Boden

Er ist Teil des Korpus, bildet das Gegenstück zur Decke und wird meist aus Ahorn hergestellt, bei Violoncelli auch häufig aus Pappelholz. Wegen seines attraktiven Aussehens wird geflammtes (geriegeltes) Holz bevorzugt. Dieses besitzt eine lebhafte Zeichnung, die durch den Lack verstärkt hervorgehoben wird. Bei zweiteiligen Böden ist die Flammung meist symmetrisch ausgebildet. Gelegentlich werden auch einteilige Böden verwendet, ohne dass eine dieser Varianten akustische Vorteile mit sich brächte. Wie bei der Decke wird zunächst der Umriss festgelegt. Danach wird die Außenwölbung gestochen und als weiterer Schritt die Innenseite bearbeitet. Dabei ist das sogenannte „Ausdünnen“ der entscheidende Arbeitsschritt, da damit das akustische Verhalten des Bodens bestimmt wird. Nur ein richtig ausgedünnter Boden kann ein klanglich hochwertiges Instrument ergeben. Wie im CT-Scan der Violine Jacob Stainers (geboren in Absam, um 1618) zu sehen ist, wurde bei diesem Instrument der Boden an den Rändern dünn und in der Mitte wesentlich dicker ausgearbeitet. Im Gegensatz dazu besitzt die Decke fast gleichbleibende Stärken. Am oberen Ende des Bodens stellt das Bodenblättchen die Verbindung zum Halsfuß her.

das Korpusinnere der Stradivari "ex Benecke"