„European Economic and Monetary Union:
The first and the next 20 years“

(, Wien)

46. Volkswirtschaftliche Tagung der Oesterreichischen Nationalbank in Kooperation mit SUERF – The European Money and Finance Forum, 2. und 3. Mai in Wien

Nach der Gründung der Europäische Zentralbank (EZB) am 1. Juni 1998 und der Einführung des Euro am 1. Jänner 1999 wurde das Projekt einer Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion (WWU) nach einem langen Prozess der monetären Zusammenarbeit und Einigung Wirklichkeit. Da der Euro heuer sein 20-jähriges Bestehen feiert, lohnt es sich, eine Bestandsaufnahme dieser wichtigen institutionellen Reform vorzunehmen und herauszufinden, wie die Zukunft der WWU aussehen wird. Die 46. Volkswirtschaftliche Tagung der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), die dieses Jahr in Kooperation mit SUERF – The European Money and Finance Forum organisiert wurde, widmet sich daher diesem Thema.

Nach einem kurzen Einblick in die Geschichte der WWU wird erörtert, wie die WWU zur währungspolitischen, finanziellen und fiskalischen Stabilität beigetragen hat und es Europa ermöglichte, schwierige Situationen wie die globale Finanzkrise und ihre Folgen zu meistern. In der Tagung wird die Rolle der WWU im weiteren Kontext des europäischen Einigungsprozesses untersucht und diskutiert. Im Ausblick auf die Zukunft wird erörtert, welche Schritte noch unternommen werden müssen, um dieses historische Projekt abzuschließen. Besonderes Augenmerk wird dabei dem technologischen Wandel in den Bereichen Geld und Finanzen geschenkt.

Nach den Eröffnungsreden von OeNB-Gouverneur Ewald Nowotny und SUERF Präsident Jakob de Haan wird Finanzminister Hartwig Löger am 2. Mai ein Eröffnungsreferat halten. Jean-Claude Trichet, selbst langjähriger Präsident der EZB und derzeit Direktor des Brüsseler Thinktanks Bruegel, wird in seiner Keynote-Lecture die Vergangenheit und die Zukunft der Währungsunion beleuchten. Im Anschluss werden Luiz de Mello, Direktor bei der OECD, und OeNB-Direktor Peter Mooslechner die Rolle der Strukturpolitik für die WWU bzw. Erwartungen an eine künftige Geldpolitik im Normalzustand diskutieren. Die Interaktionen zwischen Finanzmarkt- bzw. fiskalischer Stabilität mit monetärer Stabilität werden in weiteren Sessions durch den Vizegouverneur der irischen Notenbank, Ed Sibley, den bekannten Kommentator der Financial Times, Martin Wolf, den Präsidenten des Fiskalrates, Gottfried Haber, sowie den stellvertretenden Generalsekretär der OECD, Ludger Schuknecht, erörtert. Das Programm des ersten Tages beendet eine Diskussion über die internationale Rolle des Euro mit Kerstin Jorna, stellvertretende Generaldirektorin im Directorate-General for Economic and Financial Affairs (ECFIN) der Europäischen Kommission, und Arnaud Mehl, Ökonom bei der EZB. Im Rahmen eines Kamingesprächs mit OeNB-Gouverneur Nowotny wird EZB-Direktoriumsmitglied Peter Praet aktuelle Fragen der Wirtschafts- und Währungsunion erörtern.

Der zweite Konferenztag am 3. Mai widmet sich Zukunftsfragen. Ulrich Bindseil, Bereichsdirektor Market Operations in der EZB, und Andrei Kirilenko, Direktor des Centre for Global Finance and Technology am Imperial College London, werden sich mit Herausforderungen der Digitalisierung für das Geld- und Finanzwesen auseinandersetzen. Mit dem Thema „Zukunft der institutionellen Ausgestaltung der WWU“ werden sich Bruno Cabrillac, stellvertretender Generaldirektor für Volkswirtschaft und internationale Beziehungen in der Banque de France, und Isabel Schnabel, Professorin an der Universität Bonn und Mitglied des Sachverständigenrats, beschäftigen.