Ausstellung „EUROpaVISION“ in OeNB West eröffnet

(, Innsbruck)

Europas langer Weg zur gemeinsamen Währung Euro

Mit der Einführung des Euro als gemeinsame Währung wurde die Vision eines einheitlichen Währungsraumes für 340 Millionen Menschen in Europa Realität. Der geschichtlichen Entwicklung diverser europäischer Münz- und Währungsunionen von der Römerzeit bis zum Euroraum unserer Tage ist die aktuelle Ausstellung im Kassensaal der OeNB West gewidmet. Die vom 19.2.2020 bis 5.2.2021 geöffnete Ausstellung wurde vom Team des Geldmuseums der OeNB kuratiert und zeigt rund 130 ausgewählte Objekte aus den Beständen des Museums.

Viele Anläufe zu einer europäischen Währungsunion

Die Idee einer Währungsunion, wie wir sie heute in Europa kennen, blickt auf eine lange Geschichte zurück. Bereits die Römer hatten erkannt, dass ein einheitliches Münzsystem den Handel vereinfacht und die Wirtschaft unterstützt. Auch Karl der Große setzte in seinem Reich einen einheitlichen Münzstandard durch. Ähnliches gilt für das Spätmittelalter, als vor allem durch das Erstarken der Städte Münzunionen und Währungsverbünde zur Verbesserung der Handelsbeziehungen geschaffen wurden. Und lange vor der Zeit des Euro oder gar digitaler Währungen wurde 1879 ein Beitritt der USA zur Lateinischen Münzunion und damit die Schaffung eines weltumspannenden Währungssystems angedacht. Viele Exponate aus diesen historischen Perioden sind nunmehr vom 19. Februar 2020 bis zum 5. Februar 2021 in der Ausstellung „EUROpaVISION“ zu bestaunen. „Die europäische Integration und die Schaffung von gemeinsamen Währungen reicht weit in die Geschichte zurück. Diese noch weitgehend unbekannte Geschichte wollen wir den Besucherinnen und Besucher in dieser Ausstellung nahebringen“, sagte OeNB-Direktor Eduard Schock.

Der Euro als Beitrag zur europäischen Integration

Anlässlich des 25. Jahrestages des österreichischen EU-Beitritts beschäftigt sich die Ausstellung in der OeNB West mit dem europäischen Einigungsprozess und dem langen Weg zur Einheitswährung. OeNB-Direktor Schock zeigte sich weiters davon überzeugt, dass „der Euro und die Europäische Union untrennbar zusammenhängen. Ohne Europäische Union gibt es keinen Euro, das zeigen auch die historischen Beispiele der Ausstellung eindrucksvoll. Wenn wir also die europäische Wirtschafts- und Währungsunion erhalten und vertiefen wollen, dann müssen wir im gleichen Ausmaß die Integration der Europäischen Union als große politische Idee weiterführen“. Als ehemaliger langjähriger EU-Kommissar betont Dipl.-Ing. Dr. Franz Fischler noch eine größere Dimension der gemeinsamen Währung: „Der Euro ist Europa zum Angreifen und die auf den Banknoten dargestellten Brücken symbolisieren den Weg der Integration: Wir müssen weiter Brücken bauen!“ Die Bestrebungen, die Währungen der Europäischen Gemeinschaft zu harmonisieren, waren daher eine logische Konsequenz des europäischen Integrationsprozesses. Mit der Einführung des Euro als Buchgeld wurde diese Vision im Jahr 1999 Realität. Seither dehnte sich der Euroraum auf 19 EU-Mitgliedstaaten aus und weitere EU-Länder haben konkretes Interesse an der Einführung des Euro bekundet.

OeNB und der Euro – eine gemeinsame Identität

Die OeNB verbindet eine lange Geschichte mit dem Euro. Seit dem EU-Beitritt 1995 war die OeNB nicht nur von Anfang an gleichberechtigt in den Umsetzungsprozess zur Euro-Einführung eingebunden, man hat auch viel zum „look and feel“ der Euro-Banknoten beigetragen. Und damit auch zur gemeinsamen Identität, die durch diese gemeinsame Währung entstanden ist. Ein OeNB-Mitarbeiter, Robert Kalina, hat die erste Serie der Euro-Noten designt und dieses Design findet sich auch noch in der zweiten Serie, der Europa-Serie wieder. Seit Beginn der Euro-Banknoten druckt die OeNB jedes Jahr mehrere Hunderte Millionen Stück davon. Auch in der OeNB-Tochter Münze Österreich prägen wir mit höchster grafischer und künstlerischer Kompetenz Goldmünzen und Umlaufmünzen, wie zum Beispiel die weltweit beliebtesten Anlagemünzen, den „Wiener Philharmoniker“.

Die Ausstellung wird seitens der Oesterreichischen Nationalbank durch die Vizepräsidentin des Generalrates Dr. Barbara Kolm und Direktor DDr. Eduard Schock eröffnet. Die Festrede hält der Präsident des Europäischen Forums Alpbach Dipl.-Ing. Dr. Franz Fischler.

OeNB West, Adamgasse 2, 6020 Innsbruck
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 08.00 bis 12.00 und 13.00 bis 15.00 Uhr (während der Kassenöffnungszeiten)