Glossar

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Begriffe mit B

Als Baisse wird ein andauernder allgemeiner Kursrückgang an der Börse bezeichnet (von frz. baisser = fallen, sinken). Wird auch als Bear Market bezeichnet. Gegenteil: Hausse (Bull Market).

Bankaufsichtlicher Überprüfungsprozess (Supervisory Review Process, SRP)

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Der bankaufsichtliche Überprüfungsprozess (engl. Supervisory Review Process – SRP) ist neben den Mindestkapitalvorschriften (Säule 1) und der Marktdisziplin (Säule 3)die zweite Säule von Basel II. und stellt einen ergänzenden, stark qualitativen Aspekt der Beaufsichtigung mit möglichst intensivem Kontakt zwischen Aufsicht und Banken dar. Im Rahmen der Säule 2 entstehen Verpflichtungen sowohl für die Banken (internes Kapitaladäquanzverfahren – ICAAP) als auch für die Aufsicht (Durchführung eines Evaluierungsprozesses).

Bankenaufsichtsreform 2008

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Die Bankenaufsicht in Österreich wurde im Zuge der mit 1. Jänner 2008 in Kraft getretenen Finanzmarktaufsichtsreform neu organisiert: die Bankenaufsichtsagenden der OeNB wurden ausgebaut und die Rahmenbedingungen für den Finanzmarktstabilitätsauftrag der OeNB verbessert. Die FMA besteht weiterhin als integrierte Aufsichtsbehörde.

Bankrisiken

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Als Bankrisiken werden mit dem Betreiben von Bankgeschäften verbundene Risiken bezeichnet. Nach dem Verständnis von Basel II zählen dazu neben dem Kreditrisiko, dem Marktrisiko und dem operationalen Risiko, für die Eigenmittel zu unterlegen sind, auch die sonstigen Risiken wie die strategischen Risiken oder das Reputationsrisiko, für die kein Eigenmittelerfordernis besteht.

Bankwesengesetz (BWG)

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Das Bundesgesetz über das Bankwesen (BWG) ist die gesetzliche Grundlage, auf der österreichische Kredit- und Finanzinstitute ihre Bankgeschäfte betreiben. Es enthält wichtige Begriffsbestimmungen, regelt Konzession, Niederlassung und aufsichtliche Agenden und enthält u. a. die Ordnungsnormen des Bankgeschäfts, Verbraucherbestimmungen, das Bankgeheimnis sowie Regelungen zu Einlagensicherung.

Barwert (Gegenwartswert, Net Present Value, NPV)

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Der Barwert ist der heutige Wert einer künftigen Zahlung, der durch so genanntes Abzinsen ermittelt wird. Beispielsweise ist eine Zahlung von 105 EUR, die man in einem Jahr mit Sicherheit erhalten wird, heute noch nicht 105 EUR wert, sondern bei einer (risikolosen) Verzinsung von 5 % erst 100 EUR, da man 100 EUR heute mit 5 % Verzinsung anlegen könnte und damit in einem Jahr 105 EUR erhalten würde.

Mit Basel I werden die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht 1988 verabschiedeten Eigenkapitalvorschriften für Banken (International Convergence of Capital Measurement and Capital Standards) bezeichnet.

Basel II

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Mit Basel II werden die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht im Jahr 2004 neu formulierten Eigenkapitalvorschriften für Banken bezeichnet, die von allen Kreditinstituten in der EU seit 1. Jänner 2008 verpflichtend anzuwenden sind. Die Basel-II-Bestimmungen ersetzen die bisherigen, aus dem Jahr 1988 stammenden Eigenkapitalvorschriften.

Basel III

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Mit Basel III werden die vom Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht im Jahr 2010 neu formulierten Eigenkapitalvorschriften für Banken bezeichnet. Weiters sind Mindesterfordernisse für Liquidität und Verschuldungsgrad neu hinzugekommen.

Basisindikatoransatz (BIA)

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Der Basisindikatoransatz ist der einfachste Ansatz zur Berechnung des Eigenmittelerfordernisses für das operationale Risiko. Dabei wird ein bestimmter Prozentsatz (Alpha-Faktor) der Bruttoerträge als Mindesteigenmittelerfordernis festgesetzt.

Basler Ausschuss für Bankenaufsicht

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Der Basler Ausschuss für Bankenaufsicht wurde 1974 von den Zentralbank-Gouverneuren der zehn führenden Industrienationen gegründet und besteht nunmehr aus Vertretern der Zentralbanken bzw. Bankaufsichtsbehörden von Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Hong Kong, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Korea, Luxemburg, Mexiko, den Niederlanden, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, der Schweiz, Singapur, Spanien, Südafrika, der Türkei, der USA und dem Vereinigten Königreich. Der Name leitet sich vom ständigen Sekretariat des Ausschusses in Basel ab, das seinen Sitz bei der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) in Basel hat, wo der Ausschuss in der Regel alle drei Monate zusammentritt.

Bauspareinlagen

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Als Bauspareinlagen werden jene Einlagen bezeichnet, die im Rahmen eines Bausparvertrags geleistet werden.

Bausparkasse

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Eine Bausparkasse ist ein Kreditinstitut, das aufgrund einer Konzession nach dem Bankwesengesetz (BWG) berechtigt ist, Einlagen von Bausparern entgegenzunehmen und aus den angesammelten Beträgen den Bausparern Gelddarlehen für wohnungswirtschaftliche Maßnahmen sowie für Bildungs- und Pflegemaßnahmen zu gewähren.

Bausparvertrag (Bausparen)

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Zwischen einem Bausparer und einer Bausparkasse abgeschlossener Vertrag, durch den der Bausparer nach Leistung von Bauspareinlagen einen Rechtsanspruch auf Gewährung eines Bauspardarlehens durch die Bausparkasse erwirbt.

Benchmark

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Eine Benchmark ist ein Referenz- bzw. Vergleichswert. Meistens werden Referenzportfolios bzw. Referenzindizes als Vergleichswerte zur Beurteilung eines Anlageerfolgs herangezogen.

Best-Case-Szenario

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Das Best-Case-Szenario stellt für ein bestimmtes Anlageportfolio unter Berücksichtigung der einzelnen Anlageprodukte das beste Ertragsergebnis für einen bestimmten Anlagehorizont innerhalb einer definierten Beobachtungsperiode dar.

Beta-Faktoren

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Die vom Basler Ausschuss für Bankenaufsicht festgelegten Beta-Faktoren werden im Standardansatz zur Berechnung der Eigenmittel für das operationale Risiko verwendet. Die Beta-Faktoren drücken aus, in welcher Höhe die Betriebserträge je Geschäftsfeld mit Eigenmitteln für das operationale Risiko zu unterlegen sind. Insgesamt wurden 8 Geschäftsfelder und dementsprechend 8 Beta-Faktoren definiert.

Betriebliche Vorsorgekasse (BV-Kasse)

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Neues Abfertigungsmodell für alle in Österreich tätigen Arbeitnehmer (geltend für Beschäftigungsverhältnisse ab dem 1. Jänner 2003). Grundprinzip ist die Auslagerung der Abfertigungsverpflichtung des Arbeitgebers auf rechtlich selbstständige BV-Kassen. Seit Anpassung der gesetzlichen Grundlage im Jahr 2008 (mit Einführung des Betrieblichen Mitarbeiter- und Selbständigenrvorsorgegesetzes – BMSVG) stehen die BV-Kassen auch Selbständigen offen. Bei BV-Kassen handelt es sich um Kreditinstitute im Sinne des Bankwesengesetzes.

Betriebsergebnis

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Das Betriebsergebnis ist der Saldo aus den Betriebserträgen und Betriebsaufwendungen. Die Betriebserträge beinhalten den Nettozinsertrag, die Erträge aus Wertpapieren und Beteiligungen, den Saldo aus dem Provisionsgeschäft, den Saldo aus Finanzgeschäften und die sonstigen betrieblichen Erträge. Die Betriebsaufwendungen setzen sich aus den Verwaltungsaufwendungen (Personalaufwendungen und Sachaufwendungen), den Abschreibungen auf Sachanlagen sowie den sonstigen betrieblichen Aufwendungen zusammen.

Die Bilanz ist die stichtagsbezogene Gegenüberstellung des gesamten Unternehmensvermögens (Aktiva) mit der Summe aus Eigenkapital und Fremdkapital (Passiva).

Das Bankeninterventions- und -restrukturierungsgesetz (BIRG) ist ein Gesetz, das einen Rahmen für Prävention und frühzeitiges Eingreifen bei Bankenschieflagen schafft und Teile der Bankensanierungs- und Abwicklungs-Richtlinie (BRRD) in Österreich vorweg nimmt.

siehe Anleihe

Bonität

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Als Bonität wird die Kreditwürdigkeit eines Schuldners bezeichnet, d. H. seine Fähigkeit, einen aufgenommenen Kredit zurückzuzahlen.

Die Börse ist ein organisierter Markt für den Handel mit Rohstoffen, Devisen, Wertpapieren etc., auf dem auf Basis von Angebot und Nachfrage und zu den jeweiligen Marktbedingungen eine geregelte Preisbildung erfolgt.

Börsenkapitalisierung

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Die Börsenkapitalisierung rückt den Wert aller an einer Börse gehandelten Wertpapiere, also den Wert des Gesamtmarktes aus. Dabei werden die Marktkapitalisierungen der einzelnen Unternehmen addiert.

Börsenkurs

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Der Börsenkurs ist der an einer Börse durch Angebot und Nachfrage entstehende Preis für eine gehandelte Ware.

Bretton Woods

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Im Juli 1944 fand in Bretton Woods, einem Ort im amerikanischen Bundesstaat New Hampshire, eine internationale Währungs- und Finanzkonferenz der Vereinten und Assoziierten Nationen statt. Im Rahmen dieser Konferenz wurde die Gründung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank (IBRD) beschlossen („Bretton-Woods-Institutionen“) und ein internationales Währungssystem auf der Basis der Gold-Dollar-Konvertibilität („Bretton-Woods-System“) errichtet.

BRIC-Staaten (BRIC)

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Als BRIC-Staaten werden die vier größten Schwellenländer Brasilien, Russland, Indien und China bezeichnet.

British Bankers’ Association (BBA)

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Die British Bankers’ Association ist die führende Interessenvertretung der Banken aus mehr als 60 Ländern, der u. a. den LIBOR (London Interbank Offered Rate) festlegt.

Bruttoemission (Nettoemission) 

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Die Bruttoemission ist die Summe aller in einem bestimmten Zeitraum von einem Emittenten neu ausgegebenen Wertpapiere. Werden die in diesem Zeitraum vom Emittenten getätigten Kapitalrückzahlungen aus älteren Wertpapieremissionen von der Bruttoemission abgezogen, ergibt sich die Nettoemission.

Bruttoerträge

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Bruttoerträge einer Bank sind nach Basler Definition Zinserträge und zinsunabhängige Erträge (Einkünfte abzüglich Aufwendungen aus Gebühren und Provisionen; Nettoergebnis aus Finanzgeschäften; sonstige ordentliche Erträge). Nicht enthalten sind außerordentliche oder außerplanmäßige Posten. Einkünfte sind vor dem Abzug operationaler Verluste anzugeben.

Bundesanleihe

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Mit der Emission von Bundesanleihen nimmt der Staat zur Deckung seines Geldbedarfs Fremdkapital auf. Im Falle Österreichs finanziert der Bund damit wichtige Aufgaben, wie z. B. den Infrastrukturausbau oder das Bildungs-, Pensions- und Gesundheitswesen. Bundesanleihen sind fix verzinst; die Auszahlung der Zinsen erfolgt dabei jeweils im Nachhinein, d. h. am Ende der jährlichen Zinsperiode.

Bundesschatzscheine

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Bundesschatzscheine sind festverzinsliche, auf Inhaber lautende Schuldverschreibungen des Bundes mit Laufzeiten von drei Monaten bis zu fünf Jahren.

Bundes-Wertpapieraufsicht (BWA)

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Die Bundes-Wertpapieraufsicht war im Zeitraum vom 1. Jänner 1997 bis 31. März 2002 für die Überwachung der Ordnungsmäßigkeit des Börsenhandels in Österreich zuständig. Ihre Aufgaben nimmt seit 1. April 2002 die FMA wahr.