Twin Peaks – haben die österreichischen Kreditzinsen für Unternehmen und Haushalte ihren Höhepunkt erreicht?

01.07.2024

Robert Ferstl, Bernhard Graf, Claudia Kwapil, Matthias Meiksner

Am 12. Juni 2024 schraubte der EZB-Rat seine Leitzinsen erstmals seit Beginn der Zinsanhebungsphase im Juli 2022 wieder etwas zurück. Wir nützen die Gelegenheit, um auf den vergangenen Zinsanhebungszyklus zurückzuschauen. Dabei fällt uns auf, dass die Erhöhung der Leitzinsen dem historischen Muster entsprechend an die Zinskosten für Wohnbau- und Unternehmenskredite weitergegeben wurde. Ein vorsichtiger Blick in die Zukunft lässt uns davon ausgehen, dass der Plafond bei den Kreditzinsen erreicht ist.

Geldpolitik steuert Geldmarktzinsen und beeinflusst auf diese Weise ihre Kreditzinsen
Der EZB-Rat setzt die geldpolitischen Leitzinsen für den Euroraum und hob diese seit Juli 2022 von –0,5 % (unterer Rand des Leitzinskorridors) in insgesamt zehn Schritten auf 4,0 %. Mit ihrem Leitzinskorridor gelang es der EZB folglich den kurzfristigen Zinssatz €STR (Euro Short-Term Rate) genau zu steuern (siehe Grafik unten).1 Auch längerfristige Geldmarktzinsen folgten den geldpolitischen Signalen eng. So stieg zum Beispiel der 12-Monats-EURIBOR von –0,5 % Ende 2021/Anfang 2022 auf etwas über 4 % in der zweiten Jahreshälfte 2023.

Grafik 1

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