Alfred Wickenburg

1885, Gleichenberg – 1978, Graz

Als Alfred Matthias Konstantin Capello Reichsgraf von Wickenburg in Bad Gleichenberg in der Steiermark geboren will Alfred Wickenburg schon früh Maler werden, und dieser Wunsch wird von seiner kunstsinnigen Familie auch gefördert. Nach ersten Studien an der Ažbeschule in München geht er von 1906 bis 1909 nach Paris an die Académie Julian zu Jean-Paul Laurens. Die Werke Cézannes beeindrucken ihn tief. 1910 bis 1914 schließt er seine Studien an der Stuttgarter Akademie ab. Ab 1918 arbeitet Wickenburg als freischaffender Künstler. Die Jahre 1920 bis 1923 verbringt er in Italien, vor allem in Rom und Florenz. 1923 kehrt er nach Graz zurück und gründet gemeinsam mit Wilhelm Thöny und Fritz Silberbauer die Grazer Secession, in deren Ausstellungen er häufig vertreten ist. Bis 1930 arbeitet er als Zeichenlehrer an Grazer Mittelschulen. Er entwickelt seinen eigenen Stil, den so genannten „Plastischen Kubismus“. Sein großes Interesse an Literatur regt ihn zu zahlreichen Werken an. 1934 bis 1936 lehrt Wickenburg als Professor für Landschafts- und Stilllebenmalerei an der Landeskunstschule in Graz und ab 1936 als Professor für Zeichnen an der Landschaftlichen Freskoschule in Graz. 1939 und ab 1945 ist er Mitglied der Wiener Secession. Vom „Plastischen Kubismus“ der Zwanzigerjahre bis zu seinem Spätwerk in den Siebzigerjahren legt er einen weiten Weg zurück. Stets dominierend bleibt jedoch die Farbe in seinem streng formalen System. Neben Ölgemälden zählen auch einige Glasfenster und Wandmalereien für Kirchen und öffentliche Gebäude zu Wickenburgs Werk. Er erhält den Großen Österreichischen Staatspreis 1956 und das Österreichische Ehrenzeichen für Wissenschaft und Kunst 1969. 1957 wird er in den Österreichischen Kunstsenat berufen.