Herbert Reyl-Hanisch

1889, Wien – 1937, Bregenz

Durch den Beruf seines Vaters, eines Offiziers, kommt es in der Kindheit von Herbert Reyl-Hanisch zu vielen Übersiedlungen, so z. B. nach Krakau und Prag. 1914 fällt der Vater im Krieg. 1916 legt Reyl-Hanisch in Wien die Reifeprüfung ab und rückt zur Artillerie ein, auf Grund eines Lungenleidens wird er jedoch vom weiteren Militärdienst befreit. 1917 besucht er kurz die Akademie der bildenden Künste in Wien, wechselt aber bald an die Wiener Kunstgewerbeschule zu Wilhelm Müller-Hofmann. Nach seinem Abschluss 1920 wird er als freier Künstler tätig. 1923 heiratet er Marianne Nohl, mit der er viele Italienreisen unternimmt. Er beteiligt sich 1923 erstmals an einer Ausstellung der Wiener Secession. Durch seine guten gesellschaftlichen Kontakte erhält er auch während der wirtschaftlich schwierigen Jahre zahlreiche Porträtaufträge und betätigt sich auch als Buchillustrator. Ende der Zwanzigerjahre wird Reyl-Hanisch in die Künstlerverbindung „Alte Welt“ aufgenommen. Es entsteht eine enge Freundschaft zum Maler Franz Sedlacek, dessen Frau Maria er 1930 porträtiert. In den Dreißigerjahren steigt sein Bekanntheitsgrad stetig. Es folgen Ausstellungen in Deutschland und Italien. 1934 übersiedelt er mit seiner Frau nach Bregenz, auch dort erhält er durch Vermittlung seines Schwagers Moritz von Matt lukrative Porträtaufträge. 1935 ereilt ihn ein schwerer gesundheitlicher Rückschlag. 1936 ist er mit dem Porträt seines Neffen Bernhard Matt „Der Jugendmeister“ bei der Olympia-Ausstellung in Berlin vertreten. Dieses Bild wird auch als Reichspostkarte verlegt. 1937 verbringt er noch in Portofino mit seiner Frau einen letzten Erholungsurlaub, bevor er an einem schweren Blutsturz stirbt.