Zum nächsten Geldautomaten in durchschnittlich drei Minuten

(, Wien)

OeNB-Studie zeigt guten Zugang zu Bargeld im ländlichen Raum

Eine neue Studie der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) zeigt, dass Bargeld für die Österreicherinnen und Österreicher insgesamt gut verfügbar ist. Es wurden mit hoher geografischer Auflösung Wegstrecken zu dem am nächsten gelegenen Geldausgabeautomaten berechnet. Die Ergebnisse zeigen, dass im österreichischen Durchschnitt der nächstgelegene Geldautomat 1,2 km entfernt ist und in maximal 3 Minuten (reine Fahrzeit) erreicht werden kann. Immerhin 97 % der Bevölkerung haben eine Wegstrecke von weniger als 5 km zurückzulegen und müssen maximal 10 Minuten einplanen, um an einen Geldautomaten zu kommen.

Das Geldautomatennetz ist für die flächendeckende Versorgung der Bevölkerung mit Bargeld von großer Bedeutung. Im europäischen Vergleich gehört Österreich bei der Anzahl der Geldausgabeautomaten pro Einwohner zu den bestgereihten Ländern – 2019 waren etwas über 9.000 Geldautomaten in Betrieb. Um ein detailliertes Bild über die Versorgungssituation zu gewinnen, hat die OeNB nun die geografische Verteilung der Geldausgabeautomaten genauer analysiert.

Hauptergebnisse

  • Für den Durchschnitt der österreichischen Bevölkerung ist der nächstgelegene Geldausgabeautomat in einer Wegstrecke von 1,2 km erreichbar. Es werden durchschnittlich rund drei Minuten reine Fahrzeit benötigt.
  • In Großstädten beträgt die durchschnittliche Wegstrecke rund 0,5 km. In mittleren Gemeinden mit 10.000 bis 50.000 Einwohnern beträgt sie 1,3 km. In Gemeinden unter 2.000 Einwohnern sind im Durchschnitt rund 2 km zurückzulegen.
  • Zwei Drittel der Österreicherinnen und Österreicher haben weniger als 1 km Wegstrecke und 97 % der Bevölkerung haben weniger als 5 km.
  • Auch in kleinen Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern haben etwa 9 von 10 Einwohnern eine Wegstrecke von weniger als 5 km.

Die Ergebnisse zeigen, dass die österreichische Bevölkerung im Durchschnitt gut mit Geldausgabeautomaten versorgt ist und daher guten Zugang zu Bargeld hat.

Die Landkarte symbolisiert die durchschnittliche Entfernung von der Wohnadresse zum nächstgelegenen Geldautomaten. Je dunkler die Farbe, desto länger ist die Wegstrecke. Unbewohnte Gebiete sind weiß. Quelle: OeNB, Statistik Austria.

Die Landkarte symbolisiert die durchschnittliche Entfernung von der Wohnadresse zum nächstgelegenen Geldautomaten. Je dunkler die Farbe, desto länger ist die Wegstrecke. Unbewohnte Gebiete sind weiß. Quelle: OeNB, Statistik Austria.

Dunkel eingefärbte Bereiche, d. h. längere durchschnittliche Wegstrecken, können im gesamten Bundesgebiet (außer in Wien) beobachtet werden. Vergleichsweise häufiger sind diese Zellen in Kärnten, Niederösterreich und der Steiermark zu finden. Dabei ist zu beachten, dass viele Gebiete mit längeren Wegstrecken relativ dünn besiedelt sind. Werden die Ergebnisse auf Gemeindeebene betrachtet, dann zeigt sich, dass in einem geringen Anteil österreichischer Gemeinden auch weitere Wegstrecken zurückzulegen sind. Zum Beispiel haben in 108 österreichischen Gemeinden mehr als 40 % der Gemeindebewohner eine Wegstrecke von über 5 km. Diese Gemeinden haben im Durchschnitt 840 Einwohner.

Eine detailliertere Darstellung der Ergebnisse ist auf der OeNB-Website zu finden. In einer interaktiven Landkarte wird für jede der 2.096 österreichischen Gemeinden die durchschnittliche Wegstrecke sowie der Anteil der Bevölkerung mit einer Wegstrecke von über 5 km in einer interaktiven Karte zusammengefasst.

Die vorliegende Studie der OeNB liefert Referenzwerte auf Basis derer etwaige zukünftige Änderungen in der Versorgung mit Bargeldbezugspunkten engmaschig beobachtet werden können. Die OeNB beabsichtigt, diese Entwicklung in den nächsten Jahren in regelmäßigen Abständen zu evaluieren.