Form, Formbrett

Im Lauf der Geschichte des Geigenbaus entwickelten sich bei der Art, wie der Korpus zusammengesetzt wird, unterschiedliche Technologien. In Italien wird er fast ausschließlich über einem Formbrett gebaut. Es dient als Verleimhilfe, mit der die Umrisslinie des Zargenkranzes – und somit von Boden und Decke – festgelegt werden. Zunächst werden der Ober- und Unterklotz sowie die vier Eckklötze temporär mit dem Formbrett verleimt. Danach werden die Zargenteile unter Einwirkung von Hitze gebogen und mit diesen Klötzen verleimt. Damit ist der Umriss des Instruments festgelegt und kann auf das noch unbearbeitete Decken- und Bodenholz übertragen werden. Vor dem endgültigen Verleimen des Zargenkranzes mit Decke und Boden wird das Formbrett entfernt. Mehrere Formbretter aus Stradivaris Werkstätte haben sich bis heute erhalten. Mit ihrer Hilfe können viele Instrumente Stradivaris bestimmten Korpusmodellen zugeordnet werden.

das Korpusinnere der Stradivari "ex Benecke"