„Kauri, Gold und Cybercoins – Formen des Geldes“

(, Wien)

Ausstellung im Foyer und Kassensaal der OeNB Zweiganstalt in Innsbruck

So vielfältig wie die menschlichen Kulturen und Lebensweisen sind, so unterschiedlich sind die daraus hervorgegangenen Geldformen, die von der Kaurischnecke bis zu Bitcoins reichen. Diesem breiten Spektrum widmet sich die neue Ausstellung im Kassensaal und Foyer der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) in Innsbruck vom 21. April bis 31. Dezember 2016. Ergänzt wird die Ausstellung um einen Rückblick auf 200 Jahre OeNB von 1816 – 2016.

Kaum etwas geht durch so viele Hände und bewegt weltweit täglich so viele Menschen wie Geld in seinen unterschiedlichen Erscheinungsformen. Die Deckung täglicher Bedürfnisse, Freizeitaktivitäten und globale Wirtschaftsprozesse – es gibt wenig im Leben, das nicht von Geld abhängig ist. Der lange Weg vom Tauschhandel bis zur vernetzten Weltwirtschaft ist eng mit der Entwicklung des Geldwesens verknüpft. Über die Jahrtausende hinweg entstanden immer neue Wirtschaftsformen, die, je komplexer sie wurden, auch immer neue Arten von Zahlungsmittel hervorbrachten. Umgekehrt beeinflussen Zahlungsmittel auch die jeweiligen wirtschaftlichen Möglichkeiten, sodass beides einer ständigen Wechselwirkung unterliegt. Dies war bereits beim Tauschhandel und der Verwendung traditioneller prämonetärer Zahlungsmittel so. Regional in ihrer Verwendung oft eng begrenzte Geldformen, wie das meterhohe Steingeld auf der Insel Yap, stehen den über weite Distanzen gehandelten Kaurischnecken gegenüber.

Kaurischneckenimitat. Quelle; OeNB, Geldmuseum

Dies war bereits beim Tauschhandel und der Verwendung traditioneller prämonetärer Zahlungsmittel so. Regional in ihrer Verwendung oft eng begrenzte Geldformen, wie das meterhohe Steingeld auf der Insel Yap, stehen den über weite Distanzen gehandelten Kaurischnecken gegenüber.

Mit der Entstehung der ersten Münzen vereinfachte sich das Wirtschaftsleben. Preise konnten standardisiert und der Aufbau überregionaler Wirtschaftsbeziehungen durch die fortschreitende Monetarisierung erleichtert werden. Im Laufe der Zeit sollten immer wieder neue Münzvereinigungen und Währungsunionen den zwischenstaatlichen Handel fördern. In dieser Tradition steht auch der Euro, der als europäische Einheitswährung eine wesentliche Säule der Wirtschafts- und Währungsunion bildet.

Die rasante Entwicklung der Informations- und Telekommunikationstechnologie hat sich in den letzten Jahren auch massiv auf den Geldverkehr ausgewirkt. Der bargeldlose Zahlungsverkehr erfreut sich bei Bankgeschäften und beim Internethandel immer größerer Beliebtheit. Neben Kreditkarten und e-banking gewinnen daher laufend neue Verfahren, wie das Zahlen per Mobiltelefon oder sogenannte Kryptowährungen, an Bedeutung. Insbesondere bei Letzterem – Bitcoin sei hier als Stichwort genannt – ist aber Vorsicht geboten, weil sie mit sehr hohem Risiko verbunden sind. Trotz der Zunahme des unbaren Zahlungsverkehrs wird Bargeld weiterhin sehr geschätzt, wie der stetig steigende Bargeldumlauf im Euroraum zeigt. Aufgrund seiner allgemeinen Verfügbarkeit, einfachen Handhabung und Zuverlässigkeit zahlen die Österreicherinnen und Österreicher am Point of Sale nach wie vor mehrheitlich mit Barem.

„Einfachheit und Schnelligkeit, jederzeitige Verfügbarkeit, Übersicht über die Ausgaben, Anonymität und keine Zusatzkosten sind aus Sicht der Bevölkerung Argumente für die starke Bargeldnutzung!“, erklärt Dr. Kurt Pribil, Mitglied des Direktoriums, zuständig für den baren und unbaren Zahlungsverkehr in der OeNB

1816 bis 2016 – 200 Jahre Oesterreichische Nationalbank

Die ständige Weiterentwicklung und Adaptierung des Geldverkehrs ist auch für Notenbanken eine laufende Herausforderung. Seit nunmehr 200 Jahren stellt sich die OeNB dieser wichtigen Aufgabe.

Die OeNB wurde als „privilegirte oesterreichische National-Bank“ durch zwei kaiserliche Patente am 1. Juni 1816 gegründet, wobei sich der Begriff „privilegirte“ vom alleinigen Recht zur Ausgabe von Banknoten (dem „Notenprivileg“) ableitete.
Sie war damals das erste Unternehmen, dessen Aktien an den Börsen von Wien und Frankfurt gehandelt wurden und gehört zu den ältesten Notenbanken der Welt. Seit ihrer Gründung fühlt sich die OeNB den Leitwerten Stabilität, Sicherheit und Vertrauen verpflichtet. Zu ihren Kernaufgaben zählen heute die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft mit sicherem Bargeld, die Sicherung der Preisstabilität und damit die Stabilität der Geld- und Kreditmärkte. Seit 1999 leistet die OeNB als integraler Bestandteil des Europäischen Systems der Zentralbanken einen wichtigen Beitrag zur europäischen Geldpolitik.