Finance 5.0 – Eine Herausforderung für die Cybersicherheit?

(, Brussels)

Konferenz im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft, organisiert vom österreichischen Bundeskanzleramt und der Oesterreichischen Nationalbank

Cyberbedrohungen haben in den letzten fünf Jahren sowohl in ihrer Anzahl als auch in ihrem Ausmaß stark zugenommen. Aufgrund der engen Verflechtungen von Finanzsystemen und -märkten ist der Finanzsektor besonders anfällig für Cyberattacken und ihre potenziellen Folgewirkungen. Es ist deshalb höchste Zeit, dass die EU und ihre Mitgliedsstaaten nicht nur bei der Bekämpfung systemischer Cyberrisiken gemeinsam vorgehen, sondern auch zusammenarbeiten, wenn es darum geht, Cybersicherheit als Wettbewerbsvorteil für Europa zu nutzen. Bei der Konferenz „Finance 5.0 – Eine Herausforderung für die Cybersicherheit?“ treffen politische Entscheidungsträgerinnen und Repräsentanten von Regulierungsbehörden sowie Vertreterinnen und Vertreter der Wirtschaft und Exekutive zusammen, um Fragen der Finanz- und Cybersicherheit aus sektoren- und grenzüberschreitender Perspektive zu diskutieren.

Die von der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) und dem österreichischen Bundeskanzleramt (BKA) im Rahmen der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft organisierte Konferenz „Finance 5.0 – Eine Herausforderung für die Cybersicherheit?“ findet am Montag, den 16. Juli 2018 in Brüssel statt. Diese sektorübergreifende Veranstaltung hat es sich zum Ziel gesetzt, Barrieren zu überwinden und den Austausch von Ideen und Meinungen zwischen der Wirtschaft, Regierungen, Regulierungsbehörden und der Exekutive zu fördern. Fachleute, Entscheidungsträgerinnen und Stakeholder sollen Ideen vorantreiben, den Transfer von Know-how ermöglichen und den Weg für künftige Entwicklungen im Bereich Cyberresilienz weisen. Im Idealfall fließen die wichtigsten Erkenntnisse der Konferenz auch in die weitere EU-Gesetzgebung ein, die auf eine Ausgewogenheit zwischen Sicherheit, Innovation und Regulierung abzielt.

Finance 5.0 – wie ist ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Innovation und Regulierung zu schaffen?

Der Finanzsektor war und ist eine treibende Kraft im Bereich der technischen Innovation – beispielsweise beim Ausbau kritischer Marktinfrastrukturen (wie Zahlungssysteme), bei der Entwicklung von Kryptowerten, etc. – und agiert auch im Bereich Sicherheitsstandards richtungsweisend. Der digitale Umbruch („Digital Disruption“) beeinflusst nicht nur die Geschäftsmodelle von Banken und die gesetzlichen und regulatorischen Rahmenbedingungen, sondern macht den Finanzsektor auch anfälliger für Cyberrisiken, was wiederum Auswirkungen auf die Wirtschafts- und Finanzstabilität haben kann.

Was sind die Prioritäten der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft in Bezug auf die Cybersicherheit?

Aufbauend auf dem Paket zur Cybersicherheit der Europäischen Kommission (2017) und dem FinTech-Aktionsplan (2018) richtet sich der Fokus der österreichischen EU-Ratspräsidentschaft darauf, das Cybersicherheitsgesetz zu finalisieren und eine Einigung über Maßnahmen zur Cyberresilienz in verschiedenen Sektoren herbeizuführen.

Konferenzdetails: Finance 5.0 – Eine Herausforderung für die Cybersicherheit?

High-Level Panel: Cyberresilienz und der Finanzsektor – wie ist in der EU-Politik ein Gleichgewicht zwischen Sicherheit, Innovation und Regulierung zu erzielen?

Ein hochrangig besetztes Panel mit Staatssekretärin Karoline Edtstadler, EU-Kommissar Sir Julian King, OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny, NBB-Direktor Tim Hermans und Eva Schulz-Kamm, Senior-Vizepräsidentin und Head of Global Affairs bei Siemens, beleuchtet strategisch-politische Aspekte der Cyberresilienz im Finanzsektor und diskutiert, was auf EU-Ebene und in den Mitgliedstaaten unternommen werden kann, um kritische Infrastrukturen, Innovation und Wettbewerbsfähigkeit in Europa sicherzustellen.

Fach-Panel I: Cybertechnologien – Eine Herausforderung für Regulierung und Aufsicht?

Expertinnen und Experten aus der Europäischen Kommission, der Europäischen Zentralbank bzw. dem Einheitlichen Aufsichtsmechanismus (SSM), dem Privatsektor und aus Geschäftsbanken sowie Vertreter von Zahlungsdienstleistern diskutieren über neue Technologien und die damit einhergehenden regulatorischen Herausforderungen.

Fach-Panel II: Cybersicherheit – Was sind die Gefahren für Unternehmen und Staatsorgane?

Ein White-Hat-Hacker diskutiert mit Vertreterinnen und Vertretern von Europol, der Europäischen Kommission, SWIFT und des Think-tank CEPS die Auswirkungen von Cyberattacken, Cyberintelligenz und Cyberhygiene auf Banken- und Finanzsysteme und die Demokratie.