Josef Dobrowsky

1889, Karlsbad – 1964, Wien

Der im heutigen Karlovy Vary (Tschechische Republik) geborene Josef Dobrowsky erhält seine Ausbildung an der Wiener Kunstgewerbeschule und an der Akademie der bildenden Künste in Wien unter Christian Griepenkerl und Rudolf Bacher. Seine frühen Arbeiten zeigen Einflüsse von Gustav Klimt, Ferdinand Hodler und Albin Egger-Lienz. Um 1920 beginnt er sich mit der niederländischen Malerei, im Speziellen mit Pieter Bruegel dem Älteren auseinander zu setzen. Das äußert sich zum einen in der Wahl der Bildthemen – bäuerlichen Alltagsszenen und Landschaften – zum anderen im gedämpften, erdigen Kolorit. Später, in den Dreißiger- und Vierzigerjahren, bevorzugt er eine reichere, leuchtende Farbpalette. Dobrowsky ist ein ausgesprochen „malerischer“ Künstler, dessen Landschaften, Genreszenen und Porträts eine warme, melancholische Ausstrahlung besitzen. Ab 1919 ist er Mitglied und später Ehrenmitglied der Wiener Secession, er erhält zahlreiche Auszeichnungen, darunter den Großen Österreichischen Staatspreis 1962. Nach dem Krieg wird Josef Dobrowsky als Professor an die Akademie der bildenden Künste Wien berufen, wo er von 1946 bis 1963 eine Meisterklasse leitet.