Rudolf Wacker

1893, Bregenz – 1939, Bregenz

Rudolf Wacker wechselte von der Fachschule für gewerbliches Zeichnen in Bregenz, nach Wien und im Jahre 1911 an die Zeichenschule in Weimar. Seine Lehrer waren Albin Egger-Lienz und Walter Klemm. 1914 muss Wacker zum Militär einrücken. Ein Jahr später wird er in Polen von den Russen gefangengenommen. Es folgen fast fünf Jahre Kriegsgefangenschaft in Sibirien, die er detailliert in Tagebüchern beschreibt. Die schrecklichen Kriegserlebnisse haben einen großen Einfluss auf seine künstlerische Entwicklung. Noch in Sibirien nimmt der Künstler 1920 an einer Ausstellung in der Stadt Tomsk teil. Im selben Jahr kann er in seine Heimat zurückkehren. Er geht nach Berlin und verschreibt sich anfangs ganz dem Expressionismus. 1921 kehrt er in die Heimatstadt Bregenz zurück. Seine erste große Ausstellung findet 1923 im Vorarlberger Landesmuseum statt. 1924 beginnt er sich zu einem mehr der Malerei zuzuwenden und sein Malstil ändert sich vom Expressionismus zur Neuen Sachlichkeit. In den 1920er Jahren entstehen die bedeutendsten Werke Rudolf Wackers. Er nimmt an Ausstellungen teil und verkauft einige Werke; seine finanzielle Situation bleibt jedoch zeitlebens kritisch. Anfang der 30er Jahr engagiert sich Wacker immer mehr für politische Anliegen, er weist auf die neuerliche Kriegsgefahr hin, nimmt an Friedenskundgebungen teil und äußert sich offen gegen den Nationalsozialismus. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Österreich 1938 beginnen die Repressalien gegen den Künstler. Bei Hausdurchsuchungen, bei denen zwar kaum belastendes Material gefunden wird, erleidet er einen Herzanfall, bei einem Verhör durch die Gestapo einen weiteren. 1939 stirbt Rudolf Wacker in seinem Elternhaus in Bregenz.