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OeNB Report 2025/16: Unternehmen fragen wieder mehr Kredite nach – langer Abwärtstrend gestoppt

Gerald Hubmann

Oesterreichische Nationalbank, Referat Konjunktur,

Die Kreditnachfrage der Unternehmen ist in Österreich im dritten Quartal 2025 gestiegen. Für das vierte Quartal 2025 wird ein weiterer Anstieg erwartet. Das beendet einen langen Abwärtstrend. Zuvor war die Kreditnachfrage der Unternehmen in einem schwachen Konjunkturumfeld fast drei Jahre lang gesunken. Die Nachfrage der privaten Haushalte nach Wohnbaukrediten ist im dritten Quartal 2025 ebenfalls gestiegen. Hier hat sich eine schon länger bestehende spürbare Belebung fortgesetzt.

Keywords: Bank Lending Survey (BLS), Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum, Finanzierungsbedingungen

Highlights

  • Zinsen für Unternehmenskredite gesunken: Die Banken haben die Zinsen und Margen für nicht überdurchschnittlich riskante Unternehmenskredite seit Mitte 2025 gesenkt. Der wesentliche Grund dafür war der stärkere Wettbewerb zwischen den Banken.

  • Risikosituation belastet Kreditgeschäft: Die Wirtschaftslage und Kreditwürdigkeit der Unternehmen sind weiterhin erhebliche Risikofaktoren im Kreditgeschäft. Für Unternehmen ist es über die Jahre schwieriger geworden, Kredite aufzunehmen, weil Banken vermehrt Kreditanträge ablehnen und die Kreditkonditionen schlechter geworden sind.

  • Über den Bank Lending Survey: Die OeNB führt vierteljährlich eine Umfrage unter den führenden heimischen Banken durch. Thematisiert werden vor allem Entwicklungen bei Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten. Die aktuelle Umfrage wurde im September 2025 durchgeführt.

Abstract

Die Kreditnachfrage der Unternehmen ist in Österreich im dritten Quartal 2025 gestiegen. Für das vierte Quartal 2025 erwarten die befragten Banken einen weiteren Anstieg. Damit endet ein fast dreijähriger Abwärtstrend, der hauptsächlich auf einen rückläufigen Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen zurückzuführen war. Zum Nachfrageanstieg im dritten Quartal 2025 trugen gesunkene Kreditzinsen und eine verstärkte Geschäftstätigkeit speziell von kleinen und mittleren Unternehmen bei.

Die Kreditangebotspolitik der Banken gegenüber Unternehmen hat sich seit Mitte 2025 etwas entspannt. Insbesondere wurden die Zinsen und Margen für nicht überdurchschnittlich riskante Kredite gesenkt. Der wesentliche Grund dafür war die Intensivierung des Wettbewerbs zwischen den Banken. Aus der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum geht aber auch hervor, dass die gesamte Angebotspolitik nach wie vor von einer angespannten Risikosituation belastet wird, die die Kreditaufnahme für Unternehmen erschwert.

Die gesunkenen Zinsen haben die Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten in Österreich in den ersten drei Quartalen 2025 deutlich wachsen lassen. Im vierten Quartal 2025 soll diese Entwicklung gemäß den Erwartungen der befragten Banken aber abflachen.

Ein Blick auf die Finanzierungskosten für privaten Wohnbau zeigt, dass die Zinsen und Raten für Neukredite derzeit nur leicht über dem langjährigen Durchschnitt seit 2003 liegen.

Einleitung

Entwicklungen im Kreditgeschäft sind immer auch vor dem allgemeinen konjunkturellen Hintergrund zu beurteilen. Dieser ist nach wie vor von hoher Unsicherheit und globalen Verwerfungen geprägt. Die österreichische Wirtschaft wächst nur sehr langsam aus der Rezession heraus. Im Jahr 2024 ist das österreichische BIP um 0,7 % gesunken, die Bruttoanlageinvestitionen um 4,3 %. Gemäß aktuellen Prognosen wird sich die österreichische Wirtschaft auch dieses Jahr mit einem BIP-Plus von 0,3−0,4 % nur äußerst schwach entwickeln. Von den Bruttoanlageinvestitionen sind 2025 keine Wachstumsimpulse zu erwarten; sie sollen aber auch nicht weiter schrumpfen (prognostiziertes Wachstum der Bruttoanlageinvestitionen 2025 im Bereich von −0,3 % bis +0,3 %). Die Investitionsschwäche zeigt sich auch direkt in den Umfrageergebnissen zum Kreditgeschäft mit Unternehmen (siehe Kapitel 1).

Dieser Bericht erläutert die aktuellen Österreich-Ergebnisse der Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS) 1 .

Kapitel 1 behandelt das Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen, Kapitel 2 das Kreditgeschäft mit privaten Haushalten. Ein Exkurs in Kapitel 3 beleuchtet Zinsen und Raten für neue Wohnbaukredite. Kapitel 4 hat die Refinanzierungssituation der Banken zum Thema. In den Kapiteln 5 und 6 geht es um die Auswirkungen der Kreditqualität und geldpolitischer Maßnahmen des Eurosystems auf die Banken und ihr Kreditgeschäft.

Detaillierte Umfrageergebnisse sind den Tabellen 1 bis 3 zu entnehmen. Die Grafiken 1 und 2 zeigen, wie sich die Nachfrage nach Unternehmenskrediten und privaten Wohnbaukrediten entwickelt und was sie beeinflusst hat. Grafik 3 zeigt die Entwicklung der Neuvergabe von Wohnbaukrediten gemäß Kreditstatistik sowie die Entwicklung des Zinsniveaus. Die Grafiken 4 und 5 stellen die Zinsen, Raten und Zinskosten für neue Wohnbaukredite im langfristigen Vergleich dar. In Kapitel 7 am Ende dieses Berichts enthält Kasten 1 Erläuterungen zum BLS und zu ausgewählten Fachbegriffen.

1 Kreditnachfrage von Unternehmen steigt nach fast dreijähriger Abwärtsentwicklung

Die Kreditnachfrage von Unternehmen ist im dritten Quartal 2025 gestiegen (Tabelle 1) – erstmals seit fast drei Jahren, seit dem dritten Quartal 2022. Für das vierte Quartal 2025 erwarten die an der Umfrage teilnehmenden Banken einen weiteren Nachfrageanstieg. Das markiert das (zumindest vorläufige) Ende einer langen Abwärtsentwicklung, die sich vom vierten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2025 erstreckt hat. 2 Bei den langfristigen Krediten war diese Entwicklung besonders stark ausgeprägt – in diese Kategorie fallen schwerpunktmäßig Kredite zur Investitionsfinanzierung. Seit dem ersten Quartal 2025 hat sich allerdings die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten schwächer entwickelt als jene nach langfristigen Krediten. Der aktuelle und erwartete Nachfrageanstieg wird fast ausschließlich von langfristigen Finanzierungsabsichten getragen. Die Nachfrage nach kurzfristigen Krediten ist im dritten Quartal 2025 nicht gestiegen; im vierten Quartal 2025 soll sie erwartungsgemäß nur leicht steigen.

Der Nachfrageanstieg im dritten Quartal 2025 wurde in der Umfrage aus dem Vorquartal erwartet – mit Ausnahme der Nachfrage nach kurzfristigen Krediten, bei der ein erwarteter leichter Anstieg nicht eingetreten ist. Das ist besonders hervorzuheben, da sich die Nachfrage vom vierten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2025 fast durchgehend schlechter entwickelt hat als zuvor erwartet. Die Erwartungen waren in diesem Zeitraum ohnehin meist sehr verhalten und deuteten bestenfalls auf eine weitgehend unveränderte Situation hin – mit Ausnahme der Erwartungen für das zweite Quartal 2025, die erstmals wieder einen leichten Anstieg in Aussicht stellten. Dass dieser Anstieg letztlich ausblieb, dürfte vor allem auf die Verwerfungen durch die US-Zollpolitik zurückzuführen sein, die sich erst nach dem Abschluss der Umfrage aufgetan hatten.

Die negativen Überraschungen der letzten Jahre spiegeln sowohl die hohe Unsicherheit über die künftige Entwicklung der Weltwirtschaft als auch die hartnäckige Konjunkturschwäche in Österreich wider (siehe Einleitung). Auch über den BLS hinaus zeigt sich, dass sich die – meist optimistischeren – Erwartungen zur Wirtschaftsentwicklung zuletzt nicht erfüllt haben. So mussten beispielsweise die Konjunkturprognosen wiederholt nach unten revidiert werden. Allgemein führen die unsicheren und teils erratischen geopolitischen Rahmenbedingungen zu erhöhter Volatilität und erschweren damit die Messung und Prognose der Wirtschaftsentwicklung. In Österreich kam es zuletzt zu ungewöhnlich starken Revisionen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, die die wesentliche Grundlage für Wirtschaftsprognosen ist.

Hier befindet sich Tabelle 1 mit dem Titel „Kredite oder Kreditrahmen für Unternehmen“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Tabelle wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

Den Umfrageergebnissen sind auch klare Gründe für die Entwicklung der Kreditnachfrage zu entnehmen: Vom dritten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2025 – und somit über drei Jahre hinweg – hat vor allem ein rückläufiger Finanzierungsbedarf für Anlageinvestitionen die Nachfrage nach Unternehmenskrediten gebremst (Grafik 1). Für das dritte Quartal 2025 wurde die Investitionsschwäche per Saldo nicht mehr als die Nachfrage weiter dämpfender Faktor genannt. Ein Blick auf die Einzelergebnisse der Banken zeigt zwar nach wie vor Meldungen, die auf eine bremsende Wirkung der Investitionstätigkeit hindeuten – aber auch Meldungen von expansiven Impulsen der Investitionstätigkeit auf die Kreditnachfrage. Insgesamt gleichen sich die gegensätzlichen Antworten aus. Betrachtet man nur die Ergebnisse für kleine und mittlere Unternehmen, zeigt sich im dritten Quartal 2025 sogar ein positiver Einfluss der Investitionstätigkeit auf die Kreditnachfrage.

Weiters wirkten vom vierten Quartal 2022 bis zum zweiten Quartal 2024 die gestiegenen Zinsen nachfragemindernd. Mit den EZB-Leitzinssenkungen ab Juni 2024 verlor dieser restriktive Einfluss jedoch an Stärke; die wieder gesunkenen Zinsen erleichtern seither die Finanzierung und führen vermehrt zu Finanzierungsanfragen. Vom zweiten Quartal 2024 bis zum zweiten Quartal 2025 war eine abnehmende Nachfrage nach Krediten zur Finanzierung von Lagerhaltung und Betriebsmitteln auffällig. Diese Entwicklung dürfte mit der schwachen Konjunktur zusammenhängen – etwa durch einen geringeren operativen Finanzierungsbedarf, den Abbau von Lagerbeständen und Optimierungsbemühungen im operativen Geschäft und seiner Finanzierung. Zudem nutzten Unternehmen zuletzt vermehrt alternative Finanzierungsquellen (z. B. Innenfinanzierung), was die Nachfrage nach Bankkrediten in den ersten beiden Quartalen 2025 etwas zurückgehen ließ.

Zusatzinformationen aus dieser und der vorigen Umfrage zeigen, dass sich geopolitische Unsicherheiten und Handelskonflikte dämpfend auf die Kreditnachfrage von Unternehmen auswirken. Potenziell betroffene Unternehmen agieren zurückhaltender bei Investitionen und ihrer Finanzierung.

Die Kreditangebotspolitik der Banken hat sich seit Mitte 2025 etwas entspannt, nachdem sie von Anfang 2022 bis zum ersten Quartal 2025 durchgehend restriktiver geworden war – sowohl hinsichtlich der Kreditrichtlinien als auch der Kreditbedingungen. Im vierten Quartal 2024 und im ersten Quartal 2025 kam es insbesondere zu auffälligen Verschärfungen bei den folgenden Kreditbedingungen: erhöhte Erfordernisse für Sicherheiten, strengere Zusatzvereinbarungen in Kreditverträgen (Covenants) und Beschränkungen bei der Höhe von Krediten oder Kreditrahmen. Im zweiten Quartal 2025 schwächte sich diese Entwicklung ab, und es kam nur mehr zu leichten Margenerhöhungen bei überdurchschnittlich riskanten Krediten. Gleichzeitig wurden seit dem vierten Quartal 2024 die Margen für nicht überdurchschnittlich riskante Kredite wiederholt gesenkt, insbesondere im zweiten und dritten Quartal 2025. Der wesentliche Grund dafür war die Intensivierung des Wettbewerbs zwischen den Banken. Verbesserungen bei der Liquidität der Banken trugen in geringerem Ausmaß auch zu den Margensenkungen bei.

Gemäß den Umfrageergebnissen war die zunehmend angespannte Risikosituation der Hauptgrund für die angebotsseitigen Verschärfungen von Anfang 2022 bis zum zweiten Quartal 2025. Die Risikoeinschätzung der Banken hat sich verschlechtert – sowohl hinsichtlich der allgemeinen Wirtschaftslage, der Geschäftslage und Kreditwürdigkeit der Unternehmen als auch, in geringerem Ausmaß, hinsichtlich der Werthaltigkeit von Sicherheiten. Auch eine verminderte Risikotoleranz der Banken wurde wiederholt als Grund für Verschärfungen genannt – allerdings mit deutlich geringerem Einfluss als die Risikoeinschätzung. Aus der Umfrage geht hervor, dass die Risikosituation die gesamte Kreditangebotspolitik der Banken nach wie vor belastet – auch wenn sie sich im dritten Quartal 2025 nicht mehr in konkreten Verschärfungen von Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen geäußert hat.

Die geopolitischen Unsicherheiten und die Handelskonflikte haben im Allgemeinen derzeit nur geringe Auswirkungen auf die Angebotspolitik der Banken. Die Banken analysieren die Risiken jedoch genauer und gezielter. Für potenziell betroffene Unternehmen, die bei Investitionen ohnehin zurückhaltender geworden sind, kann es zu Angebotsverschärfungen kommen.

Die verschärfte Angebotspolitik bedeutet auch strengere Kreditvergabeentscheidungen der Banken und mehr abgelehnte Kreditanträge. Der Anteil abgelehnter Kreditanträge von Unternehmen ist von 2022 bis 2024 deutlich gestiegen – vor allem im Kreditgeschäft mit kleinen und mittleren Unternehmen, in geringerem Ausmaß im Kreditgeschäft mit großen Unternehmen. In den ersten beiden Quartalen 2025 blieb der Anteil abgelehnter Kreditanträge weitgehend unverändert auf einem im langfristigen Vergleich hohen Niveau; im dritten Quartal 2025 ist er wieder leicht gestiegen.

2 Anstieg der Nachfrage nach Wohnbaukrediten setzt sich im dritten Quartal 2025 fort

Nach einem historischen Tief ist die Nachfrage privater Haushalte nach Wohnbaukrediten seit dem ersten Halbjahr 2024 wieder gestiegen (Tabelle 2). 2024 war der Anstieg noch moderat, in den ersten drei Quartalen 2025 verstärkte er sich. Im vierten Quartal 2025 soll diese Entwicklung gemäß den Erwartungen der befragten Banken aber abflachen. Die Quartalsveränderungen 2025 haben sich bisher weitgehend im Einklang mit den Erwartungen aus dem jeweiligen Vorquartal vollzogen.

Hier befindet sich Tabelle 2 mit dem Titel „Kredite an private Haushalte“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Tabelle wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

Hauptgrund für die gestiegen Nachfrage ist das gesunkene Zinsniveau (Grafik 2), das wesentlich durch die Zinspolitik der EZB bestimmt wird. Von Juni 2024 bis Juni 2025 hat die EZB ihren Leitzins schrittweise von 4 % auf 2 % gesenkt. Infolgedessen sind die Zinsen allgemein gefallen, und Kredite sind billiger geworden. Zusätzlich sind Kredite leistbarer geworden, weil die Realeinkommen der privaten Haushalte 2024 stark gestiegen sind. Die Finanzierung von privatem Wohnbau wurde wieder leichter möglich, und entsprechende Finanzierungsanfragen bei den Banken nahmen zu.

Die Banken nannten auch verbesserte Aussichten am Wohnimmobilienmarkt und die voraussichtliche Preisentwicklung für Wohneigentum als Gründe für die gestiegene Nachfrage in den ersten drei Quartalen 2025. Im zweiten und dritten Quartal 2025 wurde der Nachfrageaufschwung zudem vom gestiegenen Optimismus der Haushalte getragen, die eine Wohnbaufinanzierung anstreben (Grafik 2, Säule „Konsument:innenvertrauen“). Das Auslaufen der Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaß-nahmen-Verordnung (KIM-V) mit Ende Juni 2025 hat gemäß den Umfrageergebnissen zusätzlich die Nachfrage nach Wohnbaukrediten im dritten Quartal 2025 leicht erhöht. Weiters führte eine Bank an, dass solide Eigenmittel der Haushalte und finanzielle Unterstützung aus dem Familienumfeld die Kreditnachfrage im dritten Quartal 2025 etwas befördert haben.

Rückblick auf die Jahre 2022 und 2023: Im zweiten Halbjahr 2022 kam es zu einem markanten Nachfrageeinbruch, gefolgt von einem weiteren Rückgang bis zum vierten Quartal 2023. Auch damals waren Zinsänderungen der wesentliche Einflussfaktor. Als Reaktion auf die hohe Inflation im Euroraum erhöhte die EZB ihren Leitzins zwischen Juli 2022 und September 2023 schrittweise von –0,5 % auf 4 %. Dadurch stiegen die Zinsen für neue Wohnbaukredite spürbar an, und Kredite wurden erheblich teurer.

Angebotsseitig haben die Banken im dritten Quartal 2025 die Kreditbedingungen leicht gelockert, insbesondere die Kreditzinsen und die Margen für nicht überdurchschnittlich riskante Kredite. Bereits seit Mitte 2023 sind die Kreditzinsen und die Margen für nicht überdurchschnittlich riskante Kredite tendenziell gesunken. Dabei kam es in keinem Quartal zu ausgeprägten Anpassungen, aber immer wieder zu kleineren Änderungen. Die Lockerungen der Margen wurden von den Banken vor allem mit der Wettbewerbssituation begründet. Die Margen für überdurchschnittlich riskante Kredite blieben im genannten Zeitraum hingegen weitgehend konstant. Das oben erwähnte Auslaufen der KIM-V hat im dritten Quartal 2025 auch geringfügig zur Lockerung der Kreditbedingungen beigetragen. Banken und Haushalte verfügen nun über etwas mehr Flexibilität bei der Vereinbarung von Kreditbedingungen, wodurch die individuelle Situation der Haushalte besser berücksichtigt werden kann.

Die Richtlinien für Wohnbaukredite wurden in den letzten drei Jahren nur vereinzelt angepasst. Auch für das vierte Quartal 2025 erwarten die Banken hier kaum Änderungen. Die letzten deutlichen Änderungen der Kreditrichtlinien bzw. generell der Angebotspolitik für Wohnbaukredite (Kreditrichtlinien, Kreditbedingungen) erfolgten im dritten Quartal 2022 – Verschärfungen aufgrund der Risikosituation und einer neuen Rechtslage für die Vergabe von Wohnbaukrediten (die oben bereits erwähnte KIM-V).

Der Anteil abgelehnter Kreditanträge für private Wohnbaufinanzierungen liegt seit dem ersten Quartal 2024 weitgehend unverändert auf einem im langfristigen Vergleich hohen Niveau. Davor stieg er vom dritten Quartal 2022 bis zum vierten Quartal 2023 fast durchgängig. Gründe für die Entwicklung der Ablehnungsrate werden im BLS nicht standardmäßig erhoben. Die erhöhte Ablehnungsrate lässt sich jedoch gut erklären: mit der verschärften Angebotspolitik ab dem dritten Quartal 2022 und dem damals herausfordernden Umfeld (Leistbarkeit, gestiegene Zinsen, Inflation, Unsicherheit).

Neben den Umfrageergebnissen zeigt auch ein Blick auf die Kreditstatistik starke Änderungen im Geschäft mit Wohnbaukrediten in Österreich. Die Vergabe neuer Wohnbaukredite 3 durch die Banken ist von Juli 2022 auf August 2022 um mehr als die Hälfte eingebrochen (von 2,7 Mrd EUR auf 1,3 Mrd EUR), in den Folgemonaten weiter gesunken und zeigte sich lange sehr schwach – mit Tiefstwerten von jeweils 0,7 Mrd EUR im Dezember 2023 und Jänner 2024. Der starke Einbruch ist auf die oben beschriebenen Gründe zurückzuführen, wobei er hauptsächlich nachfrageseitig bestimmt sein dürfte. Die von den Banken gemeldeten Rückgänge bei der Kreditnachfrage waren deutlich ausgeprägter als die gemeldeten angebotsseitigen Verschärfungen.

Im laufenden Jahr hat sich die Neukreditvergabe stark erholt. Von Jänner bis August 2025 wurden durchschnittlich 1,4 Mrd EUR pro Monat an neuen Wohnbaukrediten vergeben – mit Spitzen von 1,6 Mrd EUR im April und im Juli. Das entspricht einem Zuwachs von 44 % gegenüber dem Jahresdurchschnitt von 2024. Die gemäß Umfrageergebnissen gestiegene Nachfrage nach Wohnbaukrediten signalisiert eine weiterhin solide Neukreditvergabe in den nächsten Monaten. Eine expansive Kreditentwicklung wie bis Mitte 2022 ist aber auf absehbare Zeit nicht zu erwarten. Diese war jahrelang durch äußerst niedrige Zinsen getrieben. 4 Mit der EZB-Zinswende ab Juli 2022 kehrte sich die Entwicklung abrupt um (siehe Grafik 3 zur langfristigen Entwicklung der Neuvergabe von Wohnbaukrediten und des Zinsniveaus in Österreich). In einem Exkurs im nächsten Kapitel werden Zinsen und Raten für neue Wohnbaukredite im langfristigen Vergleich betrachtet.

Bei Konsumkrediten und sonstigen Krediten kam es im dritten Quartal 2025, wie auch in den Quartalen davor, sowohl angebots- als auch nachfrageseitig zu keinen nennenswerten Änderungen (Tabelle 2).

3 Exkurs: Zinsen und Raten für neue Wohnbaukredite derzeit nur leicht über langjährigem Durchschnitt

Dieser Exkurs beleuchtet die Kosten für neue Wohnbaukredite in Österreich aus verschiedenen Perspektiven und im langfristigen Vergleich seit 2003 – dem Beginn der regulären Datenverfügbarkeit aus der Monetärstatistik des Eurosystems. Betrachtet werden die Zinsen für neue Wohnbaukredite (inklusive neuverhandelter Kredite) und die daraus abgeleiteten monatlichen Kreditraten, die Haushalte mit neuem Wohnbaukredit über die Kreditlaufzeit leisten müssen, sowie die gesamten Zinskosten, die während der Kreditlaufzeit anfallen (Grafiken 4 und 5).

Gegenstand der Analyse sind Neukredite, nicht Bestandskredite. Für die Berechnung der monatlichen Kreditraten, die sich aus Tilgung und Zinszahlung zusammensetzen, wird angenommen, dass Zinssatz und Kreditrate über die gesamte Kreditlaufzeit konstant bleiben und der Zinssatz dem Zinsniveau bei Vertragsabschluss entspricht. Es wird zudem von einem einheitlichen Zinssatz für alle Wohnbaukredite ausgegangen; Unterschiede etwa nach Laufzeit werden nicht berücksichtigt. Sonstige Kosten wie Bearbeitungsgebühren oder Provisionen bleiben ebenfalls unberücksichtigt. Die getroffenen Annahmen und Einschränkungen dienen der Vergleichbarkeit und sind durch die Datenverfügbarkeit bedingt.

Die wesentliche Aussage: Die Zinsen und Raten für neue Wohnbaukredite liegen derzeit nur leicht über dem langjährigen Durchschnitt seit 2003. Die starken und schnellen Zinserhöhungen ab Mitte 2022 könnten den Eindruck erweckt haben, dass neue Wohnbaukredite ungewöhnlich teuer geworden sind. Das ist aber nicht der Fall.

Die Zinsen für neue Wohnbaukredite lagen im August 2025 mit 3,4 % einen halben Prozentpunkt über dem langjährigen Durchschnitt seit 2003 von 2,9 %. Von 2003 bis Mitte 2009 lagen die Zinsen durchgehend höher als zuletzt – mit Spitzenwerten von 5,6 % im vierten Quartal 2008. Danach sanken sie tendenziell und waren schließlich einige Jahre außergewöhnlich niedrig. Von Anfang 2021 bis zum ersten Quartal 2022 erreichten sie historische Tiefstwerte von 1,2 %. Mit der Zinswende ab Mitte 2022 stiegen die Zinsen bis Ende 2023 auf 4,2 % und fielen anschließend wieder nach und nach um 0,8 Prozentpunkte.

Die monatliche Rate für einen im August 2025 neu vereinbarten Wohnbaukredit mit einer Laufzeit von 20 Jahren beträgt 570 EUR je 100.000 EUR Kreditbetrag. Das liegt um knapp 4 % über dem langjährigen Durchschnitt von 550 EUR. Während der Niedrigzinsphase vor der Zinswende 2022 lag die Rate um 15 % unter dem langjährigen Durchschnitt (470 EUR); nach der Zinswende maximal 11 % darüber (610 EUR, Ende 2023). Im vierten Quartal 2008 lag die Rate hingegen mit 685 EUR fast 25 % über dem langjährigen Durchschnitt. Bei längeren Laufzeiten sind die Abweichungen vom langjährigen Durchschnitt größer, bei kürzeren entsprechend kleiner.

Die Schwankungen der monatlichen Raten sind im Zeitverlauf geringer als jene der Zinsen, weil die Zinszahlungen nur einen Teil der Raten ausmachen. Üblicherweise ist der Tilgungsanteil an den Raten höher als der Zinszahlungsanteil – außer bei hohen Zinsen und langen Laufzeiten. Das zeigt Grafik 5, die die Summe der Zinszahlungen über die gesamte Kreditlaufzeit in Prozent des Kreditbetrags darstellt. Bei z. B. einer Kreditlaufzeit von 30 Jahren und Zinsen von über 5,5 %, wie es im vierten Quartal 2008 der Fall war, übersteigen die nominellen Zinskosten den aufgenommen Kreditbetrag. Haushalte mit solchen Kreditkonditionen müssten also den Kreditbetrag zurückzahlen und mindestens noch einmal so viel an Zinsen zahlen. Im August 2025 belief sich die Summe der Zinszahlungen bei 30‑jährigen Krediten auf 58 %, bei 20-jährigen Krediten auf 37 % der aufgenommenen Kreditsumme.

4 Refinanzierungssituation der Banken verbessert sich weiter

Die Refinanzierung der befragten Banken über mittel- bis langfristige Anleihen hat sich im dritten Quartal 2025 deutlich verbessert (Tabelle 3). Das geschah entgegen den Erwartungen aus dem Vorquartal, die eine weitgehend unveränderte Situation in Aussicht gestellt hatten. Bereits seit dem zweiten Quartal 2024 verbessert sich somit die Refinanzierungssituation der Banken fast durchgehend – besonders hinsichtlich der mittel- bis langfristigen Anleihen, mit dem vierten Quartal 2024 als Ausnahme. Für das vierte Quartal 2025 erwarten die Banken eine weitere leichte Verbesserung der Refinanzierung über mittel- bis langfristige Anleihen.

Hier befindet sich Tabelle 3 mit dem Titel „Zugang der Banken zu ausgewählten Refinanzierungsquellen“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Tabelle wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

5 Gestiegene Bedeutung notleidender Kredite für die Kreditvergabepolitik der Banken gegenüber Unternehmen

Der BLS thematisiert regelmäßig die Auswirkungen notleidender Kredite bzw. der Kreditqualität auf die Vergabepolitik der Banken (seit 2025 vierteljährlich, davor halbjährlich).

Gemäß den Angaben der Banken führten notleidende Kredite über Jahre hinweg bis Mitte 2023 nur vereinzelt zu Verschärfungen ihrer Kreditvergabepolitik. Wie die Umfrageergebnisse zeigen, wurden jedoch vom zweiten Halbjahr 2023 bis zum ersten Quartal 2025 die Kreditrichtlinien und Kreditbedingungen im Unternehmenskundengeschäft der Banken aufgrund nachlassender Kreditqualität verschärft. Die Banken begründeten das hauptsächlich mit der Risikosituation. Im zweiten und dritten Quartal 2025 wurden diesbezüglich nur vereinzelt weitere Verschärfungen gemeldet.

Für nähere Informationen zu notleidenden Krediten und anderen für die Finanzmarktstabilität relevanten Entwicklungen siehe die halbjährlichen Finanzmarktstabilitätsberichte der OeNB .

6 Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems

Im Rahmen des BLS werden die Banken halbjährlich zu den Auswirkungen der geldpolitischen Maßnahmen des Eurosystems befragt. Thematisiert wurden dabei zuletzt das geldpolitische Portfolio an Vermögenswerten und die Leitzinsentscheidungen.

Das Eurosystem baut seit März 2023 sein Wertpapier-Portfolio ab. Laut Umfrageergebnissen hatte die Reduktion der Wertpapierbestände des Eurosystems in den letzten sechs Monaten, wie bereits in den sechs Monaten davor, kaum Auswirkungen auf die Banken und ihr Kreditgeschäft. Zu erwähnen sind lediglich leicht gewachsene Bestände an Euroraum-Staatsanleihen in den Aktiva der Banken, da sich das Eurosystem als Käufer vom Markt zurückgezogen hat. Für die kommenden sechs Monate erwarten die befragten Banken keine Auswirkungen des Abbaus der Wertpapierbestände des Eurosystems – weder auf ihre bilanzielle und finanzielle Lage noch auf ihr Kreditgeschäft betreffend Angebotspolitik und Kreditvolumen.

Die Leitzinsentscheidungen des EZB-Rats wirkten sich in den letzten sechs Monaten negativ auf die Ertragslage der Banken aus – wie bereits in den zwölf Monaten davor. Die Banken berichteten von einem verschlechterten Zinsergebnis aufgrund von Margeneffekten, also Veränderungen der Zinssätze von zinstragenden Aktiva und Passiva. Seit Juni 2024 hat die EZB wiederholt die Leitzinsen gesenkt. Die Banken erwarten für die nächsten sechs Monate weiteren Abwärtsdruck auf Margen, Zinsergebnis und Ertragslage – aber in geringerem Ausmaß als in den letzten sechs Monaten. Zum geringeren Ausmaß sollen auch leicht positive Volumeneffekte der Leitzinsentscheidungen beitragen – also Veränderungen des Volumens von zinstragenden Aktiva und Passiva.

Zuvor zeigte sich eine umgekehrte Entwicklung: Zwischen Juli 2022 und September 2023 erhöhte die EZB die Leitzinsen. Die Banken meldeten in diesem Zeitraum, also über eineinhalb Jahre hinweg, überaus positive Effekte auf ihre Ertragslage. Ihr Zinsergebnis profitierte stark von Margeneffekten infolge des Zinsanstiegs.

Hier befindet sich Grafik 1 mit dem Titel „Entwicklung der Nachfrage nach Unternehmenskrediten in Österreich und ihre Einflussfaktoren“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Grafik wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

Hier befindet sich Grafik 2 mit dem Titel „Entwicklung der Nachfrage nach Wohnbaukrediten in Österreich und ihre Einflussfaktoren“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Grafik wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

Hier befindet sich Grafik 3 mit dem Titel „Neu vereinbarte Wohnbaukredite in Österreich und Zinsniveau“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Grafik wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

Hier befindet sich Grafik 4 mit dem Titel „Monatliche Rate für einen neuen Wohnbaukredit von 100.000 EUR in Österreich“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Grafik wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

Hier befindet sich Grafik 5 mit dem Titel „Zinskosten für einen neuen Wohnbaukredit in Österreich“. Für ausführliche barrierefreie Informationen zu dieser Grafik wenden Sie sich bitte direkt an den Autor: gerald.hubmann@oenb.at.

7 Kasten 1: Erläuterungen zur Umfrage

Die Zentralbanken des Euroraums – in Österreich die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) – führen gemeinsam mit der Europäischen Zentralbank (EZB) seit Anfang 2003 viermal jährlich eine Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS) durch, um ihren Informationsstand über das Kreditvergabeverhalten der Banken und das Kreditnachfrageverhalten von Unternehmen und privaten Haushalten zu verbessern. Dabei werden rund 150 führende Banken aus allen Ländern des Euroraums befragt, darunter acht Institute aus Österreich. Dieser Bericht bezieht sich auf die Angaben dieser acht Institute. Seit der Umfrage für das erste Quartal 2015 wird ein revidierter und erweiterter Fragebogen verwendet. Mit den Umfragen für das erste Quartal 2022 und das erste Quartal 2024 wurden einige der bestehenden Standardfragen erweitert.

Kreditrichtlinien sind die bankinternen Kriterien (sowohl die schriftlich festgelegten als auch die ungeschriebenen), die bestimmen, unter welchen Voraussetzungen eine Bank Kredite vergeben möchte.

Kreditbedingungen sind die speziellen Verpflichtungen, auf die sich Kreditgeber und Kreditnehmer einigen (z. B. Zinssätze, Margen, Nebenkosten, Sicherheitenerfordernisse usw.). Seit der Umfrage für das erste Quartal 2024 werden Zinssätze als Teil der Kreditbedingungen erfasst. Seitdem sind die Kreditbedingungen daher breiter definiert.

Kreditmargen sind Aufschläge auf relevante Referenzzinssätze bzw. die Differenzen zwischen Kreditzinssätzen und Refinanzierungszinssätzen. Im Rahmen des BLS wird bei einer Verringerung der Margen von einer Lockerung und bei einer Erhöhung der Margen von einer Verschärfung gesprochen. Eine Lockerung der Margen ist für Kreditnehmer positiv, schränkt aber unmittelbar die Ertragsmöglichkeiten der Banken als Kreditgeber ein.

Der Saldo aus positiven und negativen Antworten errechnet sich aus der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in positiver Richtung antworten (z. B. Lockerung der Margen, Steigerung der Nachfrage) abzüglich der Anzahl der Banken, die auf eine Frage in negativer Richtung antworten (z. B. Verschärfung der Margen, Rückgang der Nachfrage). Die Bezeichnungen „positiv“ und „negativ“ dienen hier als Richtungsangabe und sind in diesem Zusammenhang als wertfrei zu verstehen.

Der Nettoprozentsatz ist der Saldo aus positiven und negativen Antworten im Verhältnis zur Anzahl der Antworten insgesamt. Wenn z. B. von acht antwortenden Banken zwei angeben, dass die Nachfrage nach Wohnbaukrediten gestiegen ist, eine angibt, dass die Nachfrage gesunken ist, und die übrigen fünf angeben, dass die Nachfrage unverändert geblieben ist, dann ergibt sich ein Saldo von +1 bzw. ein Nettoprozentsatz von +12,5. In diesem Beispiel gibt ein Überhang von nur einer Bank eine Nachfragesteigerung an – zu wenig, um daraus eine allgemeine Aussage abzuleiten. In einem solchen Fall muss von einer weitgehend unveränderten Situation ausgegangen werden.

Veröffentlichungshinweise: Die Berichte der OeNB zur Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum (Bank Lending Survey – BLS) erscheinen seit Juli 2023 in der Publikationsreihe „ OeNB Reports “. Davor erschienen sie in der OeNB-Publikation „ Statistiken – Daten & Analysen “. Links, weitere Informationen und Daten zu den Österreich-Ergebnissen sind auf der OeNB-Website zu finden. Euroraum-Ergebnisse veröffentlicht die EZB.


  1. Das Eurosystem, bestehend aus der Europäischen Zentralbank (EZB) und den nationalen Zentralbanken der Länder des Euroraums (in Österreich die OeNB), führt jedes Quartal eine Umfrage durch, um Informationen über Angebot und Nachfrage im Kreditgeschäft der Banken mit Unternehmen und privaten Haushalten zu erheben. Befragt werden dabei leitende Kreditmanager:innen großer Banken im Euroraum. Methodisch ist die Umfrage eine qualitative Erhebung. Die Antworten werden auf einer Ordinalskala erfasst. Die Fragen beziehen sich auf Veränderungen zur Vorperiode und die Gründe dafür. Die diesem Bericht zugrunde liegende Umfrage wurde in der zweiten Septemberhälfte 2025 durchgeführt. Redaktionsschluss für sonstige Daten: 17. Oktober 2025. ↩︎

  2. Die erste Umfrage über das Kreditgeschäft im Euroraum bezog sich auf das vierte Quartal 2002. Seitdem fällt der Nachfragerückgang im dritten Quartal 2023 besonders stark auf; etwas geringer war der Rückgang im zweiten Quartal 2024. Ähnlich deutliche punktuelle Einbrüche wurden bisher nur für das vierte Quartal 2008 und das erste Quartal 2009 im Zuge der globalen Finanzkrise sowie für das dritte Quartal 2012 im Zuge der Staatsschuldenkrise berichtet. ↩︎

  3. Echte Neukreditvergabe ohne neuverhandelte Kredite österreichischer Banken an inländische private Haushalte; Quelle: OeNB. ↩︎

  4. In der Umfrage wurde das allgemeine Zinsniveau vom ersten Quartal 2015 bis zum zweiten Quartal 2022 als mit Abstand häufigster Grund für die gestiegene Nachfrage nach privaten Wohnbaukrediten genannt. Davor wurde das allgemeine Zinsniveau nicht standardmäßig als Einflussfaktor auf die Nachfrage erhoben. ↩︎

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