Holzmann: Investitionen in Digitalisierung und Dekarbonisierung für nachhaltige Erholung entscheidend

(, Wien)

Aktuelle WIFO-Studie zeigt Notwendigkeit für Strukturwandel auf

Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann, begrüßte heute die Veröffentlichung der aktuellen Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts (WIFO): „Investitionen in die Digitalisierung und Dekarbonisierung in Österreich. Treiber, Hemmnisse und wirtschaftspolitische Hebel (Investments in Digitalisation and Decarbonisation in Austria. Drivers, Barriers and Economic Policy Levers)“. In der Zeit nach COVID-19 wird sich der wirtschaftspolitische Fokus vom Strukturerhalt zum Strukturwandel verlagern. Die Studie diskutiert wirtschaftspolitische Hebel zur Forcierung von Investitionen in die "Digitalisierung" und die "Dekarbonisierung" bzw. "Carbon Management" in Österreich.

„Diese Studie zeigt sehr klar, dass für eine nachhaltige und zukunftsgerichtete wirtschaftliche Erholung vor allem die Förderung von Innovationen in den Bereichen Digitalisierung und Dekarbonisierung entscheidend ist“, so Holzmann. Basierend auf der Literatur zur Technologiediffusion werden Investitionen als Vehikel von Innovationen und Transformationen gesehen. „Es kann sehr leicht sein, dass die entscheidenden Technologien, mit denen die Emissionsziele schließlich erreicht werden, sich derzeit noch gar nicht am Markt befinden. Wie die Studie zeigt, ist Dekarbonisierung vor allem innovationsgetrieben und der Adressatenkreis der Fördernehmer sollte daher erweitert werden“, so Holzmann weiter.

Die "Digitalisierung" wird durch technologische Neuerungen im IKT-Bereich getrieben. Die vielschichtige Thematik wird anhand eines "Digitalisierungsradars", einem strukturierten Indikatorsystem, quantifiziert. Das Stärken-Schwächen-Profil Österreichs im internationalen Vergleich erlaubt es, die Treiber und Hemmnisse der "Digitalisierung" und wirtschaftspolitische Ansatzpunkte zu identifizieren. „Wie die Studie zeigt, hat insbesondere die flächendeckende Versorgung mit Datennetzen enorme Bedeutung für die erfolgreiche Digitalisierung und Steigerung der Produktivität. Eine Vollversorgung mit Glasfaser beispielsweise würde Kosten von EUR 8 Mrd. verursachen, in ländlichen Gebieten ist die Rentabilität jedoch zum Teil nur bedingt gegeben. Umso entscheidender sind daher weitere entsprechende Förderungen nach der Breitbandmilliarde“, so Holzmann.

Im Abschnitt zur missionsorientierten "Dekarbonisierung" werden durch eine Stakeholder-Befragung drei Bereiche beleuchtet, nämlich die Kfz-Zulieferindustrie, ein Kreislaufwirtschaftsmodell der Zementindustrie sowie innovative Gebäude. Neben bereichsspezifischen Schlussfolgerungen zeigen sich auch allgemeine wirtschaftspolitische Ansätze. „Ein weiterer wichtiger Aspekt, der in der Studie hervorgehoben wird, ist Planungssicherheit: Investitionen werden nur dann getätigt wenn auch das regulatorische Umfeld eine entsprechende Planung erlaubt. Kurz gesagt trotz notwendigen Strukturwandels müssen die Rahmenbedingungen vorhersehbar bleiben. Ich glaube, wir sind hier auf einem sehr guten Weg“, schloss Holzmann.