Österreichs Leistungsbilanz erstmals seit 20 Jahren negativ

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Österreichs Leistungsbilanz zeigte im Jahr 2021 mit -2,1 Mrd EUR bzw. -0,5 % des BIP zum ersten Mal seit dem Jahr 2001 ein Defizit, nachdem die Importe (+23 %) deutlich stärker anwuchsen als die Exporte (+18 %). Im Jahr 2020 war noch ein Überschuss in Höhe von 7,2 Mrd EUR verzeichnet worden. Ausschlaggebend für das Leistungsbilanzdefizit war der infolge der Pandemie eingebrochene Reiseverkehr, der mit 2,0 Mrd EUR nur noch ein geringes Plus lieferte. Gleichzeitig drehte die Güterbilanz vor allem bedingt durch verteuerte Energieimporte ins Defizit (-1,7 Mrd EUR). Güterexporten in Höhe von 168,5 Mrd EUR (+22 % gegenüber 2020) standen Importe von 170,2 Mrd EUR (+26 %) gegenüber. Wichtigste Partnerregion war 2021 weiterhin der Euroraum, auf den mehr als die Hälfte des Güter- und Dienstleistungshandels entfiel. Die Länder Mittel- und Osteuropas standen für rund ein Fünftel des Handelsvolumens.

Die Kapitalbilanz saldiert spiegelbildlich zur Leistungsbilanz negativ.

Die österreichischen Direktinvestitionen und die Portfolioinvestitionen hatten im Jahr 2021 einen positiven Saldo, das heißt Österreich investierte mehr in ausländische Unternehmen und Wertpapiere als ausländische Investoren und Investorinnen in inländische Unternehmen und Wertpapiere. Auch die Währungsreserve der OeNB saldierte aufgrund eines Aufbaus der Sonderziehungsrechte beim Internationalen Währungsfonds deutlich positiv.

Deutlich negativ war hingegen die Kategorie „Kredite und Einlagen“ die auch den Zahlungsverkehr beinhaltet und in der sich daher die Bezahlung der Ankäufe im Ausland niederschlägt.