Violine, Santo Serafin, Venedig, 1733

Druckzettel in Kupferstichtechnik mit Girlanden und figürlichen Darstellungen: „Sanctus Seraphin Utinensis / Fecit Venetijs Anno 1733“ (33 handschriftlich)

Die Violine entstand in Serafins früher Schaffensperiode, kurz nachdem er sich in Venedig niedergelassen und eine Werkstatt eröffnet hatte. Es handelt sich um ein sehr schlankes Korpusmodell mit typischen, weit offenen F-Löchern. Die geteilte Decke zeigt mittelbreite Jahresringe mit sehr regelmäßigem Wuchs. Der einteilige Boden aus Ahornholz weist lebhafte, weite Flammen auf. Auch die Zargen besitzen eine ähnliche Struktur. Im Gegensatz dazu sind Wirbelkasten und Schnecke kaum geflammt. Die Decke besitzt eine mittelhohe Wölbung, im Vergleich dazu ist der Boden deutlich weniger hoch gewölbt. Beim Design der sehr aufrecht stehenden F-Löcher wird deutlich, dass Amati als Vorbild diente. Die Rundungen verlaufen harmonisch, die Proportionen der F-Loch Kugeln und Klappen sind gut aufeinander abgestimmt. Großes handwerkliches Können zeigt auch die Randeinlage. Der breite, helle Mittelspan wird von zwei schmalen dunklen Spänen flankiert, was der Randeinlage Leichtigkeit verleiht, wozu auch die saubere Ausarbeitung der Ränder und Ecken beiträgt. Die Voluten der Schnecke sind stärker unterschnitten als dies bei späteren Instrumenten der Fall ist. Santo Serafin verwendete einen sehr attraktiven, mittelbraunen Lack, der auf einem hellen, transparenten Grund liegt. Dieser Lackaufbau ist vor allem am Boden des Instruments aus dem Jahr 1733 noch gut zu erkennen.