseffekt nur eine kleine Rolle.

Quelle: Statistik Austria, Oesterreichische Nationalbank.
Internationale Produktionsketten gewinnen für die Güterbilanz an Bedeutung

Der klassische Außenhandel, also Ein- und Ausfuhren von Waren über die österreichische Grenze, macht nach wie vor den größten Teil des Handelsvolumens aus. Doch im Zeitalter der international vernetzten Produktion – Stichwort Globalisierung – trägt der Außenhandel nicht mehr alleine zur Wertschöpfung in Österreich bei. Gerade im Zuge der COVID-19-Pandemie hat der Einnahmenüberschuss Österreichs aus der Teilnahme an internationalen Produktionsketten deutlich zugenommen, um mehr als 3 Mrd EUR auf 7,7 Mrd EUR (Grafik 3). Darunter sind Zu- und Verkäufe von Gütern zur bzw. aus der Weiterverarbeitung im Ausland zu verstehen. Das hat den negativen Handelssaldo aus grenzüberschreitenden Warenströmen abgefedert. Dahinter steckt vor allem technisches Know-how, das in Österreich aufgebaut und im Zuge des Technologisierungs- und Digitalisierungsschubs, der in der Pandemie stattgefunden hat, verstärkt nachgefragt wird. Treibende Kraft sind multinationale Unternehmen, die in Österreich große Forschungs- und Produktionsstätten betreiben.

Aus aktueller Sicht ist zu erwarten, dass dieser Teil der Güterbilanz noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. International gibt es den Trend zur „factoryless goods production“, in der das technische oder digitale Know-how aus dem Inland stammt – zum Teil in Form digitaler Prototypen –, die in Produktionsnetzwerken in mehreren Ländern weiterverarbeitet und vertrieben werden. Ein „re-routing“ von ausgelagerter Produktion und von Vertrieb nach Österreich im Zuge der Pandemie bzw. der Friktionen in den Lieferketten kann (noch) nicht festgestellt werden. Möglich wäre auch eine Reallokation von Asien nicht nach Österreich, sondern in andere EU-Staaten, vor allem nach Ost- und Südosteuropa. Auch dafür fehlt bislang die Evidenz und die kriegerischen Auseinandersetzungen in der Ukraine könnten diese Entwicklung auch konterkarieren.

Zusätzlich zu den internationalen Produktionsketten berücksichtigt die Zahlungsbilanz auch den Transithandel im Güterverkehr. Das sind Zu- und Verkäufe von Gütern durch eine inländische Firma, die nicht nach Österreich kommen und durch keine produktive Tätigkeit im In- oder Ausland verändert werden. De facto handelt es sich hierbei um Handelsvermittlung, wobei die Handelsspanne die Wertschöpfung in Österreich darstellt.

Grafik 3 mit dem Titel „Zusammensetzung der Güterbilanz“ ist ein gestapeltes Säulendiagramm – die dargestellte Einheit sind „Salden in Milliarden Euro“. Verglichen werden die Komponenten der Güterbilanz für die Jahre 2019 und 2021. Sie setzen sich zusammen aus grenzüberschreitendem Warenverkehr, Transithandel, internationalen Produktionsketten, EU-bezogenen Transaktionen und sonstigen Transaktionen. Zwischen 2019 und 2021 stieg der Nettoerlös aus internationalen Produktionsketten von rund 4,5 Milliarden Euro auf 7,7 Milliarden Euro, der Handelsüberschuss aus Transithandel von rund 4,1 Milliarden Euro auf 5 Milliarden Euro. Das Defizit aus grenzüberschreitendem Warenverkehr wuchs von rund minus 4,7 Milliarden Euro auf minus 14,3 Milliarden Euro. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria. Die Daten zu 2019 sind revidiert, jene zu 2021 vorläufig.

Warenverkehr gemäß Außenhandelsstatistik versus Güter gemäß Zahlungsbilanz 36

Die Außenhandelsstatistik stellt Ein- und Ausfuhren von Waren dar, wenn ein physischer Grenzübertritt der Ware erfolgt. Das Ziel der Zahlungsbilanz ist hingegen die Messung von Wertschöpfung im Inland und deshalb ist nicht der physische Grenzübertritt, sondern der ökonomische Eigentumsübergang von Gütern für die Darstellung ausschlaggebend. Aufgrund dieses Unterschieds muss die Außenhandelsstatistik für Zwecke der Zahlungsbilanz ergänzt bzw. korrigiert werden. Ein Beispiel dafür ist der Warenverkehr ohne Grenzübertritt, bei dem ein Eigentumsübergang zwischen Inland und Ausland stattfindet, aber die Güter die österreichische Grenze nicht passieren.

Internationale Produktionsketten im Rahmen der Globalisierung bedeuten idealtypisch, dass inländische Firmen Materialen im Ausland erwerben, sie im Ausland in Lohnarbeit verarbeiten und von dort an Kundinnen bzw. Kunden vertreiben. In der Zahlungsbilanz und analog in der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zur Ermittlung des Bruttoinlandsprodukts wird die Außenhandelsstatistik um den Teil der Waren, die im Ausland erworben und abgesetzt werden, ergänzt. Die Aufwendungen der inländischen Firma für die beauftragte Lohnarbeit finden in der Dienstleistungsbilanz ihren Niederschlag.

Regionalbetrachtung des Güterhandels im Zeitverlauf

Mehr als die Hälfte des österreichischen Güterhandels findet mit Ländern aus dem Euroraum statt, rund ein Drittel geht dabei auf Deutschland zurück. Die wichtigsten Handelspartner für den Güterexport sind nach Deutschland mit einem Exportvolumen von 47,6 Mrd EUR die USA (15,2 Mrd EUR), Italien (10,8 Mrd EUR), die Schweiz (6,6 Mrd EUR) und Frankreich (5,8 Mrd EUR). Bei den Güterimporten folgt 2021 nach Deutschland (56,6 Mrd EUR) an zweiter Stelle bereits China mit Güterimporten im Wert von 11,9 Mrd EUR, und noch vor Italien, welches im Güterimport-Ranking mit 11,2 Mrd EUR an dritter Stelle steht. Auf den nächsten Rängen folgen importseitig die Schweiz (8,0 Mrd EUR) und Tschechien (7,4 Mrd EUR).

Betrachtet man die Zusammensetzung des Gütersaldos nach Handelspartnern (Grafik 4) so können folgende Beobachtungen gemacht werden: Über die dargestellte Zeitreihe von 2001 bis 2021 lieferten Deutschland und China durchwegs negative Beiträge zum Gütersaldo, während im Handel mit den USA, der CESEE-Region 37 , Großbritannien und der übrigen Welt Überschüsse erzielt werden. Im Zeitverlauf ist zu erkennen, dass einerseits die Überschüsse durch den Handel mit der CESEE-Region (exklusive Russland) seit 2007 stetig abnehmen und andererseits Nettoexporte aus dem Handel mit den USA stetig zunehmen, die 2021 bereits 9,2 Mrd EUR ausmachten. Weiters ist zu erkennen, dass das Güterdefizit gegenüber China in den letzten zehn Jahren laufend zugenommen hat und mit –7,2 Mrd EUR 2021 annähernd so groß ist wie jenes gegenüber Deutschland mit –8,9 Mrd EUR. Wie in den obigen Ausführungen dargelegt, waren 2021 vor allem die Importe von Erdöl und Erdgas von enormen Preissteigerungen betroffen. Da 87% von Österreichs Wareimporten aus Russland auf die Warengruppe „Brennstoffe und Energie“ zurückgehen, liegt es somit nahe, dass Österreichs Gütersaldo gegenüber Russland 2021 deutlich negativer ausfiel als in den Jahren zuvor.

In Grafik 4 mit dem Titel „Regionalaufteilung des Güterhandels“ ist der Gütersaldo über eine Zeitreihe von 2001 bis 2021 dargestellt. Der gesamte Gütersaldo ist als Line dargestellt und die Zusammensetzung nach Regionalkomponenten sind als gestapelte Säulen dargestellt und zeigen die wichtigsten Handelspartner für den Güterhandel Österreichs: Deutschland, die vereinigten Staaten von Amerika, China, Großbritannien, Russland und die Ländergruppe CESEE, also zentral-, süd- und südosteuropäische Länder exklusive Russland. Alle anderen Länder sind als „übrige Welt“ dargestellt. Der Gütersaldo war im Jahr 2021 mit 1,7 Milliarden Euro negativ. Dies war zuletzt in den Jahren von 2009 bis 2013 der Fall. Ein Handelsdefizit im Güterverkehr erwirtschaftet Österreich seit über 20 Jahren mit Deutschland und China, wobei letzteres in den vergangenen Jahren deutlich gewachsen ist (von minus 2,3 Milliarden Euro 2010 auf minus 7,3 Milliarden Euro 2021). Positive Nettoexporte hingegen zeigt die Güterbilanz gegenüber den Vereinigten Staaten von Amerika, Großbritannien und der den zentral-, süd- und südosteuropäischen Ländern exklusive Russland. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria. Die Daten zu 2019 sind revidiert, jene zu 2021 vorläufig.

1.2 Dienstleistungen

Technologie wird zur wichtigsten Dienstleistung

Insgesamt sanken die Erlöse aus dem Dienstleistungsverkehr zwischen 2019 und 2021 um rund 13% auf 59,4 Mrd EUR. Per saldo, unter Berücksichtigung der Importaufwendungen, betrug der Einnahmenüberschuss Österreichs aus allen Dienstleistungen in Summe 2,7 Mrd EUR oder 0,7% des BIP. Das ist um ein Vielfaches weniger als im Jahr 2019 (9,3 Mrd EUR bzw. 3,2% des BIP). Damit konnte der Dienstleistungsverkehr nicht mehr dazu beitragen, das Einkommensdefizit und das Handelsdefizit im Güterverkehr auszugleichen, wodurch die gesamte Leistungsbilanz mit dem Ausland in ein Minus kippte.

Strukturell ist im Zuge der COVID-19-Pandemie nicht nur im Güterhandel eine Verschiebung der Nachfrage in Richtung technologischem Fortschritt zu beobachten, sondern auch im Dienstleistungsverkehr (Grafik 5). Die Tourismusbranche, der klassische Anker der österreichischen Leistungsbilanz, hat in Folge der Eindämmungsmaßnahmen der Pandemie massiv an Auslandseinnahmen eingebüßt. Auch der Transport, der bislang zweitwichtigste Dienstleistungssektor Österreichs, konnte sich zwar von den unmittelbaren Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, wie Grenz- und Betriebsschließungen erholen, war aber weiterhin von Rückgängen im Personentransport, Unterbrechungen von Lieferketten und gestiegenen Spritpreisen betroffen. Im Gegensatz dazu erlebte der Technologiesektor einen weiteren Nachfrageschub und profitierte vom gestiegenen Digitalisierungsbedarf und von der Nachfrage im mittleren und hohen industriellen Technologiesektor. Die Auslandserlöse wuchsen im Vergleich zu 2019 um rund 14% auf 17,7 Mrd EUR. Die Technologie löste damit Reiseverkehr und Transport als wichtigste Dienstleistungssektoren Österreichs ab. Treibende Kraft waren technische Ingenieursleistungen und die IT-Branche.

Grafik 5 mit dem Titel „Zusammensetzung der Dienstleistungsexporte“ ist ein Säulendiagramm, das auf 100% gestapelt wird.  Verglichen werden die Jahre 2019 und 2021. Die Dienstleistungsexporte werden in Technologie, Transport, Reiseverkehr, Finanzwesen, Produktion und Sonstiges gegliedert. Im Jahr 2019 hatte der Reiseverkehr einen Anteil an den gesamten Dienstleistungserlösen von 30%, die Technologie von 23%. Im Jahr 2021 betrug der Anteil der Technologie 30%, jener des Reiseverkehrs ist auf 15% gefallen. Der Transport nahm von 23% auf 27% zu. 

Quelle: Oesterreichische Nationalbank, Statistik Austria. Die Daten zu 2019 sind revidiert, jene zu 2021 vorläufig.
Deutschland beweist sich als Tourismusanker

Die Welttourismusorganisation geht für das Jahr 2021 weltweit von rund 415 Millionen touristischen Ankünften zu Übernachtungszwecken im Ausland aus. Obwohl damit das historische Tief im ersten Jahr der COVID-19-Pandemie (2020) aufgrund der Verringerung von Reisebeschränkungen im Zuge steigender Impfraten und koordinierter Zertifizierungen leicht überschritten worden sein dürfte (+4%), lag die Zahl der internationalen Ankünfte noch weit, nämlich um mehr als 70%, unter dem Niveau vor Ausbruch der Pandemie. In Österreich betrug die Zahl der Ankünfte ausländischer Touristinnen und Touristen in heimischen Beherbergungsbetrieben 12,2 Millionen. Damit wurde das außerordentlich niedrige Niveau des Jahres davor noch um fast 3 Millionen oder knapp 20% unterschritten. Im Vergleich zur Situation vor Ausbruch der Pandemie im Jahr 2019, in dem ein Allzeithoch von rund 31,9 Millionen ausländischer Ankünfte in Österreich verzeichnet worden war, ist die Entwicklung zwar dramatisch (rund –62%), wurde aber im internationalen Vergleich hauptsächlich durch deutsche Touristinnen und Touristen abgefedert.

Umgelegt auf die Zahl der Übernachtungen in Österreich belief sich der Tourismus von Ausländerinnen und Ausländern im Jahr 2021 auf knapp 50 Millionen. Das bedeutet einen weiteren Verlust an Nächtigungszahlen im Vergleich zu 2020 um rund ein Viertel bzw. im Vergleich zum Spitzenwert vor der Pandemie um mehr als die Hälfte. Der Herkunftsmarkt Deutschland hat in der Pandemie seine Vorrangstellung innerhalb der Auslandsmärkte um rund 14 Prozentpunkte auf 64% noch ausgeweitet, während alle übrigen Herkunftsmärkte an Bedeutung verloren haben. Die regionale Diversifikation, die langfristig im österreichischen Tourismus stattgefunden hat, wurde damit vorläufig revidiert, die Konzentration auf den deutschen Herkunftsmarkt wieder auf ein Niveau von Beginn der 2000er-Jahre erhöht. Dabei haben deutsche Gäste die Auswirkungen der Pandemie für den heimischen Tourismus abgefedert, da ihre Nächtigungszahlen unterdurchschnittlich, nämlich um weniger als die Hälfte zurückgegangen sind (Grafik 6). Das heißt, es kam das traditionelle Muster des österreichischen Tourismus, in Krisenzeiten von der Nähe zum deutschen Markt zu profitieren, deutlich zum Tragen. Zum Vergleich: Die Nächtigungen aus den beiden anderen Hauptmärkten (die Niederlande und die Schweiz) gingen um jeweils knapp 60% zurück. Die größten Einbußen gab es aus den Überseemärkten, die für den österreichischen Tourismus in der Pandemie – durch Grenzschließungen, Reisebeschränkungen und den Ausfall von Linienflügen – fast vollständig ausgefallen sind, darunter China und Japan, etwas gedämpfter die USA.

Grafik 6 mit dem Titel „Entwicklung der Marktanteile im Tourismus“ ist ein gruppiertes Säulendiagramm. Verglichen wird die Veränderung der Marktanteile in Prozentpunkten zwischen 1986 und 2019 sowie zwischen 2019 und 2021. Dargestellt sind die Werte für acht Länder bzw. Regionen: Deutschland, übrige Nachbarstaaten, übrige EU-Oststaaten, übrige EU, GUS (also: Gemeinschaft Unabhängiger Staaten), USA und Kanada, China und Japan, sonstige Länder. Zwischen 1986 und 2019 sank der Marktanteil Deutschlands um 15,4 Prozentpunkte. Zwischen 2019 und 2021 nahm der Marktanteil Deutschlands um 13,9 Prozentpunkte zu, während die Marktanteile aller übrigen Länder bzw. Regionen zurückgegangen sind. 

Quelle: Statistik Austria.

Die Entwicklung der Einnahmen aus dem Reiseverkehr im Jahr 2021 wurde durch eine Vielzahl von Einflussfaktoren bestimmt. Zu diesen zählt die faktische Möglichkeit, für Nächtigungen nach Österreich zu kommen, unterteilt nach Urlaubsreisen bzw. Geschäftsreisen. Des Weiteren war die Aufenthaltsdauer von Belang, die im Jahr 2021 im langfristigen Vergleich hoch war – entweder weil es sich um Geschäftsreisen handelte, wozu auch notwendige längere Aufenthalte aufgrund der Ausreisebestimmungen in andere Länder zählten, oder weil eine Verlegung des Haupturlaubs nach Österreich erfolgte. Hinzu kommt die Preisentwicklung in den Bereichen Beherbergung und Gastronomie. Insgesamt ist die Inflationsrate in Österreich im Jahr 2021 auf den höchsten Wert seit zehn Jahren gestiegen. Der drittstärkste Preistreiber waren Restaurants und Hotels, hauptsächlich aufgrund von teureren Bewirtungsdienstleistungen. Schließlich ist auch die Entwicklung der Herkunftsmärkte von Bedeutung. Diese unterscheiden sich in ihrer Präferenz für Aufenthalte in der Stadt oder auf dem Land und in ihrem durchschnittlichen Ausgabeverhalten. So kommen deutsche Touristinnen und Touristen traditionell nur in vergleichsweise geringem Ausmaß für Städtereisen nach Österreich, und auch der Anteil ihrer Übernachtungen im 4- bzw. 5-Sterne-Segment der Beherbergungsbetriebe – als Indikator für das Ausgabeverhalten – fällt im Vergleich zu anderen Ländern unterproportional aus. Am bedeutendsten ist der Städtetourismus sowie die gehobene Hotellerie für Überseemärkte, die in der Pandemie zu einem großen Teil ausgefallen sind. Unter diesen Rahmenbedingungen beliefen sich die Gesamteinnahmen aus dem Reiseverkehr im Jahr 2021 laut erster Berechnung auf 8,8 Mrd EUR oder 2,2% des BIP. Das ist auch im Vergleich zum ersten Jahr der Pandemie (2020) ein nomineller Verlust von 3,4 Mrd EUR bzw. im Vergleich zu 2019 ein Rückgang von 11,7 Mrd EUR oder fast 60% und somit ein historischer Tiefpunkt des Beitrags zur Wertschöpfung im Inland.

Die Nachfrage der Österreicherinnen und Österreicher nach Reisen ins Ausland ist im Jahr 2021 deutlich angesprungen. Wurde die Reisetätigkeit im ersten Jahr der Pandemie stark eingeschränkt – laut Statistik Austria gab es um rund zwei Drittel weniger Urlaubsreisen ins Ausland als noch 2019 – verbrachten die Österreicherinnen und Österreicher vor allem ihren Sommerurlaub zur Hälfte im Ausland. Die Zahl der Auslandsreisen im dritten Quartal wurde damit mehr als verdoppelt und übertraf auch jene des Jahres 2019. Die Reisedestinationen lagen hauptsächlich in Europa bzw. in Nachbarländern, Fernreisen gab es noch kaum. In Summe beliefen sich die Reiseverkehrsausgaben der Österreicherinnen und Österreicher im Jahr 2021 nach ersten Informationen auf 6,8 Mrd EUR, was einen Anstieg gegenüber dem Jahr 2020 um fast drei Viertel bedeutet. Im Vergleich zum Jahr 2019 waren die Ausgaben aber noch gedämpft und fielen um rund ein Drittel geringer aus. Per saldo fiel der Einnahmenüberschuss aus dem Reiseverkehr, den Österreich als Tourismusland traditionell verzeichnet und der die wesentliche Stütze der Leistungsbilanz mit dem Ausland ist, auf ein historisches Tief von knapp 2 Mrd EUR oder 0,5% des BIP. Zum Vergleich: Im Jahr 2019 hatte der Einnahmensaldo rund 10 Mrd EUR betragen bzw. 2,5% des BIP.

1.3 Grenzüberschreitende Einkommen

Die in der Leistungsbilanz dargestellten grenzüberschreitenden Einkommen umfassen Primär 38 - und Sekundäreinkommen 39 – diese haben in Summe über den Zeitverlauf betrachtet einen negativen Beitrag zum Leistungsbilanzsaldo.

In der detaillierten Betrachtung verhalten sich die jeweiligen Einkommenskomponenten jedoch heterogen. So war 2021 der Saldo aus gezahlten und erhaltenen Primäreinkommen (–0,4 Mrd) beinahe ausgeglichen, da der positive Saldo der Vermögenseinkommen von +1,7 Mrd EUR dem negativen Saldo der Arbeitnehmerentgelte von –2,5 Mrd EUR entgegensteht. Zusammen mit dem Saldo der sonstigen Primäreinkommen von +0,4 Mrd EUR ergibt sich der insgesamt gering negative Saldo der Primäreinkommen von –0,4 Mrd EUR. Insgesamt standen 25,3 Mrd EUR erhaltener Primäreinkommen 25,7 Mrd EUR gezahlten Primäreinkommen gegenüber. Das Vermögenseinkommen, welches österreichische Investoren und Anleger aus Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Krediten und Einlagen lukrieren bzw. zahlen, macht dabei mit 21,7 Mrd EUR erhaltenen Vermögenseinkommen und 20,0 Mrd EUR gezahlten Vermögenseinkommen den größten Teil aus. Erhaltene Arbeitnehmerentgelte belaufen sich 2021 auf 2,4 Mrd EUR und das an ausländische Beschäftigte gezahlte Einkommen beträgt 4,9 Mrd EUR und setzt damit seinen steigenden Trend weiter fort.

Die grenzüberschreitenden Sekundäreinkommen, welche öffentliche sowie private laufende Transfers umfassen, saldierten im Jahr 2021 mit –2,7 Mrd EUR erneut negativ. Es standen erhaltene Sekundäreinkommen in Höhe von 7 Mrd EUR (+19% gegenüber dem Vorjahr) bezahlten Sekundäreinkommen in Höhe von 9,7 Mrd EUR (+6%) gegenüber. Erstere inkludieren 2021 unter anderem erstmalig erhaltene Zahlungen im Rahmen der RRF (Recovery and Resilience Facility), einem Aufbau- und Resilienzplan der Europäischen Union zu Abfederung der wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen der Corona-Pandemie. Ausschlaggebend für den Negativsaldo waren aber vor allem öffentliche Transfers an die Europäische Union (Mehrwertsteuer bzw. BNE 40 -Zahlungen).

2 Entwicklungen in der Kapitalbilanz und der Internationalen Vermögensposition

Die Kapitalbilanz wies 2021 bis auf das erste Quartal immer ein Defizit auf (Grafik 7, Panel links unten). Über das Gesamtjahr betrachtet betrug der Saldo –4,3 Mrd EUR. Ein bedeutender Einflussfaktor für diesen negativen Wert war ein hoher Anstieg bei den Verbindlichkeiten der Sonstigen Investitionen im ersten Halbjahr (Grafik 7, Panel rechts oben). Auf der Seite der Forderungen (Grafik 7, Panel links oben) ist ein Anstieg der Direkt- und Portfolioinvestitionen über die meisten Quartale hinweg zu erkennen. Die Währungsreserven der OeNB erhöhten sich im dritten Quartal um einen Wert von rund 4,6 Mrd EUR, hauptsächlich bedingt durch die Aufstockung der Sonderziehungsrechte. Insgesamt zeigt sich für 2021 ein geringerer Ausschlag der positiv und negativ wirkenden Elemente der Kapitalbilanz als im Jahr davor, was auf eine gewisse Beruhigung der pandemiebedingten Effekte hinweist.

Grafik 7 mit dem Titel „Kapitalbilanz und Internationale Vermögensposition“ besteht aus vier Säulendiagrammen. Die ersten beiden Diagramme zeigen forderungs- und verbindlichkeitsseitige Transaktionen der Kapitalbilanz. Die erfasste Zeitperiode läuft für beide Diagramme vom ersten Quartal 2020 bis zum vierten Quartal 2021, während die y-Achse die Bandbreite von minus 30 Milliarden Euro bis plus 30 Milliarden Euro umfasst. Die Säulen sind nach den funktionalen Kategorien Direktinvestitionen, Portfolioinvestitionen, Finanzderivate, Sonstige Investitionen und Währungsreserven gegliedert. Über das Jahr 2021 sind Forderungen in Form von Direktinvestitionen und Portfolioinvestitionen gestiegen, während es bei den Verbindlichkeiten einen Anstieg der Sonstigen Investitionen gab.

Das dritte Diagramm enthält die Gliederung der Netto-Bestandsveränderung als Kombination aus Säulendiagramm und Punktdiagramm. Die Säulen beinhalten neben den Salden aus Forderungen und Verbindlichkeiten der einzelnen funktionalen Kategorien auch die Bewertungseffekte pro Kategorie sowie sonstige Änderungen. Zusätzlich zu den Säulen gibt es für jede Periode auch Punkte für die Kapitalbilanz und die Netto-Bestandsveränderung. Das Diagramm beinhaltet auf der x-Achse die Zeitperiode vom ersten Quartal 2020 bis zum vierten Quartal 2021 und hat zwei y-Achsen. Die linke y-Achse geht von minus 30 Milliarden Euro bis plus 30 Milliarden Euro und gilt für die Säulen, während die rechte y-Achse für die Punkte gilt und Werte zwischen minus 18 Milliarden Euro und plus 18 Milliarden Euro enthält. 2021 war die Kapitalbilanz zumeist negativ und betrug in Summe über die Quartale minus 4,3 Milliarden Euro. Die Netto-Bewertungseffekte waren vor allem bei Portfolio-Investitionen stark positiv.

Das vierte Diagramm zeigt eine Kombination aus Säulendiagramm und Punktdiagramm für die Internationale Vermögensposition. Die Säulen unterteilen sich in die funktionalen Kategorien, wobei positive Werte die Forderungen darstellen, und negative die Verbindlichkeiten. Der erfasste Zeitraum ist vom ersten Quartal 2020 bis zum vierten Quartal 2021. Es gibt zwei y-Achsen. Eine bezieht sich auf die Säulen und umfasst Werte zwischen minus 1 Milliarde Euro und plus 1 Milliarde Euro. Die andere y-Achse bezieht sich auf die Punkte des Netto-Vermögensbestands und geht von Null Milliarden Euro bis plus 80 Milliarden Euro. Trotz der negativen Kapitalbilanz gab es 2021 einen starken Anstieg beim Netto-Auslandsvermögen, weitgehend bedingt durch Bewertungseffekte.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Neben den erwähnten Transaktionen zeigt sich auch, dass die Bewertungseffekte in Form von Preis- und Wechselkurs-Veränderungen 2021 stark gewirkt haben (Grafik 7, Panel links unten). Am stärksten beeinflussen diese den Wert des Netto-Wertpapierbestands, während sie bei den Sonstigen Investitionen, aufgrund deren wertstabiler Struktur, vernachlässigbar sind. Die Bewertungseffekte bei den Wertpapieren waren fast über das ganze Jahr deutlich positiv, wobei vor allem der starke Effekt im ersten Quartal zu einem hohen Anstieg des Netto-Auslandsvermögens führte, wie auch aus Grafik 7 (Panel rechts unten) gut ersichtlich ist. Im Vergleich dazu ist zu erkennen, dass es 2020 unmittelbar nach Ausbruch der Pandemie im ersten Quartal Bewertungsverluste gab, die in Folge durch positive Effekte wieder korrigiert wurden, sodass diese in der Jahresbetrachtung eine geringe Rolle spielen. Der signifikante Rückgang im Saldo der Internationalen Vermögensposition im dritten Quartal 2020 ist auf Unternehmensabwanderungen zurückzuführen (sichtbar auch in Grafik 7, Panel links unten, unter „Sonstiges“).

2.1 Portfolioinvestitionen

Ein näherer Blick auf die Portfolioinvestitionen zeigt, dass ausländische Aktien über das ganze Jahr 2021 und Investmentfondszertifikate über die ersten drei Quartale angeschafft wurden (Grafik 8). Diese Entwicklungen zeigen auch eine Fortsetzung der Bewegungen des Vorjahres. Auf der Seite der Verbindlichkeiten wurden 2021 die Portfolioinvestitionen weitgehend durch verzinsliche Wertpapiere beeinflusst, wobei neben einem hohen Anstieg im ersten Quartal ein etwas geringerer Rückgang im vierten Quartal zu erkennen ist. Dadurch gab es bei dieser Wertpapierart über das ganze Jahr betrachtet keinen bedeutenden Effekt im Unterschied zum Jahr 2020, in dem vor allem pandemiebedingte Emissionen des Staates einen enormen Anstieg der Auslandsverschuldung verursachten.

Beim Zukauf ausländischer Aktien und Investmentfondszertifikaten waren vor allem der Haushaltssektor sowie Institutionelle Investoren 41 sehr aktiv (Tabelle 1). Diese beiden Gläubigergruppen verzeichneten hier auch recht hohe Bewertungsgewinne, die vor allem die Wertsteigerungen auf den internationalen Aktienmärkten widerspiegeln. Die Verbindlichkeitsseite wurde unter anderem durch Zukäufe von inländischen Investmentfondszertifikaten durch das Ausland geprägt. Gestiegene Marktwerte inländischer börsennotierter Unternehmen und Banken (inkludiert unter „Andere“ in Tabelle 1) führten zu einem Anstieg des vom Ausland gehalten Vermögensbestands. Der Wert der verzinslichen Wertpapiere des Staates, die vom Ausland gehalten werden, zeigt eine starke Abnahme, was auf Zinsanstiege und die damit zusammenhängenden fallenden Wertpapierkurse zurückzuführen ist.

Tabelle 1: Portfolioinvestitionen  
Transaktionen, Bewertungseffekte und sonstige Veränderungen, 2021
Transaktionen Bewertungseffekte Sonstige Summe
2021
Bestand
2021
Haushalts-
sektor
Institutionelle
Investoren
Staat Andere Haushalts-
sektor
Institutionelle
Investoren
Staat Andere
in Mrd EUR
Forderungen
Aktien 2,1 4,9 0,0 0,9 4,7 8,0 0,0 2,0 –0,5 22,1 81,2
Investmentfondsanteile 3,9 4,1 0,0 –2,8 2,8 4,6 0,1 2,6 0,1 15,3 106,9
Verzinsliche Wertpapiere 0,0 3,1 –0,6 0,8 0,1 –3,1 0,0 –1,2 0,1 –0,8 197,7
Gesamt 6,0 12,0 –0,6 –1,1 7,7 9,5 0,1 3,3 –0,3 36,7 385,8
Verbindlichkeiten
Aktien 0,0 0,0 0,7 0,2 0,0 11,6 0,0 12,5 50,4
Investmentfondsanteile 2,8 0,0 0,0 2,2 0,0 0,0 0,4 5,4 31,9
Verzinsliche Wertpapiere 0,8 1,2 0,5 –0,1 –13,6 0,6 0,1 –10,5 344,9
Gesamt 3,6 1,2 1,2 2,3 –13,6 12,2 0,5 7,4 427,2
Quelle: OeNB.

2.2 Direktinvestitionen

Auf Erholungskurs lag 2021 das österreichische Geschäft mit grenzüberschreitenden Unternehmensbeteiligungen, nachdem im ersten Pandemiejahr 2020 deutliche Einbußen zu verzeichnen gewesen waren (Grafik 9, linkes Panel). Mit 215,9 Mrd EUR erreichten aktive Direktinvestitionen im Ausland einen historischen Rekordstand. Umgekehrt markierten ausländische Veranlagungen in Österreich mit 175,1 Mrd EUR ebenfalls eine Höchstmarke. Die Zuwächse wurden hauptsächlich durch Transaktionen hervorgerufen (passiv +4,9 Mrd EUR, aktiv +9,1 Mrd EUR), wobei Nachholeffekte von verschobenen Investitionsprojekten zu dieser positiven Entwicklung beigetragen haben dürften. Zusätzlich haben Preis- und Wechselkurseffekte durch die 2021 positiv performenden Aktienmärkte bzw. die Abwertung des Euro das Erreichen dieser Höchststände unterstützt.

Grafik 9 mit dem Titel „Direktinvestitionen“ besteht aus zwei Teilgrafiken. Die erste enthält eine Kombination aus gruppiertem Säulendiagramm und Liniendiagramm für Jahresdaten im Zeitraum von 2003 bis 2021. Die Säulen enthalten die Transaktionen für aktive und passive Direktinvestitionen und deren Werte werden auf der linken y-Achse, die von minus 20 Milliarden Euro bis plus 30 Milliarden Euro geht, dargestellt. Die Bestände aktiver und passiver Direktinvestitionen werden durch das Liniendiagramm repräsentiert. Hierfür gibt es auch eine zweite y-Achse, die von Null Milliarden Euro bis 250 Milliarden Euro geht.

Die zweite Teilgrafik zeigt einen Branchenvergleich passiver Direktinvestitionsbestände zwischen Deutschland und Russland für das Jahr 2021. Es handelt sich um eine sogenannte Treemap, die nach der Größenordnung der Bestände durch Rechtecke für die beiden Länder unterteilt ist. Die Länder-Rechtecke werden dann in weitere Rechtecke gegliedert, die die relative Bedeutung der Branchen repräsentieren.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Deutschland und Russland sind die zwei größten Direktinvestoren in Österreich. Russland hat nur etwa halb so viel Kapital (24 Mrd EUR) in Österreich investiert wie Deutschland (51 Mrd EUR). Die Struktur der Investitionen der beiden Länder in österreichische Unternehmen ist ebenfalls höchst unterschiedlich (Grafik 9, rechtes Panel). Deutsche Investitionen verteilen sich auf über 1.000 heimische Unternehmen, russische auf weniger als 50. In von Deutschland kontrollierten Betrieben sind mehr als 100.000 Beschäftigte in Österreich tätig, in russisch-kontrollierten Unternehmen weniger als 1.000. Deutsche Direktinvestitionen sind über alle Branchen verteilt, jene aus Russland konzentrieren sich auf wenige. Zusätzlich ist ein maßgeblicher Teil der Russland-Investitionen so genanntes „Durchflusskapital“ und existiert in Form von ausländischen Beteiligungen von russisch kontrollierten Holdings in Österreich.

2.3 Sonstige Investitionen

Die Entwicklung der Sonstigen Investitionen wurde zu einem Großteil durch mit dem Zahlungsverkehr in Verbindung stehende Bewegungen beeinflusst (Bargeld und Einlagen von OeNB und Kreditinstituten in Grafik 10). Der Bankensektor zeigt forderungsseitig über das Gesamtjahr 2021 betrachtet einen Rückgang bei Einlagen und einen Anstieg bei Krediten. Aufseiten der Verbindlichkeiten weisen Kreditinstitute in Summe über die Quartale einen, im Vergleich zu den Forderungen, relativ geringen Effekt für Transaktionen in Form von Einlagen auf. Bei der OeNB gab es 2021 in Summe positive Transaktionen bei den Verbindlichkeiten, einerseits durch die Ausgleichsbuchung der gestiegenen Währungsreserven bzw. Sonderziehungsrechte im dritten Quartal und andererseits durch einen sehr starken Anstieg bei Einlagen-Verbindlichkeiten. Letztere spiegeln im Wesentlichen den Target-Saldo bzw. die Target-Verbindlichkeit der OeNB gegenüber der EZB wider. Die überwiegend positiven Transaktionen in den Verbindlichkeiten der OeNB zeigen auch einen starken Kontrast zum Jahr davor, in dem diese durch die Wirkung der staatlichen Emissionen auf den Target-Saldo gesunken sind.

Grafik 10 mit dem Titel „Sonstige Investitionen“ zeigt in zwei Säulendiagrammen die forderungsseitigen und verbindlichkeitsseitigen Transaktionen der Sonstigen Investitionen vom ersten Quartal 2020 bis zum vierten Quartal 2021. Die Säulen enthalten die Kategorien Bargeld und Einlagen für die Oesterreichische Nationalbank, restliche sonstige Investitionen für die Oesterreichische Nationalbank, Bargeld und Einlagen für Kreditinstitute, Kredite für Kreditinstitute und die Restgröße für die Sonstigen Investitionen. Für beide Diagramme umfasst die y-Achse einen Wertebereich von minus 25 Milliarden Euro bis plus 25 Milliarden Euro.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Der Target-Saldo in der Zahlungsbilanz

Die Target-Salden der Zentralbanken des Eurosystems haben sich seit der Finanz- und Wirtschaftskrise ab 2008 sehr stark bewegt. Einige Länder haben fast durchgehend Target-Forderungen gegenüber der EZB, während andere immer eine Verbindlichkeit aufweisen. Daneben gibt es noch jene Länder, die von einer Forderung zu einer Verbindlichkeit wechseln und umgekehrt. Die Wertpapierankäufe des Eurosystems der letzten Jahre hatten einen stark bestimmenden Einfluss auf die Target-Salden (z. B. Eisenschmidt et al., 2017).

Abbildung 1 ist eine Infografik mit einer dreiteiligen Gliederung. Im ersten Teil mit dem Titel „Entstehung von Target-Salden“ wird in Form von Balken dargestellt, wie es bei einem Zwei-Länder-Beispiel zur Entstehung einer Target-Forderung bei dem einen Land und einer Target-Verbindlichkeit beim anderen Land kommt.

Die zweite Teilgrafik mit dem Titel „Leistungsbilanz, Interbank-Forderungen und Target-Saldo“ zeigt für ein Zwei-Länder-Beispiel den Zusammenhang zwischen Leistungsbilanz- und Kapitalbilanz-Salden. Die Kapitalbilanz besteht im ersten Schritt ausschließlich aus Interbank-Forderungen (Verbindlichkeiten) und in einem weiteren Schritt zusätzlich aus Target-Salden. Daneben gibt es noch Balken, die den Zusammenhang zu Bilanzpositionen der beiden Zentralbanken darstellen sollen und auf dem Beispiel aus der ersten Teilgrafik aufbauen.

Die dritte Teilgrafik mit dem Titel „Target-Saldo in der Zahlungsbilanz“ zeigt die Interaktion des Target-Saldo mit anderen Komponenten der Zahlungsbilanz, aufbauend auf den beiden vorherigen Teilgrafiken. Die Darstellung ist in Form von Säulen und zeigt drei Beispiele. Die Säulen gliedern sich in die Summe aus Leistungsbilanz und Vermögensübertragungen, Netto-Interbank-Forderungen, Target-Saldo, restliche Netto-Auslandsforderungen und statistische Differenz.

Quelle: eigene Darstellung

Ad Abbildung 1: Entstehung von Target-Salden

Im Wesentlichen wird die Liquidität bzw. werden die Reserven des Bankensektors durch geldpolitische Operationen erhöht oder gesenkt, unter Berücksichtigung liquiditätsabsorbierender Mechanismen. Da die Banken des Eurosystems ihre Reserven bei der zuständigen nationalen Zentralbank halten, kann es durch den Zahlungsverkehr dazu kommen, dass die von einer Zentralbank generierten Reserven nicht mehr mit den Einlagen übereinstimmen, die die Banken bei dieser Zentralbank halten. Der Fluss dieser Reserven zwischen den Banken des Eurosystems kann entweder über den Interbankenmarkt verbucht werden oder er schlägt sich in einer Target-Forderung oder -Verbindlichkeit der nationalen Zentralbanken im Eurosystem gegenüber der EZB nieder.

Ad Abbildung 1: Leistungsbilanz und Interbank-Forderungen

Wird der Fall von zwei Ländern betrachtet, so ist ein Leistungsbilanz-Überschuss von einem Land gleich dem Leistungsbilanz-Defizit des anderen Landes, während es bei den Kapitalbilanzen spiegelbildlich ist. Die Kapitalbilanz besteht im ersten Teil der Grafik ausschließlich aus Interbank-Forderungen bzw. -Verpflichtungen. Das Land mit dem LB-Überschuss erhält mehr Zahlungen als es selbst tätigt. Falls das defizitäre Land sich jedoch die verlorene Liquidität über den Interbankenmarkt zurückleiht, so entsteht eine Verbindlichkeit des defizitären Landes (eine Forderung des überschüssigen Landes). Wenn der Prozess nicht über den Interbankenmarkt läuft, wird die Verbindlichkeit des defizitären Landes als Target-Verbindlichkeit gegenüber der EZB gebucht (Target-Forderung für das überschüssige Land).

Ad Abbildung 1: Der Target-Saldo in der Zahlungsbilanz

Netto-Auslandsforderungen von Monetären Finanzinstituten (MFIs) haben einen klaren Zusammenhang zu Elementen der Zahlungsbilanz (z. B. Aguilar et al., 2020). Neben den Zuflüssen über einen Leistungsbilanz-Überschuss können die Interbank-Forderungen oder der Target-Saldo auch durch die Netto-Forderungen (exkl. Interbank-Forderungen) der Kapitalbilanz beeinflusst werden. Abbildung 1 (Beispiel a) zeigt die Gegenüberstellung von Leistungsbilanz und Kapitalbilanz (die statistische Differenz wird je nach Definition und Vorzeichen aufseiten der Leistungsbilanz oder der Kapitalbilanz als nicht erfasste Forderung oder Verbindlichkeit gezeigt). Hier bedeutet eine Netto-Forderung, dass Investitionen im Ausland getätigt werden, die über liquide Mittel bezahlt werden und es dadurch zu einem Abfluss von Bankreserven kommt. Bei Verkäufen von ausländischen Beteiligungen oder Wertpapieren, kommt es hingegen zu einem Zustrom an liquiden Mitteln. Bei Tilgungen von Verbindlichkeiten fließen Mittel ab, während sie bei Emissionen im Ausland oder bei passiven Direktinvestitionen zufließen. Abbildung 1 (Beispiel b) zeigt den Fall, dass eine sehr hohe Netto-Forderung die liquiden Mittel der Banken stark reduziert, wodurch die Banken einen negativen Saldo gegenüber dem Ausland haben. In Abbildung 1 (Beispiel c) läuft der Prozess hauptsächlich über den negativen Target-Saldo, der, in Abhängigkeit vom Ausgangsbestand, in einer Target-Verbindlichkeit gegenüber der EZB münden kann.

Grafik 11 mit dem Titel „Zusammenhang Target-Saldo zu anderen Komponenten der Zahlungsbilanz“ ist ein Säulendiagramm, das eine Gegenüberstellung von positiven und negativen Komponenten der Zahlungsbilanz für den Zeitraum vom ersten Quartal 2020 bis zum vierten Quartal 2021 beinhaltet. Die dargestellten Komponenten sind die Summe aus Leistungsbilanz und Vermögensübertragungen, Saldo der Direktinvestitionen, Forderungen der Portfolioinvestitionen, Verbindlichkeiten in Form verzinslicher Wertpapiere des Staates, restliche Verbindlichkeiten der Portfolioinvestitionen, Saldo der Sonstigen Investitionen für Kreditinstitute, Target-Verbindlichkeit der Oesterreichischen Nationalbank und eine Sammelvariable, die die restlichen Komponenten der Zahlungsbilanz inklusive der statistischen Differenz beinhaltet. Die Summe aus Leistungsbilanz und Vermögensübertragungen wird im Diagramm mit umgekehrten Vorzeichen dargestellt, ebenso wie die einzelnen Verbindlichkeiten. Die vertikale Achse läuft von minus 30 Milliarden Euro bis plus 30 Milliarden Euro.

Quelle: Oesterreichische Nationalbank.

Um die Bedeutung der starken Schwankungen der OeNB-Verbindlichkeiten näher zu beleuchten, zeigt Grafik 11 die Interaktion des Target-Saldos mit den anderen Komponenten der Zahlungsbilanz und dessen Rolle als eine Art ‚Ausgleichsbuchung‘ im Rahmen des Zahlungsverkehrs. Im vierten Quartal 2021 beispielsweise gab es durch den positiven DI-Saldo, die positiven PI-Forderungen, die Tilgungen vom Staat emittierter verzinslicher Wertpapiere sowie den Rückgang der restlichen PI-Verbindlichkeiten höhere Zahlungen an das Ausland als im Gegenzug vom Ausland erhalten wurden. Dies spiegelt sich in einem negativen Target-Saldo bzw. einem Anstieg der Target-Verbindlichkeit wider. Ähnliches ist auch für das dritte Quartal zu erkennen, wobei hier die PI-Verbindlichkeiten (exkl. vom Staat emittierter verzinslicher Wertpapiere) gestiegen sind. Um diesen Effekt ist der negative Zahlungsverkehrssaldo im Vergleich zum letzten Quartal relativ geringer und in weiterer Folge hatte der Mechanismus über die Target-Verbindlichkeit eine relativ geringere Bedeutung in der Kapital- und Zahlungsbilanz. Der Zusammenhang zwischen staatlichen Wertpapier-Emissionen im Ausland und einem Rückgang der Target-Verbindlichkeit ist im ersten Quartal zu sehen. Insgesamt zeigt sich über den Target-Saldo, dass 2021 mehr Zahlungen ans Ausland getätigt wurden als vom Ausland hereinkamen. Dies ergibt einen Unterschied zum Jahr 2020, in dem die Target-Verbindlichkeit, in hohem Maß bedingt durch Ankäufe von staatlichen Emissionen durch das Ausland und den erhaltenen Zahlungen, in Summe gesunken ist.

Die Interaktion zwischen dem Target-Saldo und den Netto-Auslandsforderungen der inländischen Banken, die großteils Entwicklungen am Interbanken-Markt widerspiegeln, zeigt sich beispielsweise im vierten Quartal 2020. Während die Summe der Salden von Direkt- und Portfolioinvestitionen in der entsprechenden Periode gering war, gab es einen starken Aufbau von Bank-Verbindlichkeiten (im Saldo) gegenüber dem Ausland, was gleichbedeutend ist mit einem Zustrom von Liquidität aus dem Ausland und einem Sinken der Target-Verbindlichkeit. Betrachtet man den gesamten Zeitraum ist auch ersichtlich, dass der Kapitalzufluss über die realwirtschaftlichen Komponenten der Zahlungsbilanz (Leistungsbilanz und Vermögensübertragungen) einen deutlich geringeren Effekt auf den Zahlungsverkehr, und damit auf den Target-Saldo, hat als einige dominierende Komponenten der Kapitalbilanz.

Literatur

Aguilar, C. P., R. O. Soares und R. Adalid. 2020. Revisiting the Monetary Presentation of the Euro Area Balance of Payments. Occasional Paper No 238. EZB: Frankfurt am Main.

Eisenschmidt J., D. Kedan, M. Schmitz, R. Adalid und P. Papsdorf. 2017. The Eurosystem’s Asset Purchase Programme and Target Balances. Occasional Paper No 196. EZB: Frankfurt am Main.

32 Oesterreichische Nationalbank, Abteilung Statistik – Außenwirtschaft, Finanzierungsrechnung und Monetärstatistiken, predrag.cetkovic@oenb.at, lisa.reitbrecht@oenb.at, patricia.walter@oenb.at. Die Autorinnen und der Autor bedanken sich für die Unterstützung von Thomas Cernohous und Matthias Fuchs.

33 Die Warengruppe nach der Standard International Trade Classification (SITC) „Brennstoffe & Energie“ beinhaltet Erdöl, Erdgas, Kohle und Strom. Aus dieser Obergruppe wurden Erdöl und Erdgas herausgerechnet und für die Darstellung verwendet.

34 Zur Berechnung des Mengeneffekts wurde die Menge im Jahr 2021 mit einem errechneten Preis aus dem Jahr 2020 multipliziert. Der Rest ist als Preiseffekt dargestellt.

35 Für den Mengeneffekt wurden die Menge in kg von 2021 mit den Preisen von 2020 multipliziert. Der Rest der Veränderung wurde als Preiseffekt dargestellt.

36 Die vollständige Überleitung von Warenverkehr laut Außenhandelsstatistik zu Gütern gemäß „Balance of Payments and International Investment Position Manual – Sixth Edition“ (BPM6) ist im Handbuch „Zahlungsbilanz und Internationale Vermögensposition nach BPM6 – Handbuch zu Definitionen, Quellen und Berechnungsmethoden“ nachzulesen: https://www.oenb.at/dam/jcr:b46b2770-83c9-4281-9f20-bcb73d86c8e8/BoP_IIP_Handbuch_V1-1_DE-Nov-2019.pdf .

37 CESEE (auf Deutsch: Zentral-, Ost- und Südosteuropäische Länder): Albanien, Bosnien und Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Moldau, Nordmazedonien, Montenegro, Polen, Rumänien, Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland. In der Grafik ist Russland in CESEE nicht enthalten und separat dargestellt.

38 Primäreinkommen umfassen den Ertrag, den institutionelle Einheiten aus ihrem Beitrag zum Produktionsprozess oder für die Bereitstellung finanzieller Vermögenswerte oder die Verpachtung natürlicher Ressourcen an andere institutionelle Einheiten erzielen. Darunter fallen Arbeitnehmerentgelt, Vermögenseinkommen und sonstiges Primäreinkommen.

39 Sekundäreinkommen umfassen laufende Transferzahlungen und betreffen den Austausch von Gütern und Dienstleistungen, der ohne wirtschaftlichen Gegenwert zwischen dem In- und Ausland erfolgt. Enthalten sind Einkommens- und Vermögenssteuern, Sozialbeiträge, Versicherungsleistungen und Gastarbeitsüberweisungen.

40 Bruttonationaleinkommen.

41 Unter „Institutionelle Investoren“ werden hier Investmentfonds, Versicherungen und Pensionskassen verstanden.

DATEN

Redaktionsschluss: 4. Mai 2022

Die jeweils aktuellsten Daten sowie weitere Indikatoren können auf der OeNB-Website www.oenb.at abgerufen werden:

Statistische Daten: www.oenb.at/Statistik/Standardisierte-Tabellen.html

Benutzerdefinierte Abfrage: www.oenb.at/isaweb/dyna1.do?lang=DE&go=initHierarchie

Webservice: www.oenb.at/Statistik/Benutzerdefinierte-Tabellen/webservice.html

Veröffentlichungskalender: www.oenb.at/isaweb//releasehierarchie.do?lang=DE

Tabelle 1: Österreichischer Beitrag1 zu den Euro-Geldmengen M3  
Periodenendstand 2019 2020 2021 Okt. 21 Nov. 21 Dez. 21 Jän. 22 Feb. 22 März 22
in Mio EUR
M3 (M2 + 1. + 2. + 3.) 367.733 402.894 422.870 420.060 414.929 422.870 422.256 422.789 425.239
1. Einlagen aus Repo-Geschäften2 x x x x x x x x x
2. Begebene Geldmarktfondsanteile3 x x x x x x x x x
3. Begebene Schuldverschreibungen
von bis zu 2 Jahren3
2.107 3.223 4.230 4.076 4.021 4.230 4.887 4.858 3.919
M2 (M1 + 4. + 5.) 365.565 399.695 418.609 415.359 410.338 418.609 416.964 417.454 421.079
4. Einlagen mit Bindungsfrist von bis
zu 2 Jahren
92.691 90.407 85.319 84.980 84.020 85.319 85.343 85.318 85.615
5. Einlagen mit Kündigungsfrist von
bis zu 3 Monaten
3.760 4.012 2.641 2.865 2.714 2.641 2.744 2.611 2.306
M1 (6.) 269.114 305.276 330.649 327.515 323.603 330.649 328.877 329.525 333.158
6. Täglich fällige Einlagen 269.114 305.276 330.649 327.515 323.603 330.649 328.877 329.525 333.158
Längerfristige finanzielle
Verbindlichkeiten
Einlagen mit Bindungsfrist von über
2 Jahren von Nicht-MFIs im Euroraum
43.489 41.564 39.739 40.011 39.651 39.739 39.280 38.890 38.515
Einlagen mit Kündigungsfrist von über
3 Monaten von Nicht-MFIs (ohne
Zentralstaaten) im Euroraum
295 325 475 454 478 475 472 407 374
Begebene Schuldverschreibungen
von über 2 Jahren3
98.079 97.916 98.238 98.378 97.246 98.238 88.114 104.741 104.105
Kapital und Rücklagen4 85.197 88.062 89.402 91.071 90.468 89.402 93.236 94.170 93.155
Forderungen5 an Nicht-MFIs im
Euroraum
Öffentliche Haushalte 118.269 147.136 166.381 165.575 167.593 166.381 166.203 168.388 166.803
Sonstige Nicht-MFIs 444.744 456.213 485.917 477.587 481.248 485.917 485.591 487.892 490.198
Buchkredite 391.944 407.258 437.449 428.826 432.019 437.449 437.736 440.340 442.790
Nettoforderungen gegenüber
Ansässigen außerhalb des
Euroraums
60.234 61.088 57.802 48.581 53.246 57.802 51.267 48.564 61.644
Quelle: OeNB.
1 Ohne Bargeldumlauf.
2 Exklusive Repo-Geschäfte mit Clearinghäusern.
3 Positionen sind um entsprechende Forderungen an im Euroraum ansässige Monetäre
Finanzinstitute (MFIs) konsolidiert.
4 Die Position „Kapital und Rücklagen“ ist um Aktien und sonstige Anteilsrechte an im
Euroraum ansässigen MFIs konsolidiert.
5 Forderungen beinhalten Kredite, gehaltene Schuldverschreibungen, Aktien und sonstige
Anteilsrechte und Investmentfondsanteile.
Tabelle 2: Kredite innerhalb und außerhalb des Euroraums  
Periodenendstand 2019 2020 2021 Okt. 21 Nov. 21 Dez. 21 Jän. 22 Feb. 22 März 22
in Mio EUR
Kredite in Österreich
Nichtfinanzielle Unternehmen 162.884 169.765 184.480 179.374 180.588 184.480 185.277 186.679 188.133
Private Haushalte 168.823 174.502 184.248 181.599 182.955 184.248 184.133 184.732 186.011
Kredite für Konsumzwecke 17.986 16.712 16.717 16.844 16.840 16.717 16.828 16.845 16.640
Kredite für Wohnbau 117.153 121.195 130.058 127.776 128.817 130.058 129.644 130.086 131.251
Sonstige Kredite 33.684 36.595 37.473 36.979 37.298 37.473 37.661 37.802 38.120
Öffentliche Haushalte 23.568 24.718 25.419 26.889 25.799 25.419 24.363 24.697 23.926
Versicherungen und Pensionskassen 13 47 49 57 62 49 61 58 66
Sonstige Finanzintermediäre1 16.485 16.329 16.610 16.645 16.791 16.610 16.276 16.628 16.420
Kredite in der sonstigen
Währungsunion
Nichtfinanzielle Unternehmen 28.227 28.005 30.132 28.764 28.730 30.132 29.228 29.290 29.487
Private Haushalte 4.692 6.314 8.046 7.802 7.939 8.046 8.096 8.200 8.268
Kredite für Konsumzwecke 269 226 210 220 216 210 217 216 204
Kredite für Wohnbau 2.622 4.334 6.098 5.888 6.013 6.098 6.152 6.244 6.355
Sonstige Kredite 1.800 1.753 1.738 1.695 1.710 1.738 1.727 1.739 1.709
Öffentliche Haushalte 228 139 330 127 313 330 327 309 342
Versicherungen und Pensionskassen x x x x x x x x x
Sonstige Finanzintermediäre1 10.785 12.186 13.731 14.508 14.924 13.731 14.589 14.678 14.331
Kredite außerhalb des Euroraums
Banken 37.726 29.350 26.206 36.429 39.004 26.206 37.873 38.122 33.523
Nichtbanken 45.307 42.263 42.307 41.244 41.804 42.307 43.242 42.824 42.159
Quelle: OeNB.
1 Der Begriff „sonstige Finanzintermediäre“ subsumiert alle Einheiten der ESVG-Sektoren 125 bis 127; hierunter
fallen unter anderem Holdinggesellschaften, Finanzierungsleasinggesellschaften sowie Stiftungen.
Tabelle 3: Kundenzinssätze1 – Neugeschäft  
2019 2020 2021 Okt. 21 Nov. 21 Dez. 21 Jän. 22 Feb. 22 März 22
in %
Einlagenzinssätze2
von privaten Haushalten mit
vereinbarten Laufzeiten
bis 1 Jahr 0,18 0,14 0,11 0,08 0,09 0,07 0,09 0,09 0,08
1 bis 2 Jahre 0,4 0,25 0,18 0,13 0,16 0,14 0,14 0,15 0,11
über 2 Jahre 0,53 0,45 0,45 0,4 0,51 0,57 0,5 0,51 0,59
von nichtfinanziellen
Unternehmen mit vereinbarten
Laufzeiten
bis 1 Jahr 0 –0,12 –0,36 –0,47 –0,45 –0,65 –0,46 –0,44 –0,15
Kreditzinssätze2
an private Haushalte
für Konsum 5,08 5,22 5,63 5,66 5,62 5,65 5,84 5,80 5,78
Effektivzinssatz3 7,35 7,16 7,38 7,29 7,14 7,24 7,34 7,33 7,27
Wohnbau 1,63 1,34 1,20 1,19 1,20 1,23 1,18 1,21 1,27
Effektivzinssatz3 2,05 1,73 1,57 1,53 1,56 1,57 1,53 1,61 1,65
für sonstige Zwecke 1,88 1,73 1,61 1,57 1,64 1,62 1,61 1,55 1,72
freie Berufe 2,03 1,83 1,72 1,66 1,74 1,67 1,72 1,62 1,88
an nichtfinanzielle Unternehmen
Kredite bis 1 Mio EUR 1,80 1,59 1,63 1,68 1,62 1,57 1,63 1,67 1,66
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr 1,49 1,74 1,69 1,75 1,60 1,70 1,53 1,52 1,47
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr 1,92 1,82 1,61 1,67 1,62 1,53 1,65 1,70 1,71
Kredite über 1 Mio EUR 1,32 1,36 1,34 1,30 1,24 1,05 1,41 1,26 1,38
mit Kreditlaufzeit bis 1 Jahr 1,01 0,98 0,79 0,77 0,86 0,43 0,73 0,69 0,67
mit Kreditlaufzeit über 1 Jahr 1,64 1,58 1,55 1,57 1,41 1,25 1,75 1,55 1,67
Quelle: OeNB.
1 Der Zinssatz ist der vereinbarte annualisierte Jahreszinssatz in Prozent pro Jahr. In diesem Zinssatz sind nur
etwaige unterjährige Zinskapitalisierungen, aber keine sonstigen Kosten enthalten.
2 In Euro.
3 Ohne „Private Organisationen ohne Erwerbszweck“.
Tabelle 4: Aggregierte Vermögenslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute1  
Periodenendstand 2019 2020 2021 Q4 18 Q4 19 Q4 20 Q4 21
AKTIVA in Mio EUR
Kassenbestand und Guthaben bei
Zentralbanken
75.246 163.796 186.148 75.051 75.246 163.796 186.148
Darlehen und Kredite 743.862 752.165 787.238 703.613 743.862 752.165 787.238
Schuldverschreibungen 130.068 133.908 137.991 131.620 130.068 133.908 137.991
Eigenkapitalinstrumente 6.789 8.803 8.690 5.908 6.789 8.803 8.690
Derivate inklusive für
Sicherungsmaßnahmen mit positivem
Marktwert
21.006 22.811 18.259 19.389 21.006 22.811 18.259
Beteiligungen an Tochter-,
Gemeinschafts- und assoziierten
Unternehmen, die nicht voll- oder
quotenkonsolidiert werden
21.639 21.234 23.289 20.894 21.639 21.234 23.289
Materielle Vermögenswerte 12.292 11.587 23.721 10.334 12.292 11.587 23.721
Immaterielle Vermögenswerte 2.957 2.968 3.165 2.939 2.957 2.968 3.165
Steueransprüche und sonstige
Vermögenswerte
18.423 19.155 8.696 16.233 18.423 19.155 8.696
Summe Aktiva/Passiva 1.032.283 1.136.427 1.197.196 985.981 1.032.283 1.136.427 1.197.196
PASSIVA
Einlagen von Zentralbanken 20.906 73.834 96.063 24.993 20.906 73.834 96.063
Einlagen von Kreditinstituten 101.249 102.410 106.294 103.179 101.249 102.410 106.294
Einlagen von Nichtbanken 615.430 655.729 686.359 583.670 615.430 655.729 686.359
Begebene Schuldverschreibungen 150.394 152.876 152.256 141.375 150.394 152.876 152.256
Derivate inkl. für
Sicherungsmaßnahmen mit negativem
Marktwert
14.364 16.745 12.443 12.471 14.364 16.745 12.443
Lieferverpflichtungen eines
Leerverkäufers
729 1.023 1.035 781 729 1.023 1.035
Auf Anforderung rückzahlbares
Aktienkapital2
0 0 0 0 0 0 0
Als zur Veräußerung gehalten
eingestufte, den Veräußerungsgruppen
zugeordnete Verbindlichkeiten2
554 236 11.993 1.049 554 236 11.993
Steuerschulden und sonstige
finanzielle und nichtfinanzielle
Verbindlichkeiten
23.437 24.743 15.361 19.552 23.437 24.743 15.361
Rückstellungen 13.072 12.954 13.014 12.488 13.072 12.954 13.014
Eigenkapital und Minderheitenanteile 92.148 95.878 102.379 86.423 92.148 95.878 102.379
davon: Kumuliertes sonstiges Ergebnis2 –7.040 –8.488 –8.618 –6.811 –7.040 –8.488 –8.618
davon: Minderheitenanteile 6.312 6.486 7.143 6.402 6.312 6.486 7.143
Summe Aktiva/Passiva 1.032.283 1.136.427 1.197.196 985.981 1.032.283 1.136.427 1.197.196
Quelle: OeNB.
Anmerkung: Datenstand: 24. März 2022. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die bloß nach
BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften,
Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr enthalten.
BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung.
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung.
Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu
Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition
einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen
Meldestichtagen kommen.
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt.
Tabelle 5: Aggregierte Eigenmittel und Eigenmittelerfordernisse der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute1  
Periodenendstand Q4 20 Q1 21 Q2 21 Q3 21 Q4 21
in Mio EUR
Eigenmittel 94.257 94.633 96.399 96.080 97.551
Kernkapital (T1) 82.913 83.753 85.223 85.172 86.348
Hartes Kernkapital (CET1) 77.478 78.354 80.277 80.275 80.845
Zusätzliches Kernkapital 5.434 5.399 4.946 4.898 5.503
Ergänzungskapital (T2) 11.345 10.879 11.176 10.908 11.203
Gesamtrisikobetrag 482.394 487.432 498.516 509.657 514.930
Risikogewichtete Positionsbeträge
für das Kredit-, das Gegenparteiausfall-
und das Verwässerungsrisiko sowie
Vorleistungen
422.218 426.430 436.963 444.077 449.910
Risikopositionsbetrag für Abwicklungs-
und Lieferrisiken
2 2 2 0 7
Gesamtrisikobetrag für Positions-,
Fremdwährungs- und
Warenpositionsrisiken
10.055 10.741 12.113 11.091 9.932
Gesamtrisikobetrag für
operationelle Risiken
44.392 44.485 44.416 45.244 46.776
Zusätzlicher Risikopositionsbeitrag
aufgrund fixer Gemeinkosten2
0 0 0 0 0
Gesamtrisikobetrag aufgrund
Anpassung der Kreditbewertung
1.645 1.584 1.470 1.421 1.499
Gesamtrisikobetrag in Bezug auf
Großkredite im Handelsbuch
0 0 0 0 0
Sonstige Risikopositionsbeträge 4.082 4.190 3.552 7.824 6.805
In %
Harte Kernkapitalquote (CET1) 16,06 16,07 16,10 15,75 15,70
Kernkapitalquote (T1) 17,19 17,18 17,10 16,71 16,77
Gesamtkapitalquote 19,54 19,41 19,34 18,85 18,94
Quelle: OeNB.
Anmerkung: Datenstand: 24. März 2022.
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen
und von unkonsolidierten Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von
Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung.
2 Risikopositionsbeträge von regulatorisch konsolidierten Wertpapierfirmen.
Tabelle 6: Aggregierte Ertragslage der in Österreich meldepflichtigen Kreditinstitutsgruppen und Einzelkreditinstitute1  
Periodenendstand Q4 20 Q4 21
in Mio EUR
Zinsergebnis, netto 15.458 15.694
davon: Zinsen und ähnliche Erträge 22.408 22.031
davon: (Zinsen und ähnliche Aufwendungen) 6.950 6.337
(Auf Anforderung rückzahlbare Aufwendungen für
Aktienkapital)2
0 0
Dividendenerträge 425 621
Provisionsergebnis, netto 7.314 7.955
davon: Provisionserträge 9.707 10.424
davon: (Provisionsaufwand) 2.393 2.469
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung von nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert bewerteten
finanziellen Vermögenswerten und Verbindlichkeiten, netto
98 86
Gewinne oder (–) Verluste aus Ausbuchungen von Anteilen
an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen
0 –6
Gewinne oder (–) Verluste aus zu Handelszwecken
gehaltenen finanziellen Vermögenswerten und
Verbindlichkeiten, netto
62 –624
Gewinne oder (–) Verluste aus nicht zum Handelsbestand
gehörenden finanziellen Vermögenswerten, die
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten sind,
netto2
58 79
Sonstige Bewertungsergebnisse nach IFRS und nGAAP FINREP 256 1.112
Gewinne oder (–) Verluste bei der Ausbuchung nicht
finanzieller Vermögenswerte, netto
41 15
Sonstige betriebliche Erträge 3.819 3.875
(Sonstige betriebliche Aufwendungen) 2.780 3.063
Betriebserträge, netto 24.750 25.742
(Verwaltungsaufwendungen) 13.652 13.788
davon: (Personalaufwendungen) 8.461 8.691
davon: (Sachaufwendungen) 5.191 5.096
(Barbeiträge zu Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3
644 803
(Abschreibungen) 1.402 1.371
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht
finanziellen Vermögenswerten)
112 106
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei Beteiligungen
an Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen)
721 39
Betriebsergebnis 8.220 9.636
(Zahlungsverpflichtungen gegenüber Abwicklungsfonds und
Einlagensicherungssystemen)3
34 12
(Rückstellungen oder (–) Wertaufholung für Kreditrisiko) 278 120
(Sonstige Rückstellungen) 118 329
(Wertminderung oder (–) Wertaufholung für mit
Anschaffungskosten bewerteten Darlehen, Kredite und
Schuldtitel)
3.287 763
(Sonstige Wertminderung oder (–) Wertaufholung bei nicht
erfolgswirksam zum beizulegenden Zeitwert und nicht zu
fortgeführten Anschaffungskosten bewerteten finanziellen
Vermögenswerten)
24 –20
Erfolgswirksam erfasster negativer Geschäfts- oder
Firmenwert
5 116
Anteil des Gewinns oder (–) Verlusts aus Beteiligungen an
Tochter-, Gemeinschafts- und assoziierten Unternehmen,
die nicht voll- oder quotenkonsolidiert sind
745 1.357
Gewinn oder (–) Verlust aus als zur Veräußerung gehalten
eingestuften langfristigen Vermögenswerten und
Veräußerungsgruppen, die nicht die Voraussetzungen für
eine Einstufung als aufgegebene Geschäftsbereiche erfüllen2
27 –8
Änderungsgewinne oder -verluste (–), netto für IFRS2 –107 –48
Periodenergebnis vor Steuern und Minderheitenanteilen 5.148 9.848
(Ertragssteuern) 1.193 1.680
Periodenergebnis nach Steuern und vor Minderheitenanteilen 3.955 8.167
Außerordentlicher Gewinn oder (–) Verlust nach Steuern für
UGB-/BWG-Melder
7 22
Gesamtergebnis aus aufgegebenen Geschäftsbereichen nach
Steuern2
48 –384
(Den Minderheitenanteilen zurechenbar) 343 646
Periodenergebnis nach Steuern und Minderheitenanteilen 3.668 7.160
Quelle: OeNB.
Anmerkung: Werte für das gesamte bisherige Geschäftsjahr in Mio EUR – Abzugsposten sind in Klammern
dargestellt. Datenstand: 24. März 2022. Ab Berichtstermin März 2021 sind Unternehmen, die
bloß nach BWG (aber nicht nach CRR) Kreditinstitute sind (u. a. Kapitalanlagegesellschaften,
Immobilien-Kapitalanlagegesellschaften und Betriebliche Vorsorgekassen) nicht mehr
enthalten. BWG = Bankwesengesetz; CRR = Capital Requirements Regulation/
Kapitaladäquanzverordnung.
1 Zusammenführung von Meldedaten von konsolidierten Kreditinstitutsgruppen und von unkonsolidierten
Einzelkreditinstituten unter Berücksichtigung von Verflechtungen aufgrund regulatorischer Konsolidierung.
Die im obenstehenden Schema ausgewiesenen Positionen können im Zeitablauf der Veröffentlichung zu
Meldeterminen vor dem 1. Quartal 2018 anders benannt gewesen sein bzw. kann es bei der Definition
einzelner Positionen über die angeführten Differenzen hinaus zu Abweichungen zwischen verschiedenen
Meldestichtagen kommen.
2 Für diese Positionen werden lediglich Daten von nach IFRS (International Financial Reporting Standards)
bilanzierenden Kreditinstitutsgruppen dargestellt.
3 In dieser Position sind nur Daten von Kreditinstitutsgruppen bzw. Einzelkreditinstituten, die gemäß Artikel 9
der Durchführungsverordnung 680/2014 oder Artikel 5, 7 und 11 der EZB-VO 2015/534 (mit Ausnahme
jener nach Artikel 11 Absatz 6) melden, enthalten.
Tabelle 7: Kreditrisikobehaftete Instrumente gemäß GKE1 und FinStab2  
Q4 19 Q4 20 Q2 21 Q3 21 Q4 21
GKE – Inländische Schuldner nach
ÖNACE-2008-Abschnitten
in Mio EUR
A – Land- & Forstwirtschaft; Fischerei 2.410 2.683 2.844 2.916 2.911
B – Bergbau, Gewinnung von Steinen &
Erden
668 712 729 720 738
C – Herstellung von Waren 36.419 39.203 38.904 39.230 40.685
D – Energieversorgung 6.293 7.130 7.239 7.622 8.279
E – Wasserversorgung,
Abwasser-/Abfallentsorgung
3.336 3.262 3.270 3.198 3.154
F – Bauwesen 22.548 24.797 25.661 25.930 26.339
G – Handel, Instandhaltung & Reparatur
(Kfz)
25.115 26.420 27.009 27.419 27.580
H – Verkehr & Lagerei 11.024 11.540 11.936 11.274 11.661
I – Beherbergung & Gastronomie 12.243 13.668 14.297 14.285 14.348
J – Information & Kommunikation 2.003 2.405 2.452 2.319 2.362
K – Erbringung von Finanz- &
Versicherungsdienstleistungen
258.418 344.368 364.726 362.385 364.248
L – Grundstücks- & Wohnungswesen 87.089 92.066 95.002 96.932 99.221
M – Erbringung von freiberuflichen,
wissenschaftlichen & technischen DL
36.127 37.860 37.632 38.573 40.260
N – Erbringung von sonstigen
wirtschaftlichen DL
10.852 11.399 11.315 11.409 11.713
O – Öffentliche Verwaltung, Verteidigung,
Sozialversicherung
48.643 47.257 47.998 45.644 46.324
P – Erziehung & Unterricht 399 433 419 406 406
Q – Gesundheits- & Sozialwesen 4.912 5.283 5.413 5.194 5.397
R – Kunst, Unterhaltung & Erholung 1.350 1.381 1.346 1.350 1.381
S – Erbringung von sonstigen DL 2.674 3.039 2.901 2.922 3.301
T – Private Haushalte 42.605 47.982 52.775 54.898 56.745
U – Exterritoriale Organisationen &
Körperschaften
7 5 5 5 5
GKE – Sonstige inländische Schuldner (ohne
ÖNACE-2008-Zuordnung)
1.759 1.702 1.682 1.670 1.604
GKE – Schuldner aus Euro-Teilnehmerländern
ohne Österreich
140.198 144.859 146.536 148.271 147.789
GKE – Sonstige ausländische Schuldner 116.302 109.651 110.070 113.025 116.976
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – Rechtsträger3
1.724 1.629 1.538 1.638 1.681
„Delta-Erhebung (zur GKE)“ gemäß
FinStab – natürliche Personen
150.396 151.192 154.618 155.192 156.516
Kreditrisikobehaftete Instrumente
insgesamt
1.025.511 1.131.929 1.168.317 1.174.426 1.191.623
Quelle: OeNB.
Anmerkung: DL = Dienstleistungen. Als kreditrisikobehaftete Instrumente werden für die Zwecke der
Granularen Kreditdaten-Erhebung (GKE) folgende Instrumentarten herangezogen: Einlagen
bei anderen Instituten, Umgekehrte Pensionsgeschäfte, Forderungen aus Lieferungen und
Leistungen, Revolvierende Kredite, Überziehungskredite, Kreditkartenkredite, Kreditlinien ohne
Revolvierende Kredite, Finanzierungsleasing, Andere Kredite, Schuldverschreibungen inkl. CLN,
Sonstige Wertpapiere, Verbriefungstranchen, Einlagentermingeschäfte, Sonstige Zusagen sowie
Finanzgarantien exkl. Kreditderivate. In Abhängigkeit der Meldebestimmungen sowie der
jeweiligen Instrumentart errechnet sich für den jeweiligen Melderkreis (CRR-Kreditinstitute,
CRR-Finanzinstitute) das dargestellte Engagement gemäß GKE auf Basis der Summierung folgender
Wertarten: Ausstehender Nominalwert, Außerbilanzieller Wert (= Nicht-ausgenutzter, Rahmen),
Buchwert, Nominale. Die „Delta-Erhebung“ zur GKE steht auf Basis der FinStab nur für
CRR-Kreditinstitute sowie Sonderbanken zur Verfügung. CLN = Credit Linked Note; CRR =
Capital Requirements Regulation/Kapitaladäquanzverordnung.
1 Die GKE hat gemäß § 75 Bankwesengesetz (BWG) die Erhebung von Kreditdaten und Kreditrisikodaten
zum Inhalt und wird auf Basis der GKE-V erhoben.
2 Verordnung der Oesterreichischen Nationalbank betreffend die Erfassung von Kredit- und Länderrisiken,
Restlaufzeiten und Fremdwährungskredite sowie Finanzinformationen von Auslandstochterbanken –
Meldeverordnung FinStab (Finanzmarktstabilität), welche als sogenannte „Delta-Erhebung“ zur GKE erhoben
wird. Auf der Schuldnerseite erfolgt lediglich eine Differenzierung in Rechtsträger und natürliche Personen,
sodass für diese Datenbasis keine Aufgliederung in ÖNACE-2008-Abschnitte möglich ist.
3 Definition im Sinne des Artikels 1(5) der AnaCredit-VO.
Tabelle 8: Sonstige Finanzintermediäre  
Periodenendstand 2019 2020 2021 Q3 20 Q4 20 Q1 21 Q2 21 Q3 21 Q4 21
Investmentfonds in Mio EUR
Bereinigtes Fondsvolumen
(abzüglich der „Fonds-in-Fonds“-
Veranlagungen)
168.013 175.221 198.198 166.895 175.221 180.990 187.810 191.325 198.198
Veränderung des bereinigten
Fondsvolumens
19.081 199.851 22.983 4.236 200.968 5.769 6.821 3.523 6.873
Bereinigte Nettomittelveränderung 4.349 5.570 11.909 1.680 2.041 2.794 2.800 2.961 3.355
Kapitalveränderung durch
Ausschüttungen zum Ex-Tag
1.266 1.138 1.288 227 455 225 186 281 595
Kapitalveränderung durch
Kurswertveränderungen und Erträge
15.998 195.419 12.362 2.783 199.382 3.200 4.207 843 4.113
Pensionskassen
Vermögensbestand 24.705 25.391 27.436 24.175 25.391 25.934 26.680 26.894 27.436
Inländische Investmentzertifikate 19.201 19.119 19.591 18.317 19.119 19.644 20.130 20.077 19.591
Ausländische Investmentzertifikate 4.306 5.051 6.398 4.807 5.051 5.165 5.349 5.655 6.398
Sonstige Vermögenswerte 1.199 1.221 1.447 1.050 1.221 1.125 1.201 1.162 1.447
Versicherungen
Summe der Aktiva 138.416 141.081 145.351 137.815 141.081 142.657 144.098 144.984 145.351
Verzinsliche Wertpapiere 54.689 54.332 50.009 54.089 54.332 52.394 51.356 51.075 50.009
begeben von Ansässigen im
Inland
14.841 13.942 11.751 14.077 13.942 13.395 12.706 12.336 11.751
begeben von Ansässigen im
sonstigen Euroraum
26.874 28.037 26.237 27.766 28.037 26.967 26.626 26.667 26.237
begeben von Ansässigen in
der übrigen Welt
12.973 12.352 12.021 12.247 12.352 12.033 12.025 12.072 12.021
Aktien und sonstige
Anteilsrechte
19.413 21.178 25.565 18.360 21.178 22.914 23.601 24.608 25.565
begeben von Ansässigen
im Inland
13.562 13.810 17.412 12.667 13.810 15.249 15.691 16.411 17.412
begeben von Ansässigen
im sonstigen Euroraum
1.708 1.848 2.185 1.764 1.848 1.966 2.020 2.099 2.185
begeben von Ansässigen in der
übrigen Welt
4.143 5.521 5.968 3.928 5.521 5.699 5.891 6.098 5.968
börsennotierte Aktien 1.226 1.120 1.375 981 1.120 1.234 1.371 1.434 1.375
nicht börsennotierte Aktien 13.996 15.453 19.797 12.827 15.453 16.877 17.408 18.021 19.797
sonstige Anteilsrechte 4.190 4.605 4.394 4.552 4.605 4.802 4.823 5.153 4.394
Investmentfondsanteile 37.498 37.702 40.227 36.269 37.702 38.354 39.266 39.608 40.227
Quelle: OeNB.
Tabelle 9: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Geldvermögensbildung und Geldvermögen im vierten Quartal 2021  
Nicht-
finan-
zielle
Unter-
nehmen
Finanzielle
Kapital-
gesell-
schaften
davon
Monetäre
Finanz-
institute
davon
Invest-
ment--
fonds
davon
sonstige
nicht-
monetäre
Finanz-
institute
davon
Versiche-
rungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haus-
halte
Private
Organisa-
tionen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegen-
über
Öster-
reich)
Geldvermögen Bestände in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte (SZR)
x 21.235 21.235 x x x x x x 6.804
Bargeld 739 14.583 14.564 0 19 1 0 26.238 0 4.085
Täglich fällige Einlagen 79.192 214.772 192.590 8.175 9.902 3.255 850 202.095 7.517 101.165
Sonstige Einlagen 20.176 223.951 211.432 755 11.185 235 344 92.750 1.192 43.856
Kurzfristige Kredite 36.896 65.240 57.752 31 5.848 1.605 5 2.943 0 30.941
Langfristige Kredite 124.501 490.575 451.722 212 32.316 6.301 24 157 0 89.429
Handelskredite 56.851 125 41 0 84 0 0 84 11 21.898
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
45 10.654 10.366 271 3 14 0 579 0 24.228
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
4.895 353.204 214.467 86.827 3.033 47.951 926 22.645 900 322.205
Börsennotierte Aktien 44.963 69.551 4.991 47.964 15.163 1.433 0 41.565 177 61.784
Nicht börsennotierte Aktien 41.639 76.699 24.811 193 35.657 16.005 32 9.113 65 24.764
Investmentzertifikate 20.176 182.816 14.985 77.455 22.802 37.811 29.765 85.874 3.355 31.941
Sonstige Anteilsrechte 181.972 105.369 39.020 2.566 59.242 4.542 0 156.973 2.406 136.529
Lebensversicherungsansprüche x x x x x x x 79.973 x 1.683
Nicht-Lebensversicherungs-
ansprüche
3.396 3.445 0 0 0 3.445 0 4.322 0 1.014
Kapitalgedeckte Pensions-
ansprüche
x x x x x x 0 51.467 x 0
Ansprüche auf andere Leistungen
als Altersversicherungs-
leistungen
0 0 0 0 0 0 0 16.393 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
12.112 17.582 9.025 89 6.463 1.522 481 12.954 205 7.774
Finanzvermögen in Summe (Bestände) 627.551 1.849.802 1.267.000 224.538 201.716 124.120 32.427 806.125 15.830 910.101
Quelle: OeNB.
Fortsetzung: Tabelle 9: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Geldvermögensbildung und Geldvermögen im vierten Quartal 2021  
Nicht-
finan-
zielle
Unter-
nehmen
Finanzielle
Kapital-
gesell-
schaften
davon
Monetäre
Finanz-
institute
davon
Invest-
ment--
fonds
davon
sonstige
nicht-
monetäre
Finanz-
institute
davon
Versiche-
rungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haus-
halte
Private
Organisa-
tionen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegen-
über
Öster-
reich)
Geldvermögensbildung Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte
(SZR)
x 4.563 4.563 x x x x x x 4.561
Bargeld 403 3.827 3.809 0 17 0 0 –192 0 107
Täglich fällige Einlagen 7.473 9.229 8.563 637 –258 473 –187 14.786 816 19.792
Sonstige Einlagen –1.665 12.499 12.483 –195 358 –152 5 –3.142 –91 1.372
Kurzfristige Kredite 2.745 1.370 4.203 10 –2.757 –83 –2 446 0 3.507
Langfristige Kredite 10.867 27.432 25.376 20 1.855 198 –18 12 0 2.042
Handelskredite 2.779 34 8 0 27 0 0 75 –2 1.947
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
–6 1.342 1.507 –151 –8 –7 0 –59 –1 –2.327
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
–873 28.986 27.539 3.749 393 –2.813 117 –2.083 –58 4.837
Börsennotierte Aktien 1.021 5.090 407 4.209 428 47 0 1.586 –13 1.654
Nicht börsennotierte
Aktien
–177 5.368 28 355 5.046 –63 3 –87 –7 1.344
Investmentzertifikate 4.299 3.990 –1.048 6.066 –2.599 496 1.076 9.064 349 2.800
Sonstige Anteilsrechte 3.718 3.314 602 158 2.530 24 0 954 –5 –195
Lebensversicherungs-
ansprüche
x x x x x x x –567 x –68
Nicht-Lebensversicherungs-
ansprüche
126 451 0 0 0 451 0 160 0 126
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
x x x x x x 0 86 x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als
Altersversicherungsleistungen
0 0 0 0 0 0 0 956 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
481 596 –412 17 641 283 67 1.338 –15 –1.650
Geldvermögensbildung in
Summe (Transaktionen)
31.191 108.092 87.629 14.873 5.672 –1.144 1.061 23.335 974 39.850
Nettogeldvermögen –327.125 8.200 28.043 –7.248 –29.159 9.816 6.748 593.548 12.510 –59.400
Finanzierungssaldo –836 4.098 4.963 –1.017 1.328 –2.028 853 15.207 1.002 4.295
Quelle: OeNB.
Tabelle 10: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Finanzierung und Verbindlichkeiten im vierten Quartal 2021  
Nicht-
finan-zielle
Unter-
nehmen
Finanzielle
Kapital-
gesell-
schaften
davon
Monetäre
Finanz-
institute
davon
Invest-
ment-
fonds
davon
sonstige
nicht-
monetäre
Finanz-
institute
davon
Versiche-
rungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haus-
halte
Private
Organisa-
tionen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegen-
über
Öster-
reich)
Verbindlichkeiten Bestände in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte
(SZR)1
x 6.701 6.701 x x x x x x 20.067
Bargeld x 42.308 42.308 x x x x x x 3.272
Täglich fällige Einlagen x 604.934 604.934 x x x x x x 22.380
Sonstige Einlagen x 302.411 302.411 x x x x x x 94.723
Kurzfristige Kredite 39.509 20.274 0 415 18.761 1.097 1 8.468 353 58.804
Langfristige Kredite 306.646 31.998 0 152 29.911 1.932 3 197.016 2.569 135.763
Handelskredite 49.912 48 2 0 46 0 0 87 7 24.995
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
497 6.761 6.760 x 1 0 0 x x 5.031
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
47.534 161.077 142.639 0 13.241 5.196 0 x x 196.512
Börsennotierte Aktien 113.406 39.694 29.290 x 4.836 5.567 x x x 78.493
Nicht börsennotierte
Aktien
40.210 70.942 52.968 693 7.669 9.612 0 x x 56.387
Investmentzertifikate x 222.463 0 222.463 0 0 x x x 104.218
Sonstige Anteilsrechte 297.744 148.825 18.571 93 130.087 75 0 x 15 121.992
Lebensversicherungs-
ansprüche
x 76.901 x x 0 76.901 x x x 5.045
Nicht-Lebens-
versicherungsansprüche
x 10.236 x x 0 10.236 x x x 2.769
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
14.990 35.867 8.143 x 0 2.561 25.163 x x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als
Altersversicherungs-
leistungen
0 15.900 0 0 15.900 0 0 0 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
20.768 11.276 6.797 272 3.168 1.039 0 3.145 230 8.648
Verbindlichkeiten in
Summe (Bestände)
931.218 1.808.615 1.221.523 224.089 223.621 114.215 25.168 208.716 3.174 939.099
Quelle: OeNB.
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird.
Fortsetzung: Tabelle 10: Gesamtwirtschaftliche Finanzierungsrechnung – Finanzierung und Verbindlichkeiten im vierten Quartal 2021  
Nicht-
finan-zielle
Unter-
nehmen
Finanzielle
Kapital-
gesell-
schaften
davon
Monetäre
Finanz-
institute
davon
Invest-
ment-
fonds
davon
sonstige
nicht-
monetäre
Finanz-
institute
davon
Versiche-
rungen
davon
Pensions-
kassen
Private
Haus-
halte
Private
Organisa-
tionen
ohne
Erwerbs-
zweck
Übrige
Welt
(gegen-
über
Öster-
reich)
Finanzierung Über 4 Quartale kumulierte Transaktionen in Mio EUR
Währungsgold und
Sonderziehungsrechte
(SZR)1
x 4.561 4.561 x x x x x x 4.572
Bargeld x 3.251 3.251 x x x x x x –11
Täglich fällige Einlagen x 73.538 73.538 x x x x x x –8.465
Sonstige Einlagen x 7.090 7.090 x x x x x x –6.340
Kurzfristige Kredite 1.160 572 0 202 423 –53 –1 565 –47 –5.350
Langfristige Kredite 10.162 –2.442 0 –93 –3.204 859 –4 7.359 –1 4.351
Handelskredite 1.423 4 –4 0 7 0 0 7 1 1.916
Kurzfristige verzinsliche
Wertpapiere
–9 1.872 1.871 x 1 0 0 x x 1.428
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
1.858 1.109 1.028 x –771 852 0 x x 2.513
Börsennotierte Aktien –93 385 359 x 25 0 0 x x 7.493
Nicht börsennotierte
Aktien
950 53 30 x 55 –83 0 x x 500
Investmentzertifikate x 15.333 0 15.333 0 0 0 x x 9.186
Sonstige Anteilsrechte –7.458 –1.666 42 0 –1.684 –23 0 x 2 286
Lebensversicherungs-
ansprüche
x –1.736 0 x 0 –1.736 0 x x 228
Nicht-Lebens-
versicherungsansprüche
x 691 0 x 0 691 0 x x 517
Kapitalgedeckte
Pensionsansprüche
–91 252 60 x 0 –30 222 x x 0
Ansprüche auf andere
Leistungen als Alters-
versicherungsleistungen
0 998 0 0 998 0 0 0 0 0
Übrige Forderungen inkl.
Finanzderivate
–2.156 –1.368 –723 –34 –824 213 0 –105 –48 –2.664
Finanzierung in Summe
(Transaktionen)
5.746 102.494 91.102 15.458 –4.973 690 217 7.826 –94 10.159
Nettogeldvermögen –336.068 20.841 37.299 –6.816 –28.285 12.102 6.541 575.312 14.126 –48.442
Finanzierungssaldo 734 7.451 4.432 –802 2.932 323 567 14.581 864 4.882
Quelle: OeNB.
1 Auslandsposition der OeNB inklusive Barrengold, der eine imputierte Verbindlichkeit des Auslandes gegenübergestellt wird.
Tabelle 11: Zahlungsbilanz – Gesamtübersicht – Global  
2019 2020 2021 Q1 21 Q2 21 Q3 21 Q4 21
in Mio EUR
Leistungsbilanz Netto 8.316 7.203 –2.110 –910 –1.321 280 –159
Credit 254.887 219.951 260.192 57.495 64.397 67.412 70.889
Debet 246.571 212.748 262.303 58.405 65.717 67.132 71.049
Güter Netto 3.812 3.033 –1.727 782 182 –691 –1.999
Credit 151.852 138.328 168.515 39.218 43.216 41.940 44.140
Debet 148.040 135.295 170.242 38.436 43.035 42.632 46.140
Dienstleistungen Netto 9.341 7.867 2.725 –19 –46 1.247 1.544
Credit 68.326 56.783 59.363 11.382 13.254 17.396 17.330
Debet 58.985 48.916 56.637 11.401 13.301 16.148 15.787
Primäreinkommen Netto –1.437 –427 –362 –211 –781 –101 730
Credit 29.033 18.954 25.319 5.727 6.201 5.860 7.531
Debet 30.470 19.381 25.682 5.937 6.982 5.961 6.802
Sekundäreinkommen Netto –3.399 –3.270 –2.747 –1.462 –675 –175 –434
Credit 5.676 5.886 6.995 1.168 1.724 2.216 1.887
Debet 9.076 9.156 9.742 2.630 2.400 2.391 2.321
Vermögensübertragungen Netto –67 –410 4 49 –123 –4 82
Credit 1.680 416 1.301 349 112 275 564
Debet 1.747 825 1.297 300 235 279 482
Kapitalbilanz Netto 17.228 2.316 –4.296 1.409 –1.212 –822 –3.670
Direktinvestitionen i. w. S. Netto 5.720 8.567 5.978 619 –415 4.093 1.682
Forderungen Netto –6.250 –6.819 12.540 2.212 –867 4.072 7.123
Verpflichtungen Netto –11.970 –15.386 6.562 1.594 –452 –21 5.442
Direktinvestitionen i. e. S. Netto 8.463 11.070 4.193 217 –292 2.702 1.566
im Ausland Netto 11.174 –2.101 9.116 2.795 400 1.882 4.039
in Österreich Netto 2.711 –13.171 4.923 2.578 692 –820 2.473
Portfolioinvestitionen Netto –3.414 –13.613 10.375 –6.284 3.937 889 11.833
Forderungen Netto 10.946 18.697 16.362 3.813 4.555 3.246 4.748
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate
Netto 7.853 7.555 13.063 6.427 3.807 3.093 –264
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
Netto 3.358 3.940 2.160 921 1.017 341 –120
Geldmarktpapiere Netto –266 7.202 1.139 –3.536 –269 –188 5.133
Verpflichtungen Netto 14.360 32.310 5.987 10.097 618 2.357 –7.085
Anteilspapiere und
Investmentzertifikate
Netto 2.526 4.305 3.472 722 1.200 779 771
Langfristige verzinsliche
Wertpapiere
Netto 9.848 12.796 4.842 5.003 7.767 –4.305 –3.624
Geldmarktpapiere Netto 1.986 15.209 –2.327 4.372 –8.349 5.883 –4.232
Sonstige Investitionen Netto 13.714 4.773 –25.377 7.303 –4.768 –10.585 –17.326
Forderungen Netto 14.200 –7.506 3.640 8.452 –5.971 6.857 –5.697
davon Handelskredite Netto –38 –292 1.419 1.326 –1.002 320 775
davon Kredite Netto 3.025 286 9.616 2.571 –1.412 2.240 6.216
davon Bargeld und Einlagen Netto 10.707 –8.170 –8.752 5.506 –4.042 3.852 –14.070
Verpflichtungen Netto 486 –12.279 29.017 1.149 –1.203 17.442 11.629
davon Handelskredite Netto –890 1.072 892 12 –333 213 999
davon Kredite Netto –3.038 –701 1.898 403 –1.025 1.568 952
davon Bargeld und Einlagen Netto 4.208 –12.368 21.274 843 11 11.001 9.418
Finanzderivate Netto 1.398 1.105 575 164 192 201 17
Offizielle Währungsreserven Netto –190 1.484 4.153 –393 –158 4.580 123
Statistische Differenz Netto 8.979 –4.478 –2.189 2.271 231 –1.098 –3.593
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten.
Tabelle 12: Österreichs Dienstleistungsverkehr mit dem Ausland  
Q1 20 – Q4 20 Q1 21 – Q4 21
Credit Debet Netto Credit Debet Netto
in Mio EUR
Dienstleistungen 56.783 48.915 7.868 59.362 56.637 2.726
Gebühren für Lohnveredelung 1.612 2.451 –839 1.975 2.684 –708
Reparaturdienstleistungen 650 882 –232 744 870 –124
Transport 13.897 14.008 –112 16.214 16.372 –158
Internationaler Personentransport 1.312 604 709 1.332 654 678
Frachten 10.116 12.493 –2.376 12.036 14.700 –2.664
Transporthilfsleistungen 1.494 517 976 1.732 546 1.187
Post- und Kurierdienste 973 395 579 1.116 474 642
Reiseverkehr 12.124 3.925 8.199 8.762 6.810 1.953
Geschäftsreisen 1.833 889 944 1.756 1.011 745
Urlaubsreisen 10.292 3.038 7.254 7.007 5.799 1.208
Bauleistungen 889 665 223 872 670 202
Versicherungsdienstleistungen 454 852 –398 483 871 –387
Finanzdienstleistungen 2.235 2.175 58 2.615 2.327 288
Finanzdienstleistungen im engeren
Sinn
1.109 1.108 2 1.385 1.060 324
unterstellte Bankgebühr (FISIM) 1.124 1.067 56 1.232 1.267 –36
Patente, Lizenzen, Franchise und
Handelsmarken
1.337 1.385 –48 1.455 1.434 21
Telekommunikations-, EDV- und
Informationsdienstleistungen
7.738 7.060 678 8.196 7.769 427
Sonstige unternehmensbezogene
Dienstleistungen
14.763 14.049 716 16.751 15.252 1.498
Forschungs- und
Entwicklungsleistungen
2.382 1.256 1.126 2.678 1.378 1.299
Rechts- und Wirtschaftsdienste,
Werbung und Marktforschung
3.613 4.509 –896 3.838 4.950 –1.112
Technische Dienstleistungen 4.142 2.537 1.604 5.347 2.707 2.640
Dienstleistungen für Landwirtschaft,
Bergbau und Recycling
217 90 127 202 111 91
Operational leasing 678 708 –30 728 686 40
Handelsleistungen 1.125 1.373 –248 1.226 1.558 –332
Übrige unternehmensbezogene
Dienstleistungen
2.606 3.574 –968 2.732 3.860 –1.128
Dienstleistungen für persönliche
Zwecke, für Kultur und Erholung
517 1.354 –837 589 1.402 –814
Regierungsleistungen, a. n. g. 569 111 458 705 176 529
Dienstleistungsverkehr nach Regionen
EU-271 41.145 36.355 4.790 43.407 42.770 637
davon Euroraum-19 34.301 27.874 6.428 36.429 32.764 3.665
davon Deutschland 22.608 14.470 8.138 23.873 16.061 7.812
davon Italien 2.441 1.842 600 2.823 2.922 –99
davon Ungarn 1.501 1.454 47 1.552 1.689 –138
Extra-EU-27 15.639 12.560 3.078 15.955 13.866 2.090
davon Vereinigtes Königreich 2.802 2.761 41 2.286 2.646 –361
davon Schweiz 4.610 2.090 2.521 4.625 2.344 2.280
davon USA 1.484 1.833 –349 1.876 2.284 –408
davon Russische Föderation 969 800 169 864 787 77
davon China 478 418 61 602 616 –12
Quelle: OeNB, Statistik Austria.
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten.
1 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland,
Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg, Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien,
Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden
europäischen Organisationen.
Tabelle 13: Transaktionen aktiver Direktinvestitionen  
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Nach Komponenten in Mio EUR
Transaktionen Netto 11.725 –547 6.335 –1.837 9.074 4.752 11.174 –2.101 9.116
Eigenkapital Netto 7.268 –3.040 3.772 –4.489 6.568 245 5.403 –255 10.845
Neuinvestitionen (+) Netto 20.310 32.554 16.723 21.291 20.583 15.489 38.625 14.618 19.978
Desinvestitionen (–) Netto 13.042 35.595 12.951 25.779 14.015 15.244 33.222 14.873 9.133
Reinvestierte Gewinne Netto 1.306 –1.114 650 5.025 4.294 1.997 4.096 –4.005 230
Sonstiges DI-Kapital1 Netto 3.152 3.607 1.913 –2.373 –1.788 2.509 1.675 2.159 –1.960
Forderungen (+) Netto 4.502 3.263 1.851 –1.982 –530 3.109 1.705 3.934 1.498
Verbindlichkeiten (–) Netto 1.351 –345 –62 391 1.258 600 31 1.775 3.458
Nach Zielregion
Global 11.725 –547 6.335 –1.837 9.074 4.752 11.174 –2.101 9.116
EU-275 8.420 2.308 3.682 4.709 8.551 –670 5.410 –832 10.715
Deutschland 2.924 –805 543 1.160 1.676 –1.978 978 1.151 645
Italien –949 –339 508 734 –149 567 –219 325 608
Niederlande 5.335 5.183 –910 6.227 4.457 –1.581 12.202 –782 –304
Ungarn –357 –214 661 –753 298 626 543 –101 –127
Tschechien 819 356 610 –922 492 495 1.125 –356 331
Rumänien 789 –1.056 1.195 –918 671 1.023 400 –77 39
Extra-EU-27 3.306 –2.856 2.653 –6.546 523 5.421 5.764 –1.269 –1.599
Vereinigtes Königreich 1.130 –806 –15 747 –187 –249 601 217 520
Schweiz –210 362 589 1.119 –709 1.111 776 956 –594
Türkei –1.503 428 191 –2.430 –1.111 300 93 50 64
USA 1.602 1.115 583 –193 220 1.292 181 351 1.175
Russland 917 247 392 –468 1.210 504 889 –1.215 –611
China4 –440 –173 127 243 526 368 77 –1.715 –30
Europa 11.143 1.579 5.182 3.684 7.062 720 7.899 –904 8.960
Euroraum-19 6.965 3.808 794 10.144 6.059 –2.878 2.993 –780 1.974
CESEE3 2.464 –3.254 4.423 –6.360 3.672 3.440 4.372 –919 8.348
Quelle: OeNB.
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten.
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen.
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen.
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien,
Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland.
4 Einschließlich Hongkong.
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg,
Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen
Organisationen.
Fortsetzung: Tabelle 13: Transaktionen passiver Direktinvestitionen  
2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021
Nach Komponenten in Mio EUR
Transaktionen Netto 4.308 3.450 1.341 –7.687 13.237 4.564 2.711 –13.171 4.923
Eigenkapital Netto 5.113 4.547 2.729 –6.039 5.977 2.836 –2.264 –5.808 744
Neuinvestitionen (+) Netto 11.456 21.327 13.250 8.727 19.600 28.890 18.477 13.523 14.408
Desinvestitionen (–) Netto 6.343 16.781 10.521 14.766 13.623 26.054 20.740 19.331 13.664
Reinvestierte Gewinne Netto –2.654 –2.564 570 3.148 6.697 3.732 4.382 –2.636 1.840
Sonstiges DI-Kapital2 Netto 1.849 1.468 –1.958 –4.795 563 –2.003 592 –4.727 2.339
Forderungen (–) Netto –265 658 –726 5.244 873 1.915 1.003 3.763 –1.170
Verbindlichkeiten (+) Netto 1.584 2.125 –2.685 449 1.435 –89 1.595 –964 1.169
Nach Herkunftsregionen
Global 4.308 3.450 1.341 –7.687 13.237 4.564 2.711 –13.171 4.923
EU-275 –1.369 443 7.090 –10.128 9.086 7.851 832 –2.917 3.422
Deutschland 1.309 –1.421 3.460 –125 4.400 6.368 685 –3.508 1.282
Italien –1.724 –1.019 1.207 –6.904 606 132 –241 –200 92
Niederlande 1.127 1.183 1.708 –3.769 1.740 14 244 1.032 634
Luxemburg 1.081 926 814 777 1.869 43 1.083 56 741
Belgien –311 24 –28 –31 –89 70 0 –28 –5
Spanien –66 –444 –193 239 19 34 –2 3 –94
Frankreich –678 196 –442 –258 499 –458 284 –156 288
Extra-EU-27 5.677 3.007 –5.748 2.442 4.151 –3.287 1.879 –10.254 1.501
Vereinigtes Königreich 430 –1.221 614 52 397 180 –761 –1.620 362
Schweiz 311 –349 103 712 1.251 116 573 –661 –460
USA –565 155 –3.193 116 –5.011 –2.674 –1.530 –1.424 1.955
Russland 3.663 559 69 –211 5.797 –2.204 467 –1.704 1.486
Japan –30 773 –207 –57 –134 87 1.380 69 –67
Europa 2.954 –620 8.061 –9.478 15.801 5.949 1.327 –6.614 5.519
Euroraum-19 108 521 7.045 –10.363 9.078 7.531 778 –3.033 2.960
CESEE3 3.561 511 188 –121 5.772 –2.066 417 –1.530 1.888
Quelle: OeNB.
Anmerkung: Bis 2018 endgültige Daten, 2019 und 2020 revidierte Daten, 2021 provisorische Daten.
1 Nettogewährung Konzernkredite bei aktiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Forderungen abzüglich Nettoveränderung der Verpflichtungen.
2 Nettogewährung Konzernkredite bei passiven Direktinvestitionen: Nettoveränderung der Verpflichtungen abzüglich Nettoveränderung der Forderungen.
3 Albanien, Bosnien-Herzegowina, Bulgarien, Estland, Kosovo, Kroatien, Lettland, Litauen, Nordmazedonien, Moldawien, Montenegro, Polen, Rumänien,
Russland, Serbien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ukraine, Ungarn, Weißrussland.
4 Einschließlich Hongkong.
5 EU-27: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Kroatien, Lettland, Litauen, Luxemburg,
Malta, Niederlande, Polen, Portugal, Rumänien, Schweden, Slowakei, Slowenien, Spanien, Tschechien, Ungarn, Zypern und die entsprechenden europäischen
Organisationen.
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