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OeNB Report 2025/11: Zaghafter Aufschwung nach ausgedehnter Rezession – Reformdruck steigt

Gesamtwirtschaftliche Prognose für Österreich 2025 bis 2027 vom Juni 2025

Gerhard Fenz, Bernhard Graf, Doris Prammer, Lukas Reiss, Alfred Stiglbauer und Klaus Vondra 1

Die konjunkturelle Erholung der österreichischen Wirtschaft wird durch schwierige außenwirtschaftliche Rahmenbedingungen und strukturelle inländische Schwächen erheblich gebremst. Der Industriestandort bleibt mit grundlegenden Wettbewerbsproblemen konfrontiert – insbesondere in einem Umfeld zunehmender handelspolitischer Unsicherheiten aufgrund der US-Importzölle. Diese Zölle sind in der Prognose folgendermaßen berücksichtigt: Zollbestimmungen, die mit 21. Mai 2025 galten, bleiben bestehen: 10 % Zölle auf alle Exporte in die USA mit Ausnahmeregelungen für gewisse Produktbereiche, keine Vergeltungszölle Europas.

Für 2025 erwartet die Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) einen leichten Anstieg des realen BIP um 0,2 % – nach zwei Jahren der Rezession (2023: –1,0 %, 2024: –1,1 %).  Damit lässt Österreich die längste Rezession der Zweiten Republik hinter sich. Der erwartete konjunkturelle Aufschwung bleibt im historischen Vergleich jedoch schwach. Für 2026 und 2027 wird nur ein moderates BIP-Wachstum von 0,9 % bzw. 1,1 % prognostiziert. Das Vorkrisenniveau von Mitte 2022 erreicht Österreichs Wirtschaft erst nach 2027.

Die Industrieproduktion zu Jahresbeginn 2025 entwickelte sich überraschend positiv, doch der Wirtschaftsstandort Österreich kämpft mit grundlegenden Wettbewerbsproblemen. Hauptursache ist der anhaltende Verlust an preislicher Wettbewerbsfähigkeit – sowohl in der Industrie als auch im Dienstleistungssektor. Die Produktion in Kernbereichen der österreichischen Industrie, wie im Maschinen- und Fahrzeugbau, verzeichnet einen langen und starken Rückgang. Der vergangene, überdurchschnittliche Preisauftrieb in der Tourismuswirtschaft belastet auch diese tragende Säule des Dienstleistungsbereichs. Zwar stabilisiert sich die Wettbewerbsfähigkeit im Prognosezeitraum, eine Verbesserung ist jedoch nicht in Sicht. Gleichzeitig bleibt der private Konsum noch verhalten: Konsument:innen beurteilen die wirtschaftliche Lage und deren Ausblick in Österreich weiterhin eher vorsichtig. Die Sparquote liegt bis Ende 2027 deutlich über dem Niveau der Jahre 2012 bis 2019. Entsprechend unterdurchschnittlich ist der Beitrag des privaten Konsums zur gesamtwirtschaftlichen Erholung. Einen zusätzlichen Dämpfer erhält das Wachstum durch die notwendige fiskalische Konsolidierung der neuen Bundesregierung, die in der kurzen Frist geringfügig dämpfend auf die Konjunktur wirkt. Auch von den erhöhten Militär- und Infrastrukturausgaben anderer Länder – etwa Deutschlands – wird Österreichs Wirtschaftsleistung im Prognosezeitraum bis 2027 kaum profitieren.

Tabelle 1  
Hauptergebnisse der OeNB-Prognose vom Juni 2025
Revision gegenüber
März 2025
2024 2025 2026 2027 2025 2026 2027
  in Prozentpunkten
Bruttoinlandsprodukt
(Veränderung zum Vorjahr in %)
–1,1 0,2 0,9 1,1 0,3 –0,3 –0,1
Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) 2,9 3,0 1,8 2,1 0,1 –0,5 0,0
Arbeitslosenquote gemäß AMS (in %) 7,0 7,4 7,4 7,2 0,0 0,1 0,2
 
Budgetsaldo (in % des nominellen BIP) –4,7 –4,2 –3,8 –4,0 –0,4 –0,5 –0,9
Quelle: OeNB-Prognosen vom März 2025 und Juni 2025.

Trotz der anhaltenden Konjunkturschwäche zeigt sich der österreichische Arbeitsmarkt bislang resilient. Viele Unternehmen halten an ihren Beschäftigten fest – eine Reaktion auf die Erfahrungen mit dem Fachkräftemangel der vergangenen Jahre. Gleichzeitig wächst das Arbeitskräfteangebot aufgrund der demografischen Entwicklung nur langsam. Dennoch wird 2025 ein weiterer – jedoch weiterhin moderater – Anstieg der Arbeitslosigkeit erwartet. Erst mit dem langsamen Aufschwung wird sich die Lage voraussichtlich ab 2027 wieder entspannen.

Die österreichische HVPI-Inflation wird 2025 mit 3,0 % auf dem Niveau des Vorjahres verharren (2,9 %). Haupttreiber bleiben die anhaltend hohe Dienstleistungsinflation sowie deutlich gestiegene Energiepreise zu Jahresbeginn, insbesondere im Bereich der Haushaltsenergie. Die Energiepreise bestimmen auch die Inflationsdynamik im Prognosehorizont. Zwar sind die Energiepreise – Ölpreise bzw. Großhandelspreise für Strom und Gas – deutlich gesunken. Doch dieser Effekt wird durch das Auslaufen staatlicher Entlastungsmaßnahmen – wie etwa der Strompreisbremse – weitgehend kompensiert. Zudem wirken sich die gesunkenen Energiepreise im Haushaltsbereich nur verzögert aus und entfalten ihre volle, dämpfende Wirkung erst 2026. In der Folge trägt die Energiepreisinflation 2025 positiv zur Gesamtinflation bei, bevor sie im Jahr darauf inflationsmindernd wirkt. Parallel dazu geht die Dienstleistungsinflation im Prognosezeitraum schrittweise zurück. Insgesamt wird für 2026 ein deutlicher Rückgang der HVPI-Inflation auf 1,8 % erwartet. Für 2027 wird ein leichter Anstieg auf 2,1 % prognostiziert.

Der Budgetsaldo verbessert sich 2025 um einen halben Prozentpunkt auf –4,2 % des BIP. Etwa die Hälfte der Verbesserung geht auf Konsolidierungsmaßnahmen der neuen Regierung zurück. Diese umfassen etwa die Abschaffung des Klimabonus, Kürzungen von Förderungen sowie Erhöhungen von Gebühren, Steuern und Sozialbeiträgen. Die im Doppelbudget 2025/26 beschlossenen Maßnahmen tragen 2026 ebenso wie bessere Wachstumsaussichten zur weiteren Verbesserung des Budgetsaldos auf –3,8 % bei. Für 2027 hingegen wird eine leichte Verschlechterung auf –4,0 % prognostiziert. Hintergrund ist die No-policy-change-Annahme: Da von der Regierung bislang nur vage Konsolidierungspläne angekündigt wurden, konnten diese in der Prognose noch nicht berücksichtigt werden.

Die wirtschaftliche Prognose der OeNB steht unter dem Eindruck erheblicher Unsicherheiten. Auslöser ist der von der US-Administration entfachte Zoll- und Handelskonflikt. Die Einführung von Zöllen auf US-Importe aus dem Euroraum, mögliche Gegenmaßnahmen der EU sowie eine Umlenkung globaler Handelsströme – etwa aus China – könnten die wirtschaftliche Lage spürbar verändern. Um dieser Unsicherheit Rechnung zu tragen, wurden zusätzlich zur Prognose in Kasten 1 zwei weitere Szenarien skizziert, die eine Bandbreite realistischer Entwicklungen abbilden.

Im Negativ-Szenario steigen die US-Zölle im Sommer nochmals markant an, im Positiv-Szenario werden die Zölle im Gegensatz dazu weitgehend aufgehoben. Die hier gezeigten Effekte auf Österreich bauen auf den Annahmen und Schätzungen der Prognose der EZB vom Juni 2025 auf. Steigen die US-Zölle weiter, so läge das BIP Ende 2027 etwa um 1 % niedriger als im Basis-Szenario. Die Effekte auf die Inflation sind negativ, aber nur sehr gering. Sollten die Zölle hingegen wieder sinken, dann läge das BIP Ende 2027 um etwa einen halben Prozentpunkt höher. Die Inflation würde um insgesamt 0,4 Prozentpunkte höher ausfallen.

Auch im Inland zeichnen sich Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung ab. Vor allem für das Jahr 2027 könnten weitere Maßnahmen zur Budgetkonsolidierung das Wachstum dämpfen. Dem steht ein verhaltenes Aufwärtspotenzial gegenüber: Sollte die Sparquote der privaten Haushalte rascher auf ihren historischen Durchschnitt von 7,6 % (2012 bis 2019) zurückgehen, könnte dies den privaten Konsum deutlich beleben und einen kumulierten Wachstumsimpuls von 0,7 % auslösen.

Doch trotz dieser positiven Impulse überwiegen in Summe die Abwärtsrisiken. Die anhaltenden geopolitischen Spannungen – insbesondere in der Ukraine und im Nahen Osten – lasten schwer auf den globalen Aussichten. Insgesamt sind die Risiken für das BIP-Wachstum klar nach unten gerichtet. Die Risiken für die Inflation erscheinen im Vergleich dazu deutlich geringer.

1 Unsicheres internationales Umfeld und sinkende Wettbewerbsfähigkeit dämpfen Exporterholung

Das außenwirtschaftliche Umfeld Österreichs birgt am aktuellen Rand besondere Herausforderungen: Obwohl sich der Welthandel nach der Beinahe-Stagnation 2023 bereits 2024 deutlich erholte, schrumpften die österreichischen Gesamtexporte 2024 um 3,6 %. Der österreichische Exportsektor leidet unter einer deutlich gesunkenen Wettbewerbsfähigkeit und ist mit einem fortlaufenden Verlust an Weltmarktanteilen konfrontiert. Neben den stark gestiegenen Energie- und Lohnstückkosten im Inland dämpft auch das außenwirtschaftliche Umfeld die Nachfrage – im Speziellen die Rezession in Deutschland. Aber auch in den restlichen EU-Ländern bzw. im Euroraum insgesamt erholt sich das Wachstum nur schrittweise. Am aktuellen Rand führt die erratische Handelspolitik der US-Regierung und die damit einhergehende handelspolitische und Finanzmarkt-Unsicherheit zu deutlich schlechteren Wachstumsaussichten für die US-Wirtschaft, die im ersten Quartal 2025 schrumpfte. Insgesamt führen diese Faktoren zu einem weiteren Rückgang der Exportleistung der österreichischen Wirtschaft um 1,2 % im Jahr 2025. Erst 2026 und 2027 wächst das Exportvolumen wieder – um 1,3 % bzw. 2,3 %.

Tabelle 2  
Außenhandel und Leistungsbilanz
2024 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %
Exporte insgesamt –3,6 –1,2 1,3 2,3
Importe insgesamt –3,3 –0,7 1,5 2,4
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanz 2,4 1,8 1,9 2,0
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.

Die Lohnstückkosten Österreichs sind während der Pandemie- und in den Folgejahren (2020–2024) jährlich im Durchschnitt um 1,2 Prozentpunkte stärker angestiegen als bei unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland (+1,7 Prozentpunkte gegenüber dem Euroraum). Im Prognosezeitraum (2025–2027) verbessert sich die Situation deutlich, Österreich kann die Verluste an Wettbewerbsfähigkeit aber nicht rückgängig machen. Die Lohnstückkosten wachsen im Durchschnitt jährlich mit +2,5 % in etwa gleich stark wie in Deutschland (+2,6 %) und im Euroraum (+2,3 %).

Neben der Einführung von US-Güterimportzöllen trägt auch die starke Aufwertung des Euro gegenüber dem US-Dollar im Ausmaß von über 9 % seit Jahresbeginn 2 zu einer weiteren Verschlechterung der preislichen Wettbewerbsfähigkeit bei. Dies spiegelt sich in einer weiterhin äußerst unvorteilhaften Einschätzung der Wettbewerbsposition innerhalb und außerhalb der EU durch die österreichischen Unternehmen wider. Österreich verliert dementsprechend 2025 bis 2027 weitere rund 5,1 % seiner Marktanteile. Der starke Einbruch kann 2026/27 zwar gestoppt, aber nicht umgekehrt werden.

Der deutliche Rückgang der importintensiven Nachfragekomponenten (Exporte: –3,6 %; Investitionen: –2,3 %) ließ bereits 2024 die realen Importe von Waren und Dienstleistungen sinken (–3,3 %). Der Rückgang der Gesamtexporte im Jahr 2025 wirkt sich weiterhin auf das Importwachstum aus, welches 2025 stagniert. Erst 2026/27 kommt es zu einem Anstieg der Importe. Daraus ergibt sich ein Leistungsbilanzsaldo von 1,8 % (2025), 1,9 % (2026) bzw. 2,0 % (2027) des nominellen BIP.

Angesichts der militärischen Bedrohung durch Russland haben die europäischen Staaten umfassende Aufrüstungsinvestitionen angekündigt. Zusammen mit den geplanten deutschen Infrastrukturinvestitionen ergibt das einen nennenswerten fiskalischen Impuls. Durch die lange Vorlaufzeit sowohl von Rüstungs- wie auch von Infrastrukturprojekten wird sich dieser im Prognosehorizont jedoch nur langsam aufbauen. Nach Schätzungen der EZB beläuft sich der Impuls in den Jahren 2025 bis 2027 auf 0,2 % bis 0,3 % des Euroraum-BIP. Da Infrastrukturinvestitionen typischerweise einen geringen Importgehalt aufweisen und Österreich keine nennenswerte Rüstungsindustrie hat, wird die österreichische Wirtschaft davon nur schwach profitieren. Eigene Schätzungen mit einem globalen Input-Output-Modell zeigen, dass der Effekt auf das österreichische BIP in den Jahren 2026 und 2027 lediglich 0,04 % bzw. 0,08 % beträgt.

Kasten 1: Auswirkungen höherer bzw. niedrigerer US-Zölle auf BIP-Wachstum und Inflation in Österreich

US-Zölle von 10 %, 20 %, 25 % oder doch 50 %, Vergeltungsmaßnahmen gegen einzelne Güter, Dienstleistungen oder auf den gesamten transatlantischen Handel, Umlenkung von Warenströmen aus China nach Europa, Börsencrash und Aktienrally, Wechselkursschwankungen, Rohölpreisverfall und Goldpreisanstieg …

Diese Schlagzeilen begleiten uns seit Beginn des Jahres und dokumentieren die hohe Unsicherheit bei Haus-halten, Unternehmen und auf den Finanzmärkten.

In der vorliegenden Prognose werden die US-Zölle 3 auf dem Niveau des 21. Mai 2025 eingefroren (Datenschluss), wodurch auch die Unsicherheit auf den Märkten kontinuierlich abnimmt. In diesem Kasten zeigen wir, wie sich die BIP- und Inflationsprognose verändert, wenn die US-Zölle weiter steigen (Negativ-Szenario) oder fallen (Positiv-Szenario). Die hier gezeigten Effekte auf Österreich bauen auf den Annahmen und Schätzungen der Juni-Prognose der EZB auf. Steigen die US-Zölle weiter, so läge Österreichs BIP Ende 2027 etwa um 1 % niedriger als im Basis-Szenario. Die Effekte auf die Inflation sind negativ, aber in einem nur sehr geringen Ausmaß. Sollten die Zölle hingegen wieder sinken, dann läge das BIP Ende 2027 etwa einen halben Prozentpunkt höher. Die Inflation würde um insgesamt 0,4 Prozentpunkte höher ausfallen.

Es folgt eine genauere Beschreibung der Szenarien-Annahmen und der Wirkungskanäle: Im Positiv-Szenario sinkt der zusätzliche effektive US-Importzoll gegen europäische Güter von 6,4 % auf nahezu null. Im Negativ-Szenario hingegen steigt dieser Zoll auf 12,4 % und die EU verhängt Vergeltungszölle. 4

Grafik K1

Die Grafik K1 im Kasten 1 zeigt im linken Teil die Ergebnisse der Szenario-Analyse der OeNB für die Entwicklung des realen BIP in Österreich als Balkendiagramm für die Jahre 2025, 2026 und 2027. Die Effekte des positiven, sowie des negativen Szenarios werden als Abweichung vom prognostizierten Wachstumspfad in Prozentpunkten dargestellt. Darüber hinaus stellen die drei Balken für das negative Szenario den Beitrag der US-Zölle, der EU-Zölle, der Rohstoffmärkte, der Finanzmärkte und die Effekte makroökonomischer Unsicherheit dar. Im positiven Szenario ist in den Jahren 2025 bis 2027 mit einem stärkeren BIP-Wachstum um 0,2; 0,3 und 0,1 Prozentpunkte zu rechnen. Im negativen Szenario ist in den Jahren 2025 bis 2027 mit einem schwächeren BIP-Wachstum um 0,2; 0,4 und 0,3 Prozentpunkte zu rechnen. Für die Entwicklung des realen BIP sind besonders die direkten Effekte der US-Zölle mit jeweils in etwa minus 0,1 Prozentpunkt im Jahr 2025 und 2026 relevant. Ebenso weisen die Effekte der Finanzmärkte und der makroökonomischen Unsicherheit einen relativ großen Beitrag mit jeweils etwa minus 0,15 Prozentpunkten im Jahr 2026 auf. Die Effekte der Rohstoffmärkte sind leicht positiv, jedoch zusammen mit den Effekten der EU-Zölle in ihrer Höhe vernachlässigbar. Der rechte Teil der Grafik K1 im Kasten 1 zeigt die Ergebnisse der Szenario-Analyse der OeNB für die Entwicklung der HVPI-Inflation in Österreich als Balkendiagramm für die Jahre 2025, 2026 und 2027. Die Effekte des positiven, sowie des negativen Szenarios werden als Abweichung vom prognostizierten Wachstumspfad in Prozentpunkten dargestellt. Darüber hinaus stellen die drei Balken für das negative Szenario den Beitrag der US-Zölle, der EU-Zölle, der Rohstoffmärkte, der Finanzmärkte und die Effekte makro-ökonomischer Unsicherheit dar. Im positiven Szenario ist in den Jahren 2025 bis 2027 mit einer höheren HVPI-Inflation um 0,1; 0,3 und 0,1 Prozentpunkte zu rechnen. Im negativen Szenario ist nur in den Jahren 2026 und 2027 mit einer niedrigeren HVPI-Inflation um 0,1 und 0,15 Prozentpunkte zu rechnen. Für die Entwicklung der HVPI-Inflation im negativen Szenario sind besonders die EU-Zölle relevant, sie tragen zu einer um 0,05 und 0,15 Prozentpunkte höheren Inflation in den Jahren 2025 und 2026 bei. Die direkten Effekte der US-Zölle sind hier mit einem Beitrag von etwa minus 0,05 Prozentpunkten in den Jahren 2026 und 2027 vernachlässigbar klein. Die aktuelle Entwicklung sinkender Rohstoffpreise führt 2025 und 2026 zu einer um jeweils in etwa 0,05 Prozentpunkte niedrigeren HVPI-Inflation. Quelle: OeNB-Schätzungen basierend auf Eurosystem-Annahmen.

US-Zölle verteuern EU-Produkte in den USA und senken damit das EU-BIP über niedrigere Exporte (blaue Säulensegmente). 5 Die damit einhergehende geringere Produktion wirkt leicht inflationsdämpfend. Die Gegenzölle der EU (orange Säulensegmente) verteuern US-Importe und erhöhen damit die EU-Inflation leicht. Die steigenden Preise lassen weiters die EU-Importe aus den USA sinken, was das EU-BIP erhöht.

Die am 2. April 2025 von der US-Administration angekündigten Zölle stehen sinnbildlich für die erratische Handelspolitik der USA. Denn nach der Ankündigung wurden sie bereits am 9. April wieder ausgesetzt. Eine solche Politik ist unberechenbar und erhöht die Unsicherheit bzw. senkt das Vertrauen der Haushalte und Unternehmen. Diese schieben dann geplante Anschaffungen bzw. Investitionen auf. In den Szenarien wird die Unsicherheit über den Trade Policy Uncertainty Index eingefangen. Wie der Name andeutet, fokussiert dieser Index auf handelspolitische Unsicherheit. Im Positiv-Szenario nimmt diese Unsicherheit stark ab, im Negativ-Szenario bleibt sie hoch und entfaltet starke Effekte auf das BIP (violette Säulensegmente). Durch das niedrigere BIP ergibt sich ein leicht inflationsdämpfender Effekt.

Der dritte Wirkungskanal fasst Effekte auf die Währungs- und Finanzmärkte zusammen (ockerfarbene Säulensegmente). Zwischen 2. April und 21. Mai 2025 wertete der Euro gegenüber dem US-Dollar um etwa 4 % auf, was Exporte der EU in die USA verteuerte. Im Positiv-Szenario wertet der Euro wieder auf sein Niveau von Anfang April 2025 ab. Im Negativ-Szenario kommt es hingegen zu einer weiteren Aufwertung gegenüber dem US-Dollar und auch zu Krediteinschränkungen. Diese führen zu zusätzlichen negativen Angebotseffekten über geringere Investitionen.

Die Zollankündigungen Anfang April 2025 und die Erhöhung der OPEC-Förderquoten ließen die Rohölpreise zwischen 2. April und 21. Mai um mehr als 10 % sinken. Im Positiv-Szenario steigen die Ölpreise an und machen etwa die Hälfte dieses Rückgangs wieder wett. Im Negativ-Szenario fällt der Rohölpreis bis Ende 2027 um weitere 10 %. Ein niedrigerer Ölpreis (Angebotsschock) senkt die Produktionskosten, stützt damit die Wirtschaftsentwicklung und dämpft die Inflation (grüne Säulensegmente).

2 Anhaltende Probleme der Industrie dämpfen Erholung der Investitionen

Die Bruttoanlageinvestitionen sind im Jahr 2024 um insgesamt 2,3 % gesunken. Besonders stark fiel der Rückgang bei den Wohnbauinvestitionen mit 7,4 % aus. Damit setzte sich die äußerst negative Entwicklung des Jahres 2023 fort. Lediglich die weniger stark vom Konjunktur-zyklus bestimmten Investitionen in Forschung und Entwicklung legten im letzten Jahr um 2,2 % zu.

Tabelle 3  
Investitionen
2024 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %
Bruttoanlageinvestitionen insgesamt (real) –2,3 –0,5 0,9 1,3
Ausrüstungsinvestitionen –0,8 –0,3 1,0 1,3
Investitionen in Forschung und Entwicklung 2,2 0,2 1,4 1,9
Wohnbauinvestitionen –7,4 –1,6 1,0 1,2
Nicht-Wohnbauinvestitionen und andere
Investitionen
–3,6 –0,5 0,2 0,8
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.

Die schlechte Lage der Industrie dämpft weiterhin die Dynamik bei den Ausrüstungsinvestitionen der Unternehmen. Aufgrund der stark gestiegenen Kostenbelastung durch die Energiepreisanstiege und die hohen Lohnzuwächse in Verbindung mit bis zur Jahresmitte 2024 gestiegenen Finanzierungskosten und einer schwachen Auslandsnachfrage haben die Unternehmen ihre Investitionstätigkeit spürbar gedrosselt. Die Zahl der Insolvenzen ist 2024 stark gestiegen und verdeutlicht die aktuell angespannte Lage der Unternehmen: Mit 6.454 Fällen kam es zu einem Anstieg um 23 % im Vorjahresvergleich. Auch die aktuellen Umfrage-Ergebnisse vom März 2025 über das Kreditgeschäft bei österreichischen Banken ( Bank Lending Survey ) passen zu diesem Bild. So zeigt sich in den letzten zweieinhalb Jahren ein Rückgang der Nachfrage nach Unternehmenskrediten. Als Hauptgrund gilt hierbei ein rückläufiger Finanzierungsbedarf der Unternehmen.  Die befragten Banken sind jedoch erstmals seit Mitte 2022 für die kommenden Monate vorsichtig optimistisch. Für das zweite Quartal 2025 erwarten sie einen leichten Anstieg der Nachfrage nach Unternehmenskrediten. Vor dem Hintergrund der ausnehmend hohen Unsicherheit im Zusammenhang mit der US-Zollpolitik und der schwierigen Situation der österreichischen Industrie erwartet die OeNB aktuell einen äußerst schwachen Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen, der weit hinter historischen Zyklen zurückbleibt. Bei keiner anderen Nachfragekomponente zeigt sich die aktuelle Unsicherheit so stark.

Die Wohnbauinvestitionen begannen bereits zur Jahresmitte 2022 aufgrund der gestiegenen Finanzierungskosten, des Auslaufens des Wohnbauzyklus und der konjunkturellen Schwäche zu sinken. Die Wohnbauinvestitionen lagen 2024 um 19 % unter dem Wert von 2022. Am aktuellen Rand ist mittlerweile jedoch eine Belebung der Kreditnachfrage für Wohnbauzwecke zu bemerken, welche durch die Leitzinssenkungen der letzten Monate und deren Weitergabe auf die Bankkreditzinssätze im Verlauf des Jahres 2025 weiter an Fahrt aufnehmen wird. Gleichzeitig hellt sich die Stimmung bei den Hochbauunternehmen auf. Sowohl die Bautätigkeit der letzten drei Monate wie auch der Auftragsbestand werden nicht mehr so negativ eingeschätzt wie noch vor einigen Monaten. Zusätzliche Impulse sollte das noch von der letzten Regierung beschlossene Wohnbaupaket liefern. In der Prognose wird daher von einer im zweiten Halbjahr 2025 einsetzenden leichten Erholung im Wohnbau ausgegangen, wodurch die Wohnbauinvestitionen jedoch erst 2026 um 1,0 % steigen. Die Investitionen in Forschung und Entwicklung stellen die Investitionskomponente mit den höchsten Wachstumsraten in den letzten beiden Jahrzehnten dar. Sie zeigen sich auch derzeit robust, sind 2024 gestiegen und werden im gesamten Prognosehorizont wachsen.

In Summe erwartet die OeNB für 2025 einen leichten Rückgang der Gesamtinvestitionen (–0,5 %). Die Erholung der Jahre 2026 bis 2027 wird mit einem durchschnittlichen Wachstum von 1,2 % p. a. sehr moderat ausfallen.

3 Arbeitslosigkeit steigt leicht an – Rückgang des Lohnwachstums zu erwarten

Die anhaltende Rezession führt bereits seit Anfang 2023 zu einem zwar langsamen, aber kontinuierlichen Anstieg der Arbeitslosigkeit in Österreich. Auch 2025 nimmt die Arbeitslosenquote gemäß AMS-Definition im Vergleich zum Vorjahr leicht zu und wird einen Wert von 7,4 % erreichen (Tabelle 4) – ein Wert, der auch im Durchschnitt des darauffolgenden Jahres noch vorliegen wird. Angesichts der langen Rezession ist der Anstieg der Arbeitslosigkeit damit gering – auch im Jahr vor der COVID-19-Pandemie (2019) hatte die Arbeitslosenquote 7,4 % betragen. Erst 2027 führt die mäßige konjunkturelle Erholung zu einem Rückgang der Arbeitslosenquote auf 7,2%. Die Arbeitslosenquote gemäß Eurostat erreicht 2025 mit 5,5 % ihren Höhepunkt und sinkt bis zum letzten Jahr des Prognosehorizonts auf 5,3 %. Die Anzahl geleisteter Arbeitsstunden sinkt 2025 nach dem Einbruch um 1,3 % im Vorjahr nur noch leicht (–0,3 %). Für das Jahr 2026 wird mit einem moderaten Anstieg um 0,3 % gerechnet, für 2027 mit einem Anstieg um 0,6 %. Das Wachstum der Zahl der beschäftigten Personen stagniert auch 2025 (+0,1 %) weiter und beschleunigt sich erst 2026 und 2027 wieder.

Da die meisten Kollektivvertragsabschlüsse der Lohnrunde 2024/25 bereits erfolgt sind, lässt sich das Wachstum der Kollektivvertragslöhne für 2025 bereits mit hoher Sicherheit vorhersagen. Das Jahreswachstum von 3,8 % bedeutet einen deutlichen Rückgang gegenüber dem Anstieg um 8,5 % im Vorjahr. Wie angesichts des Rückgangs der üblicherweise zugrunde gelegten „rollierenden Inflation“ zu erwarten war, haben die KV-Abschlüsse seit Anfang 2025 tendenziell weiter abgenommen: In den Elektrizitätsversorgungsunternehmen und der Mineralölindustrie stiegen die KV-Löhne und -gehälter im Februar um 3,4 %. Im März folgten die Papierindustrie (2,9 %) und die Versicherungen (Innendienst: 3,4 %, Außendienst: 3,6 %). Im April stiegen die kollektivvertraglichen Mindestentgelte in den Privatkrankenanstalten um 3,3 %, in der Textilindustrie um 3,5 % sowie im Finanzsektor um 3,0 %. Im Mai schließlich stiegen die KV-Löhne und -gehälter in den privaten Bildungseinrichtungen um 3,1 %, im Hotel- und Gastgewerbe um 3,9 %, in der chemischen Industrie um 2,7 % und in der Bauindustrie und im Baugewerbe sowie auch in der Papierindustrie um 2,6 %.

Tabelle 4  
Arbeitsmarkt- und Lohnentwicklung
2024 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %
Gesamtbeschäftigung (Personen) 0,1 0,1 0,5 0,8
Geleistete Arbeitsstunden, insgesamt –1,3 –0,3 0,3 0,6
Arbeitnehmerentgelte
je beschäftigter Person
Veränderung zum Vorjahr in %
Kollektivvertragslöhne 1 8,5 3,8 2,7 2,1
Lohndrift –0,3 –0,3 0,0 0,1
Brutto 2 , nominell 8,3 3,6 2,8 2,2
HVPI-Inflationsrate 2,9 3,0 1,8 2,1
Brutto 2 , real (HVPI) 5,2 0,6 0,9 0,1
Netto 3 , real (HVPI) 5,0 0,7 0,7 0,0
Arbeitslosenquote in % des Arbeitskräfteangebots
gemäß Eurostat 5,2 5,5 5,4 5,3
gemäß AMS 7,0 7,4 7,4 7,2
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
1 Gesamtwirtschaft. 2 Inkl. Dienstgeberbeiträgen.
3 Nach Abzug von Steuern und SV-Beiträgen.

Das Tariflohnwachstum wird bis 2027 auf 2,1 % sinken, was sogar etwas unter dem lang-jährigen Durchschnitt (1995 bis 2022) liegt. Die Arbeitnehmerentgelte je beschäftigter Person entwickeln sich 2025 mit einem Wachstum von 3,6 % noch deutlich schwächer als die Tariflöhne (negative Lohndrift). Die Lohndrift wird nur noch leicht negativ sein (2025: –0,3 %) bzw. leicht ins Positive drehen (2027: +0,1 %).

4 Anhaltende Konsumzurückhaltung trotz starker Realeinkommenszuwächse

Die österreichischen Haushalte haben 2024 einen starken Anstieg ihrer real verfügbaren Haushaltseinkommen erlebt. Dies ist in erster Linie auf die verzögerte Anpassung von Löhnen und Pensionen infolge des Inflationsschocks zurückzuführen. In Summe betrug der Zuwachs 3,4 %. Gleichzeitig entwickelte sich der private Konsum nur schwach (+0,3 %). Die gegenläufige Entwicklung von Einkommen und Konsum führte zu einem starken Anstieg der Sparquote.

Grafik 1

Die Grafik zeigt das Wachstum der real verfügbaren Einkommen des Haushaltssektors als Linie mit Beiträgen der Komponenten (Reallöhne, Beschäftigung, Sozialleistungen, sonstige Einkommen, Rest). Im Jahr 2025 wird mit einem Rückgang der realen Haushaltseinkommen im Ausmaß von 0,9% gerechnet, während der private Konsum um 1,0% zunehmen wird. In den Folgejahren 2026 und 2027 ist wieder mit Einkommenszuwächsen im Ausmaß von 1,2% und 0,9% zu rechnen. Der private Konsum wird 2026 und 2027 ebenso zur konjunkturellen Erholung beitragen und mit 1,1%, sowie 1,2% wachsen. Die Sparquote, welche 2024 noch bei 11,8% lag, wird dementsprechend bis 2027 leicht sinken. Am Ende des Prognosezeitraums wird sie jedoch mit 9,6% den historischen Durchschnitt der Jahre 2012 bis 2019 von 7,6% weit übersteigen. Quelle: Statistik Austria, OeNB.

Die Vertrauensindikatoren der privaten Haushalte 6 deuten weiterhin auf eine Zurückhaltung im Konsum hin. Es scheint, dass die privaten Haushalte den vergangenen deutlichen Anstieg der HVPI-Inflation im Vergleich zu den Steigerungen der realen verfügbaren Einkommen als stärker wahrgenommen haben. Ein weiterer möglicher Faktor ist die Erosion der aggregierten realen Finanzvermögen. Wie bereits in der OeNB-Prognose im März 2025 dargestellt, zeigt eine einfache Extrapolation des linearen Trendwachstums der realen Finanzvermögen privater Haushalte in den Jahren 2022 und 2023 eine starke Vermögenserosion im Zuge der Inflationsschocks. Mit Jahresende 2024 lag das reale Finanzvermögen der privaten Haushalte noch 10 % unter dem Niveau, das dem Trendwachstum entsprechen würde.

Tabelle 5  
Reale Haushaltseinkommen und privater Konsum
2024 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %
Verfügbares
Haushaltseinkommen, real
3,4 –0,9 1,2 0,9
Privater Konsum, real 0,3 1,0 1,1 1,2
in % des verfügbaren
Haushaltseinkommens
Sparquote 11,8 10,1 9,9 9,6
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.

Für das Jahr 2025 wird mit einem Rückgang der real verfügbaren Haushaltseinkommen in Höhe von 0,9 % gerechnet, was sich – der leichten Erholung des privaten Konsums entsprechend – auf die Sparquote senkend auswirkt.

Die fiskalischen Konsolidierungsmaßnahmen dämpfen besonders im Jahr 2025 das Wachstum der nominellen Haushaltseinkommen primär durch die Abschaffung des Klimabonus (–0,8 Prozentpunkte) sowie durch Anpassungen bei den Sozialleistungen (–0,4 Prozentpunkte). Für das Jahr 2027 wird mit einem stärkeren Wachstum des privaten Konsums gegenüber der real verfügbaren Haushaltseinkommen gerechnet.

Dennoch verharrt die Sparquote auch am Ende des Prognosehorizonts mit 9,6 % weiterhin über ihrem historischen Durchschnitt des Zeitraums 2012 bis 2019. Ein stärkerer Rückgang auf diesen historischen Durchschnitt von 7,6 % würde einen kumulativen Wachstumseffekt von 0,7 % auslösen und stellt daher ein Aufwärtsrisiko für die Prognose dar.

5 Inflation 2025 bis 2027 sehr volatil, ab 2026 aber beim Inflationsziel

Die OeNB erwartet für 2025 eine Inflationsrate von 3,0 %. Diese liegt geringfügig über dem Wert von 2024 (2,9 %). Ursächlich sind vor allem die anhaltend hohe Dienstleistungsinflation sowie die zu Jahresbeginn deutlich gestiegenen Energiepreise – insbesondere im Bereich der Haushaltsenergie. Auch in weiterer Folge bestimmen die Energiepreise die Inflationsdynamik (rotbraune Säulensegmente in Grafik 2). Fallende Energiepreise lassen die Inflation 2026 auf 1,8 % sinken. 2027 pendelt sich die Inflationsrate bei 2,1 % ein – Energiepreise liefern keinen Beitrag mehr zur Inflation.

Grafik 2

Das Säulendiagramm in Grafik 2 „Beiträge der Komponenten zur HVPI-Inflation“ stellt die HVPI-Inflation, die Kerninflation sowie die Beiträge der Komponenten zur HVPI-Inflation vom Jänner 2021 bis zum vierten Quartal 2027 dar. Bis Dezember 2026 umfassen die Komponenten „Nahrungsmittel“, „Energie“, „Industriegüter ohne Energie“ und „Dienstleistungen“ auf Monatsbasis. Ab 2027 erfolgt die Darstellung auf Quartalsbasis. Zudem werden die Komponenten „Dienstleistungen“ und „Industriegüter ohne Energie“ zusammengefasst dargestellt. Bis Oktober 2024 handelt es sich um historische Daten. Danach um Prognosewerte. Die Entwicklung der Inflationsrate und von deren Komponenten in den Jahren 2025 bis 2027 wird im Haupttext beschrieben. Quelle: Statistik Austria, OeNB.

Die im Zuge der Budgetkonsolidierung erfolgten massiven Preis- bzw. Gebührenerhöhungen (z. B. bei Pass, Klimaticket, e-card oder Tabaksteuer) wirken sich aufgrund ihres geringen Anteils am Warenkorb nur moderat auf die Teuerung aus. Sie erhöhen die Inflation im Jahr 2026 lediglich um rund 0,15 Prozentpunkte.

Die Kerninflation – also die HVPI-Inflation ohne die volatilen Aggregate Energie und Nahrungsmittel – geht 2025 auf 2,9 % zurück, nach 3,9 % im Jahr davor. Der weitere Rückgang der Kerninflation erfolgt langsamer als jener der HVPI-Inflation, weil der erwartete starke Rückgang der Energiepreise in der Kerninflation nicht berücksichtigt wird. Während sich der Preisauftrieb bei Dienstleistungen nur langsam abschwächt, steigt die Inflation für Industriegüter wie Kleidung oder Möbel. Daher liegt die Kerninflation 2027 mit 2,3 % über der Gesamtinflation.

Mit dem Auslaufen staatlicher Entlastungsmaßnahmen kam es zu einem sprunghaften Anstieg der Energieinflation zu Jahresbeginn 2025: Sie stieg von –7,8 % im Dezember 2024 auf +5,2 % im Jänner 2025. Maßgeblich dafür war das Auslaufen der Strompreisbremse, die Rücknahme der Senkung der Elektrizitäts- und Erdgasabgabe sowie die Wiedereinhebung der Erneuerbarenpauschale und des Erneuerbarenförderbeitrags. Zusätzlich wurden die Netzentgelte im Strom- und Gasnetz und der CO2-Preis erhöht – von 45 EUR/kWh auf 55 EUR/kWh. Der Effekt dieser Maßnahmen bleibt während des gesamten Jahres spürbar.

Trotz eines erwarteten Rückgangs der Großhandelspreise für Strom und Gas sowie der Ölpreise um rund 20 % im Jahresverlauf bleibt die Energieinflation 2025 daher insgesamt bei 4,6 %.

Erst 2026 werden die sinkenden Großhandelspreise und die sinkenden Konsument:innenpreise auch in der Inflationsrate sichtbar. Im Jahresdurchschnitt liegt die Energieinflation bei –5,6 %. Zu Jahresbeginn 2026 fällt sie sogar auf rund –10 %.

Maßgeblich dafür ist vor allem der Basiseffekt: Er bezeichnet den Wegfall von Sondereffekten, die ein Jahr zuvor das Preisniveau determiniert haben. Da die Inflation als Preisvergleich zum Vorjahr gemessen wird, bestimmt der sprunghafte Energiepreisanstieg zu Jahresbeginn 2025 die Inflation 2026 nicht mehr. Ohne weitere Preisänderungen seit Jänner 2025 läge die Energieinflation zu Jahresbeginn 2026 also bei 0 %. Tatsächlich prognostiziert die OeNB jedoch fallende Konsument:innenpreise: Erstens werden die sinkenden Großhandelspreise (langsam) weitergegeben. Zweitens geht die OeNB davon aus, dass der Preisanstieg bei Strom und Gas zu Jahresbeginn 2025 deutlich mehr Haushalte motiviert, aktiv zu günstigeren Anbietern zu wechseln als früher – eine Annahme, die sich zumindest im ersten Quartal 2025 bestätigt hat. 7

Tabelle 6  
Inflation
Aktuelle Prognose Revision gegenüber März 2025
2025 2026 2027 2024 2025 2026
Veränderung
zum Vorjahr in %
in Prozentpunkten
HVPI-Inflation 3,0 1,8 2,1 0,1 –0,5 0,0
Nahrungsmittel insgesamt 2,7 2,6 2,2 0,2 0,1 0,0
davon unverarbeitete Nahrungsmittel 2,3 2,2 x 0,2 x x
davon verarbeitete Nahrungsmittel 2,8 2,7 x 0,2 x x
Industriegüter ohne Energie 0,7 0,9 x –0,4 x x
Energie 4,6 –5,6 –0,2 0,9 –4,9 –0,2
Dienstleistungen 4,1 3,4 x 0,2 x x
HVPI ohne Energie 2,8 2,5 2,3 0,0 –0,1 0,0
HVPI ohne Energie und Nahrungsmittel 2,9 2,4 2,3 0,0 –0,1 0,0
Quelle: OeNB-Prognosen vom März 2025 und Juni 2025.

Mit der europaweiten Einführung des Emissionshandelssystems ETS2 8 (CO2-Bepreisung auf Treibstoffe und Haushaltsenergie) Anfang 2027 ist ein Anstieg der Energiepreise zu erwarten. Für Österreich fällt dieser jedoch moderat aus, da der angestrebte EU-weite CO2-Preis nur leicht über dem derzeitigen nationalen Niveau liegt. Gleichzeitig wirken sinkende Großhandelspreise dämpfend. In Summe bleiben die Energiepreise 2027 etwa auf dem Niveau von 2026 – die Energieinflation beträgt lediglich –0,2 %.

Die Dienstleistungsinflation geht 2025 um rund 1,5 Prozentpunkte auf 4,1 % zurück, bleibt jedoch der zentrale Treiber der Teuerung (Grafik 2). Der Dienstleistungssektor ist besonders lohnintensiv – ein wesentlicher Grund, warum sich steigende Löhne hier stärker auf die Preise auswirken als in anderen HVPI-Komponenten. Für 2025 wird ein Tariflohnwachstum von 3,8 % erwartet. Da die Dienstleistungsnachfrage – besonders im Tourismusbereich – weiterhin hoch ist, werden die höheren Kosten wohl weiterhin an die Konsument:innen weitergegeben. Entsprechend verläuft der Rückgang der Dienstleistungsinflation nur langsam – im Einklang mit den allmählich geringeren Lohnerhöhungen.

Die im Rahmen der jüngsten Budgetkonsolidierung beschlossenen Preiserhöhungen betreffen vor allem Dienstleistungen. Besonders deutlich fallen die Gebührenerhöhungen bei Pass und Führerschein aus – sie steigen um rund 48 %. Auch das Klimaticket wird in zwei Schritten teurer: 2025 um 19 %, 2026 um weitere 8 %. Die e-card-Gebühr wird nahezu verdoppelt.

Da viele dieser Maßnahmen erst in der zweiten Jahreshälfte 2025 in Kraft treten, wirken sie sich im Jahr 2025 nur geringfügig auf die Dienstleistungsinflation aus – mit einem Anstieg um weniger als 0,1 Prozentpunkt. Erst 2026 ist ein stärkerer Effekt zu erwarten: Dann dürfte der Beitrag zur Dienstleistungsinflation bei knapp 0,2 Prozentpunkten liegen.

Die Inflationsrate bei Industriegütern ohne Energie – darunter Möbel, Autos und Bekleidung – sinkt 2025 kurzfristig auf 0,7 %. Weitgehend konstante Rohstoffpreise und sinkende Energiepreise spiegeln sich in stabilen Erzeugerpreisen wider. Diese Preisstabilität wird größtenteils an die Konsument:innen weitergegeben. Ausschlaggebend ist die weiterhin verhaltene Nachfrage nach langlebigen Konsumgütern, die infolge der COVID-19-Pandemie weitgehend gesättigt ist. Daher erwartet die OeNB, dass erst ein Anstieg der derzeit schwachen Nachfrage nach Industriegütern zu Preisanstiegen führt. Die prognostizierte wirtschaftliche Erholung führt zu einem leichten Inflationsanstieg 2026. Allerdings liegt sie mit 0,9 % weiterhin unter ihrem langjährigen Durchschnitt von 1,2 % (1998 bis 2024).

Die Inflation bei Nahrungsmitteln (inklusive Alkohol und Tabak) geht in den Jahren 2025 und 2026 nur langsam zurück. Erst 2027 wird mit einer Inflationsrate von 2,2 % wieder ein Niveau unter dem langjährigen Durchschnitt von 2,5 % (1996 bis 2024) erreicht. Sowohl verarbeitete als auch unverarbeitete Lebensmittel verzeichnen konstant hohe Preissteigerungen. Bei den verarbeiteten Produkten – zu denen auch Tabak zählt – bremst die für 2026 geplante Tabaksteuererhöhung den Rückgang der Inflation. Sie trägt 2026 rund 0,4 Prozentpunkte zur Teuerung in dieser Kategorie bei, was sich auf die gesamte Nahrungsmittelinflation mit 0,3 Prozentpunkten auswirkt. Damit werden die inflationsdämpfenden Effekte sinkender Energiepreise und geringerer Lohnsteigerungen weitgehend kompensiert. Erst mit dem Wegfall dieses steuerbedingten Basiseffekts und der weiterhin günstigen Entwicklung bei Energie- und Erzeugerpreisen ist 2027 mit einem spürbaren Rückgang der Nahrungsmittelinflation zu rechnen.

Revisionen

Im Vergleich zum März 2025 revidiert die OeNB nur die Inflationsprognose für 2026 signifikant nach unten (Tabelle 6). Ausschlaggebend für die Korrektur der Prognose für 2026 sind vor allem sinkende Rohstoffpreise und ein starker Euro. Die Annahmen für die Ölpreise wurden gegenüber März um rund 15 % gesenkt. Auch die Annahmen über die Großhandelspreise für Gas und Strom wurden um 10 % bis 20 % nach unten korrigiert. Zusätzlich hat der US-Dollar seit März gegenüber dem Euro um mehr als 7 % an Wert verloren, was die Importpreise – vor allem für Öl – weiter dämpft. Diese Entwicklungen führen dazu, dass die Energieinflation 2026 deutlich geringer ausfallen dürfte als noch im Frühjahr angenommen.

Die Inflationsprognosen für die Jahre 2025 und 2027 bleiben im Vergleich zur Schätzung vom März 2025 nahezu unverändert. Für 2025 zeigt sich jedoch eine deutliche Verschiebung innerhalb der einzelnen Komponenten der Teuerung – eine Folge der inzwischen vorliegenden realisierten Inflationsdaten. Besonders auffällig ist die Revision bei der Energie: Entgegen den Erwartungen sanken die Haushaltsenergiepreise in den ersten vier Monaten des Jahres 2025 nicht im prognostizierten Ausmaß. In der Folge wurde die Energiekomponente der Inflationsprognose für 2025 nach oben revidiert.

Risiken

Die Auswirkungen des Handelskriegs auf die Inflation in Österreich sind komplex und wirken über mehrere Kanäle. Die Einführung von Zöllen seitens der USA auf Exporte des Euroraums, etwaige Vergeltungsmaßnahmen des Euroraums (gegenüber den USA) und die Umlenkung von Handelsströmen (z. B. aus China) haben schwerwiegende wirtschaftliche Folgen.

Sie sind derzeit – wie in Kasten 1 beschrieben – in der OeNB-Prognose inkludiert und gehen über die Annahmen über Rohstoffpreise, Wechselkurse und wirtschaftliche Entwicklung in Österreich in die Inflationsprognose ein. Im Basis-Szenario wird keine Abschätzung von Preisänderungen etwaiger US-Importgüter wegen Vergeltungszöllen seitens der EU vorgenommen.

Abschätzungen (Kasten 1, Negativ-Szenario) zeigen, dass hohe US-Zölle und europäische Vergeltungszölle insgesamt leicht inflationsdämpfend wirken. Die negativen Effekte der schwächeren Konjunktur (inkl. geringerer Rohstoffpreise), Finanzmarkteffekte (inkl. Aufwertung des Euro) und Vertrauenseffekte dürften die direkten Preiserhöhungen auf US-Importe durch Zölle überwiegen. Die im Positiv-Szenario (Kasten 1) unterstellte Konjunkturerholung würde hingegen zu einem Anstieg der Inflationsrate führen.

Inflationsabstand zum Euroraum

Grafik 3

Das Säulendiagramm in Grafik 3 „Inflationsdifferenz: Österreich-Euroraum“ stellt den Unterschied in der HVPI-Inflation zwischen Österreich und dem Euroraum als Liniengrafik dar. Die Säulen stellen die Unterschiede in den Inflationsbeiträgen in den einzelnen Komponenten dar. Bis April umfassen die Komponenten Nahrungsmittel, Energie, Industriegüter ohne Energie und Dienstleistungen auf Monatsbasis. Dies sind historische Daten. Zusätzlich wird der Unterschied im Prognosezeitraum für die Jahre 2025 bis 2027 auf Jahresbasis dargestellt. Dazu werden die Komponenten „Dienstleistungen“ und „Industriegüter ohne Energie“ zusammengefasst dargestellt. Die Entwicklung der Inflationsdifferenz und von deren Komponenten in den Jahren 2025 bis 2027 wird im Haupttext beschrieben. Quelle: OeNB, Eurosystem, Eurostat.

Die Entwicklung der Energiepreise spielt nicht nur eine zentrale Rolle für die Inflationsdynamik in Österreich, sie beeinflusst auch maßgeblich den Inflationsabstand zum Euroraum (Grafik 3). Während viele Länder des Euroraums ihre preisdämpfenden fiskalischen Maßnahmen bereits Anfang bis Mitte 2024 auslaufen ließen, hielt Österreich diese bis Ende 2024 aufrecht. Das hat zur Folge, dass die Inflationsdifferenz im Energiebereich mit dem Auslaufen der Maßnahmen ansteigt: Andere Länder profitieren bereits stärker von den sinkenden Rohstoffpreisen, während dieser Effekt in Österreich noch durch das Auslaufen der fiskalischen Maßnahmen überschattet wird. 2026 entfällt dieser Basiseffekt in Österreich, was zu einer deutlich negativeren Inflationsrate bei Energie als im Euroraum führt. 2027 beeinflusst die europaweite Einführung von ETS2 den Inflationsabstand zum Euroraum. Da Österreich bereits 2022 eine CO2-Bepreisung eingeführt hat, steigt die Energieinflation nicht so stark wie im Euroraum. Zusätzlich trägt die rückläufige Dienstleistungsinflation dazu bei, dass sich die Inflationsrate Österreichs im Jahr 2027 wieder an das Niveau des Euroraums angleichen dürfte.

6 Budgetdefizit bleibt trotz umfangreicher Konsolidierung sehr hoch

2025 verbessert sich der Budgetsaldo um einen halben Prozentpunkt auf –4,2 % des BIP (schwarze Linie in Grafik 4). Ohne das Sparpaket der neuen Regierung würde der Budgetsaldo 2025 bei etwa –4,9 % des BIP liegen. Die Ausrichtung der Fiskalpolitik ist somit sehr restriktiv. Das gesamte Konsolidierungsvolumen beträgt 2025 ca. 1,3 % des BIP (hellblaue Säulensegmente). Mehr als die Hälfte davon sind Konsolidierungsmaßnahmen der neuen Regierung (ca. 4 Mrd EUR bzw. 0,8 % des BIP, siehe Tabelle 7). Diese umfassen etwa die Abschaffung des Klimabonus, Kürzungen von Förderungen sowie Erhöhungen von Steuern und Sozialbeiträgen.

Die Kürzungen bei öffentlichen Konsum- und Investitionsausgaben sind hingegen gering. In Summe dämpft das Sparpaket 2025 das Wirtschaftswachstum nur geringfügig, und zwar um 0,2 Prozentpunkte.

Einen zusätzlichen Beitrag zur Konsolidierung leistet das Auslaufen temporärer Maßnahmen zur Dämpfung der Energieinflation (Strompreisbremse, Senkung energiebezogener Abgaben).

Grafik 4

Grafik 4 ist ein Linien- und Balkendiagramm. Die Linie stellt die Entwicklung des Budgetsaldos von 2022 bis 2027 dar. Die Balken zerlegen die jeweilige Veränderung des Budgetsaldos zum Vorjahr. Die Werte für den Budgetsaldo betragen minus 3,4% des BIP 2022, minus 2,6% des BIP 2023, minus 4,7% des BIP 2024, minus 4,2% des BIP 2025, minus 3,8% des BIP 2026 und minus 4,0% des BIP 2027. Den größten Beitrag zur Verbesserung des Budgetsaldos leisten 2025 und 2026 diskretionäre budgetäre Maßnahmen, die im Prognosetext beschrieben werden. Die makroökonomische Entwicklung verschlechterte den Budgetsaldo 2024, wirkt 2026 und 2027 aber positiv. Die im Prognosetext erläuterten Preisentwicklungen waren 2024 der wichtigste Faktor für die Verschlechterung des Budgetsaldos, von 2025 bis 2027 haben sie aber nur geringe Auswirkungen. Einige im Prognosetext erläuterte sonstige Faktoren verschlechtern im Prognosehorizont den Budgetsaldo. Quelle: OeNB.

Tabelle 7  
Doppelbudget 2025/26
Maßnahme OeNB-Einschätzung
2025 2026
in Mrd EUR
(Vergleich zur BMPE
vom Dez. 2024)
Gesamtes Volumen
der Maßnahmen
4,1 6,1
Streichung Klimabonus 2,1 2,1
Sonstige Konsolidierung 2,6 5,5
Offensivmaßnahmen –0,6 –1,6
in % des BIP
Volumen 0,8 1,2
in Prozentpunkten
(Vergleich zur BMPE
vom Dez. 2024)
Effekt auf Budgetsaldo
nach Multiplikator-Effekten
0,7 1,0
Effekte auf BIP-Wachstum –0,2 –0,1
Quelle: BMF, OeNB.
 

Die Budgetkonsolidierung wird 2025 aber durch mehrere Faktoren behindert: Die fortgesetzt schwache Wirtschaftsentwicklung dämpft das Wachstum der Steuereinnahmen (grüne Balkensegmente). Zudem steigen die Zinsausgaben an und die Einnahmen aus dem EU-Budget sowie aus Dividenden gehen zurück (Teil der dunkelblauen Säulensegmente).

2026 liegt das Konsolidierungsausmaß bei 0,9 % des BIP (hellblaue Säulensegmente). Dies geht jeweils zur Hälfte auf Konsolidierungsmaßnahmen der neuen Regierung und auf das Auslaufen von Maßnahmen der letzten Regierung zurück. Gleichzeitig wird die wirtschaftliche Erholung den Ausblick beim Budget etwas verbessern (grüne Säulensegmente). Dadurch verbessert sich der Budgetsaldo 2026 auf –3,8 % des BIP.

Laut aktuellem Budgetplan strebt die Bundesregierung für 2027 weitere Konsolidierungsschritte an. Diese sind aber größtenteils nicht ausreichend spezifiziert, um in unsere Prognose inkludiert zu werden. Deshalb ist der Effekt der Konsolidierung 2027 nur geringfügig positiv (hellblaue Säulensegmente). Zudem trägt ein statistischer Sondereffekt zu einer Verschlechterung des Budgetsaldos auf –4,0 % des BIP bei: Die Einnahmen aus der nationalen CO2-Steuer werden zum Zeitpunkt der Emission erfasst und laufen per Ende 2026 aus. 2027 tritt EU-weit ETS2 in Kraft. Die Einnahmen aus diesem System werden aber erst im Nachhinein als Staatseinnahmen erfasst, also erst ab 2028. Dies führt 2027 zu einem statistischen Einnahmenentfall von ca. 0,3 % des BIP (Teil der dunkelblauen Säulensegmente).

2024 betrug die Schuldenquote 81,8 % des BIP und sie steigt 2025 auf 84,2 % des BIP. Im Jahr 2027 wird die Schuldenquote sogar schon 86,6 % des BIP betragen. Das moderate nominelle BIP-Wachstum reicht in diesem Zeitraum nicht aus, um die hohen Budgetdefizite zu kompensieren.

7 Tabellenanhang

Tabelle A1  
Hauptergebnisse der Prognose
Juni 2025
2024 2025 2026 2027
Wirtschaftliche Aktivität Veränderung zum Vorjahr in %
(real)
Bruttoinlandsprodukt –1,1 0,2 0,9 1,1
Privater Konsum 0,3 1,0 1,1 1,2
Öffentlicher Konsum 1,5 1,6 0,3 0,7
Bruttoanlageinvestitionen –2,3 –0,5 0,9 1,3
Exporte gesamt –3,6 –1,2 1,3 2,3
Importe insgesamt –3,3 –0,7 1,5 2,4
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanzsaldo 2,4 1,8 1,9 2,0
Wachstumsbeiträge (importbereinigt) 1 in Prozentpunkten
Privater Konsum 0,3 0,4 0,3 0,3
Öffentlicher Konsum 0,3 0,3 0,0 0,1
Bruttoanlageinvestitionen –0,3 –0,1 0,1 0,1
Inlandsnachfrage (exkl. Lagerveränderung) 0,2 0,7 0,5 0,6
Exporte –0,9 –0,3 0,3 0,5
Lagerveränderungen (inkl. statistischer
Diskrepanz)
–0,2 –0,4 0,1 0,0
Preise Veränderung zum Vorjahr in %
Harmonisierter Verbraucherpreisindex 2,9 3,0 1,8 2,1
Deflator des privaten Konsums 3,2 3,0 1,8 2,0
Deflator des Bruttoinlandsprodukts 3,3 2,6 2,4 2,3
Lohnstückkosten in der Gesamtwirtschaft 9,6 3,5 2,4 1,9
Arbeitnehmerentgelt je Arbeitnehmer:in 8,3 3,6 2,8 2,2
Arbeitnehmerentgelt je Arbeitsstunde 10,1 3,9 3,0 2,4
Importpreise 0,2 1,7 1,4 1,7
Exportpreise 1,8 1,9 1,9 2,2
Terms-of-Trade 1,6 0,2 0,5 0,5
Einkommen und Sparen Veränderung zum Vorjahr in %
Real verfügbares Haushaltseinkommen 3,4 –0,9 1,2 0,9
in % des nominellen verfügbaren
Haushaltseinkommens
Sparquote 11,8 10,1 9,9 9,6
Arbeitsmarkt Veränderung zum Vorjahr in %
Unselbstständig Beschäftigte 0,1 0,1 0,6 0,8
Arbeitsstunden (Arbeitnehmer:innen) –1,6 –0,1 0,4 0,6
in % des Arbeitskräfteangebots
Arbeitslosenquote gemäß Eurostat 5,2 5,5 5,4 5,3
Arbeitslosenquote gemäß AMS 7,0 7,4 7,4 7,2
Budget in % des nominellen BIP
Budgetsaldo (Maastricht) –4,7 –4,2 –3,8 –4,0
Staatsverschuldung 81,8 84,2 85,8 86,6
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
1 Die importbereinigten Wachstumsbeiträge wurden errechnet, indem von der
jeweiligen Endnachfragekomponente die zugeordneten Importe abgezogen wurden.
Diese wurden auf der Basis von Input-Output-Tabellen berechnet.
Tabelle A2  
Internationale Rahmenbedingungen der
Prognose
2024 2025 2026 2027
Bruttoinlandsprodukt Veränderung zum Vorjahr in % (real)
Welt ohne Euroraum 3,6 3,1 2,9 3,2
USA 2,8 1,4 1,4 2,1
China 5,0 4,3 3,4 3,6
Indien 6,6 6,4 6,4 6,6
Japan 0,1 1,0 0,6 0,8
Lateinamerika 2,0 2,0 2,2 2,4
Vereinigtes Königreich 1,1 1,2 1,2 1,4
Neue EU-Mitgliedstaaten 1 4,4 2,5 1,9 2,0
Schweiz 1,3 1,3 1,5 1,6
Euroraum 2 0,8 0,9 1,1 1,3
Welthandel (Importe i. w. S.) Veränderung zum Vorjahr in % (real)
Welt 3,2 2,8 1,9 3,0
Welt außerhalb des Euroraums 4,2 3,1 1,7 3,1
Wachstum der Exportmärkte
des Euroraums (real)
3,5 2,8 1,7 3,1
Wachstum der österreichischen
Exportmärkte (real)
1,6 2,1 1,9 3,0
Preise
Erdölpreis in USD/Barrel Brent 82,0 66,7 62,8 64,2
Drei-Monats-Zinssatz in % 3,6 2,1 1,9 2,2
Langfristiger Zinssatz in % 2,8 3,1 3,3 3,5
USD/EUR-Wechselkurs 1,08 1,11 1,13 1,13
Nominell-effektiver Wechselkurs
des Euro (Euroraum-Index)
124,1 126,1 127,1 127,1
Quelle: Eurosystem (June 2025 Broad Macroeconomic
Projection Exercise).
1 Bulgarien, Kroatien, Polen, Rumänien, Tschechien und Ungarn.
2 Juni-Projektion 2025 des Eurosystems.
Tabelle A3  
Außenhandel
2024 2025 2026 2027
Exporte Veränderung zum Vorjahr in %
Internationale Wettbewerberpreise 0,4 0,8 1,6 2,2
Exportdeflator 1,8 1,9 1,9 2,2
Entwicklung der preislichen
Wettbewerbsfähigkeit
–1,4 –1,1 –0,3 –0,1
Nachfrage auf öst. Exportmärkten 1,6 2,2 2,0 3,0
Österreichische Exporte i. w. S. (real) –3,6 –1,2 1,3 2,3
Marktanteile Österreichs –5,2 –3,5 –0,7 –0,7
Importe Veränderung zum Vorjahr in %
Internationale Wettbewerberpreise 0,4 1,0 1,5 2,1
Importdeflator 0,2 1,7 1,4 1,7
Österreichische Importe i. w. S. (real) –3,3 –0,7 1,5 2,4
Terms-of-Trade 1,6 0,2 0,5 0,5
in Prozentpunkten des realen BIP
Beiträge der Nettoexporte
zum BIP-Wachstum
–0,3 –0,3 0,0 0,0
in % des nominellen BIP
Exportquote 57,2 56,0 56,0 56,6
Importquote 54,3 53,4 53,2 53,6
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
Tabelle A4  
Leistungsbilanz
2024 2025 2026 2027
in % des nominellen BIP
Handelsbilanz 2,9 2,3 2,4 2,4
Güterbilanz 1,6 1,0 1,0 1,0
Dienstleistungsbilanz 1,2 1,3 1,4 1,5
Primäreinkommensbilanz 1 0,3 0,3 0,3 0,3
Sekundäreinkommensbilanz 2 –0,8 –0,8 –0,8 –0,8
Leistungsbilanz 2,4 1,8 1,9 2,0
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
1 Bilanz der Erwerbs- und Vermögenseinkommen (Arbeitsentgelte,
Einkommen aus Vermögensanlagen u. a.).
2 Bilanz der laufenden Transfers.
Tabelle A5  
Einkommen und Konsum der privaten
Haushalte
2024 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %
Unselbstständig Beschäftigte 0,1 0,1 0,6 0,8
Löhne je beschäftigter Person 8,3 3,6 2,8 2,2
Arbeitnehmerentgelt 8,4 3,7 3,4 3,1
Vermögenseinkommen –17,9 –12,2 –0,8 4,7
Selbstständigeneink. und
Betriebsüberschüsse
3,9 1,8 2,6 3,2
Beiträge zum Wachstum des
verfügbaren Haushaltseinkommens
in Prozentpunkten
Arbeitnehmerentgelt 7,3 3,3 3,0 2,8
Vermögenseinkommen –1,7 –0,9 –0,1 0,3
Selbstständigeneinkommen und
Betriebsüberschüsse
0,6 0,3 0,4 0,5
Nettotransfers abzüglich
direkter Steuern 1
0,5 –0,1 –0,5 –0,7
Veränderung zum Vorjahr in %
Verfügbares Haushaltseinkommen
(nominell)
6,6 2,1 3,0 2,9
Konsumdeflator 3,2 3,0 1,8 2,0
Verfügbares Haushaltseinkommen
(real)
3,4 –0,9 1,2 0,9
Privater Konsum (real) 0,3 1,0 1,1 1,2
in % des verfügbaren
Haushaltseinkommens
Sparquote 11,8 10,1 9,9 9,6
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
1 Negative Werte bedeuten eine Zunahme der (negativen) Netto-
transfers abzüglich direkter Steuern, positive Werte eine Abnahme.
Tabelle A6  
Investitionen
2024 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %
Bruttoanlageinvestitionen (real) –2,3 –0,5 0,9 1,3
davon:
Ausrüstungsinvestitionen –0,8 –0,3 1,0 1,3
Wohnbauinvestitionen –7,4 –1,6 1,0 1,2
Tiefbau- und andere Investitionen –3,6 –0,5 0,2 0,8
Investitionen in Forschung und Entwicklung 2,2 0,2 1,4 1,9
Öffentliche Investitionen 2,1 1,2 5,2 2,7
Private Investitionen –3,1 –0,8 0,0 1,0
Beiträge zum Wachstum der realen Bruttoanlageinvestitionen in Prozentpunkten
Ausrüstungsinvestitionen –0,3 –0,1 0,3 0,5
Wohnbauinvestitionen –1,5 –0,3 0,2 0,2
Tiefbau- und andere Investitionen –0,7 –0,1 0,0 0,2
Investitionen in Forschung und Entwicklung 0,5 0,0 0,4 0,5
Beiträge zum Wachstum des realen BIP in Prozentpunkten
Bruttoanlageinvestitionen, insgesamt –0,5 –0,1 0,2 0,3
Lagerveränderungen –0,7 0,1 0,0 0,0
in % des nominellen BIP
Investitionsquote 24,6 24,3 24,2 24,1
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
Tabelle A7  
Arbeitsmarkt
2024 2025 2026 2027
Beschäftigung Veränderung zum Vorjahr in %
Gesamtbeschäftigung (Personen) 0,1 0,1 0,5 0,8
Unselbstständig Beschäftigte (Personen) 0,1 0,1 0,6 0,8
davon: öffentlich Beschäftigte 1,0 0,2 0,0 0,2
Selbstständig Beschäftigte (Personen) –0,2 –0,4 0,0 0,3
Geleistete Arbeitsstunden, insgesamt –1,3 –0,3 0,3 0,6
Unselbstständig Beschäftigte (Stunden) –1,6 –0,1 0,4 0,6
Selbstständig Beschäftigte (Stunden) 0,1 –1,1 –0,3 0,1
Arbeitskräfteangebot 0,1 0,4 0,5 0,6
Vorgemerkte Arbeitslose 10,1 5,8 –2,6 –0,9
Arbeitslosenquote in % des Arbeitskräfteangebots
gemäß Eurostat 5,2 5,5 5,4 5,3
gemäß AMS 7,0 7,4 7,4 7,2
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
Tabelle A8  
Arbeitnehmerentgelte
2024 2025 2026 2027
Bruttolohnsumme 1 Veränderung zum Vorjahr in %
Nominell 8,4 3,7 3,4 3,1
Konsumdeflator 3,2 3,0 1,8 2,0
Real 5,2 0,7 1,5 1,1
Kollektivvertragslöhne 1 8,5 3,8 2,7 2,1
Lohndrift –0,3 –0,3 0,0 0,1
Arbeitnehmerentgelt
pro beschäftigter Person
Brutto 2 , nominell 8,3 3,6 2,8 2,2
Brutto, real (Konsumdeflator) 5,0 0,6 0,9 0,3
Netto 3 , real (Konsumdeflator) 4,7 0,7 0,7 0,1
Arbeitnehmerentgelt je Stunde
Brutto, nominell 10,1 3,9 3,0 2,4
Brutto, real (Konsumdeflator) 6,7 0,8 1,1 0,4
in % des nominellen BIP
Lohnquote 52,6 53,1 53,1 52,9
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
1 Gesamtwirtschaft. 2 Inkl. Dienstgeberbeiträgen.
3 Nach Abzug von Steuern und SV-Beiträgen.
Tabelle A9  
Preise
2024 2025 2026 2027
HVPI und Komponenten Veränderung zum Vorjahr in %
Gesamtindex 2,9 3,0 1,8 2,1
Nahrungsmittel 2,9 2,7 2,6 2,2
Unverarbeitete Nahrungsmittel 0,6 2,3 2,2 x
Verarbeitete Nahrungsmittel 3,4 2,8 2,7 x
Industriegüter ohne Energie 0,9 0,7 0,9 x
Energie –5,4 4,6 –5,6 –0,2
Dienstleistungen 5,7 4,1 3,4 x
HVPI ohne Energie 3,7 2,8 2,5 2,3
HVPI ohne Energie und Nahrungsmittel 3,9 2,9 2,4 2,3
Deflatoren der VGR
Deflator des privaten Konsums 3,2 3,0 1,8 2,0
Investitionsdeflator 3,0 2,3 1,7 1,5
Importdeflator 0,2 1,7 1,4 1,7
Exportdeflator 1,8 1,9 1,9 2,2
Terms-of-Trade 1,6 0,2 0,5 0,5
BIP-Deflator zu Faktorkosten 3,3 1,5 2,1 2,1
Quelle: OeNB-Prognose vom Juni 2025.
Tabelle A10  
Aufteilung der Prognoserevisionen seit März 2025
BIP HVPI
2025 2026 2027 2025 2026 2027
Veränderung zum Vorjahr in %, Prozentpunkte
Prognose vom Juni 2025 0,2 0,9 1,1 3,0 1,8 2,1
Prognose vom März 2025 –0,1 1,2 1,2 2,9 2,3 2,1
Differenz 0,3 –0,3 –0,1 0,1 –0,5 0,0
Verursacht durch: in Prozentpunkten
Externe Annahmen –0,4 –0,4 0,2 0,0 –0,5 0,0
Neue Daten 1 0,4 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0
davon: Revision historischer Daten bis Q4 24 0,3 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Prognosefehler für Q1 25 0,1 0,0 0,0 0,3 0,0 0,0
Sonstiges 2 0,2 0,1 –0,3 –0,2 0,0 0,0
Quelle: OeNB-Prognosen vom März und Juni 2025. Aufgrund von Rundungsdifferenzen
können die Differenz und die Summe der Wachstumsbeiträge aus den einzelnen Revisionen von der
Gesamtrevision abweichen.
1 „Neue Daten" bezieht sich auf gegenüber der letzten Prognose neu vorliegende Daten für das
BIP-Wachstum bzw. die Inflation.
2 Unterschiedliche Annahmen über die Entwicklung heimischer Variablen wie Löhne,
öffentlicher Konsum, Effekte steuerlicher Maßnahmen, sonstige Änderungen der Einschätzung,
Modelländerungen.
Tabelle A11  
Vergleich der aktuellen Wirtschaftsprognosen für Österreich
OeNB WIFO   IHS   OECD   IWF   EU-Kommission
Juni 2025 März 2025 März 2025 Dezember 2024 April 2025 Mai 2025
2024 2025 2026 2027 2025 2026 2025 2026 2025 2026 2025 2026 2025 2026
Hauptergebnisse Veränderung zum Vorjahr in %  
BIP (real) –1,1 0,2 0,9 1,1 –0,3 1,2 –0,2 1,1 –0,3 1,0 –0,3 0,8 –0,3 1,0
Privater Konsum (real) 0,3 1,0 1,1 1,2 0,2 1,4 0,8 0,9 0,6 1,4 x x 0,3 1,0
Öffentlicher Konsum (real) 1,5 1,6 0,3 0,7 –0,3 0,6 –1,5 –1,0 1,4 1,0 x x –0,4 –0,4
Bruttoanlageinvestitionen (real) –2,3 –0,5 0,9 1,3 –0,7 1,8 –0,9 0,8 0,0 1,5 x x –0,7 1,9
Exporte (real) –3,6 –1,2 1,3 2,3 –0,9 1,7 0,5 1,8 –0,9 2,0 –0,7 0,6 –1,0 1,9
Importe (real) –3,3 –0,7 1,5 2,4 –0,2 2,1 0,7 1,6 0,7 1,6 –0,8 0,6 –0,6 1,9
Arbeitsproduktivität 1 –1,2 0,1 0,4 0,3 –0,2 0,3 –0,4 0,6 –0,4 0,8 x x –0,4 0,5
BIP-Deflator 3,3 2,6 2,4 2,3 2,4 2,0 2,3 2,0 2,5 2,2 3,3 1,9 3,5 2,2
VPI x x x x 2,7 2,1 2,9 2,0 x x x x x x
HVPI 2,9 3,0 1,8 2,1 2,8 2,1 3,0 2,0 3,0 1,9 3,2 1,7 2,9 2,1
Lohnstückkosten 9,6 3,5 2,4 1,9 4,0 2,0 3,7 1,7 4,4 2,1 x x 3,6 2,6
Beschäftigte 2 0,1 0,1 0,5 0,8 0,3 0,8 0,2 0,5 0,1 0,1 0,0 0,3 0,1 0,4
in % des Arbeitskräfteangebots
Arbeitslosenquote 3
gem. Eurostat
5,2 5,5 5,4 5,3 5,3 5,2 5,4 5,3 5,2 5,2 5,6 5,5 5,3 5,2
in % des nominellen BIP
Leistungsbilanz 2,4 1,8 1,9 2,0 1,9 1,4 x x 1,8 1,5 2,6 2,8 2,4 2,3
Budgetsaldo (Maastricht) –4,7 –4,2 –3,8 –4,0 –3,3 –3,5 –3,2 –3,2 –4,4 –4,2 –4,1 –3,6 –4,4 –4,2
Prognoseannahmen
Erdölpreis in USD/Barrel Brent 82,0 66,7 62,8 64,2 72,0 69,0 70,6 66,8 64,7 60,0 66,9 62,4 67,7 64,0
Kurzfristiger Zinssatz in % 3,6 2,1 1,9 2,2 2,2 2,4 2,4 2,3 2,1 1,8 2,2 2,1 2,0 1,7
USD/EUR-Wechselkurs 1,08 1,11 1,13 1,13 1,04 1,04 1,09 1,09 1,13 1,13 1,08 1,08 1,11 1,13
BIP real, Euroraum 0,8 0,9 1,1 1,3 0,8 1,2 1,0 1,4 1,0 1,2 0,8 1,2 0,9 1,4
BIP real, USA 2,8 1,4 1,4 2,1 1,8 1,9 1,9 1,8 1,6 1,5 1,8 1,7 1,6 1,6
BIP real, Welt 3,2 2,9 2,7 3,0 x x 3,1 3,1 2,9 2,9 2,8 3,0 2,9 3,0
Welthandel 3 3,2 2,8 1,9 3,0 x x 1,7 1,6 2,8 2,2 1,7 2,5 1,8 2,2
Quelle: OeNB, WIFO, IHS, OECD, IWF, Europäische Kommission. Anmerkung: x = keine Daten vorhanden.
1 OeNB, WIFO: BIP je geleisteter Arbeitsstunde. IHS, OECD, EU-Kommission: BIP je beschäftigter Person.
2 WIFO und IHS: Unselbstständig aktiv Beschäftigte.
3 IHS: Waren laut CPB.
Tabelle A12  
Quartalsverlauf der Prognoseergebnisse
2024 2025 2026 2027 2025 2026 2027
        Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4 Q1 Q2 Q3 Q4
Preise, Löhne, Kosten Veränderung zum Vorjahr in %
HVPI 2,9 3,0 1,8 2,1 3,3 3,0 2,9 2,8 1,6 1,6 2,0 2,1 2,1 2,2 2,1 2,0
HVPI ohne Energie 3,7 2,8 2,5 2,3 3,1 2,9 2,8 2,5 2,6 2,3 2,5 2,4 2,3 2,4 2,3 2,2
Deflator des privaten Konsums 3,2 3,0 1,8 2,0 3,1 2,8 3,0 3,2 2,1 1,8 1,7 1,7 1,7 1,9 2,1 2,2
Deflator der Bruttoanlageinvestitionen 3,0 2,3 1,7 1,5 2,2 2,7 2,3 2,1 2,1 1,5 1,7 1,7 1,7 1,6 1,5 1,4
BIP-Deflator 3,3 2,6 2,4 2,3 2,2 2,9 2,8 2,4 3,4 2,1 2,1 2,0 2,1 2,2 2,4 2,5
Lohnstückkosten 9,6 3,5 2,4 1,9 5,4 4,0 2,7 2,0 2,3 2,5 2,5 2,2 1,8 1,7 1,9 2,1
Löhne pro beschäftigter Person,
nominell
8,3 3,6 2,8 2,2 5,0 4,0 3,0 2,4 2,7 2,9 2,9 2,6 2,2 2,2 2,2 2,4
Produktivität –1,2 0,1 0,4 0,3 –0,4 0,0 0,3 0,4 0,4 0,4 0,4 0,5 0,4 0,4 0,3 0,2
Löhne pro beschäftigter Person,
real
5,0 0,6 0,9 0,3 1,9 1,2 0,0 –0,7 0,6 1,1 1,2 0,9 0,5 0,2 0,1 0,2
Importdeflator 0,2 1,7 1,4 1,7 1,9 1,8 1,7 1,6 1,6 1,4 1,3 1,4 1,5 1,6 1,8 1,9
Exportdeflator 1,8 1,9 1,9 2,2 2,0 1,8 1,9 1,9 1,8 1,8 2,0 2,1 2,1 2,2 2,3 2,4
Terms-of-Trade 1,6 0,2 0,5 0,5 0,1 0,0 0,2 0,4 0,3 0,4 0,6 0,6 0,6 0,5 0,5 0,5
Wirtschaftliche Aktivität real, Veränderung zum Vorjahr (Jahreswerte) bzw. zum Vorquartal (Quartalswerte) in %
BIP –1,1 0,2 0,9 1,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2 0,2
Privater Konsum 0,3 1,0 1,1 1,2 0,1 0,2 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,3 0,2 0,2
Öffentlicher Konsum 1,5 1,6 0,3 0,7 2,3 –1,9 0,5 0,2 0,1 0,2 0,2 0,3 0,2 0,1 0,0 0,0
Bruttoanlageinvestitionen –2,3 –0,5 0,9 1,3 –0,2 0,1 0,1 0,2 0,2 0,3 0,3 0,3 0,4 0,4 0,3 0,3
Exporte –3,6 –1,2 1,3 2,3 0,0 –0,4 0,1 0,3 0,4 0,5 0,5 0,5 0,6 0,6 0,6 0,6
Importe –3,3 –0,7 1,5 2,4 –1,1 –0,5 0,1 0,3 0,5 0,6 0,5 0,5 0,7 0,7 0,6 0,6
Beiträge zum Wachstum des realen BIP in Prozentpunkten
Inlandsnachfrage 0,2 0,7 0,5 0,6 0,4 –0,2 0,2 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,1 0,1 0,1
Nettoexporte –0,9 –0,3 0,3 0,5 –0,1 0,0 0,1 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1
Lagerveränderungen –0,2 –0,4 0,1 0,0 –0,8 0,4 –0,1 –0,1 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0
Arbeitsmarkt in % des Arbeitskräfteangebots
Arbeitslosenquote gemäß Eurostat 5,2 5,5 5,4 5,3 5,4 5,5 5,5 5,5 5,5 5,5 5,4 5,4 5,3 5,3 5,3 5,3
Veränderung zum Vorjahr (Jahreswerte) bzw. zum Vorquartal (Quartalswerte) in %
Gesamtbeschäftigung 0,1 0,1 0,5 0,8 0,0 0,0 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,1
davon: Privater Sektor –0,1 0,1 0,6 0,9 0,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
Unselbstständig Beschäftigte 0,1 0,1 0,6 0,8 0,0 0,0 0,1 0,1 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2 0,2
Zusätzliche Variablen real, Veränderung zum Vorjahr (Jahreswerte) bzw. zum Vorquartal (Quartalswerte) in %
Verfügbares Haushaltseinkommen 3,4 –0,9 1,2 0,9 –2,7 0,1 0,0 0,2 0,4 0,4 0,4 0,3 0,2 0,1 0,1 0,1
in % des realen BIP
Output-Gap –0,3 –0,5 –0,1 0,3 –0,6 –0,5 –0,5 –0,4 –0,3 –0,1 0,0 0,2 0,3 0,3 0,3 0,1
Quelle: Statistik Austria und OeNB-Prognose vom Juni 2025. Quartalswerte saison- und arbeitstägig bereinigt.

  1. Oesterreichische Nationalbank, Referat Konjunktur, .

    Unter Mitarbeit von Birgit Niessner und Beate Resch. Die Prognose basiert auf Daten bis zum 21. Mai 2025 und auf der erst am 6. Juni 2025 veröffentlichten VGR-Rechnung von Statistik Austria. ↩︎

  2. Im Vergleichszeitraum vom 1. Jänner 2025 bis zum 21. Mai 2025. ↩︎

  3. Folgende Zölle wurden berücksichtigt: 25 % auf Stahl, Aluminium, Autos, Autoteile; 10 % auf alle US-Importe, ausgenommen bestimmte Produktgruppen (pharmazeutische Produkte, Halbleiter etc.) und Länder (20 % Extrazoll für China). ↩︎

  4. Die nochmalige Zoll-Erhöhung bei Aluminium, Eisen und Stahl auf 50 % ist nicht berücksichtigt. ↩︎

  5. Die Abschätzungen der US-Zölle folgen den Ausarbeitungen von Schneider und Sellner (2025), siehe den OeNB-Blog: US-Importzölle: Welche Wirtschaftsbereiche Österreichs sind besonders davon betroffen? - Oesterreichische Nationalbank (OeNB) und die dort verlinkte weiterführende Analyse. Die Auswirkungen der EU-Vergeltungszölle wurden von der EZB übernommen. ↩︎

  6. Vertrauensindikatoren zur wirtschaftlichen Einschätzung - Oesterreichische Nationalbank (OeNB) ↩︎

  7. E-Control (05.05.2025) Niemals zuvor haben sich mehr Kund:innen für einen neuen Stromlieferanten entschieden. Siehe: E-Control: Wechselzahlen bei Strom und Gas im ersten Quartal neuerlich angestiegen - E-Control ↩︎

  8. ETS = Emissions Trading Scheme. Siehe: ETS2: buildings, road transport and additional sectors - European Commission ↩︎