Nicola Bergonzi

1754–1832

Carlo Bergonzi – der letzte Vertreter des klassischen Cremoneser Geigenbaus aus dem direkten Umfeld Antonio Stradivaris – hatte zwei Söhne, von denen der älteste, Michelangelo (1712–1758), in die Fußstapfen des Vaters trat. Der jüngere Sohn Cosimo (auch Zosimo; geboren 1724) scheint in der älteren Literatur ebenfalls als Geigenbauer auf, allerdings sind Instrumente von ihm heute nicht mit Sicherheit nachweisbar. Möglicherweise beschäftigte er sich mit Reparaturen oder arbeitete anderen Familienmitgliedern zu. Im Gegensatz dazu war Cosimos ältester Sohn Nicola ab den späten 1770er Jahren in Cremona als Geigenbauer tätig. Es ist anzunehmen, dass er die Lehrzeit bei seinem Onkel Michelangelo absolviert hatte. Über seinen Lebensweg ist wenig bekannt, jedoch sind vom ihm zahlreiche Instrumente erhalten geblieben. Trotz dieser Produktivität legte Nicola Bergonzi 1804 sein Handwerk zurück und widmete sich danach dem Handel mit Stoffen.