Anton Kolig

188,6 Neutitschein in Mähren – 1950, Nötsch

Der im heutigen Nový Jičín (Tschechische Republik) geborene Anton Kolig besucht von 1904 bis 1906 die Wiener Kunstgewerbeschule unter Anton Ritter von Kenner und studiert von 1907 bis 1912 bei Rudolf Bacher und Heinrich Lefler an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bei der Sonderausstellung im Wiener Hagenbund im Jahr 1911 gemeinsam mit Oskar Kokoschka, Anton Faistauer, Franz Wiegele, Robin Christian Andersen und Albert Paris Gütersloh erregt er das Interesse der Maler Carl Moll und Gustav Klimt. Klimt vermittelt ihm ein Stipendium für einen Studienaufenthalt in Frankreich, wo sich Kolig von 1912 bis 1914 aufhält. Nach dem Krieg lässt er sich in Nötsch nieder und wird zu einem wichtigen Vertreter des Nötscher Kreises. 1928 wird er als Professor an die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart berufen, wo er bis 1943 unterrichtet. Danach lebt und arbeitet er wieder in Nötsch, wo er und seine Frau 1944 bei einem Bombenangriff schwer verletzt werden und sein Schwager, der Maler Franz Wiegele, stirbt. Koligs Werk zeichnet sich durch einen expressionistischen, bewegten Malstil und leuchtende Farben aus. Er beschäftigt sich hauptsächlich mit dem Figurenbild, dem Porträt und der Monumentalmalerei. Er führt 1925/27 Fresken für das Wiener Krematorium und 1929/30 für das Landhaus in Klagenfurt, 1926 Vorhänge für das Kleine Festspielhaus in Salzburg sowie 1927 ein Mosaik für das Portal des Kleinen Salzburger Festspielhauses aus. 1948 und 1949 entstehen Entwürfe für den eisernen Vorhang im Kleinen Salzburger Festspielhaus, für einen Theatervorhang der Wiener Oper und für das Glasfenster über dem Westportal von St. Stephan in Wien.