Energiewende: Neue Ansätze in der Kernkraft-Technologie

Ein hochrangiger Expert:innendialog zur Energiewende in der Oesterreichischen Nationalbank

Das kaum bekannte Metall Thorium mit natürlicher Radioaktivität gilt als ein Hoffnungsträger in der Energiewende. Es ist in der Erdkruste um ein Vielfaches häufiger als Uran vorhanden; selbst Österreich verfügt über relevante Vorkommen. Neben Testreaktor-Projekten in China, Indien, den USA oder der Schweiz entwickelt das Grazer Green-Tech-Start-up Emerald Horizon AG neue Technologien für die Nutzung von Kernenergie aus Thorium, die zeitnah einsatzbereit sein sollen. Laut dem Start-up ist im Unterschied zu Uran-basierten Atomkraftwerken bei dieser Beschleuniger-basierten Technologie kein Katastrophenpotenzial gegeben. Die Technologie sei dabei wesentlich effizienter, kompakter und damit billiger als herkömmliche Atomkraftwerke. Kleine Thorium-Module ließen sich serienmäßig produzieren. Die Frage des Endlagers werde bei diesem Verfahren dreifach entschärft, weil weniger Abfallstoffe anfielen, die mit geringer Halbwertszeit nur schwach radioaktiv seien. Kritiker meinen jedoch, dass noch einige Probleme zu lösen seien, etwa die Korrosion durch Flüssigsalz. Radioaktive Abfälle müssten normalerweise noch immer Hunderte Jahre gelagert werden. Die Nationalbank sucht mit Blick auf die ökonomischen Herausforderungen der Klimawende den Dialog mit renommierten Kernphysiker:innen, um das Potenzial und die Risiken innovativer Technologien zu ergründen.

Vortragende
Robert Holzmann, Oesterreichische Nationalbank, Governeur
Eileen Langegger, Technische Universität Wien, Lehrbeauftragte
Wolfgang Liebert, Universität für Bodenkultur, Professor 
Mario Müller, Emerald Horizon AG, Head of R&D

Mittwoch, 17. Januar 2024, 15:00 Uhr bis 16:30 Uhr
Oesterreichische Nationalbank, Otto-Wagner-Platz 3, 1090 Wien
und online via Webex