Europas gemeinsame Währung feiert 20. Geburtstag

(, Wien)

Nationalbank erinnert an die Einführung des Euro-Bargelds im Jahr 2002

Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) widmet das Jahr 2022 dem 20-jährigen Jubiläum des Euro-Bargelds und erinnert damit an die historisch größte Währungsumstellung im Jahr 2002. Gestern Abend eröffnete der Bundesminister für Finanzen, Magnus Brunner, im Rahmen einer Veranstaltung vor dem OeNB-Hauptgebäude in Wien das Euro-Jubiläumsjahr, indem er die spezielle Illuminierung der OeNB-Fassade mit Motiven der Euro-Banknoten und des Euro-Symbols feierlich einschaltete. Die versammelte OeNB-Spitze freute sich, mit Robert Kalina auch den Designer der ersten Euro-Banknoten-Serie begrüßen zu können. Finanzminister Brunner hob dabei auch die gute Zusammenarbeit mit der Notenbank hervor: „Die OeNB ist eine wichtige Partnerin im europäischen Kampf für Preisstabilität. Auf nationaler Ebene haben wir mit ihr eine profunde Ansprechpartnerin im Kampf gegen die Auswirkungen der Corona-Krise.“

Der Festakt fand angesichts der pandemischen Entwicklungen im kleinen Rahmen und ausschließlich im Freien statt, wurde aber im Livestream über die Website bzw. die Social-Media-Kanäle der OeNB übertragen. OeNB-Gouverneur Robert Holzmann betonte die besondere Bedeutung des Euro, aber auch von Bargeld überhaupt: „Bargeld ist nach wie vor das beliebteste Zahlungsmittel der Österreicherinnen und Österreicher und das vor allem auf Grund seiner drei Vorzüge, die so etwas wie die Alleinstellungsmerkmale des Bargelds darstellen: die Sicherheit, die Anonymität und die gesellschaftliche Fairness.“ Als für Bargeld zuständiges Mitglied des OeNB-Direktoriums ergänzt Eduard Schock: „Diese Vorzüge sind unter anderem dafür verantwortlich, dass die Österreicherinnen und Österreicher zu 97 % auf keinen Fall auf ihr Bargeld verzichten wollen. Weder jetzt noch in Zukunft. Mit ihrem Vertrauen in das Euro-Bargeld haben Millionen von Menschen maßgeblich zu seinem Erfolg beigetragen. Aus diesem Grund projizieren wir auch als weithin sichtbares Zeichen der zwanzigjährigen Erfolgsgeschichte des Euro eine kreative Video-Installation an die Fassade der OeNB.“

Mit der buchstäblich sichtbaren Einführung des Euro als Bargeld im Jahr 2002 gelang dem Eurosystem die weltweit größten Währungsumstellung der Geschichte – die gemeinsame Währung wurde rasch zur zweitwichtigsten Weltwährung. Heute ist der Euro für über 340 Millionen Menschen in 19 EU-Mitgliedstaaten offizielles Zahlungsmittel und seit nunmehr 20 Jahren halten wir dieses Symbol europäischer Integration täglich in Händen.

Finanzminister Magnus Brunner unterstreicht diese Entwicklung: „Der Euro ist eine gesellschaftliche, wirtschaftliche und politische Erfolgsgeschichte historischer Dimension. Die Einführung des Euro vor 20 Jahren hat nicht nur für die Bürgerinnen und Bürger spürbare Verbesserungen gebracht, wenn man zum Beispiel an den Urlaub in einem Euro-Land denkt, sondern auch unsere Volkswirtschaft hat nachhaltig profitiert. Aufgrund unserer geografischen Lage und als Exportnation gehören wir gemeinsam mit Deutschland zu den Hauptgewinnern der gemeinsamen Währung.“ Für eine stabile Währung müsse auch in Zukunft alles getan werden, so Minister Brunner weiter: „Ich setze mich auf europäischer Ebene dafür ein, dass der Euro stark bleibt! Die Preisstabilität muss daher weiterhin das wichtigste Ziel der europäischen Geldpolitik bleiben.“

Unter den prominenten Gästen würdigte OeNB-Direktor Eduard Schock besonders den ehemaligen OeNB-Grafiker Robert Kalina, der 1996 den internationalen Design-Wettbewerb für die Euro-Banknoten gewinnen konnte und dessen Entwürfe nicht nur die alten Schilling-Banknoten zierten, sondern eben auch die erste Euro-Banknoten-Serie. Neben Vize-Gouverneur Gottfried Haber, OeNB-Direktor Thomas Steiner und der Vizepräsidentin des OeNB-Generalrats, Barbara Kolm, konnte Gouverneur Robert Holzmann auch Generaldirektor Gerhard Starsich und Vorstandsdirektor Manfred Matzinger-Leopold von der Münze Österreich AG, die Geschäftsführer der Geldservice Austria, Günter Ernst und Heimo Ertl, sowie die beiden Geschäftsführer der Banknotendruckerei OeBS, Norbert Feist und Stefan Pollak, begrüßen. Zur Zeit der Euro-Einführung bekleideten zwei weitere Gäste des Abends wichtige Funktionen in der Notenbank: Gertrude Tumpel-Gugerell war 2002 OeNB-Vize-Gouverneurin und später Mitglied des EZB-Direktoriums, und Wolfgang Duchatczek war als Mitglied des OeNB-Direktoriums für Bargeld zuständig.

Die von Finanzminister Magnus Brunner am gestrigen Abend initialisierte Lichtinstallation wird bis April 2022 auf der Fassade des OeNB-Hauptgebäudes zu sehen sein. Zudem wird die OeNB auch durch weitere umfangreiche Kommunikationsmaßnahmen dem 20-Jahr-Jubiläum des Euro-Bargelds Raum geben und die großen Errungenschaften der einheitlichen europäischen Währung für alle Menschen wieder in Erinnerung rufen. Die Website www.euroat20.at zeigt neben einer Zeitleiste auch laufend aktuelle Fakten zum Euro und hebt die vielfältigen Vorteile des Euro über verschiedene Bereiche hinweg hervor. Weiters finden sich Videos, Fotos oder auch die Entstehungsgeschichte des Euro auf der Website.

EUgen und ROsi, die beiden Euro-Maskottchen

Zusätzlich konnten schon auf der Startveranstaltung zwei lebensgroße Euro-Maskottchen in Form einer Euro-Banknote und einer Euro-Münze vorgestellt werden. Beide werden im Lauf des Jahres 2022 zahlreiche OeNB-Veranstaltungen begleiten. Die Namen der beiden Maskottchen, EUgen und ROsi, wurden zuvor in einem öffentlichen Namenswettbewerb über Online- und Social-Media-Kanäle der OeNB ausgewählt.

Darüber hinaus werden Podcasts und laufende Events und Aktivitäten über die Social-Media-Kanäle kommuniziert. Diskussionsrunden in Kooperation mit den größten Regionalmedien Österreichs werden ab dem Frühjahr stattfinden, wobei Leserinnen und Leser mit Gouverneur Robert Holzmann oder Vize-Gouverneur Gottfried Haber ins Gespräch kommen können. Im Herbst 2022 wird eine Sonderausstellung des Geldmuseums Einblick in das Banknotendesign geben und Interessantes zum Design der Euro-Münzen, aber auch Gedenk- und Sammlermünzen sowie zu Regionalgeld aufbereiten. Ein Kernstück der geplanten Kommunikationskampagnen wird das noch im 1. Quartal beginnende EURO@20-Quiz werden, das der Wissensvermittlung und Interaktionsmöglichkeit zum Thema Euro-Bargeld dient.

Das greifbarste Symbol der europäischen Integration, das Euro-Bargeld, kann als hochtechnologisches und weitgehend fälschungssicheres Produkt bezeichnet werden. Mit den einfachen Prüfschritten FÜHLEN – SEHEN – KIPPEN lassen sich ohne technische Hilfsmittel die Euro-Banknoten jederzeit auf ihre Echtheit hin überprüfen.

Illumination des OeNB-Hauptgebäudes

Das Video bietet Ihnen einen Eindruck der Illumination des OeNB-Gebäudes.

Die Geschichte des Euro-Bargeldes - Einblicke einer Notenbank

Diese Kurzdokumentation beleuchtet den Entstehungsprozess des Euro-Bargeldes, von der Namensfindung, über das Design der Euro-Banknoten und -Münzen, bis hin zur einmaligen Herausforderung der Logistik. Zeitzeugen wie der damalige Gouverneur der OeNB, Klaus Liebscher, oder der Designer der Euro-Banknoten, Robert Kalina, geben spannende Einblicke in die damaligen Geschehnisse.