Albin Egger-Lienz

1868, Striebach/Lienz – 1926, St. Justina/Bozen

Seinen ersten Malunterricht erhält Albin Egger-Lienz bei seinem Vater Georg Egger, einem Kirchenmaler und Fotografen. Von 1884 bis1893 studiert er an der Münchner Akademie unter Karl Raupp, Gabriel von Hackl und Wilhelm Lindenschmitt. Im Katalog zur Münchner Jahresausstellung im Glaspalast 1891 taucht zum ersten Mal der Doppelname Egger-Lienz auf. 1899 heiratet er und übersiedelt mit seiner Frau nach Wien. Ab 1900 ist er Mitglied des Künstlerhauses in Wien und von 1908 bis 1910 Mitglied der Wiener Secession. Eine Berufung an die Akademie der bildenden Künste in Wien wird 1910 durch den Thronfolger Erzherzog Franz Ferdinand vereitelt, neuerliche Berufungen in den Jahren 1919 und 1925 nimmt er nicht an. Bei der Entwicklung seines monumentalen, expressiven und symbolhaften Stils sind ihm Franz von Defregger und insbesondere Ferdinand Hodler mit seiner linear vereinfachenden Malweise Vorbilder. In seinen monumentalen Bildern beschäftigt sich Egger-Lienz mit den Themenkreisen des Krieges, des bäuerlichen Lebens und existenziellen Themen wie etwa dem Tod, oft gibt es mehrere Fassungen von einem Motiv. 1912/13 folgt er seiner Berufung als Professor an die Hochschule für bildende Kunst in Weimar. Bei der 1912 in Dresden stattfindenden Großen Kunstausstellung fühlt sich Egger-Lienz nicht hinreichend als „monumentaler“ Künstler gewürdigt und löst den sogenannten „Hodlerstreit“ aus, in dem er gegen Ferdinand Hodler, Max Klinger und Lovis Corinth Stellung bezieht. Darauf kündigt er 1913 seinen Vertrag mit der Hochschule und zieht nach St. Justina bei Bozen. Große Erfolge hat er bei der 1922 stattfindenden Biennale in Venedig und einer Personalausstellung im Wiener Künstlerhaus 1925.