Giovanni Tononi

um 1640 bis 1713

Die Stadt Bologna weist im Instrumentenbau eine Tradition auf, die bis ins 16. Jahrhundert zurückreicht. In dieser Frühzeit betrieben zugewanderte Lautenmacher aus dem Allgäu ihre florierenden Werkstätten. Es ist belegt, dass Mitglieder der Familie Tononi ab dem 17. Jahrhundert in Bologna gelebt haben. Giovanni Tononis Vater war in der Stadt als Etuimacher tätig, wobei möglicherweise auch Giovanni ursprünglich diesen Beruf erlernt hatte. Generell gibt es über seinen Werdegang kaum gesicherte Informationen, jedoch ist bekannt, dass seine Instrumente ab den 1690er Jahren einen guten Ruf genossen und hohe Preise erzielt haben. 1697 kam er in den Besitz einer Werkstätte nahe der Piazza Maggiore, dem kulturellen Zentrum Bolognas. Tononis Söhne Felice (um 1670 bis nach 1735) und Carlo Annibale (1675–1730) wurden ebenfalls Geigenbauer. Letzterer übernahm nach dem Tod des Vaters zunächst den Betrieb, übersiedelte jedoch wenig später nach Venedig.

Stilistisch stehen Tononis Instrumente den Arbeiten Nicolò Amatis nahe. Er verwendete einen attraktiven, orange-roten Lack. Die zeitliche Einordnung vieler Instrumente ist schwierig, da häufig Originalzettel verändert oder entfernt wurden.