Deutsche Bundesbank, Oesterreichische Nationalbank und Schweizerische Nationalbank stiften Carl-Menger-Forschungspreis

(, Wien)

Die Deutsche Bundesbank, die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die Schweizerische Nationalbank (SNB) stiften einen gemeinsamen Preis für Wirtschaftswissenschaften. Der Preis soll an eine Wissenschaftlerin oder einen Wissenschaftler für hervorragende Forschung in den Bereichen der monetären und internationalen Makroökonomik oder der Finanzmarktstabilität vergeben werden. Die drei Notenbanken wollen damit die Forschung zu Geld und Währung und die Interaktion zwischen den Zentralbanken und der Forschung stärken. Der Preis wird nach dem österreichischen Ökonomen Carl Menger benannt und alle zwei Jahre bei der Jahrestagung des Vereins für Socialpolitik im Herbst vergeben, erstmalig im September 2014 auf der Tagung in Hamburg. Das Preisgeld beträgt EUR 20.000. Die Preisträger müssen in Europa lehren und dürfen zum Zeitpunkt der Verleihung das 45. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Die Preisträger verbringen auf Einladung einen Forschungsaufenthalt bei einer der beteiligten Notenbanken. Kandidaten für den Carl-Menger-Preis werden von einem Expertengremium vorgeschlagen. Eine direkte Bewerbung ist nicht möglich.

Anlässlich der Stiftung des Preises betonte Dr. Andreas Dombret, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank: „Gerade die vergangenen Jahre haben gezeigt, wie wichtig die Forschung in denjenigen Bereichen ist, die für die Stabilität der Finanzmärkte relevant sind. Mit diesem Preis wollen wir die Zusammenarbeit zwischen der Wissenschaft und den drei Notenbanken fördern.“ „Viele Aspekte der Finanz- und Wirtschaftskrise haben auch zu Kritik an der Rolle der Wirtschaftswissenschaften geführt; es bedarf innovativer Forschungsansätze, um die Wirtschaftspolitik zukunftsorientiert zu fundieren“, unterstrich Dr. Peter Mooslechner, Direktor der Oesterreichischen Nationalbank. „Die Finanzkrise hat Geldpolitik und Geldtheorie vor neue Herausforderungen gestellt. Der Preis soll Forscherinnen und Forscher dazu anregen, einen Beitrag zur Bewältigung dieser Herausforderungen zu leisten", betonte Dr. Thomas Moser, stellvertretendes Mitglied des Direktoriums der Schweizerischen Nationalbank. Auch der Vorsitzende des Vereins für Socialpolitik, Prof. Michael Burda, Humboldt Universität Berlin, lobte diesen Preis. Er erklärte: „Der Verein für Socialpolitik begrüßt das Engagement der drei deutschsprachigen Notenbanken. Ich erwarte durch diesen Preis wichtige Impulse für die politikrelevante Forschung.“

Carl Menger (1840 – 1921)

Der Österreicher Carl Menger wurde 1840 geboren und gilt als geistiger Vater der österreichischen Schule der Nationalökonomie. In seinem 1871 erschienenen Werk „Grundsätze der Volkswirtschaftslehre“ stellte er die These auf, dass der Wert eines Gutes durch die subjektive Wertschätzung seiner jeweils letzten Einheit („Grenzeinheit“) bestimmt wird (Grenznutzenbetrachtung). Auf seine Thesen bauten später andere Ökonomen wie Eugen von Böhm-Bawerk, Friedrich von Wieser, Ludwig von Mises und Friedrich August von Hayek auf.

Verein für Socialpolitik

Der Verein für Socialpolitik zählt rund 3.800 Mitglieder und ist damit die größte Vereinigung von Wirtschaftswissenschaftlern im deutschsprachigen Raum. Ziel und Zweck des Vereines ist die wissenschaftliche Erörterung wirtschafts- und sozialwissenschaftlicher sowie wirtschafts- und sozialpolitischer Probleme wie auch die Pflege internationaler Beziehungen innerhalb der Fachwissenschaft.

Informationen zum Preis sind unter folgender Webadresse hinterlegt: https://www.socialpolitik.de/De/carl-menger-preis