Franz Sedlacek

1891, Breslau – 1945, in Polen vermisst

Franz Sedlacek wird als Sohn eines Kältemaschinen-Fabrikanten in Wroclaw (Polen) geboren. 1897 übersiedelt die Familie nach Linz. Schon als Schüler entwickelt Sedlacek kabarettistisches Talent und zeichnet Karikaturen. 1909 gründet er die „Bamschabeln“, eine Gruppe, die im Freundeskreis Gesang, Theaterspiel und Rezitation betreibt. Nach der Übersiedlung nach Wien im Jahr 1910 studiert er entgegen seinem Hang zur Malerei zunächst Architektur an der Technischen Hochschule, wechselt aber ein Jahr später zur Fachrichtung Chemie. Er zeichnet jedoch stets nebenbei und beteiligt sich 1912 erstmals an einer Ausstellung in Linz. 1913 wird er Mitbegründer der Linzer Künstlervereinigung „MAERZ“. Nach dem Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg schließt er 1921 sein Studium ab und beginnt im Technischen Museum zu arbeiten, wo er später zum Leiter der Abteilung „Chemische Industrie“ aufsteigt. Seine Werke werden regelmäßig in der Wiener Secession ausgestellt. Er beginnt, sich verstärkt der Ölmalerei zu widmen. 1923 heiratet er Maria Albrecht und wird Vater zweier Töchter (1925 und 1928). 1927 wird Sedlacek Mitglied der Wiener Secession, später auch Jurymitglied. 1929 nimmt er gemeinsam mit Herbert Ploberger und Paul Ikrath bei der Ausstellung „Neuromantik und Neue Sachlichkeit in Oberösterreich“ im Oberösterreichischen Landesmuseum in Linz teil. Sein Werk wird stilistisch der Neuen Sachlichkeit und dem Magischen Realismus zugeordnet. Aber auch die Begriffe „Allegorischer bzw. Poetischer Realismus“ werden verwendet. 1930 sind Werke von Sedlacek im Museum of Modern Art in New York zu sehen. Erfolg und Preise stellen sich rasch ein, so erhält er mehrfach die „Österreichische Staatspreismedaille“, 1933 für das Ölbild „Blumenstück“. 1939 muss Sedlacek erneut zum Kriegsdienst, der ihn nach Stalingrad, Norwegen und Polen führt. Seit Februar 1945 gilt er als in Polen vermisst.