Anton Faistauer

1887, St. Martin bei Lofer – 1930, Wien

Anton Faistauer besucht in Wien die Malschule Robert Scheffers und studiert von 1906 bis 1909 Malerei bei Christian Griepenkerl an der Akademie der bildenden Künste in Wien. 1909 gründet er gemeinsam mit Egon Schiele, Anton Kolig, Franz Wiegele und Robin Christian Andersen aus Protest gegen den konservativen Kunstbetrieb die „Neukunstgruppe“. Faistauer zählt zu den Hauptvertretern des österreichischen Expressionismus. Seine Arbeiten – Porträts, Landschaften und Stillleben – zeichnen sich durch einen sehr malerischen, lebhaften Malstil und eine eher dunkle, leuchtende Farbigkeit aus. Von großer Bedeutung für seine künstlerische Entwicklung ist die Auseinandersetzung mit dem Werk Paul Cézannes. Neben der Tafelmalerei beschäftigt er sich mit der Ausführung von monumentalen Aufgaben. 1922 entstehen die Fresken in der Kirche von Morzg in Salzburg und 1926 die Fresken im Foyer des Kleinen Festspielhauses Salzburg, die 1939 von den Nationalsozialisten abgenommen und nach dem Zweiten Weltkrieg zum Teil wieder angebracht werden. Der aus Salzburg stammende, aber auch in Wien und Paris lebende Künstler hat großen Einfluss auf das kulturelle und künstlerische Geschehen im Salzburger Raum. Gemeinsam mit seinem Kollegen und Freund Felix Albrecht Harta gründet er 1918 die Salzburger Künstlervereinigung „Der Wassermann“. In seinem 1923 erschienenen Buch „Neue Malerei in Österreich“ setzt er sich mit der zeitgenössischen österreichischen Malerei auseinander.